Die Wahrheit: „Der Mond ist ein Deutscher“
Das Wahrheit-Interview: Der Astrophysiker Manfred Zschochert aus Ückeritz auf Usedom über das Jubiläum der Mondlandung.
taz: Herr Zschochert, in Ihrem 500 Seiten starken Buch „Das Blaue vom Himmel. Wie die Nasa uns belügt“ vertreten Sie die Theorie, dass die Mondlandung der Apollo 11 nie stattgefunden hat …
Manfred Zschochert: Das ist keine Theorie. Ich kann beweisen, dass der Mann, der angeblich am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betreten haben soll, am selben Abend im Latin Quarter in Detroit ein Konzert gegeben hat. Dafür gibt es Augenzeugen.
Uns scheint, dass Sie da den Astronauten Neil Armstrong mit dem Musiker Louis Armstrong verwechselt haben.
Unsinn. Die Nasa behauptet bis heute, dass Louis Armstrong die Apollo 11 als Kommandant zum Mond geflogen haben soll. Lesen Sie einfach mein Buch. Da steht alles drin.
Sie irren sich, Herr Zschochert. Der Astronaut hieß mit Vornamen Neil und nicht Louis. Wenn Sie mal eben Ihren Rechner hochfahren, können wir uns im Internet gemeinsam davon überzeugen.
Den Anschluss kriege ich erst in drei bis vier Wochen. Bin gerade erst hier eingezogen.
Sollen wir Ihnen einen Hotspot einrichten?
Das können Sie vergessen. Ückeritz ist ein einziges Funkloch.
Haben Sie nicht vielleicht irgendein Nachschlagewerk zur Hand, mit dem wir Ihnen auf die Sprünge helfen können?
Meine Bücher habe ich noch nicht ausgepackt. Das ist aber auch nicht nötig. Ich habe die Fakten im Kopf. Ich kann Ihnen sogar sagen, was Louis Armstrong nach seinem Konzert am 21. Juli 1969 gegessen hat: einen Hühnersalat mit Tomaten und karamelisierten Zwiebeln. Die Quittung habe ich in seinen Steuerunterlagen im Archiv des Louis Armstrong House in Queens in New York City gefunden.
Für die Geschichte der Weltraumfahrt ist es aber leider vollkommen unerheblich, was Louis Armstrong am Tag der Mondlandung gegessen hat.
Ach ja? Sie glauben also, dass man gleichzeitig auf dem Mond landen und in Detroit einen Hühnersalat essen kann?
Herr Zschochert, Sie haben sich da in etwas verrannt. Was ist denn mit Buzz Aldrin und Michael Collins, die gemeinsam mit Neil Armstrong in der Mondrakete gesessen haben? Sind die Ihrer Ansicht nach am Tag der Mondlandung etwa auch in Detroit gewesen?
Sparen Sie sich Ihre Fangfragen. Erklären Sie mir doch bitte lieber mal, wie es denn die Apollo 11 geschafft haben soll, auf einem Halbmond zu landen.
Wie meinen Sie das?
Wie soll ich das schon meinen? Am 21. Juli 1969 war Halbmond. Das heißt, dass die potenzielle Landefläche um fünfzig Prozent reduziert war.
Das kann nicht Ihr Ernst sein. Sie müssen doch wissen, dass der Halbmond sich vom Vollmond nur durch die Sonnenbestrahlung unterscheidet.
So? In der einschlägigen Literatur habe ich’s aber anders gelesen.
Um welche Werke handelt es sich da?
Um das Buch „Mecki auf dem Mond“. Da kann man auf einem Bild auch sehr deutlich sehen, wie der Mond physisch abnimmt.
Haben Sie außer diesem Kinderbuch noch andere Studien für Ihre Forschungen herangezogen?
