piwik no script img

Debatte BalkanDer albanische Traum

Kommentar von Andrej Ivanji

Die Albaner streben noch heute eine grenzüberschreitende Vereinigung an. Für die Balkanregion ein gefährliches Unterfangen.

Selbst beim Hungerstreik zeigen die Albaner Flagge. Bild: dapd

J edes Jahr, wenn die albanischen Minderheiten in Serbien, Montenegro und Mazedonien Ende November den Tag der albanischen Fahne zelebrieren, knirschen Serben, Mazedonier, Montenegriner und Griechen mit den Zähnen. Jedes Mal ist das aus der Sicht der slawisch-orthodoxen Völker des Balkans eine bösartige nationale Machtdemonstration. Denn dieser Nationalfeiertag Albaniens ist ein Symbol der nationalen Einheit der rund sechs Millionen Albaner geworden, die verstreut in den Nachbarstaaten leben.

In diesem Jahr feierten Albaner in der ganzen Region am 28. November 100 Jahre der Unabhängigkeit Albaniens. Das Spektakel war beeindruckend. In Albanien und im Kosovo, in Westmazedonien und der mazedonischen Hauptstadt Skopje, in Südserbien und im Osten Montenegros stand alles im Zeichen der roten albanischen Fahne mit dem schwarzen Adler.

Der 28. November ist das wichtigste Datum der albanischen Geschichte. Am 28. November 1443 wurde zum ersten Mal die albanische Flagge gehisst. Deshalb trat 1912 am 28. November in der Stadt Vlore ein albanischer Nationalkongress zusammen und proklamierte die Unabhängigkeit Albaniens. Vorher hatte die 1878 gegründete Liga von Prizren vergeblich vom Berliner Kongress eine weitreichende Autonomie für die mehrheitlich von Albanern bewohnten Territorien gefordert.

Nach zwei Balkankriegen (1912 und 1913) und der Friedenskonferenz nach dem Ersten Weltkrieg umfasste der Staat Albanien jedoch kaum die Hälfte der von Albanern besiedelten Gebiete, die im Laufe der jahrhundertelangen Herrschaft der Osmanen in großer Mehrheit zum Islam konvertiert waren. Die Albaner waren auf verschiedene Staaten aufgeteilt.

Wofür ihr Herz schlägt

Auch in diesem Jahr demonstrierten die Albaner, wofür ihr Herz schlägt: nicht für die Staaten, in denen sie leben und dessen Staatsbürgerschaft sie haben, sondern für das Zusammenleben des albanischen Volkes auf dem Balkan ohne Grenzen. Die Botschaft war unmissverständlich.

Bild: taz
Andrej Ivanji

ist Serbien-Korrespondent der taz.

Anlässlich des Jahrestages versprach Ministerpräsident Sali Berisha: „Alle Albaner, die die albanische Staatsbürgerschaft erwerben wollen, werden sie bekommen, egal wo sie leben.“ Die Regierung in Tirana werde ein entsprechendes Gesetz vorbereiten. Und weiter: „Verstreut in verschiedenen Staaten, sehen sich die Albaner als Brüder durch gemeinsame Gene, Kultur und Identität, vereint durch ihren Traum von Europa.“

Die Albaner kämpften gegen eine „Albanophobie“, die nur durch einen albanischen „Einigungsprozess“ gebannt werden könne. Das Motto: „Alle vereint im Schoße Europas“. Die Albaner „von Preveza bis Presevo, von Skopje bis Podgorica“, an die sich Berisha wandte, jubelten. In Athen, Skopje und Belgrad sah man sich bedroht.

Der Premier Albaniens, Berisha, der Regierungschef des Kosovos, Hashim Thaci, sowie Vertreter der Albaner in Mazedonien betonen, dass die Vereinigung der Albaner „in den Grenzen der EU“ vollbracht werden soll. Während man in Mazedonien und Serbien das berüchtigte „Großalbanien“ wittert, meint der „ethnisch neutrale“ kroatische Politologe Zarko Puhovski, dass „Großalbanien“ eigentlich serbische Propaganda sei.

Denn Albanien befinde sich heute am Rande der europäischen Integrationsprozesse, und deshalb sei das großalbanische Projekt nicht realistisch. Aus Brüssel und Washington wird lapidar mitgeteilt, dass eine Grenzänderung auf dem Balkan nicht infrage komme. Diese schloss Europa allerdings auch schon 1991 aus, angesichts des Bürgerkrieges im ehemaligen Jugoslawien.

Wiedersehen in Europa?

Doch was wird geschehen, wenn der „Schoß Europas“ nicht länger aufnahmefähig ist? Werden die Albaner im ärmsten Teil Europas auf das Projekt der nationalen Vereinigungen im Rahmen der EU verzichten, wenn es sich herausstellt, dass nichts aus der EU-Integration der Staaten des Westbalkans wird? Auf eine friedliche Vereinigung der Albaner zu wetten, das hieße, auf die Erweiterung der EU in absehbarer Zeit zu setzen.

