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Debatte Tötung durch DrohnenPerverse Waffen

Kommentar von Rudolf Walther

Drohnen haben in den vergangenen Jahren tausende Menschen getötet – auch viele Zivilisten. Die UNO muss die unbemannten Kampfmaschinen ächten.

Kein Risiko für die Anwender: Kampfdrohnen. Bild: dapd

D er militärische Einsatz von Drohnen, das heißt von unbemannten Flugzeugen zur gezielten Tötung, wird von Befürwortern als „saubere Kriegsführung“ gehandelt. Seit Präsident Obama Drohnen im Wahlkampf als „großartigste Sache seit Ewigkeiten“ bezeichnete, kommen auch deutsche Politiker auf den Geschmack. Verteidigungsminister de Maizière und der Wehrbeauftragte Königshaus fordern Drohnen für die Bundeswehr.

Die militärische Effizienz von Drohnen ist allerdings alles andere als erwiesen, und die Kollateralschäden sind immens. Allein in Pakistan sind bei Angriffen durch Drohnen 2.000 bis 3.000 Menschen umgekommen, darunter sehr viele Zivilisten.

Strafrechtlich und völkerrechtlich sind die Probleme, die der Einsatz von Drohnen aufwirft, so groß, dass Obama – nach den Wahlen – verkündete: „Wir brauchen ein legales Fundament.“ Juristen hatten ihn auf zwei Lücken aufmerksam gemacht. Erstens sind gezielte Tötungen von Menschen in Friedenszeiten strafrechtlich schlicht illegal – reine Willkürakte. Und zweitens handelt sich bei diesen Einsätzen um einen Bruch des Völkerrechts.

Bild: Marc Latzel
RUDOLF WALTHER

, geb. 1944, ist freier Publizist und Historiker und lebt in Frankfurt am Main. 2011 erschien im Oktober Verlag der erste Sammelband mit seinen Essays, Kommentaren und Glossen: „Aufgreifen, begreifen, angreifen“.

Durch das im Artikel 51 der UNO-Charta garantierte Recht auf Selbstverteidigung sind Angriffe nur gedeckt, soweit die Sicherheit eines Landes und seine territoriale Integrität bedroht sind. In Kriegen dürfen laut dieser Regelung Kombattanten zwar getötet werden, aber nur, wenn die Grundsätze der Verhältnismäßigkeit und der militärischen Notwendigkeit gewahrt werden. Beide Gebote werden missachtet, wenn durch eine Drohne ein mutmaßlicher Terrorist getötet wird, mit ihm aber auch seine halbe Familie und andere Opfer, die sich zufällig gerade in der Nähe des „Targets“ befanden.

Der ehrenhafte Krieg ist obsolet

Jenseits der rechtlichen Fragen stellen sich natürlich politisch-moralische. Der an der UdK Berlin lehrende koreanische Kulturwissenschaftler Byung-Chul Han verwies bei der Debatte über die ethischen Probleme des Drohneneinsatzes auf die seit dem Mittelalter entwickelten Lehre des „justus hostis“, des „ehrenhaften Feindes“. Den durfte man nur töten, wenn er symmetrisch, das heißt gleich gut ausgerüstet war und selbst dann nicht heimtückisch oder außerhalb des Schlachtfeldes.

So jedenfalls die Theorie. Diese Lehre der „ehrenhaften Einhegung des Krieges“ ist allerspätestens seit der Industrialisierung der Waffenproduktion und damit auch des Tötens obsolet geworden. Außerdem herrscht in Kriegen vermutlich seit jeher keine Symmetrie der Waffen, weil jede Seite versucht, aus waffentechnischen Neuerungen Vorteile zu ziehen (und meist die Seite mit den neueren, moderneren Waffen die Schlacht gewinnt).

Symmetrie der Waffen gibt es nur so lange, bis die eine oder andere Seite über eine neue oder zumindest effizientere Waffe verfügt. Dieses Zeitintervall verkürzt sich exponenziell etwa seit dem Amerikanischen Bürgerkrieg (1861–1865). Hier gewann der Norden die Oberhand auch deshalb, weil er sich als Erster eine Vorform des Maschinengewehrs – das Repeating Gun oder Gatling Gun – verschaffte.