Gewiss. Wofür halten Sie mich? Zu nennen wären hier vor allem der Klassiker „Peterchens Mondfahrt“ von Gerdt von Bassewitz und die Bände „Planeten und Raumfahrt“, „Der Mond“ und „Universum“ aus der Buchreihe „Was ist was“ sowie die Geschichte „Onkel Dagoberts Reise zum Mond“, die 1984 in Walt Disneys Lustigem Taschenbuch Nummer 93 erschienen ist. Darin kommt ein Geldspeicher vor, den Daniel Düsentrieb im Inneren des Mondes konstruiert hat.
Dann kennen Sie sicher auch das Lied, in dem es heißt: „La Le Lu, / nur der Mann im Mond schaut zu, / wenn die kleinen Babys schlafen, / drum schlaf auch du …“
Aber sicher. Und so geht es weiter: „La Le Lu, / vor dem Bettchen steh’n zwei Schuh, / und die sind genauso müde, / geh’n jetzt zur Ruh …“
Hat das nicht Heinz Rühmann gesungen?
Ja. 1955. In dem Spielfilm „Wenn der Vater mit dem Sohne“. Wir Deutschen sind das einzige Volk, das eine echte emotionale Beziehung zum Mond unterhält. Für die Amerikaner ist er bloß ein Objekt der Ausbeutung. Siehe Dagobert Duck. Die Chinesen, die Russen und die Japaner sind in dieser Hinsicht auch nicht besser.
Und was ist mit den Tolteken, den Hethitern und den Aborigines, die allesamt berühmt für ihre kultische Verehrung der Mondgottheit sind?
Das ist das andere Extrem. Aus dem Aberglauben geborene Rituale der Unterwerfung mögen primitiven Völkern angemessen erscheinen. Uns Deutschen liegt das nicht im Blut. Wir begegnen dem Mond sozusagen auf Augenhöhe. Oder genauer gesagt: mit der Energie, die aus dem Herzchakra fließt. Und weil der Mond ein Deutscher ist, reagiert er darauf ganz direkt, indem er an der Nordsee Ebbe und Flut erzeugt. Dieses Phänomen existiert in keinem anderen Land der Welt.
Sie meinen, dass es die Gezeiten nur an der deutschen Nordseeküste gibt?
Ich war mal in Dänemark am Nordseestrand. In Sachen Ebbe und Flut hat sich da gar nichts getan. Übrigens ebenso wenig wie in Holland, als ich vor zwei Jahren Urlaub auf Texel gemacht habe.
Das beweist nicht viel. Dänemark und Holland unterliegen seit dem Inkrafttreten der neuen EU-Gezeitenverordnung anderen Naturgesetzen als beispielsweise die Maghrebstaaten oder auch die Philippinen. Letztere sind ja geradezu berüchtigt für ihre Flutkatastrophen.
Ja, Flutkatastrophen! Aber hat man jemals von einer philippinischen Ebbekatastrophe gehört? Flut und Ebbe, dieser Dualismus ist ein deutsches Alleinstellungsmerkmal. Daher rührt ja der brennende Ehrgeiz der Amerikaner, uns den Mond gewissermaßen abspenstig zu machen, obwohl Louis Armstrong am Tag der vermeintlichen Mondlandung in Detroit einen Hühnersalat gegessen hat.
Manfred Zschochert: „Das Blaue vom Himmel. Wie die Nasa uns belügt“. Edition Temmen, Bremen 2019, 504 Seiten, 17,80 Euro
Womit wir wieder beim Ausgangspunkt unseres Gesprächs wären. Darf man fragen, welchem Themenkreis Sie sich in Ihrem nächsten Buch zuwenden werden?
Da geht es um einen Hauptgürtelasteroiden, den ich entdeckt und nach mir selbst benannt habe. Die Internationale Astronomische Union erkennt das jedoch nicht an und wirft mir jede Menge Knüppel zwischen die Beine. Und jetzt schlage ich zurück.
Na, dann viel Erfolg und vielen Dank für das Gespräch, Herr Zschochert. Greifen Sie nach den Sternen!
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