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Debatte um Karikatur und ZensurGehört das zensiert?

Ein französisches Satiremagazin veröffentlicht Karikaturen, die den Islam und seinen Propheten verspotten. Wir zeigen einen Teil der Bilder.

Titelseite der französischen Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“. Bild: dapd

BERLIN taz | Manche Nachrichtenagenturen zögern, sie zu verbreiten. Viele Zeitungen werden sie nicht drucken – die neuen Islam-Karikaturen des französischen Satire-Magazins Charlie Hebdo.

Wir glauben, dass das falsch ist, und wollen Ihnen erlauben, sich selbst ein Urteil zu bilden. Dabei war es für uns gar nicht einfach, an druckbare Bilder zu kommen. Das Magazin selbst war kurz nach Erscheinen ausverkauft, mancher Fotograf hatte Skrupel oder Angst, die Bilder weiterzugeben.

Was sie hier sehen, ist ein Screenshot aus dem Internet – daher die etwas schlechtere Bildqualität – manches ist nicht zu erkennen.

Zu sehen ist die Vorder- und die Rückseite des Magazins. Wir haben die Texte übersetzt, soweit sie auf diesem Bild lesbar waren:

Ist das Kunst oder kann das weg: die neuen Islam-Karikaturen des französischen Satire-Magazins Charlie Hebdo. Bild: screenshot

1. Die Sprechblase auf der Titelseite lässt sich übersetzen mit „Verspotten ist verboten!“ Die Szene spielt auf den Film „Ziemlich beste Freunde an“, der im französischen Original „Intouchables“ heißt.

2. Auf der letzten Seite steht oben links: „Und mein Hintern, liebst du meinen Hintern?“ Die Karikatur zitiert aus dem 1963 gedrehten Godard-Film „Die Verachtung“.

3. Darunter steht: „Ein stupider Film bringt die Fundamentalisten in Rage.“ Das Kleingedruckte war für uns leider nicht lesbar.

4. Und darunter: „Die arabische Welt empört sich über einen Mohammed-Film – Nein, das ist bloß die Tagesschau.“

5. Bild unter der großen Zeichnung links: „Mohammed senkt die Arbeitslosigkeit.“ Das Kleingedruckte ist wiederum nicht erkennbar.

6. Rechts davon: „Mohammed, ein Star ist geboren.“

7. Bild ganz rechts: „Hört auf mit dem Blödsinn über Mohammed – Ich bin Jude!“

8. Die Reihe darunter beginnt mit einem Bild des Comic-Hasen Bugs Bunny: „Jeder Vorwand ist ihnen recht.“ Rest ist nicht lesbar.

9. Rechts davon: „Aufruhr in den arabischen Ländern nach der Publikation der Fotos von Madame Mohammed“. Die Karikatur bezieht sich auf die Veröffentlichung von Oben-ohne-Fotos der britischen Herzogin Kate Middleton durch das französische Magazin Closer.

10. Rechts daneben: „Johnny teilt per Twitter sein Comeback mit – Oh, das ist verdammt schwer, im Finstern zu twittern.“ Diese Karikatur hat mit dem Rest nichts zu tun und nimmt den 1943 geborenen Sänger Johnny Hallyday auf die Schippe, der auch im hohen Alter nicht daran denkt, mit dem Singen aufzuhören.

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44 Kommentare

 / 
  • ZA
    Zensur aber wie?

    Die Frage "Gehört das zensiert?" ist heuchlerisch. Es widerspricht der Verfassung. Die Frage sollte also lauten "Wie schaffen wir es zu zensieren, damit Multikulti funktioniert, ohne es Zensur zu nennen?" Darum geht es ja. Genug Politiker und Medienleute zur Unterstützung hat man ja. Gummiparagraphen hat man nach Sarrazin ebenso geschaffen. Jetzt fehlt noch eine Strategie um den Leuten zu verkaufen, daß es eine große Bereicherung und ganz ganz tolle Sache ist wenn sie nicht mehr frei reden dürfen. Da man in Zeiten des Internets immer mehr Informationen außerhalb der Staatsmedien bekommt gestaltet sich die Zensur schwierig, denn die Demokratie ist noch nicht gänzlich abgeschafft und bei den Zuständen in Frankreich, England, Holland, Schweden und zunehmend auch in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Spanien könnte es trotz Einigkeit in Medien und ihnen folgender Politik plötzlich kippen. Davor hat man Angst. Zurecht. Deshalb diese "Debatte". Sonst wäre schon längst alles verboten was den Islam beleidigt und das ist praktisch alles was Europa in der Aufklärung, der Emanzipationsbewegung und letztendlich in seiner gesammten kulturellen Entwicklung zum Europa von heute machte. Die Alternative lautet sich denen in den Weg zu stellen und sie aus dem Land zu schaffen welche von außerhalb nach Europa drängen und das mittelalter mitbringen. Deren helfern ebenso. Damit wäre das Multikulti von heute aber Geschichte. Diese Vorstellung ist für Leute deren Lebenswerk Multikulti ist undenkbar. Zum Glück sind sie eine Minderheit. Mächtig, medial dominierend und doch auf dem Rückzug.

