Die Wahrheit: Klassisches Gespräch
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über ein Gespräch der Herren Goethe und Schiller erfreuen.
Schiller sprach, er finde Kant
Fulminant und sehr prägnant.
Goethe dachte lange nach
Und versetzte endlich: „Ach!“
Lessing, meinte Schiller jetzt,
Sei doch ziemlich überschätzt.
Goethe griff zum Glas Bordeaux,
Trank und brummte dann: „Soso!“
Schlegel, tat nun Schiller kund,
Sei ein rechter Schweinehund.
Goethe nahm noch einen Schluck,
Dann bemerkte er: „Na guck!“
Lenz, so Schiller, sei passé,
Goethe gab zurück: „Ach nee!“
Hölderlin sei leider halt,
Ätzte Schiller, durchgeknallt.
Goethe sagte nichts, stattdessen
Hat er eine Wurst gegessen.
Kleist, rief Schiller, sei der Größte.
Goethe, der inzwischen döste,
Wachte auf und sprach: „Na fein.“
Hierauf schlief er wieder ein.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Anbrechender Wahlkampf
Eine Extraportion demokratischer Optimismus, bitte!
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“
Exklusiv: RAF-Verdächtiger Garweg
Meldung aus dem Untergrund