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Debatte Nachhaltige ZukunftWie wir leben sollten

Kommentar von Claus Leggewie

Wählen gehen oder nicht? Soll die Wirtschaft wachsen oder schrumpfen? Nachhaltigkeit braucht grünen Kapitalismus und Lust auf eine neue Lebensweise.

Weniger Shopping wäre ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Bild: dpa

W eil sich die Aussichten für Rot-Grün verdüstern und als Mitregierungsoption – was soll das Herumgerede? – den Grünen nur die große Linkskoalition oder die schwarz-grüne mit der Union verbleiben, lenken sich manche mit zwei Fragen ab: Soll man zur Wahl gehen? Und: Ist die grüne Zukunft besser durch Schrumpfen oder Wachsen zu erreichen?

Zum Ersten: Periodischer Frust über die Politik im Allgemeinen ist gut nachvollziehbar. Aber in der gegenwärtigen Debatte aus fundamental-ökologischer Sicht alle Parteien in einen Topf zu werfen und es für belanglos zu erklären, ob Angela Merkel mit der FDP oder mit den Grünen regiert, ist entweder grober Unfug oder zeugt von einer pauschalen Verachtung des politischen Betriebs.

Die Idee, dass eine Bürgergesellschaft ohne Hilfe der Gesetzgebung und der Technologieentwicklung in Unternehmen von sich aus die Wende zur Nachhaltigkeit organisieren könnte und eine große Transformation mit veränderten Lebensstilen und Konsumentenverantwortung von unten zu stemmen sei, ist (so sehr ich diese Pioniere des Wandels schätze): Traumtänzerei.

privat
Claus Leggewie

ist Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen. Letztes Buch: „Unter Piraten. Erkundungen in einer neuen politischen Arena“ (als Herausgeber zusammen mit Christoph Bieber, Transcript Verlag, Bielefeld 2012).

Damit zusammen hängt der zweite Aspekt: Welche industriepolitische Strategie soll eine Regierung verfolgen, die sich Nachhaltigkeit ernsthaft zum Ziel setzt? Soll, um zwei Stichworte der vergangenen Jahrzehnte aufzugreifen, Effizienz oder Suffizienz die Losung sein? Zu dieser Scheinalternative verkämpfen sich gerade grüne Zampanos auf Podien und heißen den Umweltminister eine lahme Ente, während die von FDP und CSU geführten Ministerien für Wirtschaft und Infrastruktur weder das eine noch das andere betreiben. Damit sind die wichtigsten Ressorts für eine Energiewende in ganz falschen Händen.

Umstellung des Konsums

Die Energiewende leidet an der Führungslosigkeit der Bundeskanzlerin, aber auch an grün-teutonischer Rechthaberei. Die einen hoffen den grünen Kapitalismus auf dem Effizienzwege schaffen zu können: mehr Wärmedämmung, Netzausbau, Erneuerbare, Elektroautos – dann kann das Leben (und zwar weltweit) so weitergehen wie bisher; Änderungen des Lebensstils sind überflüssig, weil jeder in seinem Häuschen wohnen bleibt, weiterhin Kilometer frisst und Sparmöglichkeiten ignoriert. Weil das alles ja in ein paar Jährchen angeblich fast CO2-frei geht. Dabei muss die Energiewende als Verkehrswende, als Umstellung des Konsums und der Ernährung, als Energiesparprogramm konzipiert werden. Sonst bleibt sie ein technokratisches Projekt ohne Bezug zur Lebenswirklichkeit.

Insofern haben die Advokaten von Suffizienz und Schrumpfen recht, aber auch sie sind zu wenig geerdet. Sie wissen offenbar nicht, wie jenseits aufgeklärter Zirkel (die auch nicht unbedingt danach handeln, was sie wissen) über die Energiewende und Nachhaltigkeit geredet und gedacht wird. Und sie sind damit genauso dogmatisch wie jene Technokraten, die jetzt großflächige Transformationsprogramme verordnen, weil sie den angemessenen Lebensstil ja bereits genau kennen: Schrumpfen macht Spaß!

