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Debatte TürkeiDas Modell Erdogan ist tot

Jürgen Gottschlich
Kommentar von Jürgen Gottschlich

Die Türkei steht kurz davor, sich in einen religiösen Polizeistaat zu verwandeln. Entscheidend ist, wer 2014 Bürgermeister in Istanbul wird.

„Demokratie ist wie Straßenbahn fahren. Wenn man am Ziel ist, steigt man aus“ (Recep Tayyip Erdogan). Bild: dpa

E s ist noch nicht lange her, da galt die Türkei als die weltweit gelungenste Synthese einer überwiegend islamischen Gesellschaft, die die Werte einer pluralistischen Demokratie respektiert. Die Wirtschaft wuchs, genauso wie die weltweite Anerkennung. Man sprach vom Modell Türkei, nach der ersten positiven Phase der Arabellion reiste Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan durch Ägypten, Tunesien und Libyen und wurde enthusiastisch gefeiert. Es schien ausgemacht: Die Türkei wird die kommende regionale Macht zwischen Balkan und dem Nahen Osten.

Zwei Jahre später sieht die Sache komplett anders aus. Die pluralistische Demokratie hat sich in eine hässliche Autokratie verwandelt, die jede abweichende Meinung mit brutaler Repression verfolgt. Die Wirtschaft rauscht in den Keller, denn ausländische Anleger fliehen in Scharen und auch Investoren ziehen sich zurück. Gleichzeitig hat sich die weltweite Achtung für den islamischen Modernisierer in Verachtung gewandelt: Im Nahen Osten ist Erdogan zur Persona non grata geworden und der Westen ignoriert ihn mittlerweile.

Wie konnte es zum diesem Absturz kommen? Der Hauptgrund ist: Als es das erste Mal in seiner gut zehnjährigen Amtszeit wirklich darum ging, sich als Demokrat zu beweisen, hat Erdogan gezeigt, dass er von Demokratie gar nichts hält, ja im Kern überhaupt nicht versteht, was Demokratie eigentlich bedeutet.

Natürlich hatte es schon vor dem Gezi-Aufstand im Mai/Juni dieses Jahres immer wieder berechtigte Zweifel an seiner demokratischen Gesinnung gegeben. Doch Erdogan hatte bislang bei allen innenpolitischen Kämpfen immer den Vorteil, dass seine Gegner sich bereits hinlänglich diskreditiert hatten. Das ließ seine demokratischen Defizite weniger schmerzhaft erscheinen.

Erstmals Gegner mit Legitimation

Doch im Zuge der Gezi-Proteste hatte er es plötzlich nicht mehr mit rückwärtsgewandten Kemalisten oder Marionetten der Militärs zu tun. Plötzlich ging der demokratische, fortschrittliche und gebildetste Teil der türkischen Gesellschaft auf die Straße und forderte die Rechte ein, die in einer demokratischen Gesellschaft selbstverständlich sein sollten: das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, Mitspracherecht bei der Gestaltung des direkten Lebensumfeldes oder das Recht auf eine ideologiefreie Bildung, um nur einige Punkte zu nennen. Jetzt zeigte sich das Ende des „Demokraten“ Erdogan.

Konflikte, die in einer demokratischen Gesellschaft durch Dialog und Kompromisse gelöst worden werden, führten in der Türkei zu einer Staatskrise, weil Erdogan als Antwort nur Repression, eine verhehrende Freund-Feind-Rhetorik und irrwitzige Verschwörungstheorien kannte.

Partei, Parlament und Justiz versagen

Die Krise offenbarte zudem, dass die Türkei nach wie vor keine gefestigten demokratischen Institutionen hat. In einer normalen Parteiendemokratie hätte ein Ministerpräsident, der so aus dem Ruder läuft wie Erdogan, von seiner Umgebung eingefangen und abgeblockt werden müssen. Stattdessen gab es in Regierung und Partei niemanden, der Kritik wagen durfte, auch wenn viele AKPler der Ansicht waren und sind, dass Erdogan einen Kamikazekurs fährt.

Das Parlament fiel als korrigierende Instanz ebenfalls aus – da die AKP über die absolute Mehrheit verfügt und außerdem ein Teil der Opposition als demokratisches Korrektiv ebenfalls nicht taugt. Am deprimierendsten aber ist, wie sich die angeblich unabhängige, reformierte Justiz wieder in den Dienst des Autokraten stellt und die gewünschten Verfahren und Urteile liefert.

Als Demokrat hat sich Erdogan also desavouiert. Vielleicht noch schwerer aber für die unmittelbare Zukunft der Türkei wiegt, dass er sein Image als pragmatischer Wirtschaftsführer zerstört hat.

Die angebliche Zinslobby

Da Erdogan die demokratischen Proteste als eine nationale und internationale Verschwörung gegen ihn interpretierte, begannen er und seine Umgebung von einer internationalen Zinslobby zu fabulieren, was im Subtext jüdische Lobby bedeutete. Die würde im Hintergrund die Fäden ziehen, denn sie wolle einen weiteren wirtschaftlichen Erfolg der Türkei verhindern. Banken und große Konzerne wurden mit staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen überzogen, um für diese Theorie Belege zu beschaffen.

