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Der Streit um die WindmesseVom Erfolg bestraft

Kommentar von Sven-Michael Veit

Der Boom der Windenergie geht gerade erst los. Für Husum ist das einige Nummern zu groß, vielleicht sogar auch für Hamburg.

D ie Verärgerung in Nordfriesland ist nachvollziehbar. Seit mehr als zwei Jahrzehnten haben sie in Husum beharrlich Pionierarbeit in Sachen Windenergie gemacht, und jetzt kommen die Pfeffersäcke aus Hamburg und werben die weltweit größte Windenergiemesse mal so eben ab. Wäre es so, wäre der Zorn verständlich. Aber so einfach ist es nicht.

Die Husum Windenergy wird von ihrem eigenen Erfolg überrollt, dem Wandel aber sind enge Grenzen gesetzt. Hallen und Freiflächen sind nicht alle zwei Jahre beliebig erweiterbar für fünf tolle Tage im Herbst. Hotellerie und Gastronomie können den Andrang nicht mehr bewältigen, die Lage weit entfernt vom Flughafen Fuhlsbüttel wird zum Nachteil. Die Messe wächst über Husum hinaus.

Der Boom der Windenergie geht gerade erst los. Mit den technischen Herausforderungen wachsen auch die finanziellen und ökonomischen: Die Unternehmen und Banken, die jetzt verstärkt mitzumischen beginnen, gehören zu den Global Playern; in kürzester Zeit wird die Branche die Regeln der Weltwirtschaft mitbestimmen.

Für Husum ist das einige Nummern zu groß, vielleicht sogar auch für Hamburg. Der Norden sollte jetzt auf Kooperation statt auf nickelige Konkurrenz setzen, sonst gewinnen am Ende Shanghai, Osaka oder Houston den globalen Wettstreit.

In Husum an der Nordsee hat es einmal angefangen. Aber da kann es nicht enden.

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Hamburg-Redakteur

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