Deutsch-französischer Rüstungskonzern: Bund prüft Einstieg bei Panzerbauer KNDS
Eigentümerfamilien des Leopard-2-Bauers wollen verkaufen. Die Bundesregierung könnte einsteigen, um das deutsch-französische Gleichgewicht zu wahren.

Ziel dieser möglichen staatlichen Beteiligung ist es, das Machtgefüge zwischen Deutschland und Frankreich – beide halten aktuell je 50 Prozent an KNDS – in der Balance zu halten. Der Wert von KNDS wird aktuell auf rund 20 Milliarden Euro geschätzt.
Einem „aktuell erwogenen Planspiel“ zufolge würden der französische Staat und die Wegmann-Holding der beiden Familien beim noch dieses Jahr avisierten KNDS-Börsengang jeweils 12,5 Prozent der Aktien an neue Investoren abgeben. Über die börsengehandelten Anteile hinaus könnte die Bundesregierung von Wegmann eine Sperrminorität von 25,1 Prozent erwerben.
KNDS steht für „Krauss-Maffei Wegmann & Nexter Defense Systems“ und ist ein führender europäischer Rüstungskonzern, der 2015 aus dem Zusammenschluss der deutschen Firma Krauss-Maffei Wegmann und der französischen Nexter entstanden ist. Ziel dieser Fusion war es, eine stärkere europäische Position im Bereich der Landverteidigung zu schaffen und gemeinsame Projekte zu ermöglichen.
Neben dem Leopard entwickelt und produziert das Unternehmen zahlreiche weitere Militärfahrzeuge wie Panzerhaubitzen, Radfahrzeuge wie Boxer und Artilleriesysteme. KNDS gilt als zentrale Industrieplattform für Großprojekte wie künftige Panzer- und Artilleriesysteme.
Die Entscheidung über den Einstieg des Bundes ist noch nicht gefallen, bislang handelt es sich lediglich um die Prüfung und Vorbereitung möglicher Schritte durch die Bundesregierung
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