Die Wahrheit: „Gut Schnurr heute!“
Zum Internationalen Katzentag ein Interview mit Wahrheit-Mieze Paola, früher Kiew, heute Berlin, über die Weltlage und Kuschelmäuse.
Wahrheit: Guten Tag, Paola. Oder sollte es besser heißen: „Guten Maunz“?
Paola: Ich maunze eher wenig und bin nicht redselig.
Sie sind ungefähr fünf Jahre alt, und wie die meisten Katzen kennen Sie nicht Ihr genaues Geburtsdatum.
Ich kann mich nur dunkel an meine Mutter erinnern, Vater kenne ich gar nicht.
Heute ist Internationaler Katzentag, feiern Sie und Ihre Kollegen den eigentlich anstatt des Geburtstages?
Wir lassen uns von unseren Leuten sicher heute das ein oder andere Leckerli zusätzlich reichen. Aber sonst feiern wir mehr im Stillen. Die Weltlage ist nicht nach großer Sause.
Sie kommen ja ursprünglich aus Kiew in der Ukraine, aus einem Heim, das geschlossen wurde. Interessieren Sie sich noch für die Verhältnisse dort, den Krieg in Ihrem Heimatland?
Sicher. Und ich habe immer noch Kontakte dorthin. Vielen Katzen und anderen Tieren geht es weiterhin schlecht, weshalb ich heute die Gelegenheit ergreifen möchte, an die Öffentlichkeit zu appellieren, nicht nur die Menschen, sondern alle dort zu unterstützen mit Futter und Kratzbrettern und Kuschelmäusen. Auch den Menschen dort könnte eine solche Kuschelgabe guttun.
Und wie ist Ihr Leben hier?
Nun, ich bin eine Hauskatze, schlafe und schnurre viel, schiebe mir die eine oder andere Delikatesse hinter die Kiemen, wie wir wasserscheuen Samtpfoten untereinander gern spaßeshalber sagen.
Das klingt nach einem zufriedenen Dasein?
Ich sorge schon dafür, dass es meinen Bediensteten gutgeht. Deshalb arbeite ich auch gern bei der Wahrheit mit.
Was tun Sie genau?
Puschelig vor dem Computer herumliegen, den Bildschirm beobachten, mit dem Schwanz wedeln, wenn mir eine Formulierung nicht gefällt. Ich unterstütze die Redaktion mit aller Kraft.
Dann wünschen wir Ihnen noch ein langes Leben.
Danke und „Gut Schnurr heute!“, wie wir Katzen sagen.
Wir danken Ihnen für das schnurrige Gespräch.
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