Die Wochenvorschau für Berlin: Von Parteitagen und Märchenonkeln
Der Senat und die brandenburgische Landesregierung diskutieren über Tegel, Dietmar Woidke liest Märchen vor, und Michael Müller muss zum Parteitag.
Das politische Berlin startet in die neue Woche von null auf hundert. Schon am Montag treffen sich der Senat und die brandenburgische Landesregierung zu einer gemeinsamen Sitzung. Thema ist, wie könnte es anders sein, Tegel und die gemeinsame Landesplanung. Die müsste Berlin einseitig aufkündigen, um den erfolgreichen Volksentscheid vom 24. September umzusetzen und Tegel offen zu halten. Ministerpräsident Dietmar Woidke wird den Regierenden Bürgermeister und SPD-Genossen Michael Müller sicher nicht allzu lange davon überzeugen müssen, dies nicht zu tun. Und falls doch, hat das Bündnis „Tegel schließen – Zukunft öffnen“ schnell noch die Stimme erhoben: „Wir fordern die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg auf, den Landesentwicklungsplan unverändert mit nur einem Flughafen für die Region zu beschließen.“
Etwas schwieriger dürfte die Lage für Chris Dercon sein. Der muss zwar keinen BER eröffnen, dafür aber die Berliner Volksbühne. Um 10 Uhr wird Dercon vorstellen, wie die erste Inszenierung unter seiner Regie aussehen soll. Die steigt dann am Freitag, den 10. November.
Überhaupt bewegt sich die Woche zwischen Berlin und Brandenburg, Metropole und der sie umgebenden Provinz hin und her, als gäbe es keine Gemarkungs- oder Landesgrenzen mehr. Gilt das auch für den Wolf? Wer es wissen will, sollte am Mittwoch die Ohren aufsperren. Unter der sachlichen Überschrift „Der Wolf in Deutschland“ präsentieren das Bundesamt für Naturschutz und die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf Empfehlungen zum Umgang mit auffälligen Wölfen. Nebenbei gibt es auch aktuelle Zahlen zu Bestand und Verbreitungsangaben.
Da passt es ganz gut, dass einen Tag später Dietmar Woidke bei den Märchentagen in Eberswalde auftritt und ein bisschen vorliest. Nur woraus? Aus dem Rotkäppchen, das vom bösen Wolf gefressen wird? Oder erzählt er von den 7 oder 14 Zwergen hinter den Bergen, den Lokalfürsten, die seine Kreisgebietsreform gefressen haben? Vielleicht erzählt er sogar irgendwelche Märchen über den Mauerfall? Der jährt sich nämlich ebenfalls am Donnerstag.
Den Abschluss macht dann wieder Kollege Müller. Am Samstag ist SPD-Landesparteitag. Da ist traditionell immer was los bei den Genossen. Und immer wieder stellt sich dieselbe Frage: Was macht Raed Saleh? Hält er still? Stichelt er wieder via Tagesspiegel? Oder tritt der ganz unwahrscheinliche Fall ein, dass die Genossen dem neuen Präsidenten des Bundesrates seinen Erfolg „jönne könne“? Die taz berichtet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Bis Freitag war er einer von uns
Elon Musk und die AfD
Die Welt zerstören und dann ab auf den Mars
Anschlag in Magdeburg
Der Täter hat sein Ziel erreicht: Angst verbreiten
Bankkarten für Geflüchtete
Bezahlkarte – rassistisch oder smart?
Tarifeinigung bei Volkswagen
IG Metall erlebt ihr blaues „Weihnachtswunder“ bei VW
Bundestagswahl 2025
Parteien sichern sich fairen Wahlkampf zu