Erschwerend kam hinzu, dass die amerikanische Fed just in dieser Zeit andeutete, ihre Niedrigzinspolitik in nicht allzu ferner Zukunft zu beenden, sodass viele Anleger begannen, ihr Geld aus den Schwellenländern abzuziehen, um es wieder in den USA zu investieren.

Hatte es Erdogan bislang geschafft, internationalen Anlegern das Bild von Solidität und Stabilität zu vermitteln, zeigt sich auf einmal ein Regierungschef, der irrational handelt und mit primitivsten Vorurteilen Politik macht. Kein Wunder also, dass das Kapital abgezogen wurde und die Türkei deshalb schon im Kürze Probleme haben wird, ihr hohes Außenhandelsdefizit auszugleichen.

Die Proteste gehen weiter

Vor diesem Hintergrund gehen die Proteste nun in die nächste Runde, und bei Erdogan gibt es keine Anzeichen, dass er seine Haltung ändern könnte. Im Gegenteil, jede Demonstration wird jetzt schon im Keim erstickt. Ob die Türkei nun vollends zu einem religiösen Polizeistaat wird, entscheiden die Wahlen im kommenden Jahr.

Da sind zunächst die immens wichtigen landesweiten Kommunalwahlen, in deren Rahmen auch der Bürgermeister in Istanbul neu gewählt werden wird.

Alles hängt nun davon ab, ob die Opposition in Istanbul sich geschlossen hinter einen Kandidaten gegen die AKP versammelt. Dann wäre ein Sieg möglich, und eine Niederlage in Istanbul könnte erstmals innerhalb der AKP zu einer Debatte über Erdogan führen.

Setzt sich Erdogan dagegen im März 2014 in Istanbul und bei den danach anstehenden Präsidentschaftswahlen im August durch, wird die Türkei in einer religiös verbrämten Autokratie enden. Wie sagte Erdogan am Anfang der 1990er Jahre, noch bevor er Bürgermeister in Istanbul wurde: „Demokratie ist wie Straßenbahn fahren. Wenn man am Ziel ist, steigt man aus.“

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Jürgen Gottschlich
Auslandskorrespondent Türkei
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60 Kommentare

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  • A
    Atatürk

    @ Herrgast

     

    "Die Türken haben eine 2000jährige Geschichte"

     

    Wo waren die Türken denn damals? In der Mongolei, Kasachstan oder in Korea?

     

    Klar ist, dass viele Türken aus Zentralasioen mit Dschingis Khan geritten kamen und 1260 Bagdad zerstörten und die Herrschaft an sich gerissen haben.

    Manzikert 1073. Konstantinopel wurde 1453 erobert. Die Geschichte der Türken in Europa ist somit 560 Jahre alt... nur mal so, um Ihrem osmanischen Größenwahn etwas Sachlichkeit entgegen zu setzen...

  • A
    Atatürk

    "Als es das erste Mal in seiner gut zehnjährigen Amtszeit wirklich darum ging, sich als Demokrat zu beweisen, hat Erdogan gezeigt, dass er von Demokratie gar nichts hält, ja im Kern überhaupt nicht versteht, was Demokratie eigentlich bedeutet."

     

    Das wusste so ziemlich jeder, der sich mit dieser Persona non grata schon mal auseinandergesetzt hat:

     

    "Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten."

     

    Dass er unzumutbar und widerwärtig ist, weiß man seit 1994:

     

    "Gott sei Dank sind wir Anhänger der Scharia."

     

    Als er mit der Nazi-Bozkurt-MHP die Verfassung geänderft hat, war der bei mir schon unten durch: Wer sich mit Rassisten ins Bett legt, muss sich über seinen ekelhaften Gestank am nächsten Morgen nicht wundern.

  • HB
    Helmut Becker

    Dass Erdogan ein Radikalist ist hat er schon lange bewiesen. Linke Medien reagieren erst auf wirtschaftliche negative Meldungen.

    • P
      Peter
      @Helmut Becker:

      Wieso Radikal? Alles was einem nicht passt wird als radikal beschimpft. Dank Erdogan fahren die Türken nun auch unter Wasser und haben im Winter warme Wohnungen dank Erdgas, früher wusste man nicht mal das es etwas wie Heizung gibt, man musste mit Kohle und Holz die gefährlichen Öfen heizen das war noch 2003 und heute beseitzt fast jeder Türke ein Auto während wir hier in Deutschland viele H4 Empfänger haben, die nicht mal eine Autoprüfung haben.

  • M
    Murat
  • A
    Ali

    Das ist ja mehr als gewagt, die These, dass die AKP-Wähler gekauft sind. Ja, ich weiß, sie werden jetzt die Unterstützungen mit Kohle, Nudeln und dgl. anführen. Aber diese Art von Unterstützungen hat es immer schon gegeben, auch als es noch gar keine AKP gab.

  • SA
    Sorry aber ehm

    Dieser Beitrag ist ideologisch und beruht auf keine Tatsachen. Die Militärs und die Oligarchen welche über dem Gesetz standen können heute das Volk nicht mehr unterdrücken. Die Minderheiten hatten es noch nie so gut. Alle Tabuthemen wurden abgeschafft. Die Schulisierung der Frauen ist bis auf 95% gestiegen.

  • B
    Beran

    Für die,die Türkisch verstehen:

    http://www.youtube.com/watch?v=gqbbOCGnbeE

     

    Die Rede Erdogans,indem er,dass Demokratie für ihn nur ein Mittel und nicht das Ziel ist.

