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Diskussion um Jakob AugsteinAntisemitismus-Vorwurf differenziert

Das Simon-Wiesenthal-Zentrum hat seinen Antisemitismus-Vorwurf gegen Jakob Augstein differenziert. Es gehe nicht um die Person, sondern um die Zitate.

Hat sich vielleicht antisemitisch geäußert, ist aber deshalb nicht automatisch Antisemit: Jakob Augstein. Bild: dapd

SAN FRANCISCO/BERLIN dpa | Das amerikanische Simon-Wiesenthal-Zentrum hat seinen Antisemitismus-Vorwurf gegen den Journalisten und Verleger Jakob Augstein differenziert. In einer Rangliste des Zentrums seien israelkritische Äußerungen Augsteins zu den zehn schlimmsten weltweit gezählt worden – das bedeute aber nicht automatisch, dass Augstein ein Antisemit sei.

„Wir sprechen nicht von der Person, sondern von den Zitaten“, stellte der für die Liste mitverantwortliche Rabbi Abraham Cooper im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag (Ortszeit) klar.

Wie über Augstein zu urteilen sei, hänge letztlich von dessen Reaktion auf die Vorwürfe ab. „Sprechen wir von antisemitischen Äußerungen, bei denen sich die Person vielleicht gar nicht bewusst war, eine Grenze zu überschreiten? Oder geht es um jemanden mit einem Antisemitismus-Problem – der sich dieses Problems bisher gar nicht bewusst war –, oder sprechen wir von einem Antisemiten?“ Augstein habe es gewissermaßen selbst in der Hand, sagte Cooper. „Soweit ich weiß, hat er sich zu den Details noch nicht geäußert, aber genau darauf schauen wir. (...) Er hat sich noch nicht entschuldigt.“

Die US-Menschenrechtsorganisation hatte die Aufnahme Augsteins in die Top-Ten-Liste mit mehreren Zitaten belegt. Darin schließt sich der 45-Jährige der Einschätzung des Literatur-Nobelpreisträgers Günther Grass an, die Atommacht Israel sei eine Gefahr für den Weltfrieden.

Zudem vergleicht er die ultraorthodoxen Juden in Israel mit islamischen Fundamentalisten. Der Zentralrat der Juden in Deutschland hatte sich von den Vorwürfen gegen Augstein distanziert und dem Simon-Wiesenthal-Zentrum unzureichende Recherche vorgeworfen.

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42 Kommentare

 / 
  • D
    Djuli

    @Harald

     

    "Israel wehrt sich gegen den Raketen- und Anschlagsterror auf sein Staatsgebiet und seine Zivilisten."

     

    Unsinn - Israel lebt in einem fotwährenden blutigen Konflikt, weil es den palsätinensischen Menschen jenseits ihrer Grenze den Krieg erklärt haben, um sich ihr Land und ihre Ressourcen anzueigenen.

     

    Dafür gibt es keine Rechtsgrundlage und auch keine Entschuldigung.

     

    Palästinenser leiden viel mehr unter israelischer Gewalt als umgekehrt.

     

    Sie haben Palästina 1988 ausgerufen NEBEN Israel, zu beginn des Oslo-Prozesses haben die Palästinenser schon das maximale Entgegenkommen erbracht welches möglich war, sie haben Israel innerhalb der international anerkannten Grenzen anerkannt.

     

    Es ist nicht die Schuld der Palästinenser, dass den Israelis das nicht ins Konzept passt - weil Israel Palästina von der Landkarte wischen will und das auch tut. Netanyahu ist seinerzeit angetreten Oslo zu begraben - und das hat er auch getan. Niemals wurde so schnell so viel in den besetzten Gebieten gebaut, wie in den Oslo-Jahren.

     

    Die Israelis haben das Entgegenkommen der Palästinenser ausgessesen, weil sie es gar nicht wollen.

     

    Sie wollen das Land.

  • D
    Djuli

    Nein - hier gehts um Schuldabwehr Israels.

  • P
    Puck

    @Gonzi

     

    Zitat:"(...)worum oh Herold soll es dabei ghen?

     

    Inzestwünsche, Penisneid, ödipuskomplex, Urschreitherapie?" Zitat Ende

     

    Nein, Gonzi, es geht um die aggressive Schuldabwehr der Täterenkel in Form von 'Israelkritik', wie Harald so zutreffend schrieb und Sie durchaus wortgetreu zitierten, aber offenbar nicht verstanden haben.