  • PM
    Peter Müller

    Das Leben des Brian = guter Film, da Jesus beleidigt wird.

     

    Mohammed Film = schlechter Film, da Mohammed beleidigt wird.

     

    Kann mir das jemand erklären?

  • GH
    gerd heise

    das ist keine Satiere das ist unterste Schublade null Niveau

  • RA
    ralf ansorge

    ewiger fremmder ,deine frage ist ganz einfach zu beantworten:so bald ihr uns in ruhe laßt,wobei,wer läßt euch eigentlich nicht in ruhe und womit?mich als agnostiker nerven alle religionen sobald sie missionarischen eifer entwickeln.in der heutigen zeit sind die moslems da mit weitem abstand vorn.hinzu kommt noch daß das was in anderen religionen eher randständig ist,bei den moslems die hauptsrömung ist,nämlich der fanatismus und die intoleranz.ohne 9/11 hätte es übrigens kein guantanamo gegeben.und warum wollen mio von moslems unbedingt in diesem verhaßten westen leben? am westen ist wirklich genug kritikwürdig,man darf das ja auch.und vieles wurde in der vergangenheit auch an verbrechen begangen gegenüber islamischen völkern,aber das gilt umgekehrt genauso.in der hutigen zeit liegt die verantwortung für die armut in der islamischen welt außerhalb der ölscheichtümer ausschließlich in diesen ländern selbst,stichwort korruption.hört also auf mit dem selbstmitleid und ändert die zustände zu hause.

  • D
    D.J. (P.S.)

    @Chris,

     

    P.S.: Es ist auch ein himmelweiter Unterschied, ob man sich über Opfer oder Täter lustig macht (siehe "Der Große Diktator" von Chaplin oder "Das Leben ist schön", das auch in Auschwitz spielt).

  • D
    D.J.

    @Michel,

     

    "Sollen sie sich doch mal über Auschwitz lächerlich machen."

     

    Wollen Sie tatsächlich den Unterschied hören? An Auschwitz ist nichts, aber auch gar nichts lächerlich. Leute, die wegen ihres unsichtbaren Freundes (wie auch immer sie ihn nennen) ausrasten, zum Teil schon.

  • Z
    Zuckerschnute

    Ziemlich guter Radiobeitrag zum Thema von heute Morgen:

     

    "Von der falschen Rücksicht auf religiöse Gefühle"

     

    http://www.kulturradio.de/zum_nachhoeren/KOMMENTAR.html

  • D
    D.J.

    @Chris:

     

    "Dem Günter Grass wurde sein Gedicht um die Ohren gehauen, obwohl die Gegenwart ihm mehr und mehr Recht gibt. Da war kein Wort von Meinungsfreiheit."

     

    Der Vergleich ist meines Erachtens völliger Unsinn. Niemand hat gefordert, Grass zu zensieren, niemand hat Gewalt ausgeübt. Er wurde lediglich - manchmal auch unterhalb der Gürtellinie - kritisiert. Und das Geschieht auch mit dem Film (primitives Machwerk) und den Karrikaturen (infantilster Humor). Sie können jedem alles um die Ohren hauen, solange Sie ihm für seine Meinung keine Kugeln um die Ohren hauen.

  • K
    kroete

    Ja, es gibt Grenzen des guten Geschmacks, die natürlich von Satire überschritten werden soll bzw. muß, da auch für Meinungsfreiheit bei uns gewisse Grenzen gesetzt werden, über die jedoch jede Bürgerin und jeder Bürger selbst entscheiden soll.

