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DebatteVon Ankara lernen

Kommentar von Lale Akgün

Der Islam ist genauso gut mit der Demokratie vereinbar wie andere Religionen auch. Aber für einen modernen Islam in Deutschland muss man die liberalen Muslime stärken.

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12 Kommentare

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  • C
    Cengiz

    @Heinz

     

    Sie sollten hier keine Fehlinformationen verbreiten. Sie scheinen die Kirchensteuer mit der islamischen Spende verwechselt zu haben. Im Islam gibt es freiwillige Spenden, über die Höhe der Spende der Spender selbst bestimmt.

    Was den Islam im Allgemeinen betrifft, sollte die Verbreitung der Lehre mit Wort und Schrift, sprich mit Argumenten und Beweisen kein Problem darstellen, solange diese friedlich erfolgt wie die der Reformgemeinde Ahmadiyya. Liebe für alle, Hass für keinen!

  • PN
    Paul Nellen

    "Der europäische Islam braucht eine Reformation", schreibt Frau Akgün. Und nebenan darf weiter gesteinigt werden, Jagd auf Schwule mit dem Segen der Imame gemacht werden, eine schariatische Version der Menschenrechte ("Kairoer Erklärung", 1990) praktiziert, für die Einführung eines Blasphemie-Verbots in allen Verfassungen der Welt gekämpft, die islamische Holocaustleugnung propagiert und jeder, der den Islam kritisiert oder verläßt mit dem Tod bedroht werden?

     

    Frau Akgün glaubt vielleicht, mit ihrer Forderung nach einem "reformierten" Euro-Islam Mut bewiesen zu haben. Wer soll diese Reformation eigentlich einleiten und verbindlich machen, solange dem schariatischen, orthodoxen Islam ständig neue Massen zuströmen - weltweit, insbesondere auch in Europa, wie die Beispiele England und Holland zeigen. Islamisten sind überall im Vormasch begriffen und definieren per Satellit und Internet ihre demokratie- und aufklärungsfeindliche Sicht des Islam.

     

    Frau Akgün sollte wirklichen Mut beweisen und nach Rhiyad, Kairo, Karachi und Istanbul fahren und in diesen Zentren der islamischen Massenbeinflussung für die weltweite Abschaffung der Scharia und für die Historisierung des Koran eintreten. Für Europa gibt es an den Islam bzw. an islamische Verbände und Moscheen mindestens drei zentrale Fragen zu richten:

     

    1. Welchen Stellenwert hat für ihn die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vom 10.12.48?

    2. Erkennt der Islam für das gesellschaftliche, politische und rechtliche Zusammenleben der Menschen die Höherwertigkeit der jeweiligen Verfassungsordnung gegenüber den religiösen Vorschriften an?

    3. Welchen Status haben eines Tages, wenn vielleicht der Islam in unseren Ländern Mehrheitsreligion geworden ist, religiöse Minderheiten, Frauen, Schwule und Lesben, Atheisten, Freidenker, Blasphemiker sowie die Grund- und Menschenrechte, die Muslime hier gerne in Anspruch nehmen?

     

    Ich empfehle, erst einmal konsequent bei Voltaire, aber auch bei Ibn Warraq, Irshad Manji, Ayaan Hirsi Ali oder Abdelwahab Meddeb in die Schule zu gehen. Bei den genannten (ex-)muslimischen Freigeistern könnte gerade auch Ankara noch vieles lernen. Frau Akgün könnte zugleich ja mal versuchen, über die Thesen und Positionen dieser islamischen Reformatoren eine öffentliche Debatte mit den Vertretern des deutschen Islam zu initiieren.

     

    Aber so ernst wird sie es wahrscheinlich nun doch wieder nicht gemeint haben.

  • K
    Karl

    @Nihat

    Was meinen Sie mit: "Die Interpretation muss den Umständen angepasst werden."? Was will uns das sagen, die Interpretation des Koran sollte der westlichen Welt angepasst werden? Schön, wenn es einen Ansatz in diese Richtung gäbe, aber das verbietet die islamische Lehre per se. Im Koran gibt es nichts zu interpretieren, wird uns doch immer erzählt. Und, Sie sagen selbst: "weil jeder kann den Koran lesen und verstehen, wir brauchen keine Kirche keine Päpste usw." Wenn jeder diese klaren und eindeutigen Aussagen zum Thema 'Umgang mit Ungläubigen' und Regeln im Umgang (mit Frauen z.B.) liest (uninterpretiert), dann ist es kein Wunder, dass es allen Ungläubigen Angst und Bange wird. Zumal es offenkundig und nicht zu leugnen ist, dass der 'moderne' Islam in der Hand von extremen und radikalen Kräften ist und von Mäßigung und moderaten Ansätzen kaum geredet werden kann. Weltweit!

    Hinzu kommen noch Begriffe, die nicht dem Koran entstammen: Dhimmi und Harbi - danke, wir wollen weder Dhimmi noch Harbi in Europa sein.

    Einen Vorgeschmack, was uns in dem Dar el-Harb Europa erwartet, den haben wir ...

    Sie schreiben: " Der Islam benötigt keine Reformation, weil der ISlam keine Antisemitismus oder Rasismuss bzw. Heilige Kriege kennt das sind krankheiten aus der christlichen Kultur."

    So, Sie spielen möglicherweise auf die Kreuzzüge an... ? nun, das ist etwa 800 Jahre her und seit dem hatten wir eben diese Reformation -Modernisierung und Liberalisierung und Aufklärung hin zu einer Kultur ohne Religionsdogmen, das ist gerade das, womit wir zufrieden sein können, in unserer westlichen Welt EUROPA. Ach, Heiliger Krieg - hat der ISLAM nicht? Wie übersetzen, -oder besser interpretiert- man denn jetzt DSCHIHAD:

    'Anstrengung/ Kampf auf dem Wege Gottes', so soll die direkte Übersetzung lauten, aber wie presentieren es denn Muslime über den ganzen Erdball den Dschihad? DAs möchten Sie jetzt wegdiskutieren?!

    Bezeichnet man das, wie Muslime sich uns presentieren, nicht als Rasissmus, dann passt der Ausdruck Religions-Chauvinismus besser, das mag sein. -Kein Antisemitismus im ISLAM?! -gut, wenn man sich blind und taub stellt, dann weiß man davon nichts!

    Der Islam hat keine Kirche und keinen Papst, aber Immame, die in Europa in uns fremder Sprache Dinge predigen, die ganz und garnicht lauten: 'Achtet und toleriert die Ungläubigen hier, treten ein für einen Dialog mit den Heimischen ...'

    Nein, der Islam kennt Kalifen! Und wir freuen uns schon auf das 'drohende ' Kalifat', glaube mir!

    Da sind wir bei einem weitern Europäischen Wert, die Säkularisation.

     

    Karl

  • SM
    Stefan Mittler

    "ihr friedenssicherndes und integratives Potenzial voll ausschöpfen. Das ist der Platz in der säkularen Demokratie, an dem Religion wächst und gedeiht und Gutes für die Menschen tut"

     

    Vermutlich meint Frau Akgün hiermit die über 60 Aufrufe im Koran zur gewaltsamen Vernichtung der Nicht-Muslime? Außerdem die drei Verse, in denen Juden als "Affen und Schweine" bezeichnet werden? Außerdem die drei Verse, die das "Töten bei Berechtigung" legitimieren??

  • T
    TYLER

    Das ist auch die werte Dame die neulich in einer Politik-Talkshow von "Ungläubigen" (sie meinte Andersgläubige bzw Nichtmuslime)sprach und sich damit selbst entlarvt hat.

  • N
    Nihat

    Es ist richtig das der Islam sich an die Lebenssituation in Deutschland anpassen oder anders ausgedrückt Die Interpretation muss den Umständen angepasst werden. Nur stellt sich die Frage wer soll das machen? Ich habe große Problem die Doktrin von LAle Akgün und Necla Kelek% Co zu akzeptieren.

    Der Islam benötigt keine Reformation, weil der ISlam keine Antisemitismus oder Rasismuss bzw. Heilige Kriege kenntdas sind krankheiten aus der christlichen Kultur. Die Muslime fühlten sich niemals von Ihrer eigenen Religion bedrückt. Reformation und Aufklärung sind nicht notwendig, weil jeder kann den Koran lesen und verstehen, wir brauchen keine Kirche keine Päpste usw. Sie können die jahrzehnte lange arbeit der Verbände nicht mit einem Handschlag leugnen. Villeicht kann mann ja die Verbände auch Ändern, villeicht wird die Zeit vieles Ändern. So oder so,,die Muslime und der ISlam sind eine wirklich heute und morgen, Allah wird uns schon einen Weg zeigen.

  • MM
    M. Möhling

    > Der Islam passt genauso gut und genauso schlecht zur demokratischen

    > Lebensform wie alle anderen Religionen auch. Es gibt eine Vielzahl

    > islamischer Schattierungen von Marokko bis Indonesien und von den

    > Vereinigten Staaten bis Deutschland

     

    Von den 57 Staaten der OIC (Organisation of the Islamic Conference) sind alle bis auf eine Handvoll Scheichtümer, Königtümer, Präsidial- oder Militärdiktaturen. Über die Lage der Menschenrechte in nominell demokratischen Ausnahmen wie dem Libanon, dem Irak, Malaysia oder der Türkei geben Amnesty oder HRW regelmäßig Auskunft. Hat Lale schon mal versucht, in Antalya eine Kirche zu bauen, oder sich in Kuala Lumpur öffentlich von der Staatsreligion abzuwenden? Mit wem führt Lale Menschenrechtsdiskurse in Beirut? Mit der Hisbollah, die ein Drittel der Abgeordneten im Parlament stellt?

