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"Wir betonten einmal mehr den Willen des Fachbereichs, von Studierenden organisierte Veranstaltungen zu ermöglichen, unabhängig von den politischen Botschaften der Gäste." .... Wie billig.
Der Angriff auf die akademische Freiheit ist die Grundforderung der BDS ihr Torfköppe. Linke Amis sind ja noch dämlicher als europäische, infantiles postkoloniales Pack. Der Fakepali Omar ist ja nun auch bei der Taz aufgetreten. Dies wird noch ne Weile hängenbleiben. Denn damit unterstützt auch die Taz den Angriff auf die akademische Freiheit.
Das Beste wäre es, die Palästinenser und Israelis
per Landgewinnung vom angrenzenden Mittelmeer so zu entschädigen, das weitgehend unabhängige und
strategisch gut verteidigbare Gebiete entstehen.
Darin sollten große Teile beider Arbeitskraft-
ressourcen investiert werden und dann laßt uns
endlich in Ruhe!!! Dann wären die Hilfszahlungen
des Westens wenigstens leistungsgerechte
Vergütungen!
Es ist eine Unverschämtheit, wie der Nahe Osten die USA aufzustacheln gedenkt, um sie noch finanziell
auszubeuten!
Weder wollen wir eine Verharmlosung der Folter
durch Israelis, noch eine Demagogisierung
der Juden durch Palästinenser! Wer sich nicht
zu benehmen weiß, soll im Nahen Osten bleiben!!!!!
In Dubai bauen sie auch Palmeninseln und schaffen
dabei Land, aus deren Erfahrungen ließe sich lernen!
Irgendwann hat man von dieser ganzen Aufstachelei
die Nase voll!!!!
Celina Su sollte respektieren, dass kein
Bürger eines Staates das Recht hat, die
Besitz-, Freiheitsrechte und Grundrechte
der Bürger anderer Staaten in Frage zu stellen.
Denn das allein ist der Beginn von Krieg!
Der US-Bürger soll über Probleme in seinen
inneren Land diskutieren dürfen und
abstimmen dürfen.
Wo kämen wir hin, wenn bespielsweise
der mexikanische Bürger dem US-Amerikaner Boykott,
Vermögensbeschlagnahme usw. auferlegen würde.
Die Souveranität fremder Staaten ist zu achten!
Die Welt wird nicht gerechter, indem man Hetze
gegen ganze Völker betreibt!
Die Amerikaner haben 6 Billionen Euro oder Dollar
in Irak und Afghanistan verzockt.
Das Geld hätte für erstklassige Ausbildungen
der Kinder, vorzügliche Zweifamilienhäuser
für Eltern mit Kindern und Großeltern, Versicherungen usw. der nichtkriminellen,
aber armen Amerika gereicht!
Oder um es ganz platt zu sagen:
Wir gehen konservativ von 6 Billionen Dollar aus:
6*10 hoch 12 Dollar sind 24 Mio voll bezahlte
250 000 Dollar Häuser oder 60 Mio Hundertausend
Euro Hochschulausbildungen und möglicherweise
ein Kleinstaat auf dem Mond!
Es ist das Geld für die Lösung aller Menschheitsprobleme! Liebe Celina Su, betreiben
Sie nicht Demagogie gegen sehr fehlerbehaftete
Staaten, sondern analysieren sie die Probleme im Land! Da haben Sie mehr als genug zu tun!
Ich habe mit großen Interesse den Artikel
von Celina Su gelesen.
Ich finde, dass die Chefin möglicherweise
absichtlich diesen Konflikt provoziert hat,
um die absolute Macht über StudentInnen
und die DozentInnen zu bekommen.
Eine solche Machtkonzentration, wie
in pathways beschrieben, ist mit
einer demokratischen Universität
in einem demokratischen Land nicht mehr
vereinbar.
Seltsamerweise hatte Frau Su den Namen
dieser Direktorin und ihren Stab verschwiegen.
Die Folterdiskussion und der Israelhass
konnten hierbei als berechenbares
Manipulationswerkzeug gelten.
Das Problem ist klar, aber eine allumfassende
Machtkonzentration des Direktorium
über den einzelnen Studenten(m/w) und
Dozenten(m/w) ist rigoros abzulehnen.
In Fällen von massiver Gewalt, Anstiftung zur Volksverhetzung, Anstiftung zum Bruch der Menschenrechte und bewiesener Mitgliedschaft
in einer kriminellen Vereinigung oder
ungesühnten Kapitalverbrechen muss zukünftig
die Universität kündigen, Universitätsverweise
aussprechen und Verträge einseitig kündigen.