Die Hoffnung auf einen EU-Beitritt aufrechterhalten, so lautete die Zauberformel der EU für die Staaten des Balkans. Allein ihr – immer noch – magischer Bann zwingt die politischen Eliten zu Kompromissen. Doch das wird bald nicht mehr reichen.

Brüssel will Ordnung und Frieden auf dem Balkan. Das Kosovo möchte das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der Union unterzeichnen, Serbien und Mazedonien streben den Beginn von Beitrittsverhandlungen an, Albanien hofft auf den Status des Beitrittskandidaten.

Wettlauf mit der Zeit

Der Versöhnungsprozess auf dem Balkan ist jedoch ein Wettlauf gegen die Zeit. Unter dem starken und lang anhaltenden Druck der sozialen und wirtschaftlichen Misere wollen die Kriegswunden nicht verheilen, von Vergangenheitsbewältigung kann keine Rede sein, die EU verliert an Glaubwürdigkeit, und somit erlischt auch allmählich die Hoffnung auf ein besseres Leben. Die Arbeitslosigkeit in den Staaten, in denen Albaner auf dem Balkan leben, beträgt zwischen über 30 und über 50 Prozent mit negativem Trend. Albaner sind die jüngste Population Europas, und junge Menschen neigen zur Ungeduld. Auf allen Seiten lauern extremistische Gruppen. Im immer größeren Elend wittern sie ihre Chance. Je größer die Not, desto stärker der Bann der einstigen, nie verblassten Feindbilder.

Mit dem Zerfall des ehemaligen Jugoslawiens fanden sich Serben, ganz so wie Albaner, plötzlich verstreut auf viele Staaten. Das großserbische Projekt lautete: Alle Serben gehören in einen Staat. Der Krieg um Territorien und um nationale Souveränität begann. Letztendlich befand sich Serbien 1999 in einem Krieg gegen die Nato. Das Ergebnis der Idee: ein serbenfreies Kroatien, ein (fast) von Serben ethnisch gesäubertes Kosovo, das sich von Belgrad loslöste, und als Trost für serbische Nationalisten eine serbische Verwaltungseinheit in Bosnien mit Elementen der Eigenstaatlichkeit.

Optimisten würden sagen: Auf Wiedersehen in Europa. Dagegen lässt sich sagen: Man lebte schon ohne Grenzen in Jugoslawien – bevor die Toten und Vertriebenen auf allen Seiten die Kluft noch mehr vertieften.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Auslandskorrespondent Belgrad
Mehr zum Thema

32 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • S
    SHQIPERIAETNIKE!

    Presheva gehört zu Albanien und Punkt.

  • DA
    der albaner

    ich hoffe albanien wird bald natürliches albanien heissen!!!

  • J
    jemand

    Es ist einfach nur traurig wenn Menschen im eigenen Land mit einem gesenkten Kopf an rebellierenden und wütenden Albaner vorbei laufen müssen und noch dazu angepöbelt werden ( feier der albanischen fahne in tetovo westmazedonien) . Das Bild dass ich sah als ich mit einem albanischen freund aus deutschland in seiner stadt das fest miterleben durfte. Brennende mazedonische und serbische Flaggen und orthodoxen feindliche Parolen. Noch dazu in einem kleinen Land mit ca 2 Millionen Einwohner, davon ca 500.000 ethnische Albaner tendenz steigend.

    Die Angst einer Spaltung des Landes ist groß und das nicht weil die Serben es propagieren, sondern die Albaner selbst.

    Das schlimmste jedoch ist das Parteiführer albansicher Parteien wie DUI, DPA Bilder mit Kalaschnikovs in Facebook posten und dabei die Uniform der UCK tragen, einer terroristischen Gruppe die schin 2001 das Feuer ggegen die mazedonische Regierung eröffnete.

  • E
    Elion_Ruka

    Wie gefaehrlich waere eine Vereinigung denn? So gefaehrlich wie Jugoslawien damals? Sind die Albaner genauso gefaehrlich wie die serbische Regierung damals, die Krieg gegen fast alle Balkanlaender gefuehrt hatten (Slowenien, Kroatien, Bosnien, Kosovo). Werden die Albaner auch ueber Leichen gehen und eine Srebrenica Katastrophe verursachen (wie die serbische Regierung im Juli 1995). Bitte, lasst uns nicht vergessen was in der Vergangenheit geschah. Wir muessen uns stets vor Augen halten, wer die wahren Aggressoren sind. Die Menschen, die versuchen zu vertuschen, was damals passiert ist und es heute so aussehen lassen, als ob die andere Seite die duestere Seite ist. Einfach nur laecherlich.

  • V
    Valon...

    Andrej Ivanji???? Serbe? was soll man von dem erwarten?

     

    Fakt ist das wir albaner das pech haben das die falschen menschen an der macht sind. Berisha, Thaci alle verräter, die sind damit beschäftigt die eigene bevölkerung auszunehmen und die wichtigen rohstoffe zu verkaufen. wenn die eine vereinigung der albanischen gebiete anstreben beschließen sie das im parlament und nicht auf der strasse oder auf irgendwelchen feste.

     

    wir brauchen keine EU, die politiker sollen arbeit schaffen damit die bevölkerung nicht auswandert und die diaspora zurückkehrt.

