Die Wahrheit: Nächtliche Radler
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über lichtscheue Zweiradfahrer erfreuen.
Nächtliche Radler verzichten auf Licht,
nächtliche Radler, die mögen’s schlicht nicht.
Niemand soll wissen, wohin es sie treibt
und wer womöglich noch Fahrtenbuch schreibt.
Nächtliche Radler vertrauen dem Mond
oder sind einfach Laternen gewohnt.
Eben noch tranken sie’s vierzehnte Bier,
jetzt ist der Heimweg ihr dunkles Revier.
Nächtliche Radler sind Meister der Nacht,
auch auf dem Bürgersteig spürt man die Macht.
Weh dem Passanten, der finster spaziert
und dann des Radfahrers Lenker touchiert.
Dann, armer Wanderer, halt dich bereit
für die Belehrung zu nächtlicher Zeit:
„Hey, Mann, was soll das, du saublöder Macker!
Aus meiner Fahrbahn! Los, schleich dich vom Acker!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Problematischer Vorstoß der CDU
Stigma statt Sicherheit
Musks AfD-Wahlempfehlung in der „Welt“
Rocky Horror Springer Show
Kleinparteien vor der Bundestagswahl
Volt setzt auf die U30
Reichtum in Deutschland
Geldvermögen auf 9,3 Billionen Euro gestiegen
Silvester in Berlin
Kein Ärger in Verbotszonen
Willkommenskultur in Deutschland
Gekommen, um zu bleiben?