Demokratiepolitisch und diskursiv bleibt das weit unter dem Niveau ökologisch-freiheitlicher Gesellschaften, und in Verbindung mit der leidigen Strompreisdebatte kann diese volkspädagogische Besserwisserei das ganze Projekt Energiewende beerdigen. Bei manchen APOkalyptikern hat man das Gefühl, es wäre ihnen ganz recht.

Jedes echte Reformprogramm sieht besser einen intelligenten Policy Mix vor, der von Sektor zu Sektor variiert, die Bürgergesellschaft nicht allein lässt, Ingenieursverstand so breit wie möglich heranzieht und keine Chance auslässt, Wandel von oben wie von unten zu stimulieren und aufeinander zu beziehen. Ganz offenbar haben zum Beispiel die Kampagnen für den Verzicht auf individuelle Auto-Mobilität noch nicht verfangen. Subjektiv, weil das Auto weiterhin ein Prestige- und Symbolobjekt ist, objektiv, weil viele Pendler faktisch kaum eine gangbare Alternative haben. Und hinzu kommt der Unwille der Autokanzlerin, daran per Gesetzgebung oder Verordnung etwas zu ändern.

Bürgerinnen und Bürger, die das Projekt der Energiewende als ihr Vorhaben begreifen, schwanken zwischen Überforderungsgefühlen (etwa bei der Gründung von Energiegenossenschaften) und Gefühlen der Missachtung, wenn Professionelle, ob sie grün denken oder nicht, den Sachverstand vor Ort ungenutzt lassen und lokales Wissen systematisch ignorieren.

Germanozentrische Debatten

Grün-Grün-Auseinandersetzungen sind jetzt an der Tagesordnung. Sie werden das Konfliktgeschehen der nächsten Jahre und Jahrzehnte bestimmen. Und das ist auch gut so. Denn ob man auf zentrale oder dezentrale Stromversorgung setzt, wo großflächige Projekte einen Unterschied machen oder wo Miniinitiativen in der Summe bessere Erfolge erzielen – das alles ist eine gründliche, pragmatische Abwägung wert. Oder unter welchen Bedingungen Klimaschutz herkömmlichen Naturschutz bricht, in welchen Fällen professionelle Unterstützung über die Konjunkturen der Engagementbereitschaft und die gelegentliche Vorherrschaft anderer Sorgen hinweghilft: Diese Fragen sind konkret zu erörtern; sie bringen eine demokratiepolitische Debatte über politische und soziale Teilhabe in Gang.

Meine Empfehlung lautet also: Am 22. September unbedingt wählen gehen, damit die ökologischen Bremser in FDP und CSU lernen, dass sie eine kleine radikale Minderheit sind. Und zugleich für eine Politik der Nachhaltigkeit die gesamte Klaviatur anschlagen: den Erfinder- und Unternehmergeist eines grünen Kapitalismus genau wie Lebensveränderung unter der Formel „Weniger ist mehr!“

Und bitte schön Deutschland nicht für den Nabel der Welt halten. Das dritte Manko der aktuellen grünen Debatte ist nämlich, dass sie furchtbar germanozentrisch bleibt. Entweder ignoriert sie die Wachstums- und Konsumbedürfnisse der Mittelschichten im globalen Süden, oder sie glaubt, am deutschen Wesen könne die Welt genesen. Wir wären überzeugender, wenn wir gemeinsam mit den europäischen Nachbarn und in globalen Allianzen eine gewisse Vorreiterrolle einnehmen würden.

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19 Kommentare

 / 
  • U
    unbenannt

    Kapitalismus wird aber gut gefördert um Steuergelder zu verschleudern und aufzuzeigen, das der einfache Bürger nichts wert ist, die Rentner schon gar nicht.

     

    SKANDAL

    Focus berichtet wie unsere Steuergelder verschleudert werden an einen Politiker der nur Staatssekretär war , wobei unsere Rentner am hungern sind .