  • P
    politik !!!

    wenn ich das schon lese " der „ethnisch neutrale“ kroatische Politologe Zarko Puhovski, dass „Großalbanien“ eigentlich serbische Propaganda sei."

    das kroaten zu den thema mitgezogen werde finde ich persönlich lächerlich da diese niemals objektiv gegenüber serbien urteilen würden dieser ganze aufmarsch serbien als sündenbock für alles böse im balkan verantwortlich zu machen ist ein ausgelutschter drobs wer meint ach die armen albaner hattens immer schwer sollte sie mal als nachbarn haben ohne beleidigend zu sein ich sag alles frei raus wie es ist und jeder der dieses land als nachbarn hat würde dem zustimmen was ich schreibe dieses volk ist bei weiten kulturell sowie im rechtstaatlichen denken das unterentwickelste volk bzw land europas ich sag nur blutrache die offen praktiziert wird der traum der albaner von großalbanien ist keine fiktion oder serbische propaganda es ist die realität die albaner geniesen alle rechte des jweiligen landes und werden sogar mit positiver diskriminierung unterstützt kososvo war niemals albanisch wer das behauptet sollte sich den demographischen wandel der letzten 50 jahren des kosovos ansehen in den 70 jahren stellten die serben im kosovo immer noch die mehrheit mein gott das interessiert aber auch keinen weil die wahrheit ja kein geld bringt sondern nur böse blicke auf sich zieht die menschen haben einfach keinen integrität mehr keine funken stolz ps die kroaten waren noch schlimmer in den jugoslawien krieg sie haben unter anderem die mostar brücke zerstört und nicht die serben aber auch egal juckt ja keinen genauso wenig wie das schachbrettmuster der kroaten ein faschistiches symbol ist und die flagge der albaner ist die flagge von Gjogjia Kastriot oder eher bekannt als skendeberg der für das byzantinische reich gegen die osmanen gekämpft hat mit einem schwarzen doppeköpfigen adler auf rotem hintergrund was auch gleichzeitig die byzantinische kriegsflagge war und die muslimischen albaner huldigen genau dieser flagge die damals gegen ihre religion gekämpft hat kopfschütteln ps ich bin kein serbe ich sehe es aus meiner sicht als mazedonier und es sollte nicht beleidigend oder rassistich rüberkommen sonder es handelt sich nur um meine eigene meinung

  • YM
    Yzer Marashi

    Hi. Ich verschtehe nicht wieso Kosovo ist isoliert und Serbien Dürffen sich ohne Visum sich bewegen in Euro zonne? Kann mich mall jemand das erklären? Ich dänke es were dum von mein volk das wir mit EU zusamen arbeiten oder ne EU beitrit wüenschen,hauptsache wir werden wieder zusamen die ganze Albaner so wie früher mall wir waren, eine Land und Eine Volk , Europa hat uns seher viel schaden gemacht dursch Europeische Staten sind eir getrent damals und die Slaven haben in unsere Länder Beherscht.ihr müssen nur etwas nicht vergesen,wir sind Fast die Ersten in Europa und , also wir sind Europa wer will der kann zu uns beitreten aba nicht wir ,,,,

  • S
    sascha

    alle reden von kosovo,aber keiner gibt sich die mühe sich erst zu informieren bevor er aussagen von sich gibt ich dachte taz leser seien belesener inkl herrn abel.tatsache ist doch das das kosovo das mutterland der serben ist(siehe Enzyklopädie der welgeschichte)dort standen die ältesten kirchen und klöster (die meisten wurden zerstört)nachdem krieg vor den augen der nato.zweitens kosovo wurde von tito als autonome provinz abgespaltet,den ehemaligen flüchtigen serben aus den kosovo wurde verboten wieder in ihre heimat zurückzukehren dafür hat er albanische flüchtlinge aufgenommen,diese albaner haben jetzt ein staat auf ein fremdes teritorium.ein kosovo ohne gesetze,es wird alles zärstört was auf andere volksgruppen hindeutet gräber,klöster,namen.ein kosovo der gesetzlosen ein land in europa und ihr schaut einfach zu das mann in gheto leben muss,sein land nicht bestellen kann sich nicht frei bewegen und leben zu können ohne angst zu haben .nur weil man kein albaner ist das ist der traum von gross albanien.

