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Debatte Bio-LebensmittelAbrüsten im Hühnerstall

Manfred Kriener
Kommentar von Manfred Kriener

Die Zahl der Tiere muss begrenzt werden. Bio- und konventionelle Hennen parallel zu halten gehört verboten. Alles andere ist Makulatur.

Eng ist es nicht nur in konventionellen Hühnerställen Bild: ap

D er Bioverband Demeter hat seine Stellungnahme zum Bioeierskandal mit einem Foto illustriert, auf dem ein Hahn (!) und eine Henne beim vertraulichen Tête-à-Tête auf der grünen Wiese flanieren. Fehlt noch die rotbackige Bäuerin, die dem glücklichen Hühnervolk lecker Fresschen serviert.

Die Zahl der Verbraucher, die sich die Biohaltung von Legehennen derart idyllisch vorstellen, dürfte in diesen Tagen allerdings gegen null gehen. Der aktuelle Skandal um voll gestopfte Ställe und illegal produzierte Bioeier sowie die Bilder von fast federlosen Legehennen in verheerendem Zustand räumen mit solchen Illusionen gründlich auf.

Wir nehmen zur Kenntnis: Auch in Biobetrieben wird betrogen, werden Tiere systematisch gequält. Und die Kontrollen finden entweder gar nicht oder mit verbundenen Augen statt.

Der Skandal trifft eine extrem heterogene Branche, die seit Jahren durchaus selbstgefällig ihre strammen Wachstumszahlen präsentiert. Die aber gleichzeitig nicht in der Lage ist, Fehlentwicklungen auf dem Biosektor offensiv zu benennen und dagegen anzugehen.

Eier wie Ziegelsteine

Euphorie aufgrund steigender Umsätze ist deshalb fehl am Platz. Denn mit dem sprichwörtlichen Bioboom ist die Branche immer stärker von der Agrarindustrie vereinnahmt worden. Gerade bei den Legehennen. Der größte Teil der von Discountern verkauften Bioeier kommt heute von Großbetrieben. Klassische Agrarkonzerne wie Wiesengold, Tiemann, Deutsche Frühstücksei und Co klopfen den Takt und produzieren Bioeier wie Ziegelsteine. Je größer die Ställe, desto höher die Profitrate.

Die wohlfeilen Erklärungen einiger Bioverbände, dass beim Eierskandal kein Betrieb aus den eigenen Reihen betroffen sei, können die Wucht des Skandals nicht mindern.

Auch die reflexartige Forderung nach härteren Strafen genügt nicht. Die Biobranche muss jetzt selbst aktiv werden. Viel zu lange hat sie Strukturen geduldet und mitgetragen, die zum Betrug regelrecht einladen. Die notwendigen Veränderungen werden zwar immer wieder mal auf Verbandstagen diskutiert – aber ohne Konsequenz.

Dringend notwendig sind zuerst Bestandsobergrenzen. Auch im Biosektor sind Herden und Ställe immer größer geworden. Bei Legehennen muss bei höchstens 10.000 Tieren Schluss sein. Es war ein Riesenfehler, diese Grenzen nicht früher gezogen zu haben und somit die Agrarkonzerne anzulocken. Heute gibt es 24 Biobetriebe in Deutschland, die jeweils mehr als 30.000 Legehennen halten. Manche sogar 50.000. Ist das noch bio?

Auch die sogenannte Betriebsteilung mit gleichzeitiger Haltung von konventionellen und Biohühnern (oft über Tochterfirmen) ist ein strukturell angelegter Betrug. Wie viele Millionen Eier aus Quälhaltung sind so über Nacht quasi betriebsintern zum schicken Bioprodukt geworden?

Es wird teurer

Beide Maßnahmen, Bestandsgrenzen einziehen und Betriebsteilungen verbieten, würden die industrielle Landwirtschaft stärker auf Distanz halten. Sie würden Bioeier allerdings auch verteuern, das ist richtig.