     

    Thüringens Ex-Sprecher kassiert weiter Geld vom Staat

     

    http://www.focus.de/politik/deutschland/nach-wechsel-in-privatwirtschaft-thueringens-ex-sprecher-kriegt-weiter-geld-vom-staat_aid_1036178.html

  • J
    j.beck

    Der Direktor eines "Kultur Institutes" spricht nur über die Kultur der Wirtschaft. Und das ohne einen Blick auf die sagenhaften sozialen Ungleichgewichte bei der Verteilung des Kuchens. Er ist anscheinend voll korrumpiert von der neoliberalen Durchdringung der sog. bürgerlichen Gesellschaft. Was für ein Armutszeugnis eines selbsternannten Durchblickers, dessen Brille in Sachen Kultur und Soziales eingenebelt ist.

  • PM
    Peter Meisel

    Endlich der richtige Ansatz: Wer das Gras wachsen sieht und dieses Wachstum beobachtet, der kann erkennen was Wachstum real bedeutet. Alles andere ist Betrug.

    Geld hat keinen Wert an sich sondern ist ein Versprechen auf spätere Güter. Wer Zinsen verspricht, liefert lediglich Nullen auf Papier. Dieses virtuelle Geld vervielfacht sich virtuell im Computer. Diese Schulden sollen reale Menschen erarbeiten: Sklaven!

    Ist die grüne Zukunft besser durch Schrumpfen oder Wachsen zu erreichen? Die Antwort ist ein intelligente Askese (Übung), d.h. Bedingungen zu schaffen unter denen man auf Dinge verzichten kann. Es prüfe sich jeder, auf was er / sie verzichten kann. Wirklich reich ist nur der, der weiß, daß er genug hat! Sonst bleibt er Sklave im Hamsterrad.

    Diesem Irrtum jagen auch die GRÜNEN hinterher. Auch sie wollen Parlamentsposten erhaschen wie viele "Abgeordnete". Ihr Beruf / Kompetenz?

    Sie leben von unseren Steuern (unbeteiligt sind lediglich die Steuer Hinterzieher)

    Es liegt an uns, den Wählern, durch unseren Verzicht auf unnötige Dinge endlich einzugreifen: Z.B: Flughafen Berlin, Stuttgart 21 etc. Auf diese 10 Mrd. für den Bahnhof können wir verzichten, es sei denn das Loch / die Tunnel sind als Atom Müll Endlager geeignet? Bitte sorgfältig prüfen! Die EnBW war schließlich stolz auf ihren ausserordentlich hohen Anteil an Atomstrom.

  • S
    Super

    "Wie wir leben sollten"

     

    Vor allem ohne Besserwisser.

  • KM
    Kerstin Mahr

    "Grün-Grün-Auseinandersetzungen sind jetzt an der Tagesordnung. Sie werden das Konfliktgeschehen der nächsten Jahre und Jahrzehnte bestimmen". schreibt Herr Legewie. Woher will er das um Himmels willen wissen? Man schaue auf die Proteste der letzten Jahre in der Welt: Les Indignados in Spanien, Occupy, jetzt die Aufstände in Brasilien und der Türkei. Und natürlich die Arabellion. Mitnichten standen dabei ökologische Fragen im Vordergrund. Insofern ist seine Analyse selbst genau das, was er kritisiert. Zutiefst "germanozentrisch" ! Bei einem nicht geringen Teil der Proteste spielten vielmehr Fragen eine ökonomischischen Ungleichverteilung und das Unbehagen über eine neoliberale Politik eine entscheidende Rolle. Solche Fragen sind jedoch für Leggewie offenbar vollkommen uninteressant. Hartz IV,Arbeitslosigkeit Niedriglöhne, prekäre Arbeitsverhältnisse und die damit einhergehende Ängste sind Probleme, von denen viele Menschen betroffen sind und die sie mehr bewegen als "Grün-Grün-Auseinandersetzungen". Insofern ist die Perspektive des Professors stark eingeschränkt. Es sind lediglich die Themen einer arrivierten, grün-affinen Mittelschicht, die er zur Sprache bringt und zur universellen Agenda erklären will.