  • E
    Europianito

    Die Albaner haben gefeiert, da muss man große Sorgen machen oder? Die optimistische Nation hat 100 Jahre unabhängigkeit gefeiert. Damals vor 100 Jahren,1912, erklärten sie, für die Gebiete von Preveza bis Shkopje, Podgorica und Presheva, Gebiete wo Albaner lebten, die Unabhängigkeit von otomanischen Imperium. Sie wählten ihr erstes Parlament und teilten das an alle Nationen mit. 1913 in der Londoner Konferenz wo die Balkangränzen definiert wurden, da riskierte Albanien aus Europaskarte gar zu verschwinden. Die `Großmächte`, bevor sie auf einander losgingen, aus ihren Interessen und hegemonischen Gründe , teilten die Albaner, ohne die zu fragen und ignorierten voll ihren Entschluss,in 5 Staaten. Es gibt 82 Milionen Deutschen, 64 Milionen Franzosen, 60 milionen Italiener in ihre eigene Nationalstaaten und die 7 oder 6 milionen Albaner in 5 verschiedenen Staaten. Stimmt da irgendwas nicht? Also ich kenne kein anderes Land in Europa das aus allen Seiten mit eigener Volksgrupe gränzt. In 21 Jahrhundert gehen die Albaner richtung Europeischeunion und werden da womöglich 3 mal vertreten, also 3 Stimmen, Albanien Kosovo, vielleicht ein Albaner aus Mazedonien. Das kann doch nicht wahr sein? Das bedeutet die deutschen mit 82 milionen werden mit eine Stimme vertreten und die 7 milionen Albaner mit 3 Stimmen. Das möchte doch keiner wollen oder?

  • D
    Dorothea

    "Mit dem Zerfall des ehemaligen Jugoslawiens fanden sich Serben, ganz so wie Albaner, plötzlich verstreut auf viele Staaten. Das großserbische Projekt lautete: Alle Serben gehören in einen Staat. Der Krieg um Territorien und um nationale Souveränität begann. Letztendlich befand sich Serbien 1999 in einem Krieg gegen die Nato. Das Ergebnis der Idee: ein serbenfreies Kroatien, ein (fast) von Serben ethnisch gesäubertes Kosovo, das sich von Belgrad loslöste, und als Trost für serbische Nationalisten eine serbische Verwaltungseinheit in Bosnien mit Elementen der Eigenstaatlichkeit."

     

    Klarstellung:

     

    - Schon die Überschrift ist ein Vorurteil. Viele Franzosen prophezeiten Ähnliches während des Kalten Krieges von der Gefahr einer deutschen Wiedervereinigung. Wie wir heute wissen unbegründet, denn diese Vorurteile verstummten mit der deutschen Wiedervereinigung.

    - Albaner waren schon vor dem Zerfall Jugoslawiens in mehreren Staaten verstreut

    - Wenn die ethnische Zugehörigkeit als Maßstab für die Kategorisierung der Flächengröße eines Staates herangezogen wird, dann hat Serbien nach dem Zerfall Jugoslawiens das großserbische Projekt realisiert, denn die Staatsgrenzen Serbiens reichen weit über die serbisch-ethnischen Grenzen hinaus (siehe Sanxhak, Vojvodina Presheva-Tal). Die Republika Serpska ist kein Trost, sondern das Ergebnis eines Genozids an das bosnische Volk. Dass Srebrenica heute ein Teil der Republika Srpska ist, bezeugt dies.

    - Es hat nie eine ethnische Säuberung der Serben aus Kosova gegeben. Die Serben genießen mit dem Ahtsaari-Plan sogar Sonderrechte (z.B. Reservierte Parlamentssitze) und haben mit der ethnischen Säuberung der ca. 11.000 Albanern aus dem Norden Kosovas zu Beginn des Jahres 2000 eine Mehrheit dort erzwungen.

    - Serbien hat vor allem Krieg gegen die albanische Zivilbevölkerung geführt, das sollte man nicht verschweigen.

  • V
    V.K.

    @BigBo:

    Nordkosovo zu Serbien wäre ein weiterer Rückschlag für das albanische Volk den es so auch nicht hinnehmen würde.

    Zudem ist es sehr schwer, ethische Grenzen zu ziehen da ansonsten die Vereinigung der Albaner relevant wäre.

    Kosovo ist nicht ohne Grund das Armenhaus Europas.

    Es ist ohne Eltern aufgewachsen, in einem Waisenhaus namens Jugoslawien indem es von seinen Erziehern geschlagen und misshandelt wurde und keine normale Entwicklung durchlebte.

    Ich finde es ist an der Zeit für Wiedergutmachung.

    Der Frieden kann nur errungen werden, wenn man die Lage akzeptiert anstatt sie ständig verändern zu wollen.

    Aber bevor man von einer Wiedervereinigung sprechen kann muss Kosovo erstmal auf eigenen Beinen stehen, welches aufgrund der katastrophalen wirtschaftlichen Lage schwer genug ist.

    Serbien sollte sich auf die Westintegration -> EU-beitritt konzentrieren und den Kosovo anerkennen um endlich die Tür nach Europa und zum Balken für beide Seiten öffnen.

    Europa ist und bleibt ein Vielvölkerkontinent mit verschiedenen Interessen.

    Von daher würde ich sagen, dass man versucht voneinander zu prifitieren.

  • B
    BigBo

    die serben sind doch die großen verlierer auf dem balkan.

    alle serben aus kroatien die dort schon immer lebten wurden vertrieben, fast alle serben aus dem kosovo wurden vertrieben und nur eine kleine minderheit aus ca 50.000 serben sind geblieben.

     

    in kroatien, bosnien und kosovo gab es auch genug getötete/vergewaltigte serben und über die spricht so gut wie niemand im westen.

