Die Wochenvorschau: Baufeld der unendlichen Geschichte
Was wird diese Woche aktuell? Es könnte was mit der Flughafendauerbaustelle BER zu tun haben. Thomas Mauch blickt voraus.
![](https://taz.de/picture/1505140/14/17152475.jpeg)
Zuerst eine Suchmeldung, Johann Wolfgang von Goethe hat sie einst aufgegeben: „Deutschland? Aber wo liegt es? Ich weiß das Land nicht zu finden …“
Worüber man ja gut auch über die Woche hinaus mal nachdenken kann.
Oder einfach etwas Promi-Spotting. Dafür treibt man sich am besten am Mittwoch um 14 Uhr am Brandenburger Tor (sehr geschichtsträchtiger Ort übrigens in Deutschland) herum, um dort möglicherweise einen Blick auf das schwedische Königspaar Carl XVI. Gustaf und Silvia zu erhaschen. Die beiden schreiten gemeinsam mit dem noch und demnächst ziemlich sicher auch wieder Regierenden Bürgermeister Michael Müller durchs Tor.
Das Königspaar weilt übrigens auf Einladung von Bundespräsident Joachim Gauck in Deutschland. Das Besuchsprogramm wurde zu den Themen Innovationen, Nachhaltigkeit und Offenheit gestaltet, heißt es. Eine Aufwartung am BER ist dabei allerdings nicht vorgesehen, diesem Baufeld der unendlichen Geschichte – auf dem man sich auch weiterhin insofern bedeckt hält, weil man bei der am Freitag tagenden Aufsichtsratssitzung der Flughafengesellschaft trotz des Themas „Zeitplan“ auf der Tagesordnung sich nicht dazu durchringen will, einen neuen Eröffnungstermin zu beschließen. Heißt für die Gutgläubigen: Es gilt weiter Ende 2017 als Starttermin für den BER. Also wenn der Weihnachtsmann gerade schon wieder in seinen Stiefeln steht.
Und wie ist das nun, um noch mal auf die Eingangsfrage zurückzukommen, mit Deutschland? Kann man im Martin-Gropius-Bau sondieren bei der am Freitagabend eröffnenden (und auch mit dem obigen Goethe-Zitat ins Rennen gehenden) Ausstellung „Deutschland – Erinnerungen einer Nation“. Ein vielleicht etwas pompös geratener Titel, interessant aber ist die Schau schon insofern, weil hier der deutschen Identität aus britischer Sicht nachgespürt wird. Die vom British Museum konzipierte Ausstellung zum gleichnamigen Buch von Neil MacGregor ist sozusagen auch dessen erstes großes Heimspiel: Schließlich wurde der Schotte, bis 2015 Direktor des British Museum, im Mai des vergangenen Jahres zum Gründungsintendanten des Humboldtforums berufen.
Und noch ein Kick: Am Sonntag trifft man sich im Moabiter Poststadion in der Lehrter Straße um 15 Uhr zum 11. Interreligiösen Fußballspiel Pfarrer gegen Imame. Hingehen und schauen, ob die protestantischen Vertreter nicht vielleicht doch mit Leibchen auflaufen, auf denen Werbung für das demnächst eingeläutete Reformationsjahr gemacht wird. Die Sache vor 500 Jahren mit Luther und seinen Thesen – eine die deutsche Geschichte schon ziemlich prägende Angelegenheit.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!