Diskussion um Frei.Wild: Echo-Kriterien werden überarbeitet
Nach dem Ausschluss der Tiroler Band will die Deutsche Phono-Akademie die Regeln des Musikpreises überarbeiten. Die NPD kündigt eine Mahnwache an.
![](https://taz.de/picture/169418/14/08032013_Felix_Kummer_Kraftklub_dpa.jpg)
BERLIN dpa | Nach dem Ausschluss der umstrittenen Rockband Frei.Wild aus dem Echo-Wettbewerb sollen die Regeln für den Musikpreis geändert werden. „Wir werden unsere Nominierungskriterien rasch überarbeiten, um mit solchen Fällen in Zukunft klarer umgehen zu können“, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands Musikindustrie, Florian Drücke, am Freitag der Nachrichtenagentur dpa.
Die konkreten Veränderungen würden in den kommenden Wochen mit dem Vorstand erörtert. Die Diskussion habe aber schon im Vorfeld der jetzigen Debatte begonnen.
Die Deutsche Phono-Akademie, die zum Bundesverband der Musikindustrie gehört, hatte am Donnerstag nach Protesten und dem Boykott mehrerer anderer Bands die Gruppe Frei.Wild von der Liste der Echo-Nominierten gestrichen. Kritiker werfen den Deutsch-Rockern aus Brixen in Südtirol vor, in ihren Songs völkisches und nationalistisches Gedankengut zu verbreiten. Der Echo wird am 21. März in Berlin verliehen.
Gegen den Ausschluss der Band kündigte die NPD Protest an. Die Partei will am 21. März am Veranstaltungsort eine Mahnwache abhalten.
Die Nominierungen für den Musikpreis bestimmen sich nach den Verkaufszahlen der jeweiligen Gruppen. Mit dem Ausschluss von Frei.Wild hat die Phono-Akademie eigenen Angaben zufolge in diese Regularien eingegriffen. „Das war eine besondere Situation und insofern ein Novum in der bisherigen Echo-Vergabe“, sagte Drücke. „Uns war wichtig, möglichst rasch ein Zeichen zu setzen.“
Die Chemnitzer Band Kraftklub und die Berliner Elektro-Popgruppe MIA. hatten aus Protest gegen Frei.Wild ihre eigene Teilnahme am Echo-Rennen abgesagt. Neue Entscheidungen wurden am Freitag zunächst nicht mitgeteilt.
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