     

    meiner meinung nach waren die kriege in den 90er schon viel zu viel leid für die menschen auf dem balkan, deshalb sollten die albern ihr großalbanien lieber vergessen. und sich wie westliche-völker darauf konzentrieren ein schönes und erfolgreiches leben zu haben, den sie haben nur eins.

     

    am besten nord-kosovo zu serbien dan wird es länger frieden auf dem balkan geben, die albaner gehen auch ohne nord-kosovo als gewinner aus der sachen, haben sie doch jetzt ein land mehr. welches andere volk in europa kann schon davon reden mehr als ein land zu besitzen?

  • B
    B.B

    Wie der andere Leser es beschrieben hat sind die letzten beiden Abschnitte nicht korrekt! Die Serben haben letztendlich den Krieg erklärt und zwar an fast alle Nicht-Serben in Jugoslawien! Nach den Massakern in Kroatien,Bosnien und Kosovo - die meisten und schlimmsten von Serben ausgeführt(Bsp.srebrenica)- und der Vertreibung von 800000 Kosovaren hat die NATO angegriffen! Die Albaner haben die Serben nicht gesäubert, sonst würden wir nicht über Nord-mitrovica ständig reden! Und im Kosovo wurde bis heute kein einziges Massengrab mit Serben gefunden! Ansonsten ist der Artikel aber lesenswert!

  • I
    Ilaz

    Die letzten beiden abschnitte gefallen mir nicht.

    Es hieß damals Jugoslawien also vereinte slawen und

    Nicht Jugoserbien?? Ist doch klar das die anderen Völker

    Wie z.B. Kroatien, slowenien, kosovo nicht als teil dieser

    'Union' sehen. Die ganzen Unruhen gehen auf Fehler in der

    Vergangeheit zurück > 1912 Aufteilung der albanischen Terretorien

  • KK
    Karl K

    @von Agim R.:

    @Karl K

    > Mein lieber Abel, die Arroganz gegenüber der EU -

     

    short cut:

     

    Das ist ein Mißverständnis!

    Wie von anderen auch verstanden:

    meinte ich die Entstehung der EU als

    endgültige Lehre aus WK II .

  • A
    Albo

    Sehr geehrter Herr Ivanji,

     

    wieso sollte die Wiedervereinigung eines Volkes, welcher nie als Agressor gegenüber seinen "Nachbarn" aufgetretten ist, was man den Nachbarn nicht sagen kann, eine Gefahr für den Balkan sein?

  • DE
    Der europäische Albaner

    Wer im Trockenen sitzt, hat keine Angst vom Wasser.

     

    Es würde die demokratische und wirtschaftliche Entwicklung einer Region, die über Jahrhunderte als Schauplatz ahnungsloser imperialistischer Politik westlicher Mächten zerstückelt wurde, wenn alle zivilisierten Menschen dieser Kontinent sich nicht mit den Problemen aus vergangenen Tagen beschäftigen, sondern mit den gemeinsamen Zukunft.

     

    Gerade jetzt ist der Anschluß dieser Region an die EU notwendig. Und nicht wieder die Tür zuzuschlagen wie in der Vergangenheit. Man möchte gerne immer Einer haben, damit man auf Ihm mit dem Finger zeigen kann, wenn man selber unfähig und fantasielos ist.

  • RL
    Richard L.

    Lieber Herr Karl K,

     

    Wer sich der Geschichte nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.

     

    Ob nun gut oder schlecht, die fünf Jahrhunderte andauernde osmanische Herrschaft auf dem Balkan hat tatsächlich Frieden gebracht, ebenso wie der Staat Jugoslawien.

     

    Und wenn heute sehr viele Griechen Frau Merkel mit Hitler vergleichen, dann sollte man sich fragen: WIESO TUN DIESE MENSCHEN SOWAS? Griechenland darf, auch wenn es will, nicht aus dem Euro austreten! Obwohl genau dies, das beste für das Land wäre. Länder wie Deutschland - Kontrolleure und Profiteure der EU - sprechen sich gegen einen solchen Austritt aus. Stattdessen wird "gespart" was vielmehr eine Privatisierung von Staatseigentum zu Gunsten der Kontrolleure und Profiteure bedeutet. Und falls Deutschland aus Sicht von Griechenland positive Kredite vergibt, dann erklärt sich Frau Merkel natürlich bereit diese zu gewähren. Vorausgesetzt, die Kreditnehmer kaufen dazu noch deutsche Produkte wie etwa U-Boote.

     

    Ist diese Art von Frieden, die Sie loben, anders als jugoslawischer oder gar osmanischer Frieden? In allen Fällen wird er von oben aufgezwungen.

     

    Die EU in dieser Form ist ganz klar, für alle Staaten zu verweigern. Hat dies nun etwas mit Arroganz zu tun? Eher mit Vorsicht!

     

    Und wenn Frankreich der nächste fallende Riese ist, kann ein Zerfall des Euros und wohlmöglich der EU in dieser Gestalt die Folge sein. Das kann in zehn Jahren passieren, ebenso auch in fünfzig.