    Die aktuelle Gemengelage schaukelt sich an westlichen Selbstverständlichkeiten hoch, ein vielfach instrumentalisierter Mop, der sich in seinen religiösen Gefühlen verletzt fühlt wie zahlreiche gewaltfreie Muslims auch, ohne dieses dilettantische Schmähmachwerk aus Branntstifterecke zu kennen (den Film) bzw. ebenso wenig die Bilder dieser Zeitung.

    Ich möchte nicht, daß wir Meinungs- und Pressefreiheit diesem Mop opfern, im Einzelfall jedoch auf Veröffentlichungen verzichten sollten, um Gewalt, die nicht zu tolerieren ist, zu verhindern.

    Hier besteht allerdings die Gefahr, eben diesen

    Teufelskreis in Gang zu bringen, mit Hass und Gewalt ein Klima der Angst zu erzeugen, um Freiheitsrechte einzuschränken, die eben zahlreiche Menschen nie kennengelernt haben, nicht einmal lesen können wie fast 10% unserer Bevölkerung auch.

  • E
    edwin

    Klar muss es einer Satirezeitung erlaubt sein, beliebige Themen aufzugreifen, und sich über Gott und die Welt (im wahrsten Sinne) lustig zu machen. Es steht ja jedem frei, sie sich zu kaufen oder nicht.

     

    Wenn deren Inhalt aber in jeder Zeitung nachgedruckt wird, kann man sich dessen kaum mehr erwehren. Mir persönlich wäre eine objektive Berichterstattung lieber, statt reissender Pseudoinformation. Ich jedenfalls empfinde das was man in der ach-so liberalen Presse so liest inzwischen schon als schlimmeres "Öl in Feuer giessen" als die eigentlichen Anlässe.

    Hätte es nicht gereicht, einen Link auf die Webseite zu veröffentlichen (vielleicht mit einer Warnung: "nur für tolerante, erwachsene, gefestigte Leser), so dass jeder selbst entscheiden kann, ob er die Bilder sehen will?

  • E
    edwin

    Wird sofort abonniert !

  • M
    Michel

    Mich selbst lassen diese Karikaturen, so man diese Bildchen so nennen möchte, reichlich kalt, weil ich von einer extrem geistlosen Gesellschaft geprägt bin, in der ohnehin nur noch Materielles zählt. Warum werden also die Muslime lächerlich gemacht? Eben deshalb, weil die Macher wissen, daß ein paar Wenige, weniger als jeder Achthunderttausendste dann ausflippt und Brandsätze wirft. Um zu provozieren. Gäbe es keine Proteste, wäre das Ganze doch ein kolossaler Schuß in den Ofen, dann hätten diese verhinderten Stürmer-Praktikanten doch gar keinen Spaß an ihrem Werk. Und die 99,9 % der friedlichen Muslime müssen diesen Dreck ausbaden.

    Dieses alberne, kindische Getue, dieses Ärgerns um des Ärgerns willen ohne jeglichen Anreiz zum Nachdenken über soziale und politische Mißstände, was ja die eigentliche Aufgabe von Karikaturen und Satire sein sollte, nennen die Macher dann einen Beitrag Aufklärung und Meinungsfreiheit. Kant und Voltaire würden kotzen. Um aufzuklären, behaupten sie. Um Tabus zu brechen, maßen sie sich an. Weil die Gesetze es ihnen erlauben, sagen sie. Sollen sie sich doch mal über Auschwitz lächerlich machen. Oder haben sie vor dem Staatsanwalt mehr Angst als vor Muslimen?

  • W
    Waage

    Soweit ich das beurteilen kann sind die Karrikaturen etwas infantil. Na ja o.k. - wers braucht.

  • C
    Chris

    Dem Günter Grass wurde sein Gedicht um die Ohren gehauen, obwohl die Gegenwart ihm mehr und mehr Recht gibt. Da war kein Wort von Meinungsfreiheit. Wenn es aber darum geht Moslems zu beleidigen, dann ist die Meinungsfreiheit bzw. die Beleidigungsfreiheit plötzlich extrem wichtig. Den Europäern juckt es wieder in den Fingern ... 60 Jahre nach dem Holocaust muss der Hass wieder raus.

  • HW
    Harm Wulf

    Was erscheint in einem Satireblatt? Satire!

    Gibt es in der mohammedanischen Welt überhaupt einen Begriff dafür? Zumindest offenbar nicht das Verständnis.