Es kann aber nicht sein, dass die
Unispitze zum Despoten und Erfüllungsgehilfen
der Geheimdienste mutiert! Die USA sind
ein Staat mit freier Gesellschaft und das muss
auch so bleiben!
Die Polizei hat die Aufgabe konkrete Strafttaten
zu verfolgen.
Die Uni hat die Aufgabe ein intaktes
Lernumfeld abzusichern. Zum Lernen gehört auch
die freie, gewaltfreie Diskussion.
Die gesamte Gesellschaft sollte an außeruniversitären Orten, z.B. Stadthallen
(auf neutralen Boden) Diskussionen zu allen
Konfliktthemen erlauben mit ausdrücklichen
Anwesenheitswunsch der akademischen Spezialisten.
Aber auch der Normalbürger soll hier gleichberechtigt seine Argumente auftischen können!!!
Wenn ich höre, dass manche sich für Folter aussprechen und sich als akademische Elite
wähnen, wurden diese Quachsalber viel zu sehr
geschont und hätten viel mehr Contra verdient!
Die Uni als politischer Raum ist zu eng, weil
das Schicksal niemals nur gerecht ist und
die Wahrscheinlichkeit einer Diskriminierung
der Nichtakademiker sehr hoch ist!
Wie es mit der Freiheit an Universitäten – hier in den USA aussieht – ist ein bedeutendes Thema.
Die Einflussnahmen werden hinsichtlich zahlreicher Themen versucht, und generell kommt zum Ausdruck, die Universitäten nur noch zu Lieferanten für eine profitorientierte Wirtschaft und ihre politischen Interessen zu degradieren.
Hier fand die Einflussnahme aber an einem offenbar leicht zu überblickenden Sachverhalt statt.
Solange man sich in der westlichen Staatengemeinschaft weigert, UN-Beschlüsse mit Hilfe von Sanktionen gegenüber Israel durchzusetzen, bleibt engagierten Menschenrechtlern nur die Privatinitiative, die entsprechend mit allen Mitteln von der Israellobby bekämpft wird.
Liebe Taz, wenn ihr meinen Kommentar partout nicht veroeffentlichen wollt, denn ich habe ihn bereits zweimal eingesendet, dann mache ich das kuenftig eben selbst, auf einer eigenen Internetseite und mit entsprechendem Hinweis versehen. Ich bin euch durchaus dankbar, dass ihr bestimmte Themen anschneidet und verstehe auch, dass die Entwicklung einer oeffentlichen Diskussion Zeit braucht. Trotzdem ist aus meiner Sicht diese zoegerliche Oeffnung nicht angemessen und aergerlich, vor allem wenn jede Begruendung fuer das Schweigen und Verschweigen ausfaellt.
Auch in Deutschland werden offene Diskussionen an der Uni verhindert: http://www.taz.de/!106784/
Das BDS lediglich gegen jüdische Siedlungen protestieren würde, ist eine krasse Falschdarstellung dieser Organisation. Ihr geht es um die Beseitigung Israels, selbst Norman Finkelstein will mit diesen Leuten nichts zu tun haben.
Und was im Artikel ebenfalls unerwähnt bleibt, ist die Tatsache, dass BDS-kritischen Studenten entweder der Zugang verwehrt, oder sie von der Polizei nach draußen begleitet worden.
@15.02.2013 17:39 UHR
von tommy:
"Unlesbar …interessieren?"
Tja, lies zweimal - oder schlaf weiter.
BDS ist im Augenblick weltweit die wichtigste antisemitische Bewegung. Daher finde ich es sehr verständlich, wenn sich eine Universitätsleitung gegen solche Umtriebe auf dem Campus verwahrt. Ist es nicht sogar die Aufgabe einer Universitätsleitung, Volksverhetzung auf dem Campus zu verbieten.
Ich verstehe nicht, wieso die taz einer Judenhasserin wie Frau Su, die offensichtlich noch nicht einmal dazu in der Lage ist, einen stringenten Artikel zu verfassen, so viel Platz einräumt.
Was ein Beitrag.
The darkside of the ivyleage. Eindrucksvoll.
Bibel belt und tea-party haben also ein Speerspitze besonderer Art.
Erhalt des Klassenvorteils um beinahe jeden Preis.
Und das in einem Land, dessen Soldaten einst - und mit vollem Recht -
game over krauts an die Wände schrieben.
Und dessen Präsident heute eine Freihandelszone mit Europa anstrebt.
Ist das die Antwort auf 9/11, Kampf dem Terror und
- bewaffneter Einsatz der Bundeswehr im Inland, Drohnen für 'schland?
Wie Rahmenbedingungen für Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit
hört sich das nicht an.
