Diversität in der Verwaltung: Senat verlängert Befragung
Die Umfrage unter Landesbeschäftigten zu Migrationshintergründen läuft weiter. Wegen der rechten Deportationspläne hatten manche Angst vor Datenlecks.
Darauf habe man reagiert und „für absolute Datensicherheit gesorgt“. Außerdem sei die Teilnahmefrist bis Ende März verlängert worden, weil Mitarbeitende teilweise ihre Zugangscodes erst verzögert erhalten hätten.
Der Tagesspiegel hatte berichtet, an der Befragung hätte sich bisher nicht einmal ein Fünftel der Landesbeschäftigten beteiligt, daher habe man die Frist zur Beantwortung bis 13. März verlängern müssen. Eigentlich lief die anonyme Befragung vom 29. Januar bis 26. Februar. Sie wird von der Senatsverwaltung für Integration durchgeführt und richtet sich an alle Mitarbeitenden im unmittelbaren Berliner Landesdienst – ob mit oder ohne Migrationshintergrund.
Befragung als Basis für Förderpläne
Ein solcher besteht, wenn mindestens ein Elternteil aus einem anderen Land nach Deutschland migriert ist und man selbst hierzulande geboren ist. Grundlage der Befragung ist das 2021 novellierte Partizipationsgesetz, das mehr Menschen mit Migrationsgeschichte in die Berliner Verwaltungen holen und schrittweise eine gleichberechtigte Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen an Verwaltung und politischer Partizipation herstellen soll.
Dafür werden die Mitarbeitenden zunächst nach einem möglichen Migrationshintergrund und weiterem befragt, etwa nach tariflicher Eingruppierung, Alter, eventueller Führungsposition, Ausbildung. Auf Grundlage der Erhebung sollen dann Förderpläne erarbeitet werden. Ziel ist laut Gesetz, eine Repräsentation aller Gruppen entsprechend ihres Anteils an der Bevölkerung auf allen Ebenen und Funktionen herzustellen.
Die Beteiligung an der Befragung sei sehr gut, so der Sprecher von Kiziltepe. „Nach derzeitigem Stand haben wir jetzt auf der Ebene der Hauptverwaltungen circa 28 Prozent, auf Bezirksebene circa 25 Prozent Beteiligung“, sagte er. In einzelnen Abteilungen habe es einen Rücklauf von 80 Prozent gegeben, in „vielen“ in den ersten vier Wochen bereits über 50 Prozent. Die aktuelle Teilnahmezahl sei auf jeden Fall ausreichend als Grundlage für die Förderpläne.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Müntefering und die K-Frage bei der SPD
Pistorius statt Scholz!
Urteil nach Tötung eines Geflüchteten
Gericht findet mal wieder keine Beweise für Rassismus
Aktienpaket-Vorschlag
Die CDU möchte allen Kindern ETFs zum Geburtstag schenken
Unterwanderung der Bauernproteste
Alles, was rechts ist
Waffen für die Ukraine
Bidens Taktik, Scholz’ Chance
Rentner beleidigt Habeck
Beleidigung hat Grenzen