Fortan mobilisierten Politik, Militär und Wirtschaft in allen hochindustrialisierten Ländern den technischen Fortschritt zur Entgrenzung des Krieges durch permanente Innovation und Aufrüstung. Die Entwicklung von Drohnen bildet in diesem Prozess keinen qualitativen Sprung, wohl aber eine weitere Drehung in der nach oben offenen Gewaltspirale. Das technische Mittel – die Drohne – ermöglicht politische und militärische Kalküle, die wenn nicht die rechtlichen Grundlagen, so doch das zivilisatorische, also ethisch-moralische Fundament der Gesellschaft tangieren.

Dr. Seltsams neue Waffen

Drohnen töten ohne jedes Risiko für den Anwender. Gegen solche Waffen sprechen dieselben Argumente wie gegen die Neutronenbombe: Diese töten Menschen und andere Lebewesen durch hohe Strahlendosen, lassen aber Gebäude und Waffensysteme unversehrt. Neutronenbomben treffen also hauptsächlich Zivilisten und nicht die kämpfende Truppe.

Egon Bahr sprach 1978 von der „Perversion des Denkens“. Die Proteste gegen diese Waffen führten dazu, dass US-Präsident Bush sen. die unter Ronald Reagan seit 1981 produzierten Sprengköpfe vernichten ließ, weil die Bevölkerung solche Waffen mehrheitlich als unmoralisch und „religionswidrig“ ablehnte. Zustimmungsfähig sind sie wohl nur bei abgebrühten Militärs wie dem amerikanischen General John Joseph Pershing (1860–1948). Der blieb bis ans Ende seines Lebens der Devise treu, dass man es sich bei Waffen, deren Wirkung „auf Ungeschützte so tödlich“ sei wie chemische und biologische Waffen, nicht leisten könne, „die Frage ihres Einsatzes zu vernachlässigen“.

Die Wiederbelebung der Lehre vom „ehrenhaften Feind“ und von der Symmetrie der Waffen als Bedingung für einen geregelten Krieg, wie er Byung-Chul Han vorschwebt, ist aussichtslos. Wenn man politisch-militärische Kalküle mit Mitteln wie dem Einsatz von Drohnen verhindern will, gibt es nur einen Weg: Man muss Politik und Gesellschaft mit moralisch-politischen Gründen von der Notwendigkeit überzeugen, diese Waffen kollektiv und rechtlich verbindlich zu ächten, und die Staaten für ein Produktionsverbot gewinnen. Drohneneinsätze verwandeln die vom Kriegsschauplatz abgeschotteten Bedienungsmannschaften zu „bloßen Maschinen und Werkzeugen“ (Kant), die buchstäblich blind und taub sind gegenüber den Konsequenzen ihres Tuns.

Das Produktionsverbot für Drohnen müsste eine von der UNO mandatierte Behörde überwachen. Das böte noch keine Gewähr dafür, dass die Produktion eingestellt und bereits existierende Geräte zerstört würden. Verfahren für die Verhängung von Sanktionen gegen Verstöße des Produktionsverbots müssten entwickelt werden. Die Erfahrung mit anderen Verboten – zum Beispiel von Landminen – ist wenig ermutigend, weil große Mächte entsprechende Abkommen nicht unterzeichnen und Verbote ignorieren. Aber die Schwierigkeit dieses Wegs ist kein Argument gegen seine ethische Plausibilität und politische Vernünftigkeit.

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30 Kommentare

 / 
  • JL
    Julien Lewis und Andreas Urstadt

    Byung Chul Han spricht von einem reglementierten Krieg, nicht von einem geregelten oder regulierten Krieg. Han s Beispiel meint einen Codex/Modell. Dabei geht es vielmehr um Ehre als um Moral. Korrelierend auch mit Gender und Konzepten von Maennlichkeit.

     

    Das faellt bei Drohnen etc weg.

     

    D h damit auch Konzepte von Ehre und Maennlichkeit (die Metzeleien im Mittelalter zeigen dass Moral kein Faktor war und Maennlichkeit ein offenbar selten eingehaltenes Ideal).

     

    Immer brutalere und hinterhaeltigere Waffen outen vor allem eines: Angst.

     

    Wunde Fuesse bekommt, wer sich weigert, die passende Schuhnummer anzuziehen.