    Dabei ist das doch gar nicht so schwer.

  • L
    luke

    Jetzt, nach dem durchlesen des Artikels und der Kommentare, verstehe ich, warum die Linken oft als die neuen Antisemiten bezeichnet werden.

  • L
    LOL

    Hab ich grad gelesen und fands geil:

    http://moslaemm.blogspot.de/2013/01/das-sterbende-entlein-henryk-m-broder.html

     

    Sonen Artikel hätte ich bei euch auch mal gern gelesen, taz.

  • H
    Harald

    Ich zumindest kann mich nicht entsinnen, daß die Résistance Deutschland angegriffen hätte, mit dem erklärten Ziel, Deutschland zu vernichten. Aber womöglich gibt’s da eine neue UN Resolution zu dem Thema.

     

    Israel wehrt sich gegen den Raketen- und Anschlagsterror auf sein Staatsgebiet und seine Zivilisten. Es Wehrt sich gegen Organisationen, deren erklärtes Ziel die Vernichtung Israels und Ermordung seiner Bevölkerung ist.

     

    Israel wehrt sich gegen den Raketen- und Anschlagsterror auf sein Staatsgebiet und seine Zivilisten. Es Wehrt sich gegen ultrakonservative Parteien, deren Vorbild die NSDAP ist. Es wehrt sich, die Vernichtung Israels und Ermordung seiner Bevölkerung durch diese Ultrakonservativen hinzunehmen.

     

    Vive La Résistance

  • G
    Gonzi

    Sehr amüsant, wenn "Harald" sich als Freud versucht

     

    "Die aggressive Schuldabwehr der Täterenkel in Form von 'Israelkritik'"

     

    worum oh Herold soll es dabei ghen?

     

    Inzestwünsche, Penisneid, ödipuskomplex, Urschreitherapie?

  • W
    Waldemar

    Leider gibt es Leute ,die sehen überall Antisemiten .Da hätte ich dann noch 2 .Die Israel-Lobby arbeitet mit Einschüchterung (designierter US-Verteidigungsminister )Der palästinensische Widerstand ist im Prinzip der selbe wie der französische während der deutschen Besatzung .

  • H
    Harald

    Die aggressive Schuldabwehr der Täterenkel in Form von 'Israelkritik' hat sich zu einem Tick entwickelt, dessen ständiges Ausleben von den Betroffenen anscheinend überhaupt nicht mehr wahrgenommen werden kann.

     

    Man ist gleichsam an den ungewaschenen, stinkenden Kollegen erinnert, unter dem die ganze Abteilung stöhnt, der, darauf angesprochen, sofort unter lautem Empörungsgeschrei zum Betriebsrat rennt.

     

    Das sagen die Fachleute:

     

    "Nach dem Holocaust trat Antisemitismus als Staatsdoktrin zurück; seit den 1960er Jahren dominieren andere Ausdrucksformen. Manche Antisemitismusforscher bezeichnen diese jüngeren antijüdischen Stereotypen als „sekundären“ Antisemitismus. Dessen Hauptfunktion sei vor allem in Deutschland eine psychologisch- moralische Schuldabwehr.

    ...

    Die Sowjetunion unter Josef Stalin betrachtete Israel im Rahmen ihres Antiimperialismus als Brückenkopf der USA in der Region. Dies vertreten Teile der politischen Linken bis heute.

     

    Gemeinsam lehnen sie das Existenzrecht Israels als eines jüdischen Staates mit demokratischer Verfassung ab. Da 42 % aller Juden weltweit heute in Israel lebt, wird die Ablehnung Israels durch nichtjüdische Antizionisten oft als getarnter Antisemitismus beurteilt.