     

    Jetzt rächt sich, daß jahrzehntelang versäumt wurde, Mohammedaner in aller Welt zu adäquaten Welt-Mitbürgern zu erziehen. Man hat sie in ihrer Mehrheit nicht durch die notwendige Aufklärung aus der Dumpfheit ihrer beschränkten Glaubenswelt befreit. Viele, nicht zuletzt im Westen, haben im Gegenteil beschränktes monokulturelles mohammedanisches Denken als Multikultur bei uns mißverstanden und bewußt gefördert. Diese Leute tragen sowohl eine Mitschuld an den Unterlassungen der Vergangeheit, wie auch an den gegenwärtigen Ereignissen.

     

    Wenn man jemand nicht sagt, daß er etwas falsch macht, sondern ihn permanent in seinem Fehlverhalten bestärkt, wie soll er dann motiviert sein, etwas besseres zu lernen? Aber auch aufgeklärte Mohammedaner und mohammedanische Geistliche haben es jahrzehntelang versäumt, sich mit hinreichender Deutlichkeit gegen die Fanatiker in ihren Reihen in aller Öffentlichkeit und immer wieder zu wenden.

     

    Das schlimmste an dieser Entwicklung ist jedoch die völlig falsche, nachgerade absurde Reaktion sog. politisch korrekter Medien: Anstatt die Dinge beim Namen zu nennen, glaubt man die Probleme durch das Einknicken vor den Fanatikern lösen zu sollen. Dabei opfert man leichtfertig Menschenrechte (auch Meinungsfreiheit ist ein solches) zugunsten des Erkaufs des Wohlwollens religiöser Faschisten.

    Meinungsfreiheit bedeutet mehr als das freie Sagen dessen, was man denkt. Es bedeutet zu allererst Angstfreiheit des Indiiduums. Die lassen wir uns nicht nehmen. Auch nicht von politisch korrekten Vordenkern hier bei uns. Wir denken selbst.

  • T
    Thomas

    Das ist doch mal eine total coole Sache in TAZ. Mehr Medien müssten sich trauen, klar für Meinungs- und Pressefreiheit einzutreten.

  • BS
    Burkàno SachariánieG

    Das, was eine Tageszeitung mit international aufgestellten Korrespondenten nicht in der Lage ist aus dem fernen fremden Frankreich zu recherchieren und zu veröffentlichen,kann schlechterdings nicht zensiert werden. Die Entschuldigung über schlechte Bildqualität ist einfach nur erbärmlich. Es sind die Eier, die ein linkes Magazin wie Charlie Hebdo ausmachen.

  • J
    Jojo

    >Gehoert das zensiert?<

    Nein. Zensur ist niemals eine Loesung, sie ist Teil des Problems.

     

    Gleichwohl:etwas mehr Taktgefuehl im Umgang mit dem kulturell Anderen, insbesondere seitens der Massenmedien, waere oft sicher wuenschenswert. Man kann aber Geschmack und Taktgefuehl nun einmal nicht kaufen, und schon gar nicht erzwingen. Ein robuster Sinn fuer Humor dagegen ist unabdingbar in einer pluralistischen Gesellschaft. Vielen konservativen Muslimen fehlt es leider an Humor. Sie koennten doch einfach drueberstehen, das muss sie doch gar nicht kratzen.

    Nach dem Motto "was kratzt es den Mond wenn ihn der Hund anheult". Und wenn dann so ein Cartoon fuer den/die Glaeubige/n Blasphemie ist, dann wird Gott, wenn's ihn denn gibt, das schon alleine regeln. Dafuer braucht er doch uns kleine Menschenkinder nicht.

    Ich wuerde mir wuenschen, das wir bald alle ein fuer allemal ueber solchem Quatsch drueberstehen. Soll doch ein/e jede/r beten zu wem er/sie will und sagen was er/sie will. Das ist Grundlage einer offenen Gesellschaft. Zensur hat noch nie in der Geschichte zu mehr Einigkeit oder mehr Verstaendins oder je zu irgendwas gutem gefuehrt. Der Diktator, der allen den Mund verbietet, kann bald nur noch sich selbst zuhoeren.

  • P
    plapperstorch

    Wenn sich die Redaktion alle Charlie Hebdo Karikaturen in bester Auflösung ansehen will, hier sind sie:

     

    http://www.bivouac-id.com/billets/les-nouvelles-caricatures-de-charlie-hebdo/

  • A
    antimarx

    Also das nenne ich mal Journalismus! Ich hätte der taz so etwas nie zugetraut, chapeu.

    Die Zeihcnungen sind ja lächerlich harmlos, wer sich darüber aufregt, hat echt eine Meise oder suchte nur einen billigen Grund für Mord und Randale.

     

    Das Foto der Titanic vom besudelten Papst, das war krass! Gabs aber keinen Kreuzzüg gegen die Welt.

  • PM
    Philipp Martin

    Bei allem Respekt vor Mohamedanern.

     

    Aber wie reagieren wir wenn ich in Pakistan oder Saudi-Arabien Christen verfolgt werden. Wo ist da unsere Empörung? Was passiert wenn die Titanic Papst Benedikt verspottet. Nichts... Viele suchen stattdessen beipflichtende Woche.

    Wir stehen nicht nicht mehr für unsere christlichen Werte? Da dieser Appell in der taz wahrscheinlichen eher wieder zu Spott führt, formuliere ich es anders.

    Unsere Werte wie Presse- und Meinungsfreiheit, sind sehr wichtige Güter. Dies schließt Kritik und Satire gegenüber Religionen ein.

    Eine Religion muß da drüber stehen.

  • A
    Ajax

    Ganz ehrlich ,ich bewundere Euren unaufgeregten Mut einen Teil der Karikaturen zu zeigen.Mit diesem Akt,habt ihr meine Meinung über die TAZ zur Gänze aus den Latschen gehoben.Mir geht es nicht darum Menschen und ihre Religionen zu beleidigen,oder zu verletzen,mir geht es um die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Kunst.Nochmals Danke.

  • H
    hackbeil

    Auch wenn man sich der Satire bedient, kann man immer noch einen gewissen Respekt wahren.

    Muss man aber nicht, wie so vieles im Leben!

    Man muss auch nicht tolerant und weltoffen sein. Es würde unser aller Leben aber erheblich leichter machen, wenn dem so wäre.

  • OK
    Oma Kruse

    Wenn man einen Papst mit Pissfleck bringen darf, warum sollte man dann Mohammed-Karikaturen zensieren?

     

    Ich finde es gut, dass Charli Hebdo den Mumm hat, sich derart zu exponieren. Das findet man leider nur noch selten. Die Meinungsfreiheit ist einfach zu selbstverständlich geworden.

     

    Persönlich finde ich allerdings sowohl die Titanic- als auch die Charli-Hebdo-Karikaturen indiskutabel, trotzdem finde ich es außerordentlich wichtig, dass so etwas erscheinen darf. Muss einem ja nicht alles gefallen ;-)

  • NB
    Nihil Baxter

    CharlieHebdo hatte sicherlich was ganz anderes im Sinn, als die Grenzen der Pressefreiheit bzw. Meinungsfreiheit auszuloten: Das Timing der Veröffentlichung schreit förmlich nach primitiver Krawall-PR. Zur Zensur: Ich bin Atheist, und halte nichts von Zensur, dennoch kann man Rücksicht auf andere nehmen.Ich konnte mir gut vorstellen, dass Muslime (und das jetzt unabhängig davon ob moderat, tollerant oder hardcorebärtig)eine Karikatur von einem betenden, nackten Moslem, mit Poperzenstern ziemlich beleidigend fänden. Der Text dazu ist dann schon fast unerträglich "Die Geburt eines Stars".Für mich, eine sehr fiese Art alle Moslems (!) unter dem Deckmantel der Pressefreiheit aufs übelste zu beleidigen. Ganz am Rande: Die Meinungsfreiheit bei CharlieHebdo selbst hat ganz klar gezogene Grenzen. Im Jahr 2008 veröffentlichte Siné in dem Blatt einen satirischen Artikel über die Heirat von Jean Sarkozy mit einer Erbin der Unternehmerfamilie Darty, und erklärte Jeans Erfolg in der Politik mit der religiösen Zugehörigkeit dieser Unternehmerfamilie...satirisch versteht sich. Die Konsequenz: Siné wird gefeuert, fast die gesamte Redaktion entschuldigt sich schriflich für diesen Artikel, und Siné wird medial ausgeschaltet! ZACK! Wer sich nicht an DIESE Regel hält ist raus. Ich frage mich warum dieses sonst so freche Magazin so schnell auf die Knie gefallen ist. Meines Wissens ging es damals nicht um Moslems. Naja...Jeder soll denken was er will.

  • M
    MeinName

    Gehört das zensiert?

