Die Wahrheit: Aus die Maus in Mekka
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über die saudi-arabische Schach-Fatwa erfreuen.
Zu Mekka sprach der Scheich: „Pfui, Schach!
Das Spiel macht süchtig und viel Krach!
Das ständige Figurenrücken
und klackende Auf-Uhren-Drücken
macht nebst gebrüllten Schach-Geboten
das Spiel zum reinsten Ohrdespoten!
Ich denk da nicht zuletzt an ihn,
den lärmgeplagten Muezzin,
wenn dessen Stimmchen von dort oben
nicht durchdringt, um Allah zu loben,
weil just zur Rufzeit im Basar
ein Rössel wiehernd hüpfen war.
Und außerdem, weiß der Prophet,
führt Schach zu Zeitnot im Gebet.
Es sind die sündigsten Gedanken,
die sich um weiße Damen ranken.
Und hinterher ist man so matt,
dass man null Bock auf Suren hat.“
Auch mache, sprach der weise Scheich,
Schach Reiche arm und Arme reich.
Das hieße, Sand mit Öl zu tauschen
und dem Kamelgesang zu lauschen.
„Nein, Schach ist keinesfalls halal,
wie Halma, Skat und Völkerball!
So merkt euch diese Fatwa gut!
Und wenn ihr spielt, dann ‚Fang den Hut!‘“
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!