     

    https://de.wikipedia.org/wiki/Judenfeindlichkeit#Sekund.C3.A4rer_Antisemitismus

  • TR
    the real günni

    allein schon antisemitisch und anti-israelisch in einen topf zu schmeissen, wie es die top 10 liste des SWC macht, ist sehr undifferenziert.

    wenn man sich die liste mal anschaut, - http://www.wiesenthal.com/atf/cf/%7B54d385e6-f1b9-4e9f-8e94-890c3e6dd277%7D/TT_2012_3.PDF -

    dann landen rufe aegyptischer kleriker nach jihad und die des iranischen oberbefehlshabers nach totaler ausloeschung israels in einem topf mit augsteins einschaetzung, dass wohl radikale juden und radikale moslems aus dem selben stoff gemacht sind, da ihre sprache die rache ist.

    und seine aussagen sind dann wohl auch so treffend, dass ihnen mit abstand der groesste platz in der liste eingeraeumt wird. und von antisemitismus ist dort keine spur.

    der ganze wirbel um diese liste ist es einfach nicht wert und im schlimmsten fall einen schlechte marketing kampagne fuer das SWC.

  • V
    @V.Stigge

    Ja, sind sie. Sehen sie sich noch die Aussagen der NPD zum Thema an. Dann einfach Horst Mahler folgen, ganz wie früher. Man muß Rot nicht viel beimischen, damit es Braun wird.

  • N
    nwt

    Zu spät. Anstelle von Anfang an die Ignoranz und Kleingeistigkeit hinsichtlich der Verworrenheit des Nahen Ostens zu thematisieren, mit der vorgeblich seriöse Journalisten wie Augstein leichtfertig an ein breites Publikum schreiben — und die Folgen dieses populären Unwissens — hat das SWC mit seinem dümmlichen Listeneintrag bei jenen Leuten, die angesprochen werden müssten, genau das Gegenteil bewirkt. Ähnlich wie bereits Tenenbom.

  • H
    HinzundKunz

    Warum die Aufregung? Wen interessiert was das amerikanische Simon-Wiesenthal-Zentrum zu erzählen hat?

    Es sind Amis und da ist keine Basis mehr vorhanden, was Glaubwürdigkeit betrifft. Was Wahrheit ist, wird dort nach Tageslage entschieden. Ich gebe einen Dreck darauf was Amerikaner zu erzählen haben, denn es hat immer etwas mit Halbwahrheiten zu tun. Für mich ist hier entscheidend, was der Zentralrat der Juden in Deutschland sagt, aber was ein Ami sagt, ist mir völlig egal, denn mangelnde Recherche und zurechtbiegen oder Unterschlagung bestimmter Fakten, ist bei den Amis schon immer ein Problem!

  • D
    Desconocido

    „Soweit ich weiß, hat er sich zu den Details noch nicht geäußert, aber genau darauf schauen wir. (...) Er hat sich noch nicht entschuldigt.“

     

     

    Mit anderen Worten: Es gefällt uns nicht was er sagt, deshalb versuchen wir ihn dazu zu zwingen es zu wiederrufen und sich zu entschuldigen.

  • DS
    Dobrij Sentschuk

    Ant-iPod:

     

    Würde es kein Öl und Gas in den islamischen Staaten geben, dann gebe es auch keine Unterstützung Israels seitens der USA.

     

    Da Stalin auf der Anklagebank im Nürnberger Tribunal saß, gibt es hier keine Moral. Genauso wie der Witz mit dem Bürgerkrieg in den USA. Warum gab es denn dann noch Martin Luther King?

     

    Sehen Sie, so hinterfragt man und reißt nicht aus dem Kontext.

  • AR
    Antoninus Re

    Die taz eumelt mit dem miesen Vorwurf gegen Augstein, ja, so e klein bissle ist er's doch...

    Ich habe es satt, solchen Quatasch auch noch komentieren zu wollen/müssen.

    Ich melde ab!

     

    Stante pede!

  • E
    Eumel

    @SomaRiot

     

    Jetzt hast du dich erfolgreich selbst gefeiert, freigeistiger Gegen-den-Strom-Schwimmer was du bist. Was hast du zur Diskussion beigetragen? Gar nix. Weil es dir darum nicht ging. Stattdessen hast du alle anderen über einen Kamm geschoren und als Nazis verunglimpft. Chapeau.

     

    Daß bei solchen Themen auch einige Nazis in die Kommentarforen einfallen, ist in der Tat widerlich. Allesdings wenig überraschend und geschieht bei jeder Zeitung. Wenn du mal richtig viel davon sehen willst, besuch doch mal die Welt-Online. Da wird dir schlecht. Dem Broder komischerweise nicht, der ausgerechnet für die Welt schreibt.

