Demonstrationen gegen Rassismus: Polizei nimmt Dutzende fest
Nach friedlichen Protesten in Berlin und Hamburg gab es vereinzelt Randale. Die Polizei griff ein, nachdem Steine und Flaschen geflogen waren.
Demnach erfolgten die Festnahmen wegen Landfriedensbruchs, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, versuchter Gefangenenbefreiung, Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz sowie Hausfriedensbruchs. Es befanden sich laut Polizei rund 800 Polizisten im Einsatz.
Nach einer friedlich verlaufenen Demonstration am Alexanderplatz kam es laut Polizei zu einem Gewaltausbruch zwischen dem Bahnhof Alexanderplatz und dem Berolinahaus. Polizisten und Passanten seien aus einer größeren Gruppe heraus mit Steinen und Flaschen beworfen worden, nachdem ein Mann wegen Sachbeschädigung eines Einsatzfahrzeuges festgenommen worden war. Auch ein Pressefotograf sei verletzt worden.
Bei der vorangegangenen Versammlung hatten 15.000 Teilnehmer weitgehend friedlich gegen Rassismus demonstriert und an den Afroamerikaner George Floyd erinnert, der bei einem brutalen Polizeieinsatz in der US-Großstadt Minneapolis ums Leben gekommen war.
Zu viele Menschen auf dem Alexanderplatz
Die Kundgebung auf dem Alexanderplatz sei störungsfrei verlaufen, aber wegen der großen Menschenmenge vorzeitig beendet worden, hieß es in der Polizeimitteilung. Danach sei zusätzlich zu den ursprünglich 14 geplanten Versammlungen in der Innenstadt noch eine 15. genehmigt worden.
Auch in Hamburg demonstrierten am Samstag tausende Menschen friedlich gegen Rassismus und Polizeigewalt. Die Polizei sprach von 14.000 Teilnehmern – erlaubt waren wegen der Coronamaßnahmen zusammen nur gut 800. Im Anschluss gab es dann noch Auseinandersetzungen mit einer kleinen Gruppe von 300 bis 400 Demonstranten.
Laut einem Sprecher der Polizei gab es elf Festnahmen und 36 Ingewahrsamnahmen. Gekommen war zu den Demonstrationen eine bunte Menge, viele junge Menschen aber auch ältere, und Menschen mit Migrationshintergrund.
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