Wenn dann noch die laschen EU-Biovorschriften auf das Niveau der weit ambitionierteren Standards etwa von Bioland angehoben würden, wäre schon viel gewonnen. Nur: Dazu braucht es eine Kampagne und kein Stillhalteabkommen, wie wir es gegenwärtig zwischen Bauernhofbio und Industriebio erleben.

Auch das veraltete Kontrollsystem ist und bleibt lächerlich. Dass sich Biobetriebe ihre Zertifizierer und Kontrollorgane selbst aussuchen, sorgt für unselige Verquickungen und Abhängigkeiten.

Zudem wechseln Bioverbandsfunktionäre immer mal wieder zu den Kontrollorganen über und umgekehrt. Das ist, als würden die Radprofis ihre Dopingkontrolleure selbst bestimmen. Für die Zertifizierer gilt: Wenn sie besonders streng vorgehen, sucht sich der Betrieb künftig jemanden, der sich kooperativer zeigt.

Staatliche Kontrollen muss ohnehin niemand fürchten; die finden, wenn überhaupt, am Schreibtisch statt. Fehlendes Personal und fehlendes Know-how sind die Regel bei Bundesländern und Kommunen. Dass auch und gerade die Biobranche regelmäßige, unangemeldete und strenge Kontrollen von wirklich unabhängigen Organen braucht, ist eine Selbstverständlichkeit.

Und jetzt noch zu den Genen

Zu den großen, weitgehend unbekannten Defiziten der Branche gehört außerdem die Genetik der Nutztiere. Die Bioaktivisten reden zwar gerne über die notwendige Entwicklung eigener Zuchtlinien und Rassen. Doch tatsächlich stallen sie die gleichen Hühner vom gleichen „Hersteller“ ein, die auch in konventionellen Betrieben gackern.

Diese Tiere sind über eine jahrzehntelange gnadenlose Selektion ganz auf Leistung getrimmt. Sie sind krankheitsanfällig, verhaltensgestört bis hin zum Kannibalismus, verrückt vor lauter Eierlegen. Die Nutztierethnologin Christiane Keppler hat eindrucksvoll beschrieben, welche Gesundheitsprobleme die Turbohennen auch in Biobetrieben haben.

Zu deren trüber Realität gehört auch, dass die männlichen Brüder der Biolegehennen, also die jungen Hähne, kurz nach dem Schlüpfen aus dem Ei im sogenannten Kükenvermuser geschreddert werden – eine ethische Katastrophe. Erste Ansätze, die männlichen Küken leben zu lassen und zu mästen – sie setzen, genetisch bedingt, nur langsam Fleisch an –, sind jetzt zu erkennen, etwa bei Demeter. Aber das ist eher die Ausnahme als die Regel.

Bild: privat
MANFRED KRIENER

ist Chefredakteur des taz-Umweltmagazins zeo2. Von 1980 bis 1990 war er Redakteur und Leiter der Redaktion Wirtschaft + Umwelt der taz, danach freier Journalist, von 2001 bis 2006 Chefredakteur der Zeitschrift Slow Food.

So zeigt sich die Biobranche, aufgesplittert von Premium- bis Billigbio, bei näherem Hinsehen in bedenklicher Verfassung. Nach einer langen Phase schnellen Wachstums ist es höchste Zeit, die Entwicklung der letzten Jahre ehrlich auszuleuchten und sich wieder stärker auf Ethik, Tierwohl, Umwelt und Qualität zu konzentrieren, also den Kern der Biobewegung.

20 Prozent Bio in der Landwirtschaft oder gar 100 Prozent, wie sie Naturland-Geschäftsführer Steffen Reese fordert, können nicht das Ziel sein, wenn dabei am Ende Bio light herauskommt: eine industrialisierte, grüngewaschene Massentierhaltung mit ökologischen Ministandards und regelmäßigen Skandalen.