Unlesbarer Artikel - und warum sollte das in Deutschland jemanden interessieren?
Das läuft doch bei uns nicht anders. Vom offenen Internet ist nicht mehr viel übrig.
Anfang der 1990er (lange vor der Telekom und Co.) hatten wir ein freies Internet mit der Möglichkeit Daten unter allen Rechnern der Welt über das Internet auszutauschen. Das war neu und bot neue Möglichkeiten, insbesondere an Universitäten.
Heute geht der Datenaustausch an den Universitäten und Forschungszentren nur noch von Rechnern, die irgendwelchen Administratoren unterstehen (Zensoren, meistens dumm und ohne Ausbildung). Die Wissenschaflter haben schon lange nichts mehr zu sagen. Wer aufmuckt wird als Störenfried dargestellt und muss um seinen meist befristeten, unterbezahlten Arbeitsplatz fürchten.
Besonders betroffen ist natürlich auch das World Wide Web (bitte nicht mit dem Internet gleichsetzen). Heute erlauben es die meisten Universitäten den Wissenschaftlern und Studenten nicht mehr eigene Web-Server zu betreiben. Alles muss über peinlich genau kontrollierte zentrale Rechner des Sowjets gehen. Es wäre ja auch noch schöner, wenn jeder etwas ohne Administratoren (Zensoren) ins Web stellen könnte. Das war aber die Idee hinter dem WWW. Die dümmsten Trolle führen "Security" und Missbrauch als Ausreden an.
An deutschen Forschungseinrichtungen sieht es nicht besser aus als in den VSA.
PS: Die meisten deutschen Internet-Zugangsanbieter verhalten sich gegenüber ihren Kunden wie die miesesten Zensoren aus China. Die Gängelverträge dieser Anbieter führen im Kleingedruckten auf, was man alles nicht mehr darf. Es wird überall blockiert, verboten und zensiert.
die im Deutschen nicht vorkommen.
Merke: Nicht jedes Wort, schon gar nicht jedes Fremdwort im amerikanischen, gibt es auch im Deutschen.
Konnte denn da keiner helfen zu übersetzen?
So ist es erstens verdammt mühselich und zweitens müssen "erschlossene" oder selbstübersetzte Begriffe schwammig bleiben.
Da es um zentrale Begriffe des Textes geht, ist dieser so praktisch wertlos.
Kommt doch alles sehr bekannt vor.
Aha, „eine Orgie des Hasses“, solche Töne hört man hier auch schnell von Dieter Graumann und seinen Helfershelfern, die fast in allen Parteien zu finden sind und ihm dann beispringen. Vor zweieinhalb Jahren bekam das die Linkspartei zu spüren, als einige von ihnen die Gazahilfsflottenfahrt zu unterstützen wagten, Ausstellungen über die Katastrophe von 1948 wurden verhindert, und, und, und....
Und wenn sich hier die Herren Mißfelder, Robbe, Stinner – manchmal sogar die Pau und der ein Volker Beck, weiß man, von wo letzlich der Wind weht. Man möchte fundierte Kritik an Israel nicht aufkommen lassen können – selbst so ein kleiner Augstein wird dann schon auf dem Weg, einen neuen Holocaust vorzubereiten, ausgewiesen uns G. Grass war ein ganz, ganz schlimmer.
Sogar Pax-Christi muss sich Vorhaltungen machen lassen und was kommt dann schließlich dabei raus, wenn wieder mal gefordert worden war, der Siedlungsausbau müsse gestoppt werden?
Jahr für Jahr, Monat für Monat, Tag für Tag nichts - man lässt Israel ungestört weiter bauen.
"Wir beschlossen, die Veranstaltung nicht eigens zu unterstützen, sie aber mitzufinanzieren."
Omar Barghouti ist Gründungs- und Vorstandsmitglied der Palästinensischen Kampagne für den akademischen und kulturellen Boykott Israels (PACBI).
Er studiert derzeit für einen Master-Abschluss in Philosophie an der Universität Tel Aviv. Er wurde in Katar geboren, wuchs in Ägypten auf und lebte als Erwachsener in Ramallah. https://en.wikipedia.org/wiki/Omar_Barghouti
Dershowitz ist ein erfolgreicher Buchautor der gerne in politische Debatten eingreift oder diese anstößt. Insbesondere ist er ein engagierter Vertreter von Rechtspositionen und nationalen Interessen des Staates Israel, was zu Debatten mit dem Politologen Norman Finkelstein, dem Linksintellektuellen Noam Chomsky, dem Ex-Präsidenten Jimmy Carter (der in Zusammenhang mit Israel von Apartheid gesprochen hatte) und zu einer Debatte über das den Einfluss der „Israel-Lobby“ in den USA kritisierende Buch (The Israel Lobby and US-Foreign Policy) der Politologen John Mearsheimer und Stephen Walt führte (2006).