     

    Je brutaler die Waffen, oder die Asymetrie, desto groesser die Feigheit... Der Maschinenkrieg sucht Verluste nur noch bei anderen. Moral kann nur haben, wer der Feigheit nicht auf den Leim geht, feig sind sowieso nur die anderen. Terroristen sind es in jedem Fall, Kollateralopfer nimmt der Terrorismus in Kauf. Drohnen und ABC Waffen sind keine Kriegsmittel mehr, sie sind gleich Terror. Da ist weder Moral noch Ehre enthalten.

  • P
    polyphem

    Gibt es unperverse Waffen?

     

    Was heute fehlt sind Diplomaten,

    die mit Worten statt Granaten

    bei dem Ausgleich von Intressen

    mit Noten ihre Künste messen.

    Die den Clausewitz verlachen,

    und es endlich besser machen

    als die Herren Generäle,

    die im Hintergrund Befehle

    schreiben oder nur diktieren,

    und den Überblick verlieren

    wenn sie ihre Opfer zählen

    - und sich niemals selber quälen.

  • G
    Gorter

    Kriege führt man um zu gewinnen mitmöglichst wenig eigenen Verlusten. So ist es nun mal.

  • V
    vic

    Der Baum

    Open Source- da sagst du was. Noch ein Argument gegen Drohnen.

  • L
    lowandorder

    Tu quoque?

     

    Manche Lernerfahrungen mach ich nur ungern

    - zum Beispiel diese

  • S
    Stratege

    Um eine Symmetrie herzustellen. wäre es notwendig, nur noch "dumme-Drohnen-Bomben" zuzulassen, die mittels Wecker oder Mobilfunk gezündet werden. Damit die Opfer nicht terrorisiert werden, sollten diese dummen Drohnen-Bomben" auch überraschend an weichen Zielen deponiert werden. So erleiden die Opfer nur eine Schrecksekunde - und nach der Explosion ist die Gefahr vorbei.

    Eine UN-Konvention sollte dazu verbieten, dass mehrere dumme Drohnen-Bomben nacheinander am selben Ort gezündet werden dürfen.

  • DB
    Der Baum

    Ein Verbot von Drohnen ist Unsinn. Bei Verkehrsunfäälen sterben auch Menschen...

    Keiner hat die Absicht Autos zu verbieten...

    Ich bin dafür, dass die Programme zur Steuerung der Drohnen Open Source sein müssen.

  • H
    heinzl

    Warum diskutieren immer die Salonlinken über den Krieg, das Soldatsein oder was im Kampf erlaubt ist? Rudolf Walther möge doch bitte ein Gewehr in die Hand nehmen und sich freiwillig bei der luftbeweglichen Infanterie melden. Dann kann er Auge in Auge seien fairen, gerechten und mutigen Kampf führen. Aber nein, ein Sesselkrieger kann natürlich vor dem Keyboard besser beurteilen, welche Technologie eingesetzt wird um Verluste zu vermeiden.

    Es sind die ganz großen Heuchler, die sich nur als Anwälte der Opfer gerieren - selbst aber lieber hinter dem Ofen sitzen bleiben!

  • IS
    Ismir Schlecht

    Wie wäre es wenn die UNO Krieg ächtet? Der Autor ist einer von denen, die zu Friedendesmos gehen und dann fremde Söhne schlecht ausgerüstet zum "Friedenseinsatz" gegen die Taliban schicken. Dann gehen sie dagegen demonstrieren und sind voll gegen "unmoralische " Waffen. Bei so viel aufgeplusteter Doppelmoral wird einem übel. Unmoralisch ist es moralischen Krieg führen zu wollen.

  • DT
    Die These

    vom "Ehrenhaften Feind" war immer Augenwischerei.

    Vielleicht gab es ihre Anwendung ab und zu zwischen zwei Menschen, aber nie in größeren Gruppen.

     

    Sie setzt nämlich einen Respekt vor anderen voraus, der Krieg verbietet.

     

    Deshalb ließe sich der ganze Artikel kürzen auf:

    Aha, noch mehr Militärscheiß.

     

    Früher war halt nicht alles besser.

  • D
    D.J.

    @alex:

     

    "Im 2. Weltkrieg waren 50% der Kriegsopfer Zivilisten, in Afghanistan sind es 80-90%."

