piwik no script img

ECHTE KINDER KAMEN AUF DEM UN-KINDERKONFERENZ ZU WENIG VORFür uns ist das der Gipfel!

Es ist eine Frechheit, dass mehr Erwachsene als Kinder bei dem Weltkindergipfel in New York ihre Stimme erheben konnten. Was dort besprochen wurde, betrifft doch die Kinder. Da es ihr Gipfel ist, sollten sie den Parteien und Regierungen aus aller Welt sagen dürfen, was sie meinen. Stattdessen haben sich – wie in vielen Familien – mal wieder die Erwachsenen durchgesetzt.

Wir finden es furchtbar, dass es in den USA die Todesstrafe gibt, auch für Minderjährige. Den Strom für den elektrischen Stuhl könnte man wahrhaftig für andere Dinge verwenden – zum Beispiel für Lampen und Computer. Es wäre viel besser gewesen, wenn die US-Regierung das für die Zukunft hätte verbieten müssen. Wir finden es außerdem doof, dass die Regierung der USA und der Vatikan minderjährige Mädchen dazu zwingen wollen, Babys auszutragen. Diese Mädchen sollten das selbst entscheiden dürfen. Und dieser Papst-Staat soll sich da gefälligst zurückhalten, seine Geistlichen haben doch gerade ihren Skandal wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern. Wir haben gehört, dass von den zwei Milliarden Kindern auf der Welt jährlich elf Millionen an vermeidbaren Krankheiten sterben: Grippe, Fieber, Durchfall, Keuchhusten usw. Das sind viel zu viele.

Erwachsene tragen die Verantwortung für Kinder. Also sollen sie auch dafür sorgen, dass es ihren Kindern gut geht, dass sie keinen schweren Unfällen zum Opfer fallen, dass sie was lernen können, dass sie über alles, was sie interessiert, informiert werden (außer den Verstecken für Weihnachtsgeschenke und Ostereier). Viele Kinder wissen gar nicht, dass sie das Recht haben, nicht verprügelt und nicht schikaniert zu werden, von niemandem, auch nicht von ihren Eltern oder ihrer Katze.

Wenn jetzt in Berlin ein Kindergipfel abgehalten würde, dann würden wir fordern, dass alle Eltern ihren Kindern Taschengeld geben müssen – die Kinder können dafür im Haushalt helfen. Außerdem würden wir verlangen, dass die Hundehaufen verschwinden. Wilde Hunde sollten um 30 Prozent, kleine Hunde um 15 Prozent, große Hunde um 20 und Kampfhunde um 100 Prozent reduziert werden. PAUL PASCAL SCHEUB & ADRIAN GEORG SIMON

Die Autoren sind 8 und 9 Jahre alt

Lesen gegen das Patriarchat

Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen