Die Wahrheit: Gorbi storbi
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Nachgesang auf einen großen Weltveränderer erfreuen.
„Gorbi, Gorbi!“, riefen wir,
damals in Leipzig auf dem Ring.
Ich trug sein Foto am Revers
meines Parkas, und es ging
um alles: Friedliche Revolution,
wie oft hat man das schon?
Gorbi kam, als die Mauer fiel,
Gorbi traf sich mit dem fetten Kohl
in Strickjacken, und als sein Reich zerfiel,
sah er, mit diesem Feuermal
auf seiner Glatze, sehr ratlos aus:
Glasnost in der Sowjetunion,
war’s das schon?
Gorbi storbi, heißt es heut,
wer zu spät kommt, ihr wisst schon, den …
Und ein Millennial beim Barber denkt,
dem ein Ost-West-Paar das Leben geschenkt:
Gorbatschow, wer war das schon?
Irgend so ein Wodka-Baron?
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja