Demografie und Arbeitsmarkt: Weniger Azubis in der Pflege
Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge für künftige Pflegefachkräfte ist gesunken. Auch Ältere beginnen diese Ausbildung.
Der Anteil der Frauen lag bei 74 Prozent und ging damit im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte zurück. Auffällig ist, dass das Alter zu Ausbildungsbeginn relativ hoch liegt: Das mittlere Alter zu Lehrbeginn lag bei 21 Jahren und ist damit im Vergleich zum Jahre 2020 um ein Jahr gestiegen. Elf Prozent der Auszubildenden starteten ihre Pflegeausbildung erst im Alter von 30 bis 39 Jahren. Weitere 7 Prozent begannen die Ausbildung sogar erst im Alter ab 40 Jahren. Im Vergleich dazu lag der Anteil der Altersgruppe ab 30 Jahren an den gesamten Neuabschlüssen im dualen Berufsbildungssystem im Jahre 2021 nur bei 3 Prozent.
Die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft wird inzwischen vergleichsweise gut vergütet, Schulgeld entfällt. Das Gehalt im ersten Lehrjahr liegt bei rund 1.100 Euro brutto und steigt dann an. Die Ausbildung sieht allerdings von Beginn an umfangreichen praktischen Einsatz vor. Rund ein Drittel der Pflege-Azubis bricht die Lehre ab.
Die Ausbildung ist durch eine Reform seit 2020 generalistisch angelegt und qualifiziert sowohl für die Kranken-, die Alten-, als auch für die Kinderpflege. Spezialisierungen erfolgen erst im dritten Lehrjahr. Examinierte Pflegefachkräfte sind hochgesucht, weil Heime und ambulante Dienste einen gewissen Anteil an Examinierten beschäftigen müssen, um ihre Betten belegen zu dürfen.
Der Bedarf an Pflegekräften wird in den kommenden Jahren deutlich steigen. Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahre 2055 um 37 Prozent zunehmen wird.
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