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Die WahrheitDer Frühjahrsputz

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Diesmal darf sich die Leserschaft an einem Poem über jahreszeitliche Prokrastination erfreuen.

Foto: Imago

Ob Kasten, Boden, Fenster, Tisch

Es gibt heut nichts, was ich nicht wisch

Regale, Becken, Wanne, Schrank

Es glänzt jetzt alles blitzeblank

Den Unrat sauber wegbewegt

Den Schmutz und Mist hinfort gefegt

Nun darf ich sagen, mit Verlaub

Wohin man blickt: kein Körnchen Staub

Obwohl, vielleicht da vorn im Eck

Liegt noch ein kleines bisschen Dreck

Und ja, okay, es trotzt der Schmutz

Am Lampenschirm bislang dem Putz

Mag sein, dass noch der Boden klebt

Die Spinne webt, die Wollmaus schwebt

Ich mach’s gleich weg, ich hab’s im Nu

Na gut, erwischt! Ich geb es zu

Bisher ist gar nichts rein gewischt

Nur Lügen hab ich aufgetischt

In Wahrheit sieht’s bei mir Zuhaus

Wie unter Hempels Sofa aus

Um mich zu drücken von der Pflicht

Zu putzen, schreib ich dies Gedicht

Doch bleibt dadurch im Endeffekt

Die Bude grindig und verdreckt

So schwöre ich beim Schimmelrand

Im Bad, ich habe klar erkannt

Was einer Wohnung gar nicht nutzt

Ist, wenn man sie nur lyrisch putzt

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1 Kommentar

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  • Ja wie^¿* Das was nichts nutzt^?^ - Nu ja.



    Ha no. Dat mäht doch nix. Dat is mal klaa.



    Nu. Das eine nicht tun - das andre doch lassen.



    Ergo: Auf dess Gedicht - Mal hoch die Tassen.