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Deutsches Team bei der WM 2023Unsere Elf heißt Poppi

Das DFB-Team der Frauen hat sich einen Namen gemacht. Allerorten ist von „Popp und Co“ die Rede. In Deutschland hat sich einiges getan.

Alexandra Popp (Mitte) und noch ein paar andere Nationalspielerinnen Foto: Asanka Brendon Ratnayak/reuters

W er redet denn bei dieser Weltmeisterschaft noch vom deutschen Nationalteam der Frauen? Längst hat sich eine griffigere Formel etabliert. Gesprochen und geschrieben wird von „Alexandra Popp und Co“. Nach dem WM-Auftaktspiel gegen Marokko waren die Mitspielerinnen der Kopfballspezialistin vor allem als Stichwortgeberinnen zu Popp gefragt. Sie sollten einfach irgendetwas zur zweifachen Torschützin sagen.

Alle, welche die WM-Berichterstattung ein wenig verfolgen, haben mittlerweile einen enormen Wissensschatz und Vertrautheit zu der 32-Jährigen erworben, dass sie fast nicht mehr anders können, als „Alex“ oder „Poppi“ zu sagen. Selbst Wikipedia führt die Nationalstürmerin unter dem Namen Alexan­dra „Poppi“ Popp.

Poppi hat das Team gegen Marokko auf die Siegerstraße geführt, heißt es. Poppi steht für das Ganze. Selbst Joti Chatzialexiou, der sportliche Leiter der Nationalmannschaften beim DFB, bekennt: „Ich bin echt ein Fan von ihr, weil sie auch unsere Tugenden darstellt.“ Und er schwärmt: „Poppi ist mehr als ein Geschenk für uns.“ Auf die Knie würde er sogar gehen, um sie zum Weitermachen zu bewegen.

Vor der letzten WM in Frankreich 2019 lief im deutschen Fernsehen ein viel beachteter Werbespot, in dem Poppi in die Kamera blickte und fragte: „Weißt du eigentlich, wie ich heiße?“ Zusammen mit weiteren Spielerinnen spiegelte sie die Ignoranz, mit der dem Team begegnet wurde. Inzwischen hat sich einiges getan in Deutschland. Nun kennt man das Nationalteam beziehungsweise „Poppi und Co“.

Angst vor Spinnen und Schlangen

Dank Poppi hat die Weltmeisterschaft der Frauen doch noch ein kleines Plätzchen links unten auf der Titelseite der aktuellen Sport Bild bekommen. Thema? Popps Schlafgeheimnis. Der Redaktion hat sie verraten, wie sie sich am besten erholt und warum sie ihr eigenes Kissen nach Australien mitgenommen hat. Und dank Popp ist dem DFB-Team während dieser WM sogar in der Bild-Zeitung aktuell eine Titelgeschichte gewidmet worden. Es geht um das Beziehungsleben von Popp.

Nach dem Sieg gegen Marokko interessierte am meisten, welche Botschaft denn genau die Stürmerin mit ihrem Jubel an ihren verstorbenen Vater übermittelt hat. Freilich hat man sich auch mit dem Verantwortungsgefühl von Popp für das Team beschäftigt. Die gelernte Tierpflegerin konnte in den ersten Tagen glücklicherweise ihren Mitspielerinnen die angeblich so große Angst vor Spinnen und Schlangen nehmen. Und ob die Kapitänin auch schon über die Laufwege von Koalas und Kängurus mit ihren Kolleginnen gesprochen hat, werden wir bestimmt auch bald erfahren.

Am Freitag sorgte eine Nachricht aus dem DFB-Lager für Aufsehen, die ausnahmsweise mal nichts mit Popp zu tun hatte. Felicitas Rauch, die linke Außenverteidigerin, fällt auf unbestimmte Zeit aus. Dass Popp auf dieser Position schon einmal für den VfL Wolfsburg gespielt hat, auch das dürfte bald ein Thema sein, wenn über „Poppi und Co“ berichtet wird.

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taz-Sportredakteur
Jahrgang 1971, bis Ende März 2014 frei journalistisch tätig. Seither fest mit dem Leibesübungen-Ressort verbunden.
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