: Der Bezirk schnappt zu
Wohnen Kein Verkauf an Luxemburger Investor
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat nach eigenen Angaben das sogenannte Vorkaufsrecht genutzt, um den Verkauf des Hauses Glogauer Straße 3 an einen Investor aus Luxemburg zu verhindern. Das Vorkaufsrecht soll es Städten und Gemeinden – in Berlin den Bezirken – ermöglichen, sich Grundstücke in dem Moment zu sichern, wenn sie der Eigentümer verkauft. Und zwar nicht nur für sich selbst, sondern auch für Dritte. In diesem Fall soll die landeseigene Wohnungsgesellschaft Gewobag statt des Investors das Haus übernehmen.
Das grün geführte Bezirksamt in Friedrichshain-Kreuzberg verweist darauf, die Altbauquartiere im Bezirk stünden „seit geraumer Zeit im Visier internationaler Investoren“. Damit einher gehe, Miet- in Eigentumswohnungen umzuwandeln und luxuriös zu sanieren, was soziale Verdrängung beschleunige.
Auf die Gewobag setzt der Bezirk, weil sich das Unternehmen, anders als der ausländische Investor, verpflichtet habe, nicht in Eigentum umzuwandeln und nicht mehr an Dämmung und Ähnlichem zu unternehmen, als gesetzlich vorgeschrieben ist. „Der Bezirk ist entschlossen, auch in weiteren Fällen alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen“, sagte Baustadtrat Hans Panhoff (Grüne). (taz)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen