Debatte: Braucht Hamburg eine Seilbahn?

Ein Musical-Betreiber will Gondeln über die Elbe bis zur Gartenschau fahren lassen. Das könnte die Stadt noch attraktiver für Gäste machen oder aber dem Überdruss Vorschub leisten.

Fast wie am Deutschen Eck: Die Hamburger Seilbahn würde am Bismarck-Denkmal vorbeiführen, statt wie hier am Reiterbild Kaiser Wilhelms I. Bild: dpa

Die Stadtentwicklungsbehörde prüft den Plan, eine Seilbahn auf Höhe der Landungsbrücken über die Elbe zu führen und von dort aus weiter bis zum Reiherstieg-Knie. Damit könnten Besucher zum "König der Löwen"-Musical und weiter zur Internationalen Gartenschau und Bauausstellung in Wilhelmsburg 2013 fahren. Das verspricht, den Tourismus anzuheizen, macht Anwohner aber weniger glücklich.

Mitglieder der Schiffszimmerer-Genossenschaft, die unweit des Bismarck-Denkmals wohnen, haben Unterschriften gegen eine Seilbahnstation im Alten Elbpark oder auf dem Heiligengeistfeld gesammelt und an ihren Vorstand weitergereicht: Dieser möge sich gegen die Pläne einsetzen. Die Genossen haben auch die Bezirksversammlung Mitte sensibilisiert: Mit den Stimmen von GAL und SPD sprach sich deren Hauptausschuss gegen die Pläne aus.

"Es geht darum, dass eine Grünfläche zerstört werden soll, bei der man die Verbindung zwischen St. Pauli und der Neustadt nachvollziehen kann", sagt Grete Kleist, Genossenschaftsmitglied und Ex-SPD-Bezirkspolitikerin. Das Vorhaben zeuge von Unkenntnis der Empfindlichkeiten im Stadtteil. Schon vor Jahren habe die Bezirksversammlung beschlossen, dass nicht einmal mehr Zirkusse im Alten Elbpark ihre Zelte aufschlagen dürfen.

Die Musical-Firma Stage-Entertainment und der Seilbahn-Hersteller Doppelmayr haben versprochen das 50 Millionen Euro teure Projekt privat zu finanzieren.

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