    • M
      Max
      @Beran:

      @Beran: dieses Zitat steht dort zwar im Youtube-Titel,kommt aber in Erdogans Rede in diesem Video nicht vor. Das entlarvt so einige als Lügner. Genau dieses Video ist auch ohnehin das einzige Video bei Youtube, das man zu dieser fortwährenden Lüge mit der Straßenbahn findet.

  • T
    tim

    die theorien des autors sind höchst abenteuerlich, wie eigentlich immer.

    • @tim:

      Nein, im Gegenteil sehr, sehr realistisch. Leider.

      • I
        ISLAMBOL
        @panoist:

        Nein ist eine Antwort, aber kein Argument...

  • M
    Mademoiselle

    Nennt sich so etwas nicht Armchair-Anthropology?! Man kann ein Land nicht aus dem eigenen Blickwinkel heraus interpretieren, dazu muss man auf das Feld, die Gesellschaft verstehen, spüren, die Geschichte kennen und den Fortschritt betrachten sowie bewerten. Als der Westen denken wir nämlich, dass alles nach unseren Wünschen und Vorstellungen auszusehen hat.. Aber ne so läuft das nicht liebe Leute! Da müssen wir eine andere Brille aufsetzen und anders denken.. Ob wir das können?! Nein!!! Das müssen wir noch lernen.. #seioffenengegenüberderWelt !

    • @Mademoiselle:

      Na ja, die islamische Seite ist da weniger offen als Sie.

    • @Mademoiselle:

      Da fragen Sie mal die Hälfte der Türken, die nicht islamistischen oder gekauften.

      • I
        ISLAMBOL
        @panoist:

        Aha ist die Merkel jetzt auch gekauft, weil sie jetzt zum dritten mal gewählt wurde? wenn dem so einfach ist, dann kann die CHP die eine eigene Bank hat, die Wähler doch auch locker kaufen..

        • @ISLAMBOL:

          Sie kommen der Sache sehr nahe.

  • Sagen wir doch mal lieber, die Tuerkei ist ganz anders. Nicht gerade Quatar, aber auch nicht Deutschland.

  • P
    PRO-ERDOGAN

    Der Artikel ist voller Verachtung für Erdogan und seine Wähler. Ist das denn die Haltung, in der Demokratie gedeiht? Sind Ihre Ansichten lieber Autor, liebe Autorin weniger radikal als die Erdogans? Das Interesse der westlichen Medien an der Türkei besteht darin unterhalten zu werden. Und wenn keine Action geboten wird, wird schnell umgeschaltet. Die Türken allerdings haben keine andere Wahl als behutsam Ihr Land voranzubringen. Ja, es gibt ab und zu einen Schritt rückwärts, aber diese Türkei hat mit Erdogan eine großartige Strecke bewältigt. Nein. Die Türkei wird auch dann Fortschritte machen, wenn die Opposition nicht gewinnt.

    • M
      Murat
      @PRO-ERDOGAN:

      Reform der Verfassung im Jahr 2010, Ergebnis.

      - Judikative ist vom Parlament (Regierung) beeinflusst. Regierung darf über Einsetzung der hohen Richter bestimmen. Vorher nicht.

      - Exekutive: Militär steht im Einfluss vom Parlament (Regierung), vorher nicht. Da Erdogan auch über Richter bestimmt, kann seine Polizei machen was er will. Bei den Protesten hat Erdogan über 40 Juristen verhaften lassen. Die alte türkische Verfassung beruhte auf strikter Gewaltenteilung - viel mehr als je in Deutschland. Kann jeder vergleichen. Erdogan will noch eine neue Verfassungsreform machen (in Planung)=weitere Einschränkungen. 3 Kinder bekommen, wollte Erdogan jeder Familie in Verfassung vorschreiben - hat er aber nicht durchbekommen.

      • I
        ISLAMBOL
        @Murat:

        Sie machen sich gerade lächerlich, wo können sie bitte Nachweisen, dass Erdogan in die Verfassung niederschreiben wollte, dass jeder 3 Kinder bekommen muss? In Deutschland wird mit Kindergeld versucht, dass die Leute Kinder bekommen. Warum? Weil sonst die Renten nicht bezahlt werden können! Genau dieses Problem will Erdogan verhindern. Es ist nur eine Empfehlung das mit den 3 Kindern, oder kennen Sie jemanden der dafür bestraft wurde?

    • @PRO-ERDOGAN:

      Wenn man den Polizeistaat als Fortschritt betrachtet, dann ja. Herr Erdogan ist dabei alle - auch die unter seiner Ägide entstandenen - pluralistisch-gesellschaftlichen Fortschritte im Handstreich zu eliminieren.

  • E
    Einar

    Die Arabellion ist ein Schock für den Westen, und erschütterte unsere Verbündeten im Nahen Osten durch die demokratische Bedrohung. Wir brauchen in der Türkei einen Regime Change zugunsten einer anderen Regierung, die besser zur Lage passt. Erdogan muss weg, genauso wie Schröder durch Merkel ersetzt wurde. In Frankreich ist der sozialistische Präsident ein Problem, und in Großbritannien taugt der Ministerpräsident nichts. Es gibt eine Menge zu tun.

