Drohung gegen Anwältin Başay-Yıldız: Wohl wieder ein Drohschreiben
Die Frankfurter Anwältin Başay-Yıldız habe wieder ein Fax bekommen, berichtet der Hessische Rundfunk. Der Absender nehme Bezug auf den Mord an Lübcke.
Auch dieses Schreiben war den Angaben zufolge erneut mit „NSU 2.0“ gezeichnet. Dies war auch bei den Drohbriefen der Fall, die Unbekannte der Anwältin zuvor geschrieben hatten.
Başay-Yıldız erhielt seit August 2018 zahlreiche Drohfaxe, die mit „NSU 2.0“ unterzeichnet waren. Darin wird der Anwältin und ihrer Familie massiv Gewalt angedroht. Angeführt wurden auch ihre Privatadresse und die Namen von Familienangehörigen, die öffentlich nicht bekannt sind. Die Daten wurden zuvor auf einem Computer in einem Frankfurter Polizeirevier abgerufen. Der Fall löste eine Polizeiaffäre aus.
Aus dem neuerlichen Drohschreiben würde nicht klar, ob der Verfasser tatsächlich über Täterwissen im Fall des ermordeten Lübcke verfügt, berichtet der HR. Es sei auch nicht ersichtlich, ob es Verbindungen nach Kassel gibt und ob sich eine rechte Struktur gebildet hat. Möglich wäre auch, dass ein rechter Trittbrettfahrer den Mord an Lübcke für seine Zwecke nutzt, um der Anwältin Angst zu machen.
Am 2. Juni 2019 wurde Lübcke vor seinem Wohnhaus im hessischen Wolfhagen-Istha durch einen Kopfschuss getötet. Der Rechtsextremist Stephan Ernst gilt als dringend tatverdächtig. Bereits der NSU hatte den CDU-Politiker schon Jahre zuvor auf einer Feindesliste geführt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu
Wanted wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Gespräche in Israel über Waffenruhe
Größere Chance auf Annexion als auf Frieden
Krieg in der Ukraine
USA will Ukraine Anti-Personen-Minen liefern