  • M
    mgma

    Für seine nassforsche Art der Israelkritik ist Augstein inzwischen 25 Jahre zu alt. Aber für die Top Ten einer Liste der gefährlichsten was auch immer reicht das nicht.

  • R
    R.J

    @ gandolf

     

    Als „Top Ten der schlimmsten Antisemiten“ wird die SWC Liste in der Jüdischen Allgemeinen gehandelt.

     

    Ihre Auslegung also, wie die Anwürfe des SWC zu verstehen seien, werden vom Direktor des Simon Wiesenthal Center in (west)Jerusalem, Efraim Zuroff, offenbar nicht geteilt,

    und der behauptet über Augstein

     

    „Wie jeder Antisemit leugnet auch er, Antisemit zu sein.“

     

    http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/14867

     

    Man bekommt in diesem Interview aus der Jüdischen Allgemeinen auch weiteren Spaß geboten:

     

    „Warum hat es Günter Grass in diesem Jahr eigentlich nicht in die Top Ten geschafft?

     

    Sie glauben ja gar nicht, wie schwierig es ist, ein Who’s who der Antisemiten zu erstellen, und dabei niemanden zu vergessen.“

     

    Die üblichen Behauptungen in solchen Fällen, hier etwa Augstein würde einen angeblichen „Terror“ der Hamas „vollkommen ausklammern“,

    mit zweierlei Maß messen etc., fehlen natürlich nicht.

     

    In der J-A fragt man zudem, „Israelfeind im Pentagon?“

     

    Da heißt es über einen Chuck Hagel: „Er lehnt einen Krieg gegen den Iran ab, tritt im Palästinakonflikt für eine Zwei-Staaten-Lösung ein und plädiert für Gespräche mit der Hamas. Mehrfach kritisierte Hagel den »israelischen Einfluss« auf die amerikanische Politik.“

     

    http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/14913

     

    Noch Fragen, um was es bei der Augstein-, besser Broder-SWC Geschichte geht?

  • A
    Ant-iPod

    @Herbert:

     

    Sie müssen schon zugeben, dass die deutsche Regierung die Existenz keines anderen Staates zur "Staatsräson" erklärt hat und kein anderes Land mit so vielen Steuergeldern, Waffeneinkäufen, Ubootgeschenken etc. von uns "bedacht" wird, wie Israel.

     

    Was kümmern uns im Vergleich dazu 22 Millionen Syrer, oder vergewaltigte Frauen im Kongo, oder der leuchtende Pfad in Kolumbien oder, oder, oder...

     

     

    Das Israel für einige Deutsche aus vermeintlich "historischen" Gründen eine besondere Rolle einnimmt... ist dann doch gar nicht mehr so abwegig, oder?

    Da interessiert es wenig, dass Israel eine Republik und keine Theokratie ist...

    oder dass die Politik israelischer Regierungen der offiziellen deutschen Politik diametral gegenübersteht...(bsw. 2-Staatenlösung mit den Palästinensern) - 400 Millionen Araber sind ein verdammt großer Absatzmarkt für die deutsche Industrie und einige von denen haben echt viel Geld...

    Da ist es nicht hilfreich, wenn einem bei Vertragsvorbereitung immer wieder die eigene Doppelmoral aufgetischt wird.

    So etwas passiert uns bei den "seltenen Erden" aus dem Kongo nicht... da kaufen wir im wesentlichen und verkaufen weniger...

     

    Ist dies wirklich sooooo schwierig nachzuvollziehen, geschätzter Mitkommentator???

  • I
    Ijkl

    @eumel

    "Ach, auf einmal kennen sie diese Differenzierung doch? Nachdem sie jemandem mit dem schlimmstmöglichen Vorwurf geächtet haben?"

    Diese Differenzierung bestand von Anfang an. Es ging schon immer uum eine Liste mit den "2012 Top Ten Anti-Semitic/Anti-Israel Slurs". Das wurde hier bloß immer falsch übersetzt und kaum einer hats mal nachgeprüft.

     

    @Marco Hoffmann

    "Rufmord ist doch ein Straftatbestand, oder?

     

    Eine Entschuldigung Coopers reicht nicht aus, er muß Augstein Entschädigen."

    Was Rufmord ist, hat immer noch ein Gericht zu entscheiden und kein aufgebrachter Stammtischbruder.