     

    Nein, natürlich nicht. Genau so wenig wie dieser lächerlich-armselige Film über Mohammed oder das Titanic-Cover mit dem befleckten Papst. Nur weil verbohrte Gläubige sich mal wieder wegen irgendwas beleidigt fühlen, diskutieren wir allen Ernstes über die Wiedereinführung der Zensur?! Unfassbar...

  • T
    Twilly

    Warum gibt es eigentlich niemanden der zum Ausgleich entsprechende Ami- Karikaturen in die aktuelle Öffentlichkeit bringt... Zur Darstellung, dass "beide" sich daneben benehmen können. Besser noch Karikaturen in denen "beide" gleicht gestellt aufs Korn genommen werden. Das würde mich begeistern.

    Liegt das ggf. auch am aktuellen Wahlkampf der Beschimpfer der Sozialschmarotzer?

    Jedenfalls wird ja gerade fleißig daran gearbeitet, dass sich alle brav dem Westen anschließen und die Arabische Welt zum Feindbild wird. Das verachte ich zutiefst!

    Aber so ist es wohl... das eine Kultur die z. B. ein Sprichwort "Lache, so lacht Dir die Welt" hat, nicht in die anonyme westliche imperialistische Kapitalistenwelt hineinpasst.

    Meiner Meinung nach sind die Amis Kriegstreiber die jede Rechtfertigung dafür initiieren...

     

    Peace!

  • H
    Hiramas

    Diese lächerlichen Comics sind weder lustig noch haben sie irgendeinen künstlerischen Wert.

    Also genauso wie dieser lächerliche Filmschnipsel aus den USA.

    Was die französische Zeitung da macht ist Mutig und im Gegensatz zu dem Youtube Video ein Zeichen für die Meinungsfreiheit.

    In meinen Augen sind diese Aufstände in den muslimischen Ländern allesamt inszeniert so dass einige wenige Führer davon profitieren und die Leute ausnutzen die dann am Ende auf der Straße stehen. Meinungs- und Pressefreiheit stehen weit über so etwas subjektivem wie religiösen Gefühlen. Wenn wir den Irren Fanatikern wegen so etwas nachgeben, dann können wir gleich unsere Freiheit vergessen. Seit über 10 Jahren geben wir Freiheiten Stück für Stück auf unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung. Jetzt sollen wir sogar die Pressefreiheit aufgeben weil einige Verrückte protestieren? Botschaften schließen, die Leute in Sicherheit bringen und Aussitzen. Irgendwann hören sie auf.

  • F
    Filli

    Warum sollte man das bitte nicht drucken?

     

    Karrikaturen sollen Missstände aufdecken und ernste Dinge in Humor verwandeln.

     

    Worüber man lacht, darüber kann man nicht streiten, das ist der Sinn von Karrikaturen.

     

    Wenn der Islam wirklich zu Europa gehören will, muss er das wie andere Religionen ertragen.

  • B
    broxx

    Mutig mutig Taz!

    Hoffentlich kommt jetzt keine Fatwa gegen euch von so´nem Religionsnazi.

  • DE
    Der Ewige Fremde

    Was für eine Doppelmoral! Ihr verurteilt die Bilder und zeigt sie "deshalb". Seitdem ihr Sarrazin in eure Redaktion eingeladen habt nach seinen Eugenik- Aussagen um ihn ausgerechnet von seinem FAN Broder interviewen zu lassen, weiß ich nicht was ich von euch halten soll. Das Internet ist doch voll von solchen Hetz-Bildern gegen Muslime. Wo soll dieses Feindbild-Denken enden? Siehe Geschichtsbücher. Siehe nur PI-NEWS, wird aber nicht verboten. Obwohl § 166 StGB sowas eigentlichen nach GG verbieten sollte. Rassismus gegen Muslime sieht man übrigens auch gegen integrierte männliche Muslime jedes Wochenende, wenn man sie nicht in die Discotheken lässt wegen Ihrer Haarfarbe. Kinder statt Inder war in den 90ern heute alles gegen Muslime. Und alles letztlich nur für Rechtfertigung für Öl-Kirege und letztlich auch Wasser. In Guantanamo wurden Menschen über 5 Jahre ohne ein Gerichtsprozess festgehalten. In Afghanistan und Iran über Millionen unschuldige Zivilisten, Kolonisation von ganz Nordafrika. Wann lässt der Westen die Muslime endlich In Ruhe? Ich hoffe ihr habt wenigstens genug Gewissen, um dieses Kommentar auch zu zeigen.