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Manfred Kriener
Manfred Kriener, Jahrgang 1953, ist Umweltjournalist und Autor in Berlin. Themenschwerpunkte: Klima, Umwelt, Landwirtschaft sowie Essen & Trinken. Kriener war elf Jahre lang taz-Ökologieredakteur, danach Gründungschefredakteur des Slow-Food-Magazins und des Umweltmagazins zeozwei.. Zuletzt erschienen: "Leckerland ist abgebrannt - Ernährungslügen und der rasante Wandel der Esskultur". Das Buch schaffte es in die Spiegel-Bestsellerliste und wurde von Umweltministerin Svenja Schulze in der taz vorgestellt. Kriener arbeitet im Journalistenbüro www.textetage.com in Kreuzberg.
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14 Kommentare

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  • VB
    von Bio nicht mehr öko

    von D.J.:

     

    Wie wärs mit einer selbstorganisierten Lebensmitteleinkaufsgenosschaft oder dem gleichen als -verein? Schon heute liefern einige Bauern direkt in die Stadt und häufig gibt es Produzenten, die recht nahe an der Stadt oder auf dem Stadtgebiet selbst arbeiten. Und wenn man sich organisiert kann man sich ja einen schicken Elektofahrradtransporter anschaffen. Kommt auf die Dauer immer noch billiger als ein Supermarkt. Bei vorwiegend vegan/ vegetarischer Ernährung wären wegen verminderten Flächenverbrauchs übrigens die Wege gar nicht so weit bis zum Bauern für die Städter.

  • BD
    Bernd Drosihn

    Ist es wirklich ein Bio Problem oder eben doch ein Problem der "Bio" Tierhaltung (die natuerlich in der Realitaet gar nicht wirklich Bio sein kann)?

     

    Die groesseren Bio Skandale der letzten Jahr waren Futtermittel und Tierhaltungs Skandale.

     

    Gruesse

    Bernd Drosihn

    (Tofumacher)

  • MW
    Matthias Wiesmann

    ... und wie bei allen solchen (durchaus berechtigten) Kommentaren gibt es einen Unschuldigen: den Konsumenten (oder die Konsumentin). Er/sie will ja nur Eier und zwar in genügender Meng v.a. zu Ostern. Was mit all den Hähnchen passiert blendet man - vor und nach dem Skandal - sowieso aus, denn das ist ein Dauerskandal, den jeder® in Kauf nimmt.

  • U
    U.Reimers

    Wie seit Jahren von Vielen vorausgesagt, haben wir jetzt

    das kapitalistische Marktdilemma der mehr heuchlerischen, künstlichen

    Zweiteilung unserer Ernährung : Bio und das sogenannte Herkömmliche,

    welches natürlich auch biologisch erzeugt wird.

    Auch noch so viele Kontrollen können bei heutiger Verflechtung der

    Anbau-Verarbeitungs- und Lieferwege nur ärmliche Bremsen sein.

    Zumindest seit große Konzerne sogenannte Biostrecken über tausende Kilometer

    und für Riesenanbauflächen und Bioladenketten organisieren, ist alles meist nur noch

    Abzockerei der Gutgläubigen und der Fanatiker .Sich selbst entlarvendes Beispiel :

    Der Eierschwindel. Biologen in den Labors stellen bei der heutigen Optimierung der

    Futtermittel kaum oder gar keine Qualitäts, bzw. Nährwertunterschiede zwischen Bio und

    Nichtbio fest. Nichtbio ist meist sogar frischer, wegen des schnelleren Verkaufsumschlags der Eier.

    Biohühner machen auf dem freien Futteracker auch nicht vor allerlei dort normalen Verunreinigungen des Bodens halt , sie wissen ja kaum, dass sie Bioware zu legen haben.

    Also, was solls, wenn es nicht um die Einnahme von Extraeuro ginge. Schreit das nicht nach

    Gaunereien ? Nur damit Hühner ein paar Quadratmeter mehr, von den meisten bei Kälte nicht

    mal genutzten Auslauf haben und die EU-geforderte 8 Stunden Ruhe, nur deshalb möchte ich auch nicht tiefer in die Rentnertasche greifen.