  • D
    D.J.

    @huhi,

     

    Danke für den Kommentar; die deutsche Arroganz nervt tatsächlich.

     

    @Gääähn,

     

    nicht zu vergessen die Ich-habe-von-nix-ne-Ahnung-versuche-das-aber-durch-frömmelndes-Moralisieren-zu-kompensieren-Nichttheologin-Göre-Eckhart.

    Aber zum Glück sieht es an der grünen Basis oft nicht so verheerend aus wie an der Spitze.

  • AU
    Andreas Urstadt

    ps

     

    der groesste Brocken in Deutschland ist die Undurchlaessigkeit der gesellschsftlichen und sozialen Schichten - inkl Habitus, senses of place,... - ethical infrastructures sind umsonst, das ist keine Geldfrage, in gesamtgesellschaftlichen Fragen kann man nicht parti(partei)kularisieren, das ist nicht nachhaltig. Gegen eine Kanzlerin, die 60% Zustimmung hat, loest man insgesamt so hoechstens Friktion aus. Die 60% sind bottom up. Friktion ist ein top down Effekt. Man kann andere nicht rulen wollen. In den Diskussionen tauchte immer wieder Ordnungspolitik (ergo top down) auf, Ordnungspolitik ist eine Institutionalisierung und somit mit Habermas ein gesellschaftlich pathologisches Symptom. Ordnungspolitik kommt, wenn fuer ethical infrastructures nichts getan wurde. Ordnungspolitik ist top down (also Friktion), ethical infrastructures sind bottom up, eleganter und kostenlos und Teil von Grundrechten und Grundwerten.

     

    Bei Bestellern wie Die grossen Worte des Haeuptlings so und so geht es immer um ethical infrastructures, gerade bei Gruenen war die Literatur angesagt und gerade die versagten eklatant, in der Regierung wurde daraus rulen und Ordnungspolitik. Die Worte des grossen Haeuptlings so und so stehen laengst auch bei Bauern und anderen im Regal. Die Literatur ist ein Indikator, fuer das, was die Leute wollen inkl sind es interkulturelle Werte. Von ordnungspolitischen Bestsellern ist nichts bekannt. Die Bestseller sind ein Votum fuer bottom up, nicht fuer top down.

     

    Uebrigens auch von F.D.P. Leuten gelesen.

     

    Wer die Parteien in den Mittelpunkt stellt, hat die Basics verloren. Die Parteien haben den Basics zu dienen und den Grundrechten.

  • J
    jaja

    Humbug. Es gibt keinen "grünen" Kapitalismus.

    "Grüner Kapitalismus" ist das Storytelling der so genannten "Grünen", deren Zielgruppe vielleicht ein bißchen Veränderung will, aber um Gottes Willen nicht zu viel und erst Recht keine Änderung der aktuellenn Vermögensverteilung auf der Welt.

  • V
    vic

    Hier tummeln sich nur SchwarzGelb-Freunde, Kohle- und Atomfans. Ich bin hier falsch.

  • M
    Manfred

    Aber hallo, wir wählen doch keine Verräter!

     

    Und wie man inzwischen weiss, besteht die Mehrheit der GRÜN-WählerInnen aus politisch ungebildeten Frauen, die "grün" ganz naiv mit "gut" assoziieren.

  • E
    Emre

    Wir sind es die etwas ändern müssen, jedoch muss die Politik klare Regeln setzen. Lobbyisten *Hust* Korruption sorgt dafür das weiterhin Zusatzstoffe enthalten sind vor denen Wissenschaftler warnen. In anderen Ländern wird es Korruption genannt, bei uns Lobbyismus. Nicht nur das Essen stellt auch eine Gefahr da, sondern auch Kosmetik z.B. Fluorid in der Zahnpasta, Alu in Deos, Mineralöle im Duschgel, Weichmacher von Plastikartikeln. Wer gesund leben möchte muss sich mit den täglichen Dingen beschäftigen und nicht daran vorbei leben.

