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Und ich hatte immer gedacht, alle taz-Leser seien TV-Verweigerer.
Zugegeben ich habe wahrlich nichts gegen Bilder schöner Frauen, aber auch da gibt es sicherlich sehr unterschiedliche Formen der "Präsentation". Jede Publikation, die auf den Namen "BILD" endet, fällt für jeden, wenigstens marginal gebildeten, Menschen sowieso aus.
Und was die Werbung mit Vollpfosten ala "Atze" betrifft ... ich hab seit Jahren eine schwarze Liste von Firmen die ich boykotiere, da drauf finden sich so symphatische Gäste, wie z.B. Ferrero oder Müller Milch aber auch Axe wegen der komplett indiskutablen Darstellung von "Frauenmaterial".
Dazu kommen Firmen, die überpenetrant sind, also quasi fast alle, die mir während der EM alle 5 Minuten um die Ohren gehauen werden.
Es geht leider immer ums Geld aber so kann dieser Effekt auch mal nützlich sein ... Werbung ist teuer! Werbung, die nichts bringt oder sogar schadet ist dreimal so teuer. Vielleicht sollten das mehr so machen!
Ich finde, diese Art Werbung passt super zu Fußballfans.
Danke für den Sport1-Link!
Wer schaut sich denn Werbung an? Schon mal was von Fernbedienung gehört?
Bei ziemlich vielen Sendungen (beileibe nicht nur Sport) fragt man sich anhand der Werbung, welche Zielgruppe sich der Sender bzw. diejenigen, die die Werbung buchen, da gerade vorstellt. Und das ist je nach Art der Werbung und/oder der damit garnierten Sendung und/oder des "passenden" Zusammentreffens eine Beleidigung für die, die in erster Linie an der Sendung interessiert sind und/oder diejenigen, die die Zielgruppe der Werbung sein sollen......
Die Ampel setzt auf Straßenbau und befreit Minister Wissing von dem Zwang, im Verkehr den CO2-Ausstoß zu senken. Ein klimapolitisches Desaster.
EMtaz: Kommentar Fußball und Werbung: Männliche Fans – widerliche Wesen?
Grillmeister Schröder ist eine Bratwurst. Die Wiesenhof-Manager sind auch nicht besser. Ihre Botschaft war für männliche Fußballfans gedacht.
Das Bild des deutschen Fußballfans ist klar: Geile Sau! Foto: dpa
Was hatte der geile Griller, den Witzereißer Atze Schröder in jenem unsäglichen Werbespot für die großen Würstchen von Wiesenhof gegeben hat, eigentlich an? Klar, ein Fan-Shirt der deutschen Nationalmannschaft. Die Botschaft ist klar: Der deutsche Fußballfan ist eine geile Sau. Einem solchen schwillt der Stängel, wenn er an eine große Wurst denkt. Witzig, witzig!
Es ist ein finsteres Bild, das da vom gemeinen Fußballanhänger gezeichnet wird: Weiber, Wurst und Wichsen. Und wenn es einen Shitstorm gibt, kann man sich ja entschuldigen. Alles wieder gut?
An die ewige Auto-, Bier- und Baumarktwerbung in den Halbzeitpausen haben wir uns über die Jahre gewöhnt. Wer sich für Fußball interessiert, der träumt von einem SUV und baut sich seine Gartenzäune selbst. Heiße Bilder knapp gekleideter Spielerfrauen („Das sind die heißesten Spielerfrauen“, Sportbild.de) braucht er natürlich auch.
Und wenn die Weltregie der Uefa meint, ein paar ganz tolle Bilder von der Tribüne gefunden zu haben, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Kamera das Dekolletee einer nicht allzu üppig bekleideten Zuschauerin heranzoomt. Für das Netz bauen die einschlägigen Sportportale flugs eine Bilderstrecke („Heiß! So sexy sind die EM-Fans!“, sport1.de): Bauhaus, BMW und Busen.
Wenn dann der Sportfan, nach einem harten Tag im Auto, beim Shopping im Baumarkt und als Passivsportler vor dem Fernseher einschläft, macht ihm der Spartensender Sport1 die Freude und sendet in seinem Nachtprogramm billigstes Erotikmaterial. Erwacht der Fußballfan nachts um 2 Uhr, von Bitburger noch leicht berauscht, auf dem Sofa und die Kiste läuft noch, rekeln sich Frauen auf Kühlerhauben in Sendungen, die „Car Wash“ heißen, „Hot Bodies“ oder „Sexy Webcam Girls“.
Hallo, kann sich dafür vielleicht auch mal jemand entschuldigen? Kann mal jemand dafür sorgen, dass dieser Müll aus den Sportprogrammen entfernt wird? Gibt es irgendwo da draußen in der smarten Welt der Werber und Verkäufer niemanden, der sich vorstellen kann, dass diese Art der Ansprache für viele männliche, heterosexuelle Fußballfreunde nichts anderes ist als eine Beleidigung?
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Andreas Rüttenauer
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