  • A
    Ant-iPod

    Ich frage mich, warum ein durchgeknallter Rabbi aus Kalifornien überhaupt solche Aufmerksamkeit erlangt?

     

    Lasst doch dieses unbedeutende Institut von sich geben, was es will...

     

    Wir empören uns immer darüber, wie sich Muslime durch peinliche Videos oder Zeitungen aufregen können und der Mob durch die Straßen zieht... aber wenn so ein Betonkopf seine kruden Thesen in die Welt schreit, reagieren wir nicht anders... als wenn ein versierter Journalist wie Augstein eines solchen Beistands bedürfte????

     

    Wenn ihn demnächst der Taubenzüchterverein Köln-Nippes für "Vogelfrei" erklärt... schreibt Ihr dann auch Artikel zu seiner Verteidigung?

     

    Dieses so genannte "Zentrum" kann in seiner Bedeutungslosigkeit für die Weltgeschichte nicht gering genug eingeschätzt werden... lasst die Kirche im Dorf, oder meinethalben die Synagoge, Moschee, den Tempel oder was auch immer.

    Es mag unhöflich sein, Unverschämtheiten in die Welt zu setzen... es ist aber den Menschen noch nicht verboten, Dummheiten zu begehen... na und?

  • M
    michael-Thorsten

    "Der Holocaust wird heute nur noch benutzt , um daraus Vorteile zu ziehen"

     

    Das N. Sch, ist, auch wenn Sie das natürlich von sich weisen werden - Antisemitismus pur!

  • E
    end.the.occupation

    "unbegabt, egomanisch, verbreitet unzutreffende Informationen, eine tragische Gestalt", so Eli Reich, Chef der Sonderermittler gegen Nazi-Verbrecher im US-Justizministerium, über Simon Wiesenthal. Siehe http://daserste.ndr.de/panorama/media/panorama542.html

     

    Es geht zwar offenbar um Zensur und Rufmord, was die taz aber nicht stört, die das für völlig legitim hält - im Namen der neuen deutsch-israelischen Volksgemeinschaft.

  • MD
    Martin D.

    "Sprechen wir von antisemitischen Äußerungen, bei denen sich die Person vielleicht gar nicht bewusst war, eine Grenze zu überschreiten?"

     

    Wer darf denn die Grenze festlegen?

  • S
    SomaRiot

    Ekelhaft zu sehen, wie sich die Volksgemeinschaft 2.0 sich hier zusammenrottet, sich "ironisch" zu ihrem Antisemitismus bekennt und sich schützend vor Dumpfbacke Nr. 1 und seine Halluzinationen stellt.

     

    Da hätte der Führer seine Freude dran gehabt.

     

    Das meine ich todernst.

     

    Denkt mal drüber nach. Nein, tut ihr nicht, darauf ist Verlass.

  • H
    Herbert

    "bin ich ebenfalls ein Antisemit."

     

    Wie oft man diesen Satz, seit der ganzen Debatte gelesen hat und vorher schon nach dem Grass-Gedicht.

    Ist gerade bei Taz-Lesern sehr beliebt.

    Ist auch anscheinend sehr befreiend für viele Linke, diese Worte offen auszusprechen.

    Wenns um andere Krisenherde geht, schweigt man, aber sobald es sich um Israel dreht, kommen sie alle raus.

    Wahnsinn.

  • N
    N.Sch.

    Der Holocaust wird heute nur noch benutzt , um daraus

     

    Vorteile zu ziehen .

  • DS
    Dobrij Sentschuk

    Typisch sowjetische Vorgehensweise

     

    Es ist bezeichnent, dass Herr Broder und das Zentrum Wiesental bei ihrer Rechfertigung sich zuvorerst heimtückisch absondern von der sowjetischen Propagande gegen den Zionismus.

    Jedoch gerade unter Netanjahu fand eine Annäherung zur Sowjetunion statt. Wie Putin sich jetzt als lupenreiner Kapitalist ausgibt. Der Roten Armee wurde in Israel ein Denkmal erstellt. Es geht jedoch um den Neoliberalismus, welcher es geschafft hat, nach dem „Sieg des Kapitalismus“ ein sowjetisches Paradies in den Steueroasen einzurichten.