  • T
    tommy

    Ekelhafter Kommentar. Hinter all den Phrasen von der "Bürgergesellschaft" steht doch letzten Endes nur der Wunsch, per Beschluss die Menschen zu Konsumverzicht zu zwingen. Grün-Sein, das ist letzten Endes eine religiöse Haltung. Ich fahre selten Auto, esse relativ wenig Fleisch, aber nach solchen Artikeln bekomme ich Lust auf Autobahnrasen und Grillfest, nur um es diesen grünen Spießern zu zeigen.

  • B
    bigbrother

    Bei diesem Kommentar krümmen sich mir die Zehennägel hoch. Dem Kulturwissenschaftler Claus Leggewie ist bislang noch nicht aufgefallen das die Grünen eine lächerliche umweltpolitische Bilanz ziehen können. (Dosenpfand).

    Die CDU könnte da mithalten. Nun die 'grüne Wende' von den Grünen abhängig zu beschreiben verfehlt die Realität völlig.

     

    "Und: Ist die grüne Zukunft besser durch Schrumpfen oder Wachsen zu erreichen?" Im Angesicht riesiger Müllberge von Einwegprodukten, der Industriepolitik des eingebauten Haltbarkeitsdatums und dem steigenden Verbrauch von Ressourcen sollte man ja meinen das Schrumpfen angesagt wäre.

    Dies ist jedoch nicht mit dem Zinseszins-Geld zu vereinbaren da die zwanghaft steigenden Geldmengen eine Unterlegung in realen Gütern benötigen um eine rasante Inflation zu verhindern. Und bei der Frage ob die Natur oder unsere Oligarchen mehr Rücksicht verdient haben ist es weder "grober Unfug" noch "pauschale Verachtung" zu behaupten das sich die Parteien (SPD,CDU/CSU,FDP,Grüne) für die Oligarchen entscheiden. Und in diesem Finanzsystem

    noch von einen "grünen Kapitalismus" zu träumen ohne die Systemfrage zu stellen, nur kleine Schräubchen drehen zu wollen, das ist Traumtänzerei. (meiner Meinung nach)

     

     

    Der dritte Absatz stellt die Menschen als unmündige Plebejer da die doch bitte von der Elite zu einer güldenen Zukunft geleitet werden soll. Alles andere sei "Traumtänzerei". Welch ein trostloses Bild von der Bevölkerung gezeichnet wid. Dabei sprießen dezentrale Ansätze zur Energierevolution gerade auf dem Mist von Laien, Kommunen und Privatpersonen. Diese haben die Abhängigkeit von den Quasimonopolisten satt und wenden sich von diesen ab.

    Die Taz könnte sich einen Gefallen tun und mehr in die Berichterstattung dieser Themen investieren.

     

    Jetzt kommt noch die "grün-teutonischer Rechthaberei", gegenüber wem eigentlich? Und sollte man eine Debatte um verschiedene Positionen so bezeichnen? Ich denke der Autor wollte nur Lob von der autorassistischen Fraktion ernten und/oder die Möglichkeit offenzuhalten alles was nicht Gefällt als "grün-teutonischer Rechthaberei" zu verschreien. Wo genau der Besserwisser sitzt und was er sagt wurde mir jedenfalls nicht klar (bitte um Klärung)

     

    Der Vorwurf der "Germanozentrische Debatten" ist sehr unfair. Einerseits soll man holistisch denken und wird dann als "amDoitschenWesensolldieWeltgenesen-Typ" verunglimpft, oder man bleibt im Lande und wird als

    Nationalist/Kleingeist bezeichnet. Soll man sich jetzt verantwortlich fühlen, Pflichten übernehmen aber bitte die Klappe halten damit wir der deutschen "Linken" nicht peinlich sind? So hört sich das für mich an. Abgesehen davon das viele der europäischen Nachbarn große Freunde der unsäglichen Kernenergie sind halte ich den Vorschlag eine

    "gewisse Vorreiterrolle" zu etablieren angesichts ihrer Ausführungen für frech und unehrlich oder für verwirrt.