     

    Dazu zwei Fragen: Wessen Zahlen? Werden Taliban als "Zivilisten" hier eingerechnet? Werden die zivilen Opfer der Taliban hier eingerechnet?

     

    "wie wäre es mit einem klaren Bekenntnis gegen Kriege für wirtschaftliche Interessen? Der Krieg ist die Fortsetzung des Neoliberalismus mit anderen Mitteln"

     

    Immer wieder gefragt, nie eine Antwort bekommen: Um welche wirtschaftlichen Interessen geht es noch mal in Afghanistan? Nebenbei: Welche Interessen wären denn für Sie kriegstauglich?

    (mein Standpunkt übrigens mittlerweile, damit es keine Missverständnisse gibt: Alle raus aus dem Laden und die Grenzsicherung Drohnen überlassen)

  • G
    Gerda

    Ich finde den Einsatz v.Drohnen besser,als Flugzeuge auf Wolkenkrattzer in NY,oder Bomben in Zügen,oder Anschläge auf U-Bahnen,

    denn mit Drohnen wird wenigstens versucht,den Gegner zu töten,was sichere nicht immer ohne Kollateralschäden abgeht.

    Bein den Anschlägen geht es nur um Tötung v.Zivilisten.

  • T
    T.V.

    Wie die Waffenindustrie darüber denkt, erfährt man dann aus den Kommentaren. Diverse Länder tun schon lange so, als wäre Krieg ein Computerspiel.

  • L
    L.R.

    Es grenzt schon an Gotteslästerung wenn Herr Walther es wagt den "Messias" zu kritisieren.

  • H
    horst

    ziemlich bellizistisch heute hier...

     

    nur so viel: bei drohnen gibt es die entwicklung, dass sie künftig (teil-)automatisiert werden.

     

    heißt im endeffekt, dass der mann/die frau im kontrollzentrum eingespart wird.

     

    kommen wir dann zu ethischen problemen?

  • E
    Egal

    Es geht um mehrere Themen:

     

    1) Gezielte Tötungen und Eingriffe in die Souveränität von Staaten (ohne Kriegserklärung) etc.: Drohnen machen dies wesentlich einfacher möglich als der Einsatz von Agenten.

     

    2) Zivile Opfer: Drohnen wurden als Mittel für sehr gezielte Einsätze gepriesen. Diese (von einigen beobachtenden Organisationen gesammelten) Zahlen über zivile Opfer von Drohnen beweißen das Gegenteil. (Ja es gibt solche Zahlen – aus verschiedensten Quellen).

     

    3) Die Gefahr der Abstumpfung durch Distanz, die das Töten erleichtert. Dies mag bei Flugzeugeinsätzen auch der Fall sein, jedoch ist der Pilot nach einer Schichtübergabe nicht am Abend wieder zu Hause bei der Familie und „spürt“ auch durch viele weitere Aspekte die Intensität solcher Einsätze. Er ist „vor Ort“, begibt sich auch irgendwie in Gefahr, trifft Andere und ist in der Regel auch wesentlich breiter ausgebildet. Etc.

     

    4) Entwicklungstrends: Drohnen werden zunehmend intelligenter und autonomer, u.a. da die Signale zur Steuerung ein Sicherheitsdefizit darstellen. Spätestens dann, wenn Drohnen/Roboter autonom agieren und sogar lernen (mit oder ohne biologische Bauteile) [alles aktuell in Entwicklung], stellen sich viele weitere humanitäre und rechtliche Fragen.

     

    Allen voran geht es spätestens dann darum, zu fragen, ob wir alles machen wollen, was technisch möglich ist, oder ob wir unsere Zukunft gestalten wollen, so wie wir sie wollen bzw. als lebenswert empfinden. Das bedeutet sehr wohl, dass man globale Initiativen braucht, die Entwicklungen in gesunde und nachhaltige Bahnen lenken – nicht nur, was Kriegsmittel angeht.

  • T
    T.D.

    Der Kommentar ist vor allem eines: Unsinn.

     

    Gerade in der asymetrischen Kriegsführung wie in Afghanistan sind es vor allem die Taliban, die sich nicht an althergebrachte Regeln der Kriegführung halten. Und das tun sie erfolgreich.