     

    > Es ist wahr, die islamische intellektuelle Landschaft in Deutschland ist

    > ausgetrocknet, eine sandige Wüste, in der nicht mehr viel wächst außer den

    > knöchernen Gewächsen der islamischen Verbände

     

    Hat Lale schon mal im Arab Human Development Report der UNDP nachgelesen, wie es mit der islamischen "intellektuellen Landschaft" anderswo aussieht? Hat sie mal nachgezählt, wieviel Patente in isl. Ländern angemeldet werden, wieviel Nobelpreise dieses Fünftel der Menschheit einheimst? Wieviel isl. Universitäten den Exzellenzkriterien des Shanghaier Jiao Tong University Rankings oder dem des Times Literary Supplement entsprechen? Hat sie mal bei Reporters Without Borders angefragt, wie es mit der Pressefreiheit und -vielfalt in isl. Ländern aussieht? Hat sie sich mal in arab. Buchhandlungen umgesehen, wo neben der arab. Ausgabe von Mein Kampf in erster Linie die Protokolle der Weisen von Zion der Renner sind?

     

    Warum immer wieder dieser grotesk durchscheinende, verzweifelte Agitprop?? Dass am Elend der islamischen Gesellschaften einige Jahrzehnte westlicher Kolonialherrschaft schuld seien, und nicht viele Jahrhunderte unter der der Osmanen und fast 1400 Jahren unter dem Islam, bleibt durchschaubare Projektion postkolonialer Pseudowissenschaft.

  • BA
    Benjamin Aydin

    Entweder schreibt Frau Akgün wider besseres Wissen oder sie kapiert es einfach nicht. Wenn sie sich mit der sich endlich auch in der Populärwissenschaft verbreiteten und berechtigten Kritik am Islam beschäftigen würde, dürfte sie Zweifel bekommen, ob und wieviel diese Ideologie "Gutes für die Menschen tun kann".

  • HW
    Heinz Wohbrink

    Was Frau Akün als Islam Quoten Frua vergisst ist die Aussage des Türkischen Ministerpresidenten Erdogan

    "Es gibt nur einen Islam basta."

    Alles gerede vom Euro Islam ist Schwachsinn den gibt es nicht.

    Was soll man von Ihrer Aussage halten ?

    Alles reine Vernebelungstaktik. Die SPD sollte bei der Islam beauftragten mal genauer hinschauen was Sie so ablässt.

     

    Übrigens @Von Cengiz

     

    Kommen Sie mir nicht der Ahmadiyya Sekte

    Was die so vom Stapel lassen ist doch nichts naderes als Rassimus. Bei denen kommt Schwulsein von Schweinefleisch, die köpfen Ihren Mitgliedern die Knete ab egal ob Sozialhilfen oder Hartz 4 immer 15% und sind höchst Intolleranz gegenüber anderen Religionen.

    Beim ersten Aufstieg des Islams war der Untergang der christlichen Völker nicht endgültig, aber sein Wiederaufstieg in unserer Zeit wird die vollständige Verdrängung der Lehrsätze des heutigen Christentums herbeiführen" (Anmerkung 153, S. 644 des Ahmadiyya-Koran

  • C
    Cengiz

    Es gibt bereits eine friedliche Reformgemeide im Islam - Ahmadiyya Muslim Gemeinde -

    Demnach sind Frauen und Männer im Islam gleichwertig. Die Frauen haben sogar eine eigenständige Frauenorganisation. Demokratie ist laut der Ahmadiyya sehr wohl mit dem Islam vereinbar. Dschihad bedeutet nicht "Heiliger Krieg" und vieles mehr.

  • KK
    Klemens Kotowski

    Alles nur zu richtig.

    Der Koran muss anders gelesen oder geändert werden.

    Das "junge Team an der Universität Ankara" ist leider schwach und fast das einzige in einem islamischen Land. Andere Reformer leben im Westen, aus guten Gründen.

    Bisher gibt es nur Hoffnung auf einen Erfolg.

  • BD
    Bernd Dahlenburg

    Sehr geehrte Frau Akgün,

     

    Sie schreiben: "Dazu gehört auch die Akzeptanz unserer säkularen Verfassung, wonach Politik und Religion getrennt sind und der Rechtsstaat das Machtmonopol hat."

     

    Warum verschweigen Sie, dass nach dem islamischen Menschenrechtsbestimmungen, die 1990 in Kairo verabschiedet wurden, dass damit die universellen Menschenrechte unter die Scharia gestellt wurde.

     

    Und damit ist der Islam nicht kompatibel. Zumindest dann nicht, wenn man elemetare Dinge unterschlägt.

     

    Das Beispiel mit der historisch-kritischen Exegese zieht übrigens auch nicht, weil wenn, dann kommen die Apologeten aus Ihren Reihen, wenn sie die christlich historisch-kritische Exegese zur Rechtfertigung des Koran hernehmen.

     

    Sie wissen genauso gut wie ich, dass der Islam keine historisch-kritische Exegese kennt, wie wir Christen sie praktizieren.

     

    Bitte machen sie den Menschen kein X für ein U vor.