Er ist ein Gegner des 2. Verfassungszusatzes, der jedem Amerikaner das Recht gewährt, Feuerwaffen zu besitzen. Dershowitz ist dafür, Tieren im Gesetz begrenzt Rechte zuzugestehen, und befürwortete 2002 in Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001, dem Staat die legale Möglichkeit zum Einsatz von Folter zu geben.
Obwohl er selbst ein Gegner der Folter sei, würde sie, so Dershowitz, in Fällen einer extremen Bedrohung in der Realität eingesetzt und es sei besser dafür einen legalen Rahmen zu schaffen.[2]
https://de.wikipedia.org/wiki/Alan_M._Dershowitz#Dershowitz_als_Autor_und_in_politischen_Debatten
Die Parteien der Mitte meinen, mit empathischer Kümmerergeste „das Ossi“ für sich gewinnen zu können. Sie sollten sie lieber zum Mitwirken auffordern.
Debatte Universitäten USA: Bildung als Farce
Die größte öffentliche Uni der USA ist wegen eines Panels unter Druck geraten. Minderheiten werden so aus kontroversen Debatten ausgeschlossen.
Viele müssen erhebliche Hürden überwinden, um Zugang zu einer anspruchsvollen Ausbildung zu finden. Bild: imago/Xinhua
Letzte Woche haben die Philosophin Judith Butler und Omar Barghhouti einen Vortrag am Brooklyn College gehalten. Die Veranstaltung sorgte im Vorfeld für großen Aufruhr, selbst die NY Times und der Bürgermeister von New York schalteten sich ein.
Um den Tumult zu verstehen, muss man wissen: Das Brooklyn College gehört der öffentlich finanzierten City University in New York (Cuny) an, und Omar Barghouti ist Gründungsmitglied der BDS-Bewegung, die gegen jüdische Siedlungen auf palästinensischem Gebiet protestiert. BDS steht für „Boykott, Divestment (Enteignung) und Sanktionen“.
Im Januar hatte eine Gruppe von Studierenden den Fachbereich Politik (dem ich angehöre) gebeten, das Panel zu unterstützen oder zu finanzieren. Wir beschlossen, die Veranstaltung nicht eigens zu unterstützen, sie aber mitzufinanzieren. Am 30. Januar bezeichnete Alan Dershowitz – er unterrichtet Jura in Harvard – in der New York Post die Veranstaltung als eine „Orgie des Hasses“.
Einen Tag später setzten fast zwei Dutzend Politiker unser Department massiv unter Druck. Einige drohten, öffentliche Gelder zurückzuhalten. Ihr Diktum: „Wir glauben an die Prinzipien der akademischen Freiheit. Jedoch glauben wir auch an das Prinzip, keine Lehrinstitutionen zu unterstützen, deren Programm wir und unsere Wähler abscheulich und falsch finden.“
Bewerbt euch in Nordkorea!
Die Politiker unterstellten uns, das BDS-Bündnis zu affimieren. Wir betonten einmal mehr den Willen des Fachbereichs, von Studierenden organisierte Veranstaltungen zu ermöglichen, unabhängig von den politischen Botschaften der Gäste. Professor Dershowitz selbst hielt im Mai 2008 einen Vortrag am Brooklyn-College, in dem er sich für die Legalisierung von Folter aussprach, ohne Gegenredner.
Um es vorsichtig zu formulieren: Es ist schon ziemlich unredlich, eine Veranstaltung im Namen der „akademischen Freiheit“ verhindern zu wollen. Am 4. Februar entschloss sich unsere Präsidentin zu einem mutigen Schritt: „Die bloße Einladung signalisiert noch keine Unterstützung eines bestimmten Standpunktes, und anders als manche vorschlagen, ist es nicht zwingend, bei einer Veranstaltung immer vielfältige Perspektiven zu präsentieren.“
Am selben Tag erhielt sie Unterstützung seitens der NY Times: „Solche Einschüchterungen […] verhöhnen die Ideale der akademischen Freiheit.“ Schließlich schaltete sich auch New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg ein: „Wenn Sie eine Universität möchten, bei der die Regierung entscheidet, welche Themen diskutiert werden dürfen, schlage ich vor, dass Sie sich in Nordkorea bewerben.“ Nur wenige Stunden später distanzierten sich die meisten Politiker, die eine „Balance“ auf dem Panel gefordert hatten, von ihrer Forderung.