     

    Natürlich ist es nicht "nett", technische Überlegenheit in der militärischen Auseinandersetzung entgegenzusetzen. Aber ebenfalls erfolgreich; und das zählt. Kriege sind kein Wettbewerb in Nettigkeit.

     

    Im Übrigen wird völlig verdrängt, dass die Alternative zu Drohneneinsätzen eben nicht "keine Tote" wäre, sondern viel mehr Tote durch Bodeneinsätze auf beiden Seiten und vor allem bei der Zivilbevölkerung.

  • K
    Kulturbanause

    Drohnen können tagelang, wochenlang über einen Zielgebiet schweben, für die betroffende Bevölkerung ist dies nichts anderes als Terror.

    Ich bin mal gespannt, was der US-Präsident sagt, wenn ein anderer Staat diese Drohnen gegen ein befreundendes Land einsetzt.

     

    Drohnen sind gefährlicher als andere konventionelle Waffen, da sie keine eigenen Opfer kosten und damit leichtfertiger eingesetzt werden.

  • N
    namenloser

    Wie ist das mit der Atom-Bombe ? Hätte es einen Sinn , diese Waffe bzw. ihren Einsatz völkerrechtlich zu verbieten , zuächten ? Zu Zeiten des Kalten Krieges hat vielleicht tatsächlich nur das "Gleichgewicht des Schreckens" verhindert , dass der homo sapiens sapiens (!) sich weitestgehend ausgerottet hätte .

    Diese Hightec-Drohnen sind weit davon entfernt , bei dem Weltpolizisten USA , der die Waffe als einziger auch einsetzt (...und "straflos" einsetzen k a n n) , Schrecken , und sei es nur einen moralischen , ausüben zu können .

    A propos Afganistan/Pakistan : hat es die an dem "Militäreinsatz" Beteiligten bisher gestört , dass die Sache völkerrechtlich sehr zweifelhaft ist ? Oder dass bisher Zigtausende aus der Zivilbevölkerung dabei ums Leben gekommen sind ?

  • IB
    Ingo Bernable

    Mal überlegen wie er aussähe, so ein ethisch korrekter, symmetrischer Krieg. So ganz konsequent zu Ende gedacht...

    Waffengleichheit ließe sich zB herstellen indem die westlichen Soldaten zB mit AK-47 aus dritter Hand ausgerüstet werden. Auch strukturelle Symmetrie sollte nicht zu kurz kommen und die Militärhierarchie durch lokal agierende lose Milizverbände ersetzt werden.

    Und dann können sich mal wieder ganze Generationen junger Männer im Auftrag für Höheres gegenseitig den Garaus machen. Die einen für Gott und die anderen für Gott und Demokratie.

    Wir sehen also wo uns das hinführt. Nein, das grundlegende Problem ist nicht die Asymmetrie sondern der Mythos eines gerechten oder moralischen Krieges. Eine Änderung dürfte nur dann möglich sein, wenn die Gesellschaft bereits im Vorfeld eines 'Einsatzes' oder einer 'notwendigen Intervention' in der Lage ist die Folgen ehrlich zu benennen: Mord, Folter, Vergewaltigung und sonstiges Leid in praktisch jeder bekannten Form!

  • T
    tazleser_by

    Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass hier nicht gegen den Krieg sondern für einen "ehrenhaften" Krieg (wann gab's den eigentlich?) plädiert wird...

  • F
    FaktenStattFiktion

    Die Gatling-Gun hat den Bürgerkrieg entschieden? Lächerlich!

  • TL
    Tim Leuther

    Das ist lächerlich.

     

    Man muss sich bei jedem Krieg fragen ob man dafür oder dagegen ist. Wenn man/ein Land zu dem Schluss kommt das man dafür ist, dann muss man die beste Waffe nehmen die man hat. Alles andere ist ein verheizen der eigenen Bevölkerung.

     

    Das Soldaten Menschen sind, versteht man vielleicht erst wenn man mal in einer Uniform gesteckt hat. Die ganzen KdV-Parzifisten haben hier ein klares Bildungsdefizit.

     

    Das Drohnen zu mehr Zivilen Opfern führen, steht im Artikel gar nicht. Ich glaube auch nicht das man das so ohne weiteres Unterschreiben kann.

