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Die Wochenvorschau für BerlinCineasten, auf ins Lichtspielhaus!

Die Berlinale bestimmt ab 20. Februar das Geschehen in der Stadt für zehn Tage. Und auch jenseits der 70. Filmfestspiele dreht sich alles ums Kino.

Festival-Palast am Potsdamer Platz: die Aufbauarbeiten für die Berlinale Foto: picture alliance/Paul Zinken/dpa

Kino, Kino, Kino! Wer sich in dieser Woche mit offenen Augen durch die Stadt bewegt, der wird wohl kaum drum herumkommen, sich mit der Berlinale auseinanderzusetzen, den 70. Internationalen Filmfestspielen, die am Donnerstag feierlich eröffnet werden und mit den älteren Filmfestivals in Cannes und Venedig zu den wichtigsten der Welt gehören. Auch deshalb lohnt sich der Blick: Es ist die erste Berlinale mit der neuen Doppelspitze Carlo Chatrian und Mariette Rissenbeek.

Das Programm mit allen Terminen ist natürlich längst erschienen, es hat sich einiges verändert. Nicht nur, dass mit 340 Filmen 60 weniger an den Start gehen als vergangenes Jahr, auch wurde die Kategorie „Außer Konkurrenz“, das „Kulinarische Kino“ und die „Native“-Reihe abgeschafft. Dafür hat Chatrian mit „Encounters“ einen zweiten Wettbewerb installiert, wo 15 Filme mit besonderer Ästhetik laufen.

Es zeichnet sich also jetzt schon ab, dass die neue Berlinale mehr auf Innovation setzt denn auf Glamour, für den Dieter Kosslick stand. Am heutigen Montag hat der Kartenvorverkauf begonnen, wer aber keine Zeit hat, das Programm zu studieren oder sich gar in die berühmten Schlangen vor den Verkaufsschaltern einzureihen, der kann sich Chatrian auch bei einem Filmgespräch mit Regisseur Fatih Akin ansehen: nach der Vorführung von Akins 16 Jahre altem Film „Gegen die Wand“ um 19.30 Uhr im Zoo Palast. Vorausgesetzt natürlich, es gibt noch Karten.

Wer auf all diesen Rummel keine Lust hat, sich aber dennoch gern mit bewegten Bildern auseinandersetzen mag, der kann beispielsweise am Mittwochabend um 20 Uhr zur Eröffnung der Werkschau „Censored“ im Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz gehen, wo bis zum 24. Februar über 50 Videos, Kurzfilme und andere filmische Arbeiten des chinesischen und (noch) in Berlin lebenden Künstlers und Aktivisten Ai Weiwei ansehen.

Derzeit wettert Ai in den Medien wieder kräftig über die Missachtung der deutschen Presse und der Berlinale, die seine Filme partout nicht zeigen wolle: Sein sehenswerter Dokumentarfilm „Human Flow“ aus dem Jahr 2017 erzählt mithilfe von Filmaufnahmen und Interviews in 23 Ländern von der sogenannten globalen Flüchtlingskrise. Er ist an jedem Tag der Werkschau im Babylon zu sehen.

Und noch zwei wichtige Berliner Kino-Events gibt es diese Woche: Am Donnerstag treffen sich Vertreter der Firma Mastercard mit Regisseur Wim Wenders und dem Produzenten des Films „Systemsprenger“, Jakob Weydemann, im Moviemento, um über den zweiten Teil der Rettungskampagne des traditionsreichen Kinos zu beraten. Das Kino muss seine Räumlichkeiten selbst kaufen, um weiter bestehen zu können – bislang fehlen noch schlappe 1,6 Millionen Euro.

Und am Samstag überreicht Chris Lewis, der Sohn des 2017 verstorbenen US-amerikanischen Komikers und Schauspielers Jerry Lewis, exklusive Dokumente aus dessen Nachlass an die Deutsche Kinemathek. Es handelt sich um Schriftstücke, die von Lewis’ Arbeit an seinem nie veröffentlichten Spielfilm „The Day the Clown Cried“ berichten. Mit dem Film wollte Lewis von einem Clowns erzählen, der von den Nazis inhaftiert wird und nach ­Auschwitz deportierte Kinder auf ihrem Weg in den Tod begleitet.

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