Demo gegen Agrarindustrie: „Wir haben es satt“ nur in klein
Die Organisator*innen der „Wir haben es satt“-Demo in Berlin rufen nur Menschen aus der Region zur physischen Teilnahme auf – wegen Corona.
![Demonstranten während Wir haben es satt - Demonstration im januar 2018 - Eine Person trägt eine Schweinemaske Demonstranten während Wir haben es satt - Demonstration im januar 2018 - Eine Person trägt eine Schweinemaske](https://taz.de/picture/4552525/14/Wir-haben-es-satt-Demonstration-1.jpeg)
Wer eine weite Anreise zu der Demo am 16. Januar hätte, solle den Abdruck des eigenen Fußes oder Schuhs fotografieren, mit einer Forderung versehen und an die Veranstalter*innen schicken. „Am Kanzleramt werden die Abdrücke dann in Szene gesetzt“, kündigte Rollmann an. Die Protestveranstaltung steht unter dem Titel „Agrarindustrie abwählen – Agrarwende lostreten!“, da im kommenden Jahr sechs Landtage und der Bundestag neu gewählt werden. Das unionsgeführte Landwirtschaftsministerium hofiere die Agrarindustrie, teilte Sprecherin Saskia Richartz mit.
Die Forderung, das Höfesterben zu beenden, steht für die Veranstalter*innen auch dieses Mal an erster Stelle. „Die Agrarsubventionen müssen konkret in Richtung sozialökologischer Umbau der Landwirtschaft zielen, statt weiterhin pauschal Landbesitz zu belohnen“, verlangte Rollmann. „Es ist absurd, dass wir pro Jahr über 6 Milliarden Euro an Subventionen zahlen und trotzdem reihenweise Höfe schließen müssen.“
Zudem verlangt der Demoaufruf, „Tierfabriken“ zu stoppen, den Umbau von Ställen zu fördern und weniger Vieh zu halten. Die Klimakrise solle bekämpft werden, etwa indem die Menschen weniger Fleisch essen. Außerdem spricht sich das Bündnis dafür aus, keine Pestizide mehr einzusetzen, Agro-Gentechnik zu stoppen und Insekten zu schützen.
Normalerweise nähmen Zehntausende Menschen teil, schreiben die Veranstalter, zu denen zum Beispiel Bioland, der Bund für Umwelt und Naturschutz oder der Tierschutzbund zählen. Anlass war seit 2011 die Agrarmesse Grüne Woche. Deren Organisator*innen werden dieses Mal coronabedingt nur am 20. und 21. Januar Vorträge, Diskussionen und Pressekonferenzen im Internet übertragen.
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