  • G
    golm

    Wenn die Selbstmordattentate abgeschafft worden sind, bin ich durchaus dafür auch die Drohnen abzuschaffen.

  • T
    Trottel

    Ganz schlimme Waffen waren auch die T34 Panzer oder die "Stalin-Orgeln", mit denen Million friedlicher deutscher

    Soldaten ermordet wurden.

  • D
    Drohnenwerdengesteuert

    Dieser Artikel ist lächelich. Als ob es für die Rakete einen Unterschied macht, ob diese von einem Flugzeug aus gestartet wird dessen Pilot

    a) im Cockpit des Fliegers oder

    b) im Einsatzzentrum sitzt und den Flieger von dort aus lenkt.

     

    Herr WAlther sollte sich nit dem Thema beschäftigen und danach ggf. einen Artikel verfassen.

  • A
    alex

    Ach komm schon! Im 2. Weltkrieg waren 50% der Kriegsopfer Zivilisten, in Afghanistan sind es 80-90%. Trotz Massenerschießungen, trotz Flächenbombardements, trotz Atombombe, trotz Holocaust. Also wer glaub noch an das Märchen vom humanitären Einsatz, vom zivilen Krieg. Das sind doch alles Lügen, mit was die Menschen umgebracht werden, ist denen ziemlich egal. Anstatt jetzt Drohnen zu ächten oder Minen oder Uranmunition oder Phosphorbomben, wie wäre es mit einem klaren Bekenntnis gegen Kriege für wirtschaftliche Interessen? Der Krieg ist die Fortsetzung des Neoliberalismus mit anderen Mitteln, an ein paar Stellschrauben drehen wird da nicht helfen.

  • V
    vic

    Wenn ich`s auch für aussichtslos halte. Es darf nichts unversucht bleiben, die Herstellung und den Einsatz von Drohnen jetzt und künftig zu vehindern.

  • J
    JDoe

    Ich verstehe die Kritik nicht. Sie macht für schlicht keinen Sinn.

     

    Es macht null Unterschied, ob nun eine Drohne oder Jet/Bomber mit einem Piloten besetzt die 1000 Pfund-Bombe abwirft und in das Ziel lenkt.

     

    Sie gehen davon aus, dass der Pilot die direkten Konsequenzen seines Waffeneinsatzes miterlebt und deshalb der sozusagen ehrlichere Kombattant ist als der Drohnenpilot tausende Kilometer entfernt. Diese Annahme ist falsch. Sowohl Jet- als auch Drohnenpilot sehen den Einschlag ihres Kampfmittels lediglich auf einem Flir-Bildschirm. Bei GPS-Steuerung der Bombe, sieht der Jet-Pilot möglicherweise nichtmal das, da er gleich nach Abwurf wieder abgedreht ist.

     

     

    Es tut mir leid, es gibt sicher Argumente gegen Abstandswaffen im Allgemeinen aber Ihr Anti-Drohnen-Schrieb ist einfach Quatsch.

  • D
    D.J.

    "Allein in Pakistan sind bei Angriffen durch Drohnen 2.000 bis 3.000 Menschen umgekommen, darunter sehr viele Zivilisten."

     

    Die Aussage ist ziemlich nichtssagend. Denn zu 1. Satzteil - dazu sind sie gebaut worden; zu 2. Satzteil - gibt es dazu irgendwelche verlässliche Zahlen oder zumindest Schätzungen?

     

    Manche Argumente von Herrn Walther kann ich nachvollziehen. Dennoch tragen sie m.E. nicht. Warum ich den Einsatz u.U. für nötig halte?

    Die Dschihadisten haben nichts, aber auch gar nichts mit traditionellen Soldaten gemein. Traditionelle Mittel der Kriegsführung wirken darum größtenteils nicht (abgesehen von der Unübersichtlichkeit des Geländes). Der pakistanische Staat seinerseits ist teils unwillig, teils unfähig, dem Problem zu begegnen. Die Forderung nach Verhaftung der Dschihadisten wäre also unsinnig.

    Was wären Alternativen? Flächenbombardements mit weit mehr zivilen Opfern? Einsatz Hunderttausender Bodentruppen? Gewähren lassen? O.K., möglich, dann beschwert euch aber nicht, wenn Pakistan bald ein Talibanstaat mit Atombombe ist.