    • I
      ISLAMBOL
      @Einar:

      Wer sind Sie? Sind Sie das Volk, die Wähler der Türkei? Nur die dürfen entscheiden wer regiert! Die Zeiten sind vorbei wo mit Militärputschs über das Volk entschieden wurden, wer seine Vertreter sind.

  • HG
    Herr Gast

    Diese Mobbing-Artikel gegen Erdogan sind kaum noch auszuhalten und ich finde Mobbing ehrlich gesagt kriminell. Erst heute hat Erdogan ein umfangreiches Reformpaket veröffentlicht, in dem vor allem die Rechte der Minderheiten verbessert werden, und hier wird wieder nur gemobbt. Was habt ihr denn gegen eine islamische Version der CDU? Ist das wirklich nur so etwas Primitives wie Islamhass?

     

    Die Lüge mit der Demokratiestraßenbahn kann man auch kaum mehr hören. http://turkeireporter.com/2010/10/27/strasenbahn-zur-demokratie/

     

    Bitte beendet dieses primitive Mobbing und kehrt zum Moralverständnis eures Jobs zurück.

    • V
      Vedat
      @Herr Gast:

      Jetzt schaust du dir bitte die videos an. Und dann überlegst du, ob du noch für erdogan bist. Er macht Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Schau dich auf youtube um. Unten hast du 3 milde Beispiele - die ganz schlimmen Videos mit prügelnden Polizisten, blutenden Wunden und Gaslandschaften kannst du dir selbst raussuchen. Du verstehst nicht, wie viel Angst viele um ihre Verwandten haben. Erdogan hat auch schon Twitterstimmen usw. gekauft. Das nennst du demokratisch (kannst du dir alles ergoogeln):

      http://www.youtube.com/watch?v=BSDqGhhdsM4

      http://www.youtube.com/watch?v=a-8zABYutdw

      http://www.youtube.com/watch?v=5BvCEEo3VJI

      Und hier kannst du einen Blick auf die sog. Nationalisten werfen:

      http://www.youtube.com/watch?v=3leUW6Krtm0

      Ich sag dir wie es ist: ein Kampf der Menschen mit Hirn gegen die Blöden!!!

      • M
        Max
        @Vedat:

        Vedat: "Krieg gegen seine eigene Bevölkerung", du verwechselst da jemand anderes mit Erdogan aus dem syrischen Nachbarland.

         

        Was ich in den Videos sehe, ist nichts anderes, als in Stuttgart 21 oder in England 2011. England 2011, Stuttgart 21 oder Istanbul 2013, alle diese Fälle finde ich nicht gerade gelungene Beispiele von Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung, aber unter "Krieg gegen die eigene Bevölkerung" passen sie nun alle nicht. Es ist klassisches Mobbing, bei Stuttgart 21 oder England 2011 sich zu ducken, und bei Erdogan Anschuldigungen bis sonstwohin zu übertreiben.

         

        @Panoist: Warum betreiben Sie Populismus? Konkretes können Sie anscheinend nicht sagen, nur irgendwelche Anspielungen, als sei im letzten Jahr irgendwas Schlimmes passiert. Was ich vor allem mitbekommen habe, ist dass europäische Boulevardzeitungen E. nicht mehr liebhaben, weil sie gemerkt haben, dass es möglich ist, einen Teil des Volkes gegen E. aufzuhetzen. Diese Zeitungen mochten ja auch vorher E. nicht, weil er Israels Morde der Welt vorgeführt hat und sich Israel erstmals für Verbrechen entschuldigen musste, weil E. die Militärmacht in seine Schranken gewiesen hat und somit die Entfaltung des Volkes ermöglichte, intelligente selbstbewusste Türken wollen die verkappt rechtsgerichteten Europäer nicht, usw. Die Boulevardzeitungen mobben gegen Erdogan, um einen türkischen Bürgerkrieg zu entfachen. Kann doch nicht sein, dass all die Errungenschaften E.s wie Einführung der Demokratie, Entmachtung des Militärs, Gleichstellung der Minderheiten, ernsthafte Bemühungen zur Beendigung des PKK-Terrors ernsthaft einer schlechtreden kann.

        • V
          Vedat
          @Max:

          Es gab Probleme mit der Kommentarfunktion. Eigentlich wollte ich nur einen Kommentar schicken. Jetzt habe ich 3x im Prinzip das Selbe gesagt. Das wirkt jetzt sehr hitzig. Aber Max, jetzt weißt du wie die Sache zum Teil unter uns diskutiert wird.

        • V
          Vedat
          @Max:

          Stuttgart 21 war lokaler Protest in Stuttgart, in der Türkei landesweit. Stuttgart 21 hatte in der Schlichtung bundespolitische Ausmaße -das Bahnprojekt betrifft auch den Bund, mehr nicht. Der krasse Polizeieinsatz war ein Wochenende. Erdogan schickt seit bald einem Jahr knüppelnde Polizei und Tränengas. In Stuttgart ging es nicht um eine Regierung und sein politisches System wie in der Türkei. Kannst du nicht vergleichen Max!

