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Dialog gescheitert

■ Castor-Transport: Grüner Polizeipräsident soll zurücktreten, fordern die Grünen

Essen/Berlin (epd/taz) – Der Polizeipräsident von Münster, Hubert Wimber (Bündnis 90/Die Grünen), will beim geplanten Castor-Transport Ende März ins westfälische Ahaus Demonstrationsverbote durchsetzen. Er wolle auch mehrere Zeltlager zur Unterbringung auswärtiger Demonstranten rund um das Zwischenlager für Kernbrennelemente nicht zulassen, erklärte Wimber am Dienstag abend in der Essener Zeche Carl bei einer Diskussion mit mehreren hundert Atomkraftgegnern. Gleisblockaden sollten „konsequent“ beendet werden. „Der Tag, die Strecke und die Einsatzstärke der Polizeikräfte werden nicht bekanntgegeben.“

Die Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ erklärte nach Wimbers Ausführungen den Dialog mit der Polizei für „gescheitert“. Der Sprecher der Initiative, Hartmut Liebermann, forderte, Zeltlager und Demonstrationen auch in Gleisnähe zu gestatten. Auf Widerstand stießen Wimbers Einsatzpläne auch in großen Teilen der bündnisgrünen Landtagsfraktion. Sie forderten den Polizeipräsidenten zum Rücktritt auf. Der Fraktionssprecher von Bündnis 90/Die Grünen in Düsseldorf, Roland Appel, äußerte Verständnis für „zivilen Ungehorsam“. Dieser könne auch das Ansägen von Bahnschienen beinhalten. In den Castor-Behältern sollen abgebrannte Brennelemente aus den AKWs Neckarwestheim und Gundremmingen transportiert werden. Der Transport wird für die Woche ab dem 23. März erwartet. Am 21. März wird es die Auftaktdemo in Münster geben. Die Aktionen an den beiden AKWs werden schon vorher starten, weil dort die Castor-Behälter erst im Kohlekraftwerk Walheim am Neckar zusammengeführt werden. rem

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