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Deckelung der HeizungsförderungLimit gegen Wucher

Einem Bericht zufolge soll die Förderung für neue Heizungen bei 21.000 Euro gedeckelt werden. Damit soll ein Preiswucher verhindert werden.

Dreht nicht voll auf: Die Ampel bei der Unterstützung für neue Heizungen Foto: dpa/Marcus Brandt

Berlin afp/taz | Neuigkeiten beim Gebäudeenergiegesetz: Die geplante Förderung bei der Umrüstung auf eine klimafreundlichere Heizung soll gedeckelt werden. Das berichtete das ARD-Hauptstadtstudio am Mittwoch.

Demnach sollen die förderfähigen Investitionskosten bei bis zu 30.000 Euro für ein Einfamilienhaus liegen. Weil der maximale Fördersatz bei 70 Prozent liegt, blieben staatliche Zuschüsse in Höhe von maximal 21.000 Euro.

Für Mehrfamilienhäuser soll derselbe Höchstsatz von 30.000 Euro gelten – und zwar für die erste Wohneinheit. Für alle weiteren Wohneinheiten würde dann eine niedrigere Deckelung greifen.

Details dieser Pläne stehen laut ARD noch nicht fest. Hintergedanke der Deckelung ist demnach, dass ein Preiswucher bei neuen Heizungen verhindert werden soll. Bei einem reinen Prozentsatz, den der Staat übernehmen würde, bliebe die Gefahr, dass Heizungsbauer höhere Rechnungen stellten.

Das GEG soll am Freitag im Bundestag beschlossen werden. Es sieht im Grundsatz vor, dass ab dem kommenden Jahr neu eingebaute Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit Erneuerbaren betrieben werden müssen.

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6 Kommentare

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  • Wieso soll eine Deckelung bei der Förderung einen Preiswucher verhindern? Denn Sinn der Aussage mögen nur jene verstehen, welche das Gesetz gemacht haben.

    Wenn viele eine neue Heizung wollen oder brauchen, dann gibt es genau zwei Faktoren welche den Preis bestimmen: verfügbares Material und verfügbares Personal. Wenn beides nicht ausreichend vorhanden ist, schießen die Preise in die Höhe - ohne Rücksicht auf Deckelungen bei der Förderung.

  • 4G
    48798 (Profil gelöscht)

    Damit ist die Förderung aus dem GEG sogar noch geringer, als die bisherige Förderung von der Bafa. Die hatte Habeck ja bereits 2022 schon mal halbiert.

    Sehr unwahrscheinlich, das eine Kürzung der Zuschüsse sich auf die Handwerker- und Anlagenpreise auswirken wird.

    Die wahrscheinlich hohen Mehrkosten, die ja auch Folge der vor der Regierung ausgelösten und weiter befeuerten Inflation sind, müssen dann halt von den Hausbesitzern und Mietern gestemmt werden.



    Das werden sich jetzt noch weniger Menschen leisten können. Weil ja ohnehin kaum jemand die erhöhte Förderung von 70% bekommt. Menschen mit 40.000€ Einkommen können sich hierzulande leider kein Eigenheim leisten.

    So fährt man die Wärmewende jetzt endgültig an die Wand, Hr. Habeck.



    Danke, für nichts.

  • "Demnach sollen die förderfähigen Investitionskosten bei bis zu 30.000 Euro für ein Einfamilienhaus liegen. Weil der maximale Fördersatz bei 70 Prozent liegt, blieben staatliche Zuschüsse in Höhe von maximal 21.000 Euro."

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    Nun ja, ein Aufschlag von 21 000 € auf die Rechnung kann sich doch durchaus sehen lassen. Aber hey, ist kein Wucher ;)

    • @SeppW:

      Ein seriöses Angebot besteht ja aus den Materialkosten und den Lohnkosten, selbst wenn jemand pauschal anbieten sollte müsste er auch beschreiben was die Pauschale beinhaltet.



      Davon mal ab, da die Zahl der Neubauten zins- und preisbedingt zurückgeht und ich jetzt noch nicht mitbekommen habe, dass Bestandsheizungen aus Angst vor dem GEG Selbstmord begehen wird dich die Marktlage auch wieder etwas beruhigen.

    • @SeppW:

      Mein Tipp: Zweitangebot einholen... :-)

      • @nuklar:

        Das würde ja voraussetzen das es noch Handwerksbetriebe gibt die nicht die Fördersummen einfach auf die Rechnung aufschlagen. Sagen Sie mir Bescheid wenn sie so ein Einhorn in freier Wildbahn gefunden haben :)