End of story? Die Veranstaltung fand wie geplant statt. „Das Potential für einen zweiten Holocaust“, vor dem uns der Politiker Dov Hikind so freundlich gewarnt hat, manifestierte sich nicht. Die Diskussion verlief, wie solche Veranstaltung gewöhnlich an der Uni verlaufen: Studierende hören den Argumenten der Vortragen zu, stellen Fragen und diskutieren. Das Aufregende bestand also bestenfalls in der Unaufgeregtheit. Barghouti hatte übrigens einen Tag zuvor in Yale gesprochen. Das provozierte keinen Aufschrei, weder vorher noch nachher.
„Gefährliche Professoren“
Die Angriff auf die akademische Freiheit ist insbesondere für öffentliche Institutionen wie die Cuny gefährlich. Denn sie haben überproportionalen Einfluss auf die Leute mit den geringsten Ressourcen; etwa drei Viertel der Studierenden gehören Minderheiten an, die meisten kommen aus der Arbeiterschicht. Cuny ist die größte städtische Universität der USA, mit derzeit etwa 540.000 Studierenden. Viele mussten erhebliche Hürden überwinden, um zu Zugang zu einer anspruchsvollen Ausbildung zu finden.
Zudem wird die Zensur von Ideen ja nicht allein von offen drohenden Geldgebern betrieben, sondern auch durch ein Klima der Selbstzensur. Schwächere Fakultäten dürften kontroverse Themen oder Texte vermeiden, insbesondere seitdem konservative Aktivisten wie David Horowitz eine Blacklist von „gefährlichen Professoren“ veröffentlicht und die Studierenden aufgefordert haben, sich vor „liberalen Vorurteilen“ in Acht zu nehmen. Für die vielen Privatdozenten bedeutet das, dass sie, wenn sie kontroverser Themen setzen, um ihren Job fürchten müssen.
Und auch die Studierenden sind ängstlicher geworden. Ende 2011 berichteten Nachrichtenagenturen, dass der CIA der New Yorker Polizei dabei half, eine Überwachungseinheit zu formen, die Muslime im Nordosten beobachtete (auch außerhalb New Yorks) – unabhängig davon, ob die Bürger Straftaten begangen hatten oder nur in einem Verdacht standen. In anderen Worten: Da der CIA laut Gesetz keine Amerikaner ausspionieren darf, half er der Polizei, das zu tun. Von 2003 bis 2006 observierten versteckte Ermittler muslimische StudentInnen auch am Brooklyn College.
Es geht um Rassismus
Ebenfalls Ende 2011 fuhr die Polizei mit Motorrädern in eine Gruppe von Demonstranten, die mit der Occupy-Bewegung verbunden waren, und zwar auf dem Campus des Baruch College, das auch zur Cuny gehört. Ein anschließendes öffentliches Treffen des Uni-Boards fand so auf einem geschlossenen Campus statt, die gesamte Gegend um das College wurde abgeriegelt. Die öffentliche Beratung (diesmal ohne Öffentlichkeit) beschloss höhere Studiengebühren, gemeinsam mit einer Aufstockung des Etats für private Sicherheitsdienste auf 15 Millionen Dollar.
Ende dieses Jahres übrigens wird die Cuny „Pathways“ einführen. Das ist eine Initiative, mit der Lehrveranstaltungen reduziert, pädagogische Entscheidungen im Büro des Kanzlers zentralisiert werden und das Curriculum vereinheitlicht wird. Man will Kosten sparen. Auf den ersten Blick mag kein Zusammenhang zwischen Pathways, also einem restriktiven Lehransatz, und dem BDS-Debakel zu bestehen. Doch beide Ereignisse haben ähnlich negative Implikationen für die Arbeit der Lehrenden, ob es darum geht, angstfreie Diskussionen zu ermöglichen, oder darum, Lehr- und Forschungsinhalte zu bestimmen.
Wir erweisen den Studierenden einen Bärendienst, denn wirklich akademische Freiheit und Kritik benötigen Ressourcen. Wir indessen erwarten, dass Universitäten die Studierenden von der Möglichkeit, die für die Teilnahme an öffentlichen Kontroversen nötigen Kenntnisse zu erlangen, effektiv ausschließen Wir verwässern den Lehrplan, wir schließen Türen aus Angst vor unpopulären Perspektiven.
In einer Stadt wie New York hätte man das nicht erwartet – aber de facto halten wir die Ideen von Studierenden einer öffentlichen Universität für weniger wertvoll als die von aufstrebenden Intellektuellen der privaten Eliteunis. Die Ausbildung Ersterer ist für uns offenbar eine entbehrliche Farce.
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