  • K
    KlausK

    Den Artikel habe ich nicht gelesen.

     

    Es geht meines Erachtens nicht um den Schutz der Meinungs- und Pressefreiheit, sondern um die instinktlose Provokation zu einem Zeitpunkt, da sowieso schon überall in der arabischen Welt die Straßen von Leichen gesäumt sind.

    Soll sich dafür etwa Pressefreiheit lohnen?

     

    Ich finde es zum Kotzen.

     

    Die Bildchenzeichner werden mit Sicherheit nicht Opfer von Selbstmordanschlägen, aber vielleicht französische Botschaftsmitarbeiter.

     

    Ziehen Sie die Bilder zurück, weil radikale Muslime ohnehin nicht diskussionsbereit sind, bzw. "belehrbar" im Sinne westlichen Rechtsempfindens.

     

    Wir sollten diese Menschen nicht ausgerechnet jetzt umerziehen wollen zu westlich denkenden Demokraten.

  • JA
    J.K. aus Ey

    Nein. Es gehört nur u.U. nicht gedruckt, egal ob kommentiert oder unkommentiert. Springer ist ja auch für Alltagssexismus mitverantwortlich, usw. "Bigott" hieß das mal und war so etwas wie "spießig" in ein wenig anders. Also: Wie geht's uns eigentlich heute, taz? Presse-Kommerz gegen Zensur dialektisch ausspielen? Echt deep. Aber auch etwas f***ed. Und mal wieder ein bisschen zu "höhö"-mäßig. Sicher gut für Clicks, Kommentare und den eigenen Pressespiegel. :D

  • TR
    Thorsten Reinert

    Das ist Mut, Taz! Respekt.

     

    Ich würde es, ehrlich gesagt, nicht wagen, Mohammed-Karrikaturen zu zeigen. Ich hätte Angst davor, von den tödlich beleidigten Wahnsinnigen umgebracht zu werden.

     

    Außerdem müsst Ihr aufpassen, dass Ihr nicht noch von Seiten der Staatsanwaltschaft wegen "Blasphemie", "Volksverhetzung" oder der "Verletzung religiöser Gefühle" dran kommt. Sind nämlich alles Artikel im STGB, die dann Geltung bekommen, wenn der "öffentliche Friede gestört" ist, sprich, wenn beleidigte Wahnsinnige Amok laufen. Irre Paragraphen... Sie "belohnen" quasi Fanatismus.

     

    Verrückte Welt...

  • U
    unzensirt

    Ich wollte gerade schreiben:

    "Zwar würde ich nicht über eine Gruppe berechtigte/unberechtigte Witze machen, mit dem Ziel das eine Person dieser Gruppe das unpersönlich (über Medien) erfährt..."

     

    Aber, jetzt fällt mir auf: Das ist garnicht wahr!

     

    Über Merkel oder die CSU mache ich gerne jeden billigen Witz, der auf deren Untragbarkeit hinweist, und die sollen gerne davon erfahren, diese Fundamentalisten!!

     

    Der Einzige Grund, ausgerechnet über Glaubensrichtung keine bösen Witze zu machen, wäre, wenn man Mitleid mit diesen Gläubigen hat, und also der Meinung ist, die können nichts für ihr stumpfsinniges Schicksal wo sie hineinerzogen wurden, und dass ich sie mit Witzen nicht darauf aufmerksam machen will. Nicht, dass sie ihre verfahrene Lage noch erkennen und dann traurig sind.

     

    Jetzt ist nur die Frage, ob das im Falle von Glaubensrichtugnen der Fall ist.

  • MF
    Marcel F

    Warum verpottet das Satiremagazin den Islam und seinen Propheten eigentlich. Nur um mal so auf die Kacke zu hauen, das Magazin bekannter zu machen, die Auflage zu steigern oder die Meinungsfreiheit auszureizen?

    Ich bin für die Meinungsfreiheit aber man muss ja nicht immer seine Meinung sinnlos verbreiten.

  • M
    MKDon

    Wenn man schon Mohammed-Karrikaturen drucken will, sollten sie wenigstens witzig sein... Finde es - unabhängig von der Islam-Thematik - ziemlich platt (naja, "Madame Mohammed" hat vielleicht noch gewisse satirische Qualitäten, aber sonst...)