     

    Und Herr lieber K, können Sie uns dann noch garantieren, dass bei einem solchem Zerfall, die EU friedlich miteinander leben wird? Ich bin mir sicher, dass können Sie nicht! Damit hätten wir das gleiche Spiel wie beim Zerfall von Jugoslawien, an wem der Westen sehr (!) großen Beitrag geleistet hat. M.a.W. kritisieren wir im Westen eine Sache, welche wir mit zerstört haben und vor der wir auch stehen können.

     

     

    Zu diesem Artikel muss ich sagen, er ist meiner Meinung nach wertlos, schade um die verschwendeten Ressourcen. Wie immer bei der TAZ sind die Artikel gegenüber Albanern nicht friedlich abgestimmt.

    Im Titel wurde großes angekündigt, aber tatsächlich wurde keine Gefahr bewiesen. Es wurde eine Parallele zum Milosevic-Regime gezogen und analog auf Albaner übertragen. Sehr schwach!

     

    Mit Links hat das wenig zu tun. Damitich der TAZ spende, muss mehr Neutralität kommen! Das fängt damit an, dass bzw. andere und adäquate Titel und -bilder ohne verzerrender Funktion mit geeigneten und neutralen Korrespondenten eingesetzt werden.

  • Z
    ZufälligHier

    Ich will jetzt nicht zu pingelig sein, aber als Demograph muss ich. :) Die Zahl 6 Mio. stimmt nicht, wenn man sich Zensus einzelner Staaten anschaut, die alle Ende 2011 durchgeführt und Anfang 2012 veröffentlicht wurden - es sind insgesamt rund 5 Mio Albaner in der Balkan-Region.

     

    Albanien 2.6 Mio. (von starker Abwanderung betroffen)

    Kosovo 1.6 Mio. (extrem hohe Abwanderungsquote, über 90% der unter 30-jährigen will auswandern)

    Mazedonien ~0.4-0.5 Mio.

    Griechendland ~0.4-0.5 Mio.

     

    Macht insgesamt etwas mehr als 5 Mio. Albaner. Die höchste Abwanderungsquote von allen Balkanvölkern gepaart mit nicht mehr so starken Geburtenraten wie bis Anfang 2000er, wird in einer stetig sinkenden Bevölkerungszahl enden. Betrachtet man die Zahlen von 1990 bis 2010, erkennt man, dass bis 2020 auch die 5 Mio. nicht zu halten sind und für diese Erkenntnis muss man auch kein Fachmann sein.

  • E
    eegabriel

    die sicherheitslage, die gleichgewichte ändern sich.

    man braucht kein prophet zu sein, um sehen zu können welch geistes kind die kommentatoren sind.

    am besten gefällt mir achim, er zeigt vortrefflich die ach so weit demokratisierte germanische denkweise. "der russischstämmige journalist kann ja gar nicht anders als sich pro-serbisch zu äussern".

    da hat er wohl recht.

    die deutschen können nicht aus ihrer haut, die serben nicht aus ihrer, die griechen nicht aus ihrer und die albaner nicht aus ihrer.

    wie aber funktioniert ein staat albanien, umgeben von ländern die sich betrogen fühlen? er funktioniert nur so lange die usa dort ihre interessen haben. was wenn diese schutzmacht weg ist?

  • J
    Jon

    Also was den Artikel angeht, so muss ich sagen das es vollkommen auf Falsche ''Fakten'' besteht.

    Als erstes, der 28.November ist nicht nur ein FEST für die Albaner auf den Balkan sondern auch für die ALBANISCHE DIASPORA (wir können davon ausgehen das die Albanische Diaspora das doppelte an Menschen darstellen als die Albaner auf der Balkan). UND ALLE SCHWÖREN AUF DIESE FLAGE (ROT/SCHWARZ) (~ 15 Mil.)

    Obwohl ich eigentlich nicht will so muss ich immer diese Komentare lesen die von Serbischen Isbeglicas mit Westlich Klingelnde namen aufgefasst werden.

    LEUTE ; DIE WELT MUSS ES EIN FÜR ALLE MALE VERSTEHEN DAS ES KEINE **GROßALBANIEN** GIBT ODER GEBEN WIRD.

    Vielmehr wird es auf jeden fall auf absehbare zeit ( 20 Jahren) eine Vereinigung der Albanischbesidelten gebiete auf den Balkan zu einen Stadt **Natürliches Albanien** geben. Die Sllavisch-Grieschiche Alianz muss es verstehe das wir im 21 jhr uns befinden. Es ist nicht mehr wie früher, wo Massenmord an Albaner als Wetkampf zwischen den Sllaven und Griechen geführt wurde. Über 9 Mil. ALbaner leben auf der Ganzen welt verstreut. Nach den Jüdischen Loby, ist die Albanische Loby die zweitgrößte der welt. Balkan darf kein Angst von einen *Natürlichen Albanien* haben, Balkan muss Respekt von so eine Zusamenschluss haben.

    Was die Ablehnende haltung der Europär zu diese Thema angeht, so binn ich mir sicher das Berlin, London, Wien zum Schluss diese Thema positiv darstehen werden, denn sie müssen ihre geschichtliche Fehler widergutmachen :-).

    Was Washington angeht hmmm naja wir können auf die geschichte sehen wie sie zu den albanern stehen :-)..