    Auf Märkten in Lyon oder Barcelona lacht man sich tot über die Deutsche Gier nach irgendwelchen Biozeichen auf Kartons und Folien und Regalen. Die Bauern möchten nach einheitlichen Maßstäben, ohne lange Wege aus der Region Waren anbieten, die auch nach einheitlichen Kriterien gedüngt, gegen Schädlinge geschützt und verarbeitet oder gefüttert werden. Das schafft Vertrauen und das schmeckt auch. Biohysterie kommt am Ende nur Nestle entgegen, treibt Profite an und betrügt als trügerisches Spielzeug für einige Politiker die Kunden.

    Und wer Fertignahrung bevorzugt, dabei nicht möchte, dass solche untersagt wird, der müsste sich für die oft geforderte totale Transparenz mit Seiten von Beipackzetteln schleunigst um einen

    Studienplatz bei den Lebensmittelchemikern bewerben……

  • D
    D.J.

    @Bio nicht mehr Öko,

     

    O.K., fahren wir Städter also alle raus aufs Land zum Bauern und kaufen dort. Geht mit Auto (habe ich nicht) sicher besser als mit ÖPNV. Und auch tausendmal ökologischer, wenn 1000 Leute 20 km fahren als ein LKW 200 km zum Supermarkt. Heftiges Kopfschütteln.

  • RC
    running chicken

    Dichtung...

     

    http://www.youtube.com/watch?v=czZSkvulCiE

     

    ... und Wahrheit über das Leben und Sterben von Hühnern für den Verzehr durch Menschen...

     

    http://www.youtube.com/watch?v=AsmBFtT1NI4

  • D
    D.J.

    @Manfred Gerber,

     

    "bleibt nur noch die Selbstversorgung"

     

    Hielten Sie die Haltung von fünf Hühnern auf meinem Zwei-Quadratmeter-Balkon im Ruhrgebiet für angemessen oder soll ich versuchen, mich zu vergrößern? Es waren sogar mal zehn, aber die Hälfte habe ich beim Freilauf auf der A 40 verloren.

  • MG
    manfred gerber

    Wer hätte es gedacht, dass eine Biolobby die wohlformulierten Grundsätze der biologischen Landwirtschaft derart in den Schmutz zieht?

    Nach hin kommt kaputt, damit meine ich, dass dieser Marktbereich nicht mehr zu retten ist. Wir brauchen einen neuen Standart eines unabhängigen Labels, dem der Verbraucher wieder trauen kann.

     

    - keine Pestizide, auch keine "Biopestizide"

    - keine Massentierhaltung

    - Verwendung von Zwiehuhnrassen(schmecken eh' besser)

    - keine Verwendung von Bakterienkulturen

    - größere Sortenvielfalt

     

    Wenn nicht, bleibt nur noch die Selbstversorgung statt Massenmampf aus dem Biosupermarkt.

  • E
    ello

    Sehr schöner, unfreiwillig komicher Kommentar, der die meisten Dümmlichkeiten der Bio-Religion gut beschreibt. Die kritiklose Nennung der Esoterikspinner von Demeter zu Beginn des Artikels belegt dann auch die Voreingenommenheit bwz. Kenntnislosigkeit des Schreibers. Öko ist Unfug, q.e.d.

  • KR
    Kevin R.

    Der Kommentar enthält viel Richtiges, aber zum Einstieg ausgerechnet den strengsten Bioanbauverband Demeter zu kritisieren, passt einfach nicht.

     

    Außerdem darf man nicht so tun, als ob es diese fatalen ökonomischen Rahmenbedingungen nicht gäbe, in denen wir uns alle bewegen.

  • V
    vic

    Solnge der Mensch seine Einstellung zum Tier nicht grundlegend ändert, wird sich gar nichts ändern- ist mit billig bestens Profit zu machen.

