Die Wahrheit: Des Kaisers Ei

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an fünf neuen Rotbart-Liedern in komischer Tradition erfreuen.

Ein gekochtes, aufgeschlagenes Ei

Foto: dpa

Als Kaiser Rotbart lobesam

mit einer Tochter niederkam,

galt dies als schlechtes Zeichen.

Man konferierte pfeilgeschwind

und tat sein Bestes, um das Kind

vom Hofe zu verscheuchen.

Aus Kaiser Rotbarts Frühstücksei

erhob sich morgens ein Geschrei

von einem Adlerjungen,

das wütend aus dem Haus entwich.

Danach hat Kaiser Rotbart sich

kein Ei mehr ausbedungen.

In Kaiser Rotbarts Necessaire

stand eingestickt: „Mein süßer Bär!

In Liebe – Deine Ute!“

Gefragt, wie er das finde, log

er „Formidabel!“ und verzog

den Mund zu einer Schnute.

In Kaiser Rotbarts Trockendock,

da hing ein alter Minirock

seit Jahren an der Leine.

Er diente der Erinnerung

an eine Nacht mit C. G. Jung

und dessen schöne Beine.

Weil Kaiser Rotbarts Über-Ich

von ferne einer Semmel glich,

belegte er’s mit Käse.

Den Staufern kam das komisch vor,

und deshalb riefen sie im Chor:

„Es fehlt noch Mayonnaise!“

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kari

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