     

    OH SA MIRE ME QEND SHQIPETAR

  • AR
    Agim R.

    @Karl K

    > Mein lieber Abel, die Arroganz gegenüber der EU -

    > mit Verlaub - aber übersieht, daß es erstmals

    > gelungen ist, jarhundertelang untereinander

    > kriegführende Völker/Staaten in einem

    > Staatengebilde zu vereinen.

     

    Lieber Herr Karl K, es ist wirklich bemerkenswert, wie einfache Fakten so unterschiedlich vernommen werden können. Sie wissen ja, dass der Krieg zuerst in Bosnien stattgefunden hat und dass Europa bei einem Völkermord tatenlos zugesehen hat. Sie wissen ja, dass dieser Völkermord vor den Augen der unbewaffneten UN Truppen - eine Aktion, die an Lächerlichkeit nicht zu überbieten ist - stattgefunden hat und Sie sollten davon ausgehen, dass ohne NATO sich die geschichte in sehr kurzer Zeit in Kosovo wiederholt hätte.

     

    Angesichts dieser Tatsachen wunder es mich, dass Sie das Gelungene als Verdienst von Europa sehen. Vielleicht lesen Sie bei Gelegenheit die Londoner Beschlüsse von 1913 um besser zu verstehen, was genau passiert ist und wie albanisches Territorium Serbien von Europa zugesprochen wurde.

  • KK
    Karl K

    @von Abel:

     

    Die Schwyz als Blaupause für …tja was genau?

     

    Hübsch. Ok - Bergregion, eine Flagge,

    Bankplatz und eine Armee. So und so - und Dürrenmatt.

     

    Aber - da fängts ja erst an.

    Die Kantone bilden diesen Staat. Und das nicht einfach so.

     

    Aber die künstlich via Großmannssucht beatmeten Bergvölkchen des Balkans,

    Albaner, Serben et al. vermuten - und zwar heute um so mehr -

    hinter jedem Kuhfladen ein feindliches Volk. Wie also soll das gehen?

     

    Mein lieber Abel, die Arroganz gegenüber der EU -

    mit Verlaub - aber übersieht, daß es erstmals gelungen ist,

    jarhundertelang untereinander kriegführende Völker/Staaten

    in einem Staatengebilde zu vereinen.

    Das - hättet ihr zum wiederholten Male - wie auch immer genau, erst noch vor euch.

    ( falls ihr das überhaupt wollt - ???).

  • W
    watcher

    Der Artikel ist sehr gut recherchiert und bringt die Probleme verschiedener Länder in Osteuropa hervor. Es ist müssig sich darüber zu streiten, ob nun 6 oder 8 Millionen Albaner dort leben. Wichtig ist, dass die Minderheiten die selben Rechte haben wie die Mehrheiten. Mir fehlt auch dort der gegenseitige Respekt und Achtung. Die Länder dort sind alle nationalistisch geprägt. Dort herrscht immer noch die Politik der Ewiggestrigen. Die Korruption in diesen Ländern ist sehr hoch. Unter der jetzigen Situation wäre eine EU-Osterweiterung fatal für die EU. Die Aufnahme der Länder Bulgarien und Rumänien war voreilig und hätte unter diesen Umständen nicht stattfinden dürfen. Es muss sich dort von Grund auf einiges ändern um in der EU aufgenommen zu werden, sonst haben wir nicht nur eine Finanzkrise sondern noch eine Kulturkrise. Und das würde Europa nicht überstehen.

  • A
    Abel

    Ich bin selber Albaner und unterstütze die Wiedervereinigung der albanischen Siedlungsgebiete aus ganzem Herzen. Ich werde mein möglichstes tun um dieses Ziel zu erreichen - auch werde ich meine Kinder nach diesem "Traum" erziehen.

     

    Ich halte nichts von der EU - das liegt wohl daran, dass ich als schweizer Staatsbürger dies ganz anders sehe als die Albaner auf dem Balkan.

     

    Wir wollen einen demokratischen Staat nach schweizer Standard - vorallem unabhängige wirtschaftliche,kulturelle,soziale Entwicklung.

  • A
    Arne

    Wie Recht hatte doch Brecht, als er meinte, derjenige, der "Volk" statt "Bevölkerung" sagt, sei ein Lügner.

    Es ist ja wohl wirklich eher die Frage, wer der ehemaligen Bevölkerung Jugoslawien und der umliegenden Staaten den Spleen eines Verständnis eines Volkes, dass sich nach Blut und Abstammung definiert und danach seine Präferenzen für Solidarität setzt, eingepflanzt hat. Hatte nicht die BRD als eine der ersten die Unabhängigkeit von Slowenien und Kroatien anerkannt?

    Kein Wunder, zahlen die Bewohner der BRD doch auch lieber einen Solidairtätsbeitrag für eine Bevölkerung, die bis 1990 ihr Nachbarland DDR bildetete und wählen die FDJ-Ikonen von denen zur Kanzlerin, weil sie die Bevölkerungen anderer Länder, die ebenso diese Hilfe benötigen würden wie die Bevölkerung der DDR als faul darstellt, wie sie es bei die Griechen macht.