  • S
    schulz

    Pro Einwohner nicht mehr... als maximal 2 Hennen,Gockel oder Kueken... das muss reichen.

  • BN
    Bio nicht mehr öko

    Ja, danke! Genau in die Richtung muss es gehen. Die Biobranche muss kritischer betrachtet werden. Was sich Biosupermärkte (also Denn´s, Basic und co.) inzwischen an Transportwegen und weggeworfenen Lebensmitteln erlauben ist, ist langsam untragbar. Außerdem kaufen die am liebensten auch nur bei größeren Herstellern und greifen gerne mal kleineren Läden bei der Jagd nach Marktanteilen die Kundschaft weg, indem sie mit günstigeren Preisen nebenan eine Filiale eröffnen. Solche Themen müssten branchenintern und transparent z.B. in der Zeitschrift Schrot&Korn diskutiert werden, statt den Biobereich in die Marketing Richtung zu drängen. Letztes Jahr hieß es in einem Artikel S&R-Artikel: Viele Betriebe und Hersteller würden heute noch nicht offensiv ihr Engagement nach außen zeigen. Ja meine Güte, darum geht es doch nicht. Wer mit vollem Eifer bei der Sache ist, braucht doch keine CSR-Marketingabteilung.

    Also kauf ich lieber direkt beim Bauern, da spart man sich die ganzen Vertriebsstrukturen dazwischen und es bleibt auch ein bisschen mehr für die Erntehelfer übrig.

  • B
    BvW

    Auch wenn viele Forderungen hier mir sehr vernünftig erscheinen: In einem Punkt muss ich dem Autor widersprechen:

     

    Es gibt nicht "die" Biobranche. Die Mindeststandards für Bioanbau wurden von der EU gesetzt, und es zeigt sich nun, dass diese zu schwach sind, um echte, verantwortliche ökologische Produktion zu garantieren.

     

    "Ehrliche" Bio-Betriebe der Gründerzeit (und auch spätere) haben sich deshalb zu eigenen Verbänden zusammengeschlossen, in denen weitaus strengere Regeln gelten. So finden die Skandale denn auch im Rahmen der EU-Bio-Verordnung statt, Demeter- und ähnliche Betriebe können nicht nur wohlfeil, sondern völlig nachvollziehbar auf ihr gutes Gewissen (und ehrliche Testergebnisse) verweisen.

     

    Da Produktion nach Grundsätzen der Nachhaltigkeit immer auch dn Verzicht auf Ertragsmaximierung bedeutet und ein ethischer Betrieb keine 22 Hühner auf einen Quadratmeter zusammenpfercht, bedeutet dies naturgemäß auch höhere Preise.

     

    Auch wenn die Regierung in bester Agit- & Propaganda-Manier und gegen sämtliche Fakten behauptet, dass die Armut in Deutschland schwinde (und angebliche Studien "aus Gründen der besseren Lesbarkeit" mangels Existenz gar nicht erst beim Namen nennt): Wir wissen, dass dies Lügen sind und die Realität eine andere ist. Für den verantwortlichen Bürger in den unteren 60 % der Einkommensskala (das sind die, deren Kaufkfrat teilweise enorm geschwunden ist oder von der Inflation überholt wurde) bedeutet dies ein gravierendes Problem: Billig-Bio kaufen, von dem man mit ziemlicher Sicherheit (und dank bewiesener Untätig- und Tauglichkeit der "Verbraucherschutz"ministerin) ausgehen kann, dass es schlecht bis nicht kontrolliert und sehr wahrscheinlich alles andere als "echtes" Bio ist – oder tiefer in die Tasche greifen und die letzte(n) Woche(n) des Monats eine Fastenzeit einlegen?

     

    Da wir aber keine Armut haben (s. o.; preisverdächtig für die aktuelle Kamera), wird eine Regierung im Sinne des Neoliberalismus (also alle "etablierten" Parteien) an diesem Problem nichts bessern.