          Für Syrien setzt du dich ein wegen ein paar Protesten anfangs (Syrien, das ist sehr komplex). Wenn die ganze Türkei demonstriert unterstützt du Erdogan? Würde Obama Stimmung gegen Erdogan machen, wärst du bestimmt schnell mit im Boot. In Syrien wird gegen Al Quaida und Al Nusra gekämpft - keine syrischen Bürger, Terrortouristen aus dem Mittleren Osten, auch Lybien. Ist das dein Bürgerkrieg? Viele amerikanische Soldaten die sich auskennen, weigern sich für die "false flag" zu kämpfen - das war auch Obamas Problem. Erdogan würde nie wirklich gegen Israel sein, das kommt mal gut an auch bei den Türken, ein Fake, so wie mit EU. Erdogan wollte nie in die EU. Großosman will er werden. USA und Israel sind ein starkes Team. USA Diplomaten sind seit Jahren im Monatsturnus in der Türkei. Die AKP wurde mit Hilfe Fetullah Gülens (USA) 2003 gegründet. Schon vor der letzten US Präsidenten Wahl wollte Erdogan mit US Hilfe Syrien angreifen, vergiss das mit Israel - Stimmenfang wie bei euch: Türkei nicht in EU.

        • V
          Vedat
          @Max:

          Die krasse Polizeiaktion in Stuttgart 21 war ein Wochenende. Stuttgart 21 Proteste waren in Stuttgart, nicht München, Frankfurt, Aachen, Leipzig usw. In der Türkei halten die Proteste seit über einem 3/4 Jahr, finden landesweit, in Städten, sogar dem Land, statt. In Stuttgart 21 ging es nur um ein Bauprojekt. In der Türkei geht es um die türkische Regierung und Themen, die in ein Buch passen. Kannst du nicht vergleichen, hat ganz andere Dimensionen. Wenn du meinst, dass man den Kampf gegen Al Quaida und Al Nusra Terroristen, die keine syrischen Bürger sind, sondern Zugereiste aus dem Mittleren Osten, als Krieg gegen die eigene Bevölkerung bezeichnen kann.. Was weißt du? Hast du z.B. vom Reyhanli Terroranschlag und den Red Hack Dokumenten gehört? Wusstest du, dass Erdogan schon vor der letzten US Wahl Syrien angreifen wollte? Weißt du, was die Türkei mit PKK-Terror die letzten 20 Jahre ertragen musste? Hast du dich gefragt woher die Pkk Geld und Ausrüstung bekommt, Max? Kleiner Tipp: der Russe ist es nicht.

        • V
          Vedat
          @Max:

          Max, wie lange war Stuttgart 21? Wie lange fand die Polizeiaktion in Stuttgart im Park statt? Ein Wochenende! Max, war nicht, wie der Name schon sagt, Stuttgart 21 in Stuttgart? Die Proteste in der Türkei sind in jeder größeren Stadt, teils auch auf dem Land. War Stuttgart 21 in Stuttgart, Tübingen, München, Berlin und Frankfurt? Nein, nur in Stuttgart! Ging es in Stuttgart 21 um einen Protest gegen die Bundesregierung? Nein! Wurde der Streit geschlichtet oder wurden weitere knüppelnde Polizisten geschickt? Nein! Also, was vergleichst du das. Nicht mal die Proteste in Pariser Vororten vor ein paar Jahren kannst du damit vergleichen. In der Türkei, das hat eine viel größere Dimension. Die Proteste in der Türkei ziehen sich seit einem 3/4 Jahr hin. Kleinere vorher schon. Schau dich auf youtube um, da findest du genug. Die ganz schlimmen Videos verlinke ich hier nicht. Wenn du die Türkei mit Stuttgart 21 vergleichst, dann rede bitte nicht über Syrien. Die Al Quaida und Al Nusra Terroristen sind überhaupt keine Syrer, die kommen aus dem ganzen Mittleren Osten. Da gehts schon los. Erdogan versuchte schon vor der letzten US Wahl US Militär für einen Angriff auf Syrien zusammenzutrommeln - war Obama vor der Wahl zu heikel. Hast du dich mit dem Reyhanli Terroranschlag und den Red Hack Dokumenten beschäftigt? Was weißt du über die Türkei der letzten 50 Jahre? Stuttgart 21, sorry, einfach lächerlich...

          • @Vedat:

            Erstens war der Protest gegen Stuggart 21 nicht auf ein Wochenende beschraenkt, und zweitens fehlt es den Deutschen eben nach wie vor an Zivilcourage, um auf solch breiter Basis zu Demonstrieren wie die Menschen in der Tuerkei. Der urspruengliche Anlass und das Vorgehen der Behoerden sind in Bezug auf Stuttgart 21 und Gezi-Park durchaus vergleichbar. Was anders ist, ist das Duckmaeusertum und fehlende Demokratie-Geist der Deutschen. Bei uns ist man groesstenteils immer noch der Meinung, Demonstrationen seien eine Art Wochenend-Spaziergang.

