Die Wahrheit: Heldenlied vom Blatter
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Lobgesang auf den Fifa-Gott Sepp Blatter erfreuen.
Im Kyffhäuser in einem Felsloch findet
man Barbarossa. Er sitzt dort auf hartem Thron.
Sein roter Bart klemmt fest im Stein und windet
sich um den Tisch zum zweiten Male schon.
Und wenn der Kaiser aufwacht, alle hundert Jahre,
dann reitet er hinaus und schlägt die letzte Schlacht
um Gut und Böse, um die große wunderbare
Errettung seines Reiches vor der Höllenmacht.
So sitzt in Zürich auch der Fifa-König Blatter,
nur klemmt sein Bart nicht stramm in einem Stein.
Nein, nein, es wuchs dem wuchtigen Gevatter
der Hintern fest in seinen Stuhl hinein.
O welche Tragik birgt doch dieses Leben:
so hart verklemmt noch in der Nachspielzeit.
Auch wenn er will, er kann sich nicht erheben.
Doch ist wie Barbarossa er zum Kampf bereit.
Noch einmal schwingt er sich voll Kraft auf die Tribüne,
auch wenn sein Stuhl dabei am Hintern klebt,
befreit von Korruption die Welt und fordert Sühne.
Wenn er im Strafraum stirbt, die Fifa lebt.
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