     

    Über die angeblichen Opfer geht es eigentlich nicht. Dies sind Juden, welche in Israel auf die Straßen gehen um gegen die soziale Ungereichtigkeit zu protestieren. Darüber hört man nichts. Auch Juden haben sich angezündet als Protest gegen die soziale Ungerechtigkeit.

     

    Der Vorwurf „Antisemitismus“ anisch spricht gegen das Zentrum Wiesental, denn er beruht auf der Verinnerlichung der Rassenlehre. Gerade der, wer an die „Rassenlehre“ glaubt, sieht einen Sinn in der Unterscheidung Semit oder nicht.

     

    Die typisch sowjetische Vorgehensweise besteht darin, dass es gerade eine Eigenart des sowjetischen Kommunismus ist, Regeln aufzustellen, wie man etwas sagt. Dabei ist der Inhalt nicht wichtig. Man muss genau diesen Wortlaut benutzen. Kenne mich da als Ukrainer gut aus, da mit dieser Methode eine Russifizierung meines Volkes durchgeführt wurde. Der tiefere Sinn lag darin, den Menschen die eigene Sprache zu entfremden, damit sie nicht mehr frei denken können.

  • U
    Ute

    Zu spät liebes SWC - euer Ruf ist schon ruiniert,

     

    und zudem zu wenig und zu halbherzig.

     

    Übrigens wäre Augstein nicht der Erste, der orthodoxe, tiefreligiöse mit gewalttätigen, religiöstümeldnen rechtsradikalen Siedlern verwechselt - das hätte man nachhalten können.

     

    Es ist auch nicht der Iram. der Israel mit einem militärischen Überfall droht, sondern dies ist bekanntermaßen seit Jahr und Tag die Musik aus dem Munde der israelischen Führer.

     

    Und dies darf man zumindest unterschiedlich bewerten und einschätzen.

  • E
    Eumel

    Nachtrag:

    "In einer Rangliste des Zentrums seien israelkritische Äußerungen Augsteins zu den zehn schlimmsten weltweit gezählt worden – das bedeute aber nicht automatisch, dass Augstein ein Antisemit sei."

     

    Gleichzeitig berufen sie sich in ihrer "Laudatio" beinahe ausschließlich auf Broder, der Augstein einen "lupenreinen Antisemiten, eine antisemitische Dreckschleuder, einen Überzeugungstäter" etc. nennt. Was denn nun?

  • E
    Eumel

    Ach, auf einmal kennen sie diese Differenzierung doch? Nachdem sie jemandem mit dem schlimmstmöglichen Vorwurf geächtet haben?

     

    Wirklich perfide. Alleine dieser "3D"-Katalog, an dem man angeblich einen Antisemiten erkennen soll, erinnert mich an Kommunistenverfolgung. Daß es durchaus andere Gründe als Judenhass geben kann, um einige dieser Äußerungen zu tätigen, wird ignoriert.

     

    Was ist denn z.B. mit einem Pazifisten, dem jedes rechts-konservativ regierte Land unheimlich ist? Zumal eins mit überwiegend Generälen in der politischen Führung? Wenn so ein Land auch noch Atomwaffen bekommt, darf der Pazifist das gefährlich nennen? Oder zeigt sich da nur sein inbrünstiger, ja vielleicht sogar angeborener Judenhass?

     

    Und nein, derartige Sorge beschränkt sich natürlich NICHT auf Israel - keine "doppelten Standards", es gibt nichts zu sehen, bitte gehen Sie weiter. Dem Iran oder sonst irgendwem wünsche ich natürlich genausowenig Atomwaffen!

  • EL
    Ernst Lehmann

    Vielleicht ist Augstein auch gar kein Antisemit, sondern ein Rassist, weil er den arabischen Anteil des Konflikts deshalb kleinredet, weil in seinen Augen ja von Arabern eh nichts anderes erwartet werden kann als archaische Reaktionen und Verhaltensweisen, Töten von jüdischen Kindern und Erziehung zum Hass im Kinderprogramm eingeschlossen.

    Auch das Abfeuern von selbstgebauten Raketen durch arabische Gruppen klingt in den Augen vieler ja eher als ein bemitleidenswerter Beweis von Unterentwicklung und Rückständigkeit, das die Einrichtung eines Naturreservats begründet, zu dessen Einrichtung man in linksintellektuellen Kreisen die Sammelbüchse rumgehen lässt wie für bedrohte Tierarten...

