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Den meisten DAX-Konzernen geht es gut

Die Mehrheit der 40 DAX-Konzerne hat trotz der Zollstreitigkeiten und der schwachen Konjunktur im Frühjahr mehr Umsatz und mehr Gewinn gemacht als ein Jahr zuvor. Allerdings hinterließ die schwierige Lage bei einigen großen börsennotierten Unternehmen deutliche Spuren in der Zwischenbilanz für das zweite Quartal. Das zeigt eine Auswertung des Beratungsunternehmens EY. Vor allem auf dem US-Markt habe die export­orientierte deutsche Industrie wegen der höheren Einfuhrzölle in den nächsten Monaten weitere Umsatzeinbußen zu erwarten.

Im zweiten Quartal 2025 summierte sich der Umsatz der Unternehmen auf rund 434,6 Milliarden Euro. Das waren fast 2 Prozent oder rund 8,2 Milliarden Euro weniger als ein Jahr zuvor.

Die stärksten Umsatzrückgänge meldeten der Energiekonzern RWE sowie die Autobauer Porsche, Mercedes-Benz und BMW. Dagegen verzeichneten 20 der untersuchten Konzerne mehr Erlöse, am meisten nach oben ging es beim Triebwerkhersteller MTU Aero Engines mit einem Plus von 20 Prozent.

Während es auch beim operativen Gewinn für alle im DAX notierten Autohersteller jeweils im zweistelligen Prozentbereich nach unten ging, verbuchten 24 Unternehmen im Vergleich zum Vorjahresquartal steigende Gewinne – allen voran Siemens Energy mit sagenhaften 1.553 Prozent Zuwachs. Den höchsten operativen Gewinn verbuchte die Deutsche Telekom mit gut 6,6 Milliarden Euro – vor allem dank ihres starken US-Geschäfts.

Sorge bereitet die Autoindustrie, die auch mit starker chinesischer Konkurrenz bei Elektroautos zu kämpfen hat. EY-Experte Jan Brorhilker sagt „Werkschließungen und Stellenabbau in größerem Umfang“ voraus. Zum Halbjahr waren bei den 34 DAX-Konzernen, die Angaben dazu machten, insgesamt 3,49 Millionen Menschen beschäftigt, gut 30.000 weniger als ein Jahr zuvor. 14 Unternehmen bauten Personal ab, 20 hatten jedoch mehr Beschäftigte als zum Vorjahreszeitpunkt. (dpa)

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