EM-Fansong aus den Niederlanden: Snollebollekes Schlagermucke
Orangefarbene Fan-Massen hüpfen durch die deutschen Innenstädte. Dazu ertönt mit dem niederländischen „Links-Rechts“ – der EM-Song 2024 schlechthin.
Oftmals sind es die einfachsten Lyrics, die die Massen begeistern: „Nach links. Nach rechts. Döp-dö-dö-dö-dö-döp!“ So singen Zehntausende von Oranje-Fans seit Beginn der EM gemeinsam auf ihrem Weg zum Stadion, während sie Hamburg, Leipzig und München in Orange tauchen.
Begleitet wird der Auftritt mit dem dazugehörigen „Tanz“, der in der Masse doch fast spektakulär wirkt. Bei „nach links“ springen alle gemeinsam nach – richtig – links. Und bei „nach rechts“ – man staune – tatsächlich nach rechts.
Klingt nach banalem Ballermann-Gegröle? Das Internet liebt es jedenfalls! Und somit steht der Fansong dieser EM jetzt schon fest: „Links-Rechts“, elektronische Schlagermucke von der niederländischen Band Snollebollekes. Wenn es schon nicht das eher passable Fußballspiel der Oranje ist, so begeistern diesmal eben ihre Fanmärsche und ihre Feierlaune.
Empfohlener externer Inhalt
Vom Scherz zum Hit
Geschrieben hatte den Partyschlager der niederländische Comedian Rob Kemps zusammen mit seinen Bandkollegen DJ Jurjen Gofers und DJ Maurice schon 2015. Es sollte ein Scherz für eine TV-Show werden und wurde schnell zum Hit. Spätestens seit der Fußball-EM der Frauen 2017 kennt den Song in den Niederlanden wirklich jeder. 2019 sorgte das Gehüpfe von 40.000 Zuschauern am Königstag in Breda sogar für ein kleines Erdbeben, verzeichneten jedenfalls die Messgeräte.
Für das Spiel gegen Frankreich kam Kemps übrigens höchstpersönlich nach Leipzig, um die Fans richtig nach links und nach rechts zu dirigieren. Dem Spiegel sagte er: „Jeder versteht, dass er oder sie von links nach rechts springen soll – ob du aus Deutschland kommst, aus England oder von mir aus auch aus China.“ Es gehe einfach darum, Menschen zu vereinen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Rekrutierung im Krieg gegen Russland
Von der Straße weg
Umfrage zu Sicherheitsgefühl
Das Problem mit den Gefühlen
Israelische Drohnen in Gaza
Testlabor des Grauens
Proteste bei Nan Goldin
Logiken des Boykotts
Bündnis Sahra Wagenknecht
Ein Bestsellerautor will in den Bundestag
„Freiheit“ von Angela Merkel
Die Macht hatte ihren Preis