            • V
              Vedat
              @Irma Kreiten:

              Irma, der Gesi Park u Taksim sind nur der äußere Anlass für eine Sache, die viel tiefer geht. Es geht um die vergangene Verfassungsreform (schau was Murat geschrieben hat), es geht um eine weitere Verfassungsreform die geplant ist mit Gottesbezug. Es geht um Verhaftungen vieler Intellektueller, Juristen, ach alles was gegen Erdogan ist. Es geht um die Politik der AKP umalkoholverbot und Freiheitsbeschränkung. Es geht auch um Syrien übrigens. Die ersten Proteste waren nicht im Gezi Park oder Taksim, sie waren an der syrischen Grenze, als Gül auf Besuch war. Niemand demonstriert nur wegen ein paar Bäumen. Es geht auch um das AKM (Atatürk Kultur Center)das verschwinden soll. Atatürk hat doch die Türkei Richtung Westen ausgerichtet. Sein Erbe ist vielen Türken wichtig, er ist für viele wie ein Gott. Erdogan fährt die Osmanenschiene die Atatürk abschaffte. Bitte versteh, dass du Stuttgart 21 nicht mit der Türkei vergleichen kannst. Und der ganz krasse Polizeieinsatz mit Prügelei usw, war in Stuttgart tatsächlich nur auf ein paar Tage beschränkt, in der türkei geht es um Montate. Dass mir da so viele Deutsche immer mit Stuttgart 21 kommen. Wollt ihr das nicht verstehen oder uns ärgern?

              • HG
                Herr Gast
                @Vedat:

                Stuttgart 21, England 2011, Istanbul 2013, alles keine Paradebeispiele für Wiederherstellung öffentlicher Ordnung. Aber sie mit Mörderregimen wie in Syrien zu vergleichen, beunruhigt sehr, weil man damit die Morde ja relativiert.

                 

                Bäume, AKM (Atatürk Kulturzentrum), Nationalismus... Atatürk hat sich als "Vater der Türken" aufgedrängt, solche Fehler werden jetzt korrigiert. Die Türken haben eine 2000jährige Geschichte und brauchten 1923 keinen "Vater der Türken".

                 

                Erdogan schafft nach und nach alle von Atatürk übriggebliebenen diktatorischen Fehler und Verbote ab (Kurdischverbot, Kopftuchverbot, Buchstabenverbot, Beteverbot beim Militär, Verbot des Bekenntnisses zu einer anderen Ethnie, Verbot, Verbot, Verbot). Das musste früher oder später alles aufgelockert werden, wenn die Türkei im 21. Jahrhundert ankommen möchte.

                 

                Atatürk hatte schließlich keine Demokratie gebracht, sondern eine Pseudo-Verwestlichung von oben herab angeordnet, die ein ganzes Volk verdummt hat.

                Patriotismus an sich ist gut, aber Nationalismus muss nicht mehr sein.

                 

                Ich finde es traurig, dass es dieses Mobbing gegen die AKP gibt, sei es in den Medien oder in solchen Foreneinträgen. Sonst würde ich die AKP auch mal gern kritisieren, aber es geht euch nur darum, die AKP kaputtzumachen, also eine islamische variante der CDU nicht zuzulassen. Es geht euch nicht darum, es nach Erdogan bessermachen zu wollen. Nach wie vor gibt es keine Gezi-Partei und nach wie vor hat die CHP keinerlei Konzept von Opposition. Einfach nur am lautesten schreien und Anarchie herbeiführen, geht eben nicht.

    • @Herr Gast:

      ... haben Sie das letzte Jahr am Südpol verbracht - oder wie ist Ihre Ignoranz gegenüber E.s Politik zu erklären?

      • A
        Ali
        @panoist:

        Waren sie mit einer der Gezi-Drahtzieher, oder warum sind sie so erbittert, dass diese fingierten und gesteuerten "Ausschreitungen" nicht zum Ziel geführt haben? Haben sie die gleiche Kritik gegen Merkel (Stuttgart 21, Frankfurt) und gegen Cameron (London) geübt, wo die Polizei mindestnes genauso hart gegen Demonstranten vorgegangen ist? Hören sie auf mit dieser krankhaften Erdogan-Phobie.

  • MB
    Mert Batur

    Die Wahrheit sieht selbstverständlich anders aus. Von dieser nicht objektiven Meinungsaußerung habe ich verstanden, dass das Ziel des Autors ist einen Beitrag gegen die heutige Regierung der Türkei zu leiten. Wir wissen, dass die Medien in Europa gegenüber der Türkei feindlich sind. Diese Medien haben es geschafft, dass die Moslems in der Gesellschaft überall in Europa Außerirdisch betrachtet werden. Die Tötüng von Moslems ist für diese Gesellschaft nicht wischtiger als die Tötung eines irgenswelches Tieres. Wohin wird diese Entwicklung führen? Kann der Autor nicht überlegen, glaube ich zumindest!!!

  • D
    Daniel

    Achso. Das "böse" Kapital hat Herrn Erdogan also dazu gezwungen Kritiker ins Gefängnis zu stecken und die Demonstranten von der Strasse zu fegen? Irgendwie erinnert mich diese Argumentation an die Erdogans und der Niedrigzinslobby...

  • D
    D.J.

    Auch ich gehörte zu den Leuten, die vor einigen Jahren eine gewisse Hoffnung in Erdogan gesetzt hatten. Endlich ein Gegengewicht zum Ultranationalismus der Kemalisten.

    Doch der Nationalismus blieb, nunmehr aber gepaart mit religösem Dunkelmännertum.

    Und es bleibt die Erkenntnis, dass es keinen gemäßigten Islamismus gibt. Nur einen mehr oder (vorläufig) weniger brutalen.

     

    Ich hoffe für dieses großartige Volk, irgendwann in einem Land ohne religiösen und nationalen Wahn zu leben. Aber das müssen sie selbst bewerkstelligen.