    Es scheint nicht so, als hätten die Autoren/Zeichner brillante Ideen gehabt, die sie unbedingt veröffentlichen wollten, sondern eher, als ob sie sich etwas aus den Fingern gesaugt haben, um überhaupt solche Karrikaturen kreieren zu können. Vielleicht geht mir aber auch einfach der französische Humor ab. Bleibe daher lieber bei Titanic und Krokodil...

  • T
    Ted

    Boah, ist die TAZ mutig!

     

    Die Muslime sind bestimmt noch nicht genug gestraft worden, mit all den hunderttausenden von zivilen Opfern, Auslöschung ganzer Hochzeitsgesellschaften, Besatzungen ihrer Länder, Folterungen, Vergewaltigungen, Beleidigungen, Entführungen nach Kuba und was weiß ich noch. Jeder kennt die Schauergeschichten der letzten Jahre.

     

    TAZ, warum habt ihr eigentlich nie Bilder vom Holocaust-Satire-Wettbewerb damals im Iran gebracht? Überhaupt, keine westliche Zeitung hat das gemacht. Respekt ist eben ein Fremdwort für den deutschen Herrenmenschen und gilt, wenn überhaupt, für ihn. Der Rest der Welt, dessen Gefühle, Ansichten, Wünsche, Pfff.

  • D
    D.J.

    Liebe taz, euch gehört mein voller Respekt!

    (O.K., schon sinnvollere Bilder gesehen)

  • M
    Mahdi

    Mal ganz abgesehen davon, dass besagtes Video (um das es hier ja nur hintergründig geht... die Frage ob man das zeigen soll ist aber letztendlich dieselbe Frage wie "soll man sowas drucken?")

    also abgesehen davon, dass dieses Video eindeutig ein Propagandawerkzeug war/ist... und dazu kann man stehen wie man will...

     

    abgesehen davon ist es doch im Grunde ganz einfach. Das Zauberwort heißt Meinungsfreiheit.

    Und Meinungsfreiheit muss per Definition immer und überall und für alle Menschen gleichermaßen gültig sein. Hier in "good old GerMoney" ist diese Recht ja schon in puncto Nazi-Propaganda eingeschränkt.

     

    Tja... ist klar warum...

     

    Aber wenn wir jetzt anfangen aus Bedenklichkeiten betreffs des vorhandenen oder nicht vorhanden Humors irgendwelcher Personengruppen -in vorauseilendem Gehorsam- Dinge NICHT zu veröffentlichen...

     

    ...weil sie "die Stimmung anheizen könnten"...

     

    ich frage mich wo das hinführen würde.

     

    Ich meine, wenn Muslime das Recht haben (Nicht-Muslimen) zu "verbieten" Mohammed-Karikaturen abzudrucken... hm... also, wer kommt als nächstes um bestimmte Bilder/Sichtweisen/Amateurvideos zu verbieten? Die Zigaretten-Lobby? Homöopathie-Verbände? Veganer-Vereinigungen? Die Fleischindustrie? Die Banken-Lobby? Mineralöl-Konzerne?

     

    Es ist ja nicht so, dass hier behauptet wird Person XY hätte Kinder missbraucht (ein Tatbestand, ggf. nachweisbar, sicherlich Ruf-schädigend und u.U. Gegenstand einer Verleumdungs- und/oder Unterlassungsklage)...

     

    ...es ist doch bloß eine Karikatur!

     

    ;-)

     

    Und eins ist doch Gewiss:

    Gott -so es ihn den gibt- hat Humor!

    Und wahrscheinlich seine Propheten auch.

     

    Friede sei mit euch!

  • F
    FaktenStattFiktion

    Sehr mutig, besten Dank. Darf ich um eine höhere Auflösung bitten?

  • J
    jan

    Danke und Glückwunsch!

  • T
    T.V.

    Ein Satiremagazin das Klischees bedient, soll ein Satiremagazin sein? Ist wohl eher ein schlechtes Comicblödelheftchen das witzig sein will.

  • M
    Micha

    Da legt es aber jemand auf brennende Botschaften an...

     

    Die Leute legen es ja gerade darauf an, dass Menschen zu Schaden kommen. Es ist bekannt, wie die Muslime im Nahen Osten darauf reagieren, es ist bekannt, dass wegen solchem Spott Menschen sterben. Mittlerweile kann man nicht einmal mehr sagen, die Macher solcher Karikaturen wüssten es ja nicht besser.