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Demos zum FrauenkampftagBerlinerinnen gehen voran

Zum Weltfrauentag gingen am Freitag bundesweit tausende Menschen auf die Straße. In der Hauptstadt ist er ein Feiertag. Brandenburg könnte folgen.

Ein Feiertag in Berlin: Demonstrierende mit lila Fahne bei einem Marsch zum Frauentag am 8. März 2024 in Berlin Foto: Hannibal Hanschke/epa

BERLIN taz | Am Internationalen Frauentag sind in Berlin mehrere Tausend Menschen auf die Straße gegangen. Berlinerinnen und Berliner gingen voran. Am Freitagmittag startete dort eine Demonstration von einem Bündnis aus Gewerkschaften und Initiativen am Oranienplatz in Kreuzberg zunächst mit rund 4500 Menschen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Andere sprachen später von 6000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und mehr.

Viele Menschen trugen selbst gebastelte Schilder, einige großflächige Transparente. Begleitet von Musik zog der Protestzug zum Brandenburger Tor. „Wir bekämpfen gemeinsam Antifeminismus, Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus“, hieß es im Aufruf zu der Demonstration: „Wir kämpfen für sexuelle und körperliche Selbstbestimmung.“

Dem Bündnis, das zu der Demonstration aufgerufen hatte, gehören neben dem Deutschen Gewerkschaftsbund DGB und mehreren seiner Mitgliedsgewerkschaften unter anderem die Frauenrechtsorganisation medica mondiale und das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung an. Die Protestierenden forderten unter anderem bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für Frauen.

Auf dem nahegelegenen Boulevard Unter den Linden wurden etwa 5000 Menschen zu einer weiteren Versammlung erwartet, die nach Kreuzberg führen sollte. Ebenfalls in Kreuzberg startete am Mittag die feministische Fahrraddemo „Purple Ride“.

Feiertag bietet Vorteile

In der Hauptstadt ist der Weltfrauentag ist seit 2019 ein gesetzlicher Feiertag. Er wurde auf Anregung der deutschen Sozialdemokratin Clara Zetkin erstmals am 19. März 1911 in Deutschland und in Nachbarländern organisiert. Seit 1921 wird er jährlich am 8. März gefeiert. Neben Berlin ist der 8. März nur in Mecklenburg-Vorpommern seit 2023 ein gesetztlicher Feiertag.

Brandenburg könnte folgen. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Potsdamer Landtag, Petra Budke, fordret, den 8. März als internationalen Frauentag auch in Brandenburg zu einem Feiertag machen. Das sagte sie am Freitag im RBB-Inforadio. Generell haben sich die Grünen auf den Frauentag als möglichen neuen Feiertag aber noch nicht festgelegt.

Grundsätzlich sei es gut, wenn Berlin und Brandenburg die gleichen Feiertage hätten. Die beiden Bundesländer hätten zudem weniger Feiertage als einige andere Länder und somit durchaus noch Nachholbedarf, sagte Budke. Brandenburgs Linksfraktionschef Sebastian Walter begrüßte die Ansicht von Budke. „Wir freuen uns, dass die Grünen uns jetzt zustimmen.“ Die Linke fordert das schon länger.

Bundesweite Kundgebungen

Auch in anderen Bundesländern finden zum Weltfrauentag vielerorts Demonstrationen und andere Veranstaltungen statt – allerdings meist am Abend, weil es dort ein gewöhnlicher Arbeitstag ist. Bis zum Abend waren auch in Berlin mehrere weitere Demonstrationen und Kundgebungen geplant. Aus der linksradikalen Szene etwa wurden etwa Demonstrationen in den Bezirken Friedrichshain und Kreuzberg mit jeweils mehreren Hundert Menschen angemeldet.

Die Berliner Polizei sprach am Nachmittag zunächst von einem „ruhigen Geschehen“. Es seien stadtweit mehrere Hundert Beamtinnen und Beamte im Einsatz, um die Versammlungen zu begleiten, so die Polizeisprecherin. Die Verkehrsinformationszentrale warnte vor Behinderungen, insbesondere in Berlin-Mitte und Kreuzberg.

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2 Kommentare

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  • "Er wurde auf Anregung der deutschen Sozialdemokratin Clara Zetkin …."

    Falsch! Kommunistin war sie !

    Wir bekämpfen gemeinsam Antifeminismus, Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus“

    Unterschreib ich sofort. Nur warum fehlt Linksextremismu in der Aufzählung ?

  • Richtig, Zetkin war 1911 Mitglied der SPD und dort eine Vertreterin der marxistischen Linie, später Mitglied der USPD und trat der neu gegründeten KPD bei, deren Zentralkomitee sie ebenso angehörte wie dem Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale. Das Ignorieren biografischer Realitäten ist Teil patriarchaler Gewalt und gerade am 8. März in der Tat etwas irritierend.