  • Das Problem ist nicht die Religion, es ist der autoritäre kapitalorientierte Modernismus nach westlichem Vorbild. Religion ist nur der Deckmantel (siehe geplante Neoosmanische Militärbaracken als Einkaufstempel cum Moschee am Taksimplatz), wie entsrpechende Gruppen wie die Antikapitalistischen Muslime auch schon längst erkannt haben. In der Türkei läuft momentan - mit etwas Lokalkolorit- das ab, was sich auch in westeuropäischen Staaten auch abspielt. Entsolidarisierung der Gesellschaft, Autokratorisierung von Politik und Erosion von Menschen- und Bürgerrechten unter Vorherrschaft des Kapitals.

    • @Irma Kreiten:

      Das Problem ist nicht die Religion ? Auf welchem Planeten leben Sie denn ?

      • V
        Vedat
        @Beppo:

        Noch eines: Sie dürfen die strategischen Interessen der USA im Mittleren Osten im Verbund mit Erdogan nicht vergessen. Syrien ist hier ein Schlüsselelement. Erdogan hat das Militär nach seinen Wünschen umgebaut. Vor 20 Jahren wäre ein Erdogan längst weggeputscht worden. Aber die Generäle stehen seit der Verfassungsänderung 2010 im Dienst der AKP. Ungeliebte Soldaten und Militärs, oder Unbeugsame wurden verhaftet. Wir wissen, dass Deutsche das einfach nicht verstehen. Das Militär war früher die Schutzmacht des türkischen Volkes. Ihr Deutschen versteht einfach nicht, was in der Türkei die letzten 50 Jahre alles so vor sich ging. Und ihr wollt es auch nicht verstehen und verkündet wieder und wieder und wieder die allgemein bekannte Westdarstellung.

        • @Vedat:

          Danke für die Belehrung. Ich weiß das sehr wohl und stimme da auch ganz mit überein. Ich habe auch eine Zeit in der Türkei verbracht und war froh, nach Feierabend noch ein Bier an einem Kiosk kaufen zu können. Ich wünsche mir Herrn Atatürk zurück.

        • O
          OSMANLIruhu
          @Vedat:

          Falsch die Armee hat immer im Auftrag des Auslandes und den Marionetten geputscht, die sich mit Montageindustrie begnügt und so einen wirtschaftlichen Fortschritt verhindert haben.

      • V
        Vedat
        @Beppo:

        Die Religion an sich ist nicht das Problem. Der Koran, das Buch produziert ja keine religiösen Fanatiker. Es sind Menschen, die den Koran in einer fanatischen Weise auslegen oder falsche Behauptungen verbreiten. Lesen Sie den Koran. Sure 2 z.B. Glauben Sie mir: im Koran ist das Frauenbild und deren Rechte um Längen moderner als in der Bibel. Zudem reden wir über die Türkei, einem ehemals säkularen Staat, wo die Religion in keiner Weise Einfluss auf die Politik hatte und viel mehr als in Deutschland auf das Weglassen von Kopftüchern in Unis usw. geachtet wurde. Ein staatlicher Einzug einer Kirchensteuer z.B. wie in Deutschland, das gibt es nicht. Das ist ja genau das Problem, deswegen demonstrieren die Türken ja auch. Erdogan hat die Religion instrumentalisiert. Leider sind immer noch weltweit viele Menschen anfällig, wenn es um "Gott" oder "Allah" geht. Die Religion war in der Türkei geduldet, aber sie war seit der Gründung der Türkei nie im Mittelpunkt. Der Detusche betrachtet die Türkei aus dem Blickwinkel der Dönerbude ums Eck. Die Türkei hat eine lange Kulturtradition. Es gibt sehr, sehr gebildete Menschen - die kamen seinerzeit natürlich nicht nach Deutschland, sie hatten es nicht nötig. Hier mal ein Blick auf die tanzenden Derwische und Mevlana, dass Sie auch einmal andere Eindrücke des Islam sehen:

        http://www.tuerkei-reisetipps.de/htm/mevlana-derwische-in-konya.htm

        http://www.amazon.de/Tanzende-Derwische-Erz%C3%A4hlungen-Niyazi-Mevlana/dp/B00CI31P3I/ref=sr_1_22?ie=UTF8&qid=1380551850&sr=8-22&keywords=Mevlana+Derwische

        • @Vedat:

          Da gebe ich Ihnen völlig recht. Das Problem sind die Menschen. Es gibt große kulturelle Errungenschaften des Islam. Aber leider meldet sich heutzutage keiner der geistigen Führer zu Wort und verurteilt den Fanatismus.

        • @Vedat:

          Das Problem ist nicht die Religion, das Problem ist, dass die alten Strukturen und Methoden nur mit neuen Eliten ausgetauscht werden. Kopftuchtragende neobourgeoise Schichten sieht man überall, Frauen tragen das Kopftuch weil ihre Männer lukrative Aufträge bekommen wollen und in der Gunst der AKP stehen müssen. Es gilt "Farbe zu bekennen". Das alte Establishment sind die korrupten Militärs und Bürokraten, die als "Säkulare" gelten und den ggü. stehen die "Frommen", die schließlich für die alten Defizite tatsächlich nichts dafür können. (Gut mal davon abgesehen, dass Erdogan den nationalistischen Tiraden genauso folgt) Es geht um Systemhegemonie und nicht um Demokratie. Natürlich sind da die Islamisten an der Macht, da Politik Identität und Symbolik braucht. Aber in erster Linie geht es darum zu profitieren...