  • R
    Reismehl

    Das kann sich das Wiesenthall-center sparen, diesen Zionisten glaubt keiner mehr.

    Zumal ja der Wiesenthal selber es mit der Wahrheit bei den Berichten über seine NAzijagt auch nicht sehr genau genommen hat.

  • KM
    Klaus Meier

    Das ist schizophren. Es war sein Gesicht auf der Liste, nicht ein Screenshot von Spiegel-Online. Als vor 2 Jahren twitter und facebook auf der Liste waren, (das zeigt schonmal den entertainmentaspekt der Liste) wurden auch nicht die Gründer der Firmen abgebildet.

     

    Das Wiesenthal Zentrum hat, zumindest in Deutschland, seine Glaubwürdigkeit verloren. Wer sich von Broder beraten lässt, der ist Broder. Und wer Broder ist, ist lustig. Aber kein Diskussionsteilnehmer.

  • F
    flipper

    Dabei hatte ich vor kurzem das SWC noch verteidigt gegenüber jemandem, der es als "umstritten" bezeichnet hatte..

    Schade, damit machen die ihrem Namensgeber keine Ehre: Simon Wisenthals hatte sein 1945 neu gewonnenes Leben in den Dienst der Gerechtigkeit gestellt und versucht, die Massenmörder zu kriegen, während seine "Erben" sich eher in den Dienst von Leuten wie Broder stellen und versuchen, Meinungspolizei zu sein.

    Schlecht für die Sache, die auch für das SWC mal das Hauptziel war.

  • W
    Werner

    Das ist keine Differenzierung, sondern eine Unverfrorenheit.

    Die Methode ist: wir behaupten etwas über dich ohne jegliche Beweise und setzen dich auf eine schwarze Liste. Verhalte dich dazu, rechtfertige oder entschuldige dich. Wenn du das nicht tust, ist das ein Geständnis.

    Liegt die Beweislast nicht beim Ankläger?

    Die Differenzierung um die es ginge wäre zu unterscheiden zwischen antisemitischen Äusserungen auf der einen Seite und einer Kritik an der Politik des Staates Israel auf der anderen.

    Aber genau das will das SMC offenbar nicht.

  • G
    Gandalf

    Das hättet Ihr wohl gerne? Der Vorwurf wurde nicht jetzt differenziert, er war schon die ganze Zeit differenziert. Die deutschen Medien haben nur falsch darüber berichtet und so getan, als sei Augstein auf der Liste der schlimmsten Antisemiten. In Wahrheit aber steht er schon die ganze Zeit auf einer Liste, bei der es um die Aussagen, nicht die Personen geht. Das jetzt verschleiern zu wollen, ist peinlich (nicht nur) für die taz.

  • B
    Bernd
  • M
    Manuel

    Mit solchen Anschuldigungen wird der wahre Antisemitismus, der noch vielerorts herrscht, relativiert und den Juden die unter Antisemitismus und Rassenhass leiden oder gelitten haben wird die Grundlage einer vernünftigen Argumentation genommen

  • MH
    Marco Hoffmann

    Rufmord ist doch ein Straftatbestand, oder?

     

    Eine Entschuldigung Coopers reicht nicht aus, er muß Augstein Entschädigen.

     

    Die fundamentalistischen Ansichten Coopers sind nicht tolerierbar, denn er unterscheidet zwischen der Person Goebbels, Hitlers, Himmlers etc. und deren "Zitaten", das erinnert an folgendes Zitat:

     

    "

    Daniel Seaman, deputy direct o r g en era l o f Isra el' s M inis tr y o f Public Diplomacy [...]

    . " Th e y us ed t o s ay t h e E ld ers of Zion controlled the media. Well, here are the youngsters of Zion who are ru n n ing it . "

    "

    http://www.huffingtonpost.com/2012/11/21/israel-media-bunker-facebook_n_2171168.html?ncid=edlinkusaolp00000003

  • VS
    V. Stigge

    Nach allem, was ich von Jakob Augsteins Zitaten bisher lesen konnte, muss ich ihm ohne Abstriche zustimmen. Wenn er wegen dieser Zitate zum Antisemiten ernannt wird, bin ich ebenfalls ein Antisemit.