     

    Alles in allem halte ich diesen Komentar für fehlleitend und kontraproduktiv.

     

    Ich wünsche ihnen dennoch alles Gute

    der Humanismus

     

    p.S. verzeihen sie mir alle bitte meine Rechtschreibung und bei Verstoß der Netiquette bitte ich um eine detaillierte Rückmeldung.

    (ab und zu weiß ich nicht was ich falsch gemacht haben soll, danke)

  • H
    huhi

    Ein wichtiger Aufsatz, da jegliches Scheuklappendenken abgelehnt wird.

    Insbesondere die nationalistisch eingefärbte Besserwisserei vieler Deutschen gegenüber anderen Europäern wird von Leggewie angeprangert. Bravo!

    Man denke bspw. an die Verteufelung der französischen AKWs durch deutsche Besserwisser.

    Leggewies lehrt uns, etwas leiser zu treten; nicht derart kraftmeierisch aufzutreten.

    Denn wir mögen vielleicht manchmal gute Argumente haben; eben aber nur vielleicht und nicht notwendigerweise!

  • D
    Dadama

    Grüner Kapitalismus:

    Solar-Industrie (allesamt insolvent oder kurz davor - zig Mrd. EUR verbrannt),

    Bio-Sprit (global eine ökologische Katastrophe),

    EEG, Öko-Steuer (Strompreise laufen in D aus dem Ruder),

    und so weiter.

    Alles, was von GRÜN-Ideologen durchgesetzt oder angeregt wurde: Ein Flopp nach dem anderen. Diese Gruppierung hat schon bisher in Deutschland großen Schaden angerichtet und sie gehen unbeirrt diesen Weg weiter.

    "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen" wird nicht funktionieren, auch wenn DIE GRÜNEN diesen Begriff inzwischen für ihre Zwecke okkupiert haben.

  • AU
    Andreas Urstadt

    Der Kommentar basiert sicher nicht auf besonders Eingelesenem in die Materie. Politische Ausgrenzungen sind falsch, das partikularisiert und ist somit alles andere als nachhaltig. Leggewie setzt so nur die Fehler in der Enquetekommission Wachstum Wohlstand Lebensqualitaet fort. Die CSU operiert sehr wohl auf Nachhaltigkeit (vgl Nachhaltigkeitsstrategie Bayern, etc weiter Klima u Hochwasserschutzpolitik. Das liegt auf dem Level universitaerer Forschung inkl bindet Forschung ein - man sollte sich schon praktisch informiert haben). Selbst McKinsey gibt mittlerweile Tipps zur Nachhaltigkeit fuer Unternehmen. Man entdeckt auf einmal corporate social responsibility und sustainable supply chain management, kongruent mit dem Center for american progress (die nur etwas ignorieren, dass zu nachhaltigem Wohlstand Wachstum und Lebensqualitaet ethical infrastructures unbedingt noetig sind fuer alle Sphaeren gesellschaftlichen Lebens - d h Grundwerte u Grundrechte - wenn man weiss, dass es pro Jahr bspw in Deutschland ueber 5000 Suizide wg Mobbing gibt, muss klar sein, dass ethical infrastructures auch der beste Schutz gegen Mobbing ist. Grundwerte und Buergerrechte sind Teil der ethical infrastructures. Ergibt auch bessere PISA Werte.)

     

    Komplexe Gesellschaften heisst, viele Regulationsmomente, die auf ethical infrastructures und Basics verlaufen. Nicht auf Zielen, das waere altes cognitive mapping. Basics und ethical infrastructures sind an sich sofort da und moeglich, sie sind dazu umsonst. Innovation funktioniert nachhaltig inklusive auf ethical infradtructures und viele auch mittelstaendische Betriebe achten laengst darauf.

