Die Wochenvorschau für Berlin: Bewegung? Besser vermeiden
Trotz Hitze ist was los in der Stadt: Die SportlerInnen der Leichtathletik-EM kämpfen um Medaillen, die Freunde des Cannabis um Legalisierung.
Mitleid mit all den SportlerInnen der Leichtathletik-Europameisterschaft, die diese Woche rennen, springen, Kugeln stoßen und Diskusse werfen: Rekorde dürfte es auf jeden Fall geben, zumindest im Schwitzen. Denn die Temperaturen klettern laut Meteorologen weiter in die Höhe, auf glutheiße 37 Grad am Mittwoch. Die alte Floskel „Sport ist Mord“ bekommt da noch mal einen ganz anderen Beiklang …
Besser, man hält sich als Normalmensch in Sachen Bewegung vornehm zurück – und überlässt sie den anderen. Dafür gibt es viele Gelegenheiten, nicht nur im Olympiastadion und am Breitscheidplatz. Zum Beispiel hüpft am Montagabend Britney Spears über die Bühne in der Arena am Ostbahnhof, ja, die gibt’s tatsächlich noch, auch wenn man seit „Oops! … I Did It Again“ nicht mehr viel von ihr gehört hat.
Am Dienstag geht es dann rund bei den Bienen im Bundestag.Die Grünen-Abgeordnete Bärbel Höhn hatte den Einzug zweier Völker mit etwa 100.000 Bienen im Garten des Paul-Löbe-Hauses durchgesetzt. Imker schleudern nun die Waben und bringen die Insekten so um ihren emsig aus Tiergarten-Nektar hergestellten Honig. Es heißt, man sollte das nur an einem sonnigen Tag machen, bei Gewitter seien die Bienen zu stechlustig. Gewitter? Kommen in Berlin sowieso nicht mehr an.
Und es ist in der Stadt noch viel mehr in Bewegung, wenn ab Freitag zum 30. Mal der Tanz im August startet. Beim vom Theater Hebbel am Ufer organisierten Festival für zeitgenössischen Tanz stehen viele Deutschlandpremieren auf dem Programm; Namen wie Paul Lazar aus New York, Ola Maciejewska aus Paris, aber auch heimische Künstler wie Constanza Macras.
Rausch ganz ohne Pina Bausch gibt es wohl am Samstagmittag in Mitte. Man muss nur tief durchatmen, die Chancen, ein bisschen THC zu inhalieren, stehen nicht schlecht: Ab 12 Uhr ziehen die Freunde der alljährlichen Hanfparade durch die Stadt, um für die Legalisierung von Cannabis zu demonstrieren. Das Motto 2018: „Aufklärung statt Verbote“. Los geht es am Neptunbrunnen, in einer großen Runde laufen die HanfanhängerInnen zum Hauptbahnhof und wieder zurück zum Ausgangspunkt am Alex.
Dann übrigens, zum Ende der Woche, soll es tatsächlich etwas abkühlen. Vielleicht. Wenn die Hitze sich nicht doch wieder als hartnäckiger erweist. Klappt das, könnten auch die Leichtathleten durchatmen. Und am Wochenende unter angenehmen Bedingungen um die letzten Medaillen kämpfen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!