          • V
            Vedat
            @Informiert:

            Ich weiß. Es kommt euch hier komisch vor, was in der Türkei alles war. Auch mit Militär und so. Das hat auch viel mit der PKK zu tun. Hast du dich mal gefragt, wer die PKK seit über 20 Jahren ausrüstet, finanziert und teils auch ausbildet? Die Russen waren es nicht!!! Finds selber heraus! Die Türkei war immer Ort von äußeren Interessen die den gesamten Mittleren Osten betreffen und auch Terror. Dass es die Türkei überhaupt gibt, war z.B. von den Engländern nicht geplant. Auf Phönix kommt bald (Oktober) eine Dokumentation "Das Geheimnis der 7 Schwestern" (Ein Ölkartell). Diese Interessen hängen auch mit der Türkei zusammen. Ich mag auch kein Militär, ehrlich. Aber dann verstehst du mehr, um was es in der Türkei ging, auch beim Militärputschen.

        • @Vedat:

          "Der Detusche betrachtet die Türkei aus dem Blickwinkel der Dönerbude ums Eck."

           

          Sie haben ja so recht, wenn Sie diesen Satz weggelassen hätten. Diese Deutschen gibt es, doch ganz so verheerend ist es nicht. Ein osmanisches Reich in großer Kulturbeflissenheit ist auch Deutschen bekannt.

          Sie denken vll. zu viel darüber nach, was andere über Sie denken. Das ist die Quelle allen Vorurteils.

          • V
            Vedat
            @lions:

            Tut mir leid, war nicht gut formuliert. Ich habe viele deutsche Freunde. Ich mag Deutsche. Wir kennen uns mit eurer Geschichte auch nicht so gut aus wie ihr selbst. Ist ja auch logisch, kein Vorwurf. Das Osmanische Reich lernt man am Rande im Gymnasium. Ich bin kein Osmanenfan. Es geht mir darum, dass man auch verstehen muss, dass die Region immer auch (seit Wk1) den Interessenlagen äußerer Mächte (USA/GB) ausgesetzt war und das nicht im Bewusstsein der Öffentlichkeit ist. Und manchmal bin ich dann genervt und formuliere so einen Schwachsinn, sorry.

      • @Beppo:

        Auf welchem denn Sie? Vielleicht ist auch nicht der Planet, auf dem man lebt, das Problem, sondern der konkrete Ort, von dem aus man auf die Ereignisse in der Tuerkei blickt, und die Quellen, die man hierfuer zur Verfuegung hat? Ich fuer meinen Teil lebe in Istanbul...

        • @Irma Kreiten:

          Freut mich. Ich habe auch einige Zeit in Istanbul verbracht. Nichtsdestotrotz wollen Sie mir doch nicht ernsthaft erklären, das die Religion nichts mit den Unruhen zu tun hat!?

        • @Irma Kreiten:

          Liebe Irma, Gruss nach Konstatinopel!

          • T
            tim
            @fritz:

            *Konstantinopel

             

            wenn schon revisionistisch, dann aber richtig.

          • KG
            Kein GAst
            @fritz:

            Sobald eine Zeitmaschine erfunden wird, können die Grüße auch nach Kontantinye weitergeleitet werden

          • I
            ISLAMBOL
            @fritz:

            @Fritz Sie gehören wohl auch zu denjenigen die es nicht verdaut haben, dass die Metropole Istanbul heisst :)

    • K
      Knuffi
      @Irma Kreiten:

      Und wohin die Kombination Geld + Macht + Religion führt, konnte Mitteleuropa mit einer Zeit beweisen, die gemeinhin als "finsteres Mittelalter" bezeichnet wird.

      • A
        Ali
        @Knuffi:

        Oh man, das ist dermaßen abgedroschen, alles, was im entferntesten mit dem Islam als mittelalterlich abzustempeln. Auch wenn jemand ungläubig ist, muss er doch akzeptieren, dass es auch im 21. Jhdt. Menschen gibt, die ihren Glauben praktizieren. Sind die deswegen im Mittelalter stehengeblieben? Streng gläubige Menschen gibt es übrigens auch heute noch im Christentum, im Judentum, im Buddhismus und im Islam.

        • @Ali:

          Schauen Sie sich doch bitte einmal in der Welt um. Schauen Sie auf YouTube Videos an, in denen Menschen bei lebendigem Leib verbrannt, gesteinigt, oder sonst wie zu Tode gefoltert werden. Rebellengruppen die, wie in Timbuktu, uraltes Weltkulturerbe zerstören. Kriege, weil die Welt islamisch werden soll. Kriege, weil sich Schiiten und Sunniten nicht verstehen. Nennen Sie mir eine Religion, in deren Namen heutzutage noch ähnliche Gräuel geschehen? Mal davon abgesehen das jeder glauben soll was er will, möchte ich in meinem Glauben, oder Unglauben, davon nicht behelligt werden.

        • @Ali:

          Ausserdem ist es einigermassen finster, wenn man wie "Knuffi" den Beginn des europaeischen Kapitalismus einfach mal so ins Mittelalter verlegt. HIer waere auch ein wenig intellektuelle Erleuchtung angesagt.