     

    Solange die BRD mit diesen heuchlerischen Figuren, die offenbar meinen, einen Menschen anhand seiner Abstammung unterschiedliche Werte zumessen zu müssen, auch derjenige Staat ist, der innerhalb der EU das meiste zu sagen hat, sollte sich die EU mal ganz schön da aus dem Balkan raushalten. Was dabei herauskommt, wenn jemand wie Kohl irgendwelchen Menschen sagt, sie seien wertvollere Menschen, nur weil sie angeblich "Deutsche" seien, sieht man bis heute an den NPD-Wahlerfolgen in der ehem. DDR und nicht zuletzt an dem geschlossenen faschistoiden und xenophobem Weltbild, was dort mancherorts vorherrscht.

    Nein Danke. Keine EU der Nationalisten. Ich habe schon genug von den Nationalisten in Deutschland und brauche nicht noch eine Institution darüber mit noch mehr Nationalisten, die meine Autonomie noch weiter einschränkt.

    Gegen eine Selbstbestimmung der einzelnen Regionen im Balkan spricht allerdings nichts. Dann aber auch bitte gleiches Recht für Albaner und nordkosovarische Serben als autonome Regionen.

  • B
    Biki

    Ich bin mit der TAZ-Statistik völlig einverstanden. 6 Mil. ist die richtige Zahl: 3 Mil. in Albanie, max. 2 im Kosovo, 300.000 in Montenegro und 400.000 in Mazedonien. In Mazedonien gibt es nur 25% Albaner nach der letzten Volkszählung. In Montenegro gibt es auch nicht zu viele. In beiden Ländern, Montenegro und Mazedonien, haben Albaner eine starke politische Repräsentanz und eine Möglichkeit für gute Arbeitsperspektiven. Albaner und andere Völker des Balkans missbrauchen absichtlich die Zahlen, um für ihre nationalistischen Ziele zu kämpfen. Die albanische Politik in Serbien, Montenegro, Mazedonien und Griechenland ist aggressiv. Es wird aber vor der internationalen Gemeinschaft so gespielt, als ob Albaner die größten Opfer einer Ungerechtigkeit wären. Jedoch ist es klar, dass die regionale albanische Politik bereit ist, andere Länder zu zerstören, um das Ziel "Großalbanien" zu erreichen. Die Ängste sind schon berechtigt, denn die anderen Länder hatten auch mal solche Großlandwünsche und Ansprüche. Fraglich ist es nur, wie sich Albanien mit weiteren Territorien und weiteren Bevölkerungsgruppen organisieren würde, denn Albanien ist schon jetzt ein weniger entwickeltes Land, wie andere Balkanländer, die aber dank Jugoslawien bessere Tage gesehen haben. Dasselbe gilt für Griechenland, das auch wirtschaftlich besser steht. So verstehe ich nicht, was besser in Albanien ist, als in diesen Ländern, in denen das Albanische (Ausnahme Griechenland) eine Unterrichtssprache ist und es gibt Quoten für sie. Zudem verstehe ich nicht, ob die jugoslawischen Kriege schon nicht "genügen". Darunter haben schon viele Leute gelitten und es gab viele Opfer, sodass, wenn ich die Bedrohungen albanischer Separatisten sehe (in Preschevo-Bujanovac), dann denke ich mir, oh Gott! Wieder...

  • A
    Achim

    Man könnte in diesem Zusammenhang auch von den bitteren Früchten der Londoner Beschlüsse von 1913 sprechen, aber das wird einem russischstämmigen Serbien-Korrespondenten wohl kaum einfallen.

  • KK
    Karl K

    Ivanji rückt in seinem klugen Beitrag zu wenig die Folie in den Blick, vor der all das post-Jugoslawien abläuft.

     

    Mag man dafür nicht auf Kazantzakis

    " Bruder Mörder" zurückgreifen(?), so ist doch die geschichtliche Erfahrung der Völker des Balkan jedenfalls untrennbar mit der Politik eines Brosz Tito verknüpft,

    die ja nur genauso lange funktionierte, als er immer im Wechsel Zugeständnisse und Privilegien zu verteilen hatte. Als da nix mehr war, wurden die Grenzen hochgezogen. Kreuz und quer durch Sarajevo und anderwo.

    Der Rest ist bekannt.

     

    Ivanjis Warnung im letzten Satz - "die Toten und Vertriebenen" - sollte die EU mehr als ernst nehmen.

  • R
    Raci

    Einfach mal nächstes mal einen autoren mit ahnung nehmen 6 mil. Albaner im balkan ? Lächerlich ! Es sind offiziel 8 und nirgends kommt die zahl 6 vor außer bei euch ! Es sind alleine 5.2 mit kosovo und albanien! 40% der mazedonischeb bevölkerung ist albanisch und wieviel das bei 5mil sind kann man sich denken mehr dazu sag ich nicht weil dieser artikel wieder mal lächerlich ist und von menscheb geschrieben wurde die keine ahnung haben !

  • A
    Andrea

    Mir scheint, die politischen Führer