     

    Die IASS Potsdam untersucht Wertekompatibilitaet und Wertewandel mit anderen Kulturen hinsichtlich gemeinsamer Verstaendigung auf Nachhaltigkeit und die wird eben nicht ueberall gleich verstanden.

     

    Das alles passiert laengst. Bei der Enquete war live zu sehen, dass Parteipolitiker in der Kommission nicht wussten, dass ihre eigene Partei laengst auf regionalen Evaluations u Fachebenen Fragen der Opposition zugestimmt hat. D h das Teile des Streits in der Kommission zu den fragen de facto mit interschiedlichen Geschwindigkeiten laufen und das gilt inkl fuer den Wandel von Denkhaltungen. D h auf der politischen Ebene laeuft es. Man macht da am besten kein Parteienranking, das partikularisiert nur. Das Wort Partei ist zur Nachhaltigkeit eigentlich ein Widerspruch.

     

    Die Kanzlerin macht nur einen Fehler, wenn sie Mass und Mitte als Ziel nimmt, Mass und Mitte kann nur Ergebnis sein. Anders rum partikularisiert sie paradoxerweise mit Mass und Mitte. Es benoetigt basics, auf denen reguliert wird. Bspw auch die unsinnige Verschwendung von 50% der Nahrung taeglich, Energieverbrauch von 50% des Autoverkehrs auf ein Jahr liesse sich allein dadurch einsparen, wenn tgl auf diese Verschwendung verzichtet wird, die anderswo in den Entwicklungslaendern die Nahrungspreise hochtreibt.

     

    Es kann nicht sein, dass Kompost u Vergasungsanlagen es als Nachhaltigkeit feiern, aus der weggeworfenen Nahrung Energie herzustellen. Diese Energiegewinnung ist das Aequivalent von 50% jaehrlichem Autoverkehr. Alle berliner Parteien aber haben den Irrsinn als Beitrag zur Nachhaltigkeit gefeiert bei der Einweihung einer Biogasanlage. D h komplett nichts gepeilt.

     

    Vgl dazu mal die CSU. Man sollte sich informiert haben!

  • G
    Gäääähn

    Die Grünen werden von mehr als 90% der Wahlberechtigten nicht gewählt. Hier geht es darum diese 90%+ zur Theorie der Grünen zu zwingen indem die Grünen in der undemokratischen EU und in Koalitionsgeschacher ihre Ideen in Gesetze gießen. DAS wird scheitern und ist Traumtänzerei. Ökologisch mag man ja noch Sympatie bekommen, das große Thema wächst aber bei Multikulti-Integration und da verschlechtert sich die Stimmung für die Grünen täglich. Im Übrigen steht Rot-Grün irgendwo bei 35%. Damit regiert man nicht, egal wie sich Grüneanhänger als Journalisten anstrengen. Wahlbefehle in der taz bringen da wenig. Mit den alten Köpfen von Darth-Vader-Trittin über Abstaub-Özdemit bis Rolleyes-Roth ist es eigentlich ein Wunder warum denkende Menschen überhaupt noch Grüne wählen. Da muß man schon Beamter mit Vollversorgung irgendwo im Grünen oder im Bio-Rotweinviertel sein.

  • S
    Sklavenzüchter

    Also im Prinzip müsste man nur der 30%-Minderheit der Vollzeit-Arbeitnehmer weiter das Wasser abgraben, damit sie weiter wenig Kinder bekommen.

    Und die Leute besonders "bestrafen" die besonders viele Kinder bekommen, vor allem wenn sich die Leute diese Kinder eigentlich nicht leisten können.

    Auf Dauer könnte man damit den Verbrauch sämtlicher Ressourcen locker halbieren, selbst wenn die Lebensweise gleich bliebe.

  • L
    Lena1990

    Wir werden nach der Wahl sehen wer wirklich eine Minderheit ist. Ich gehe davon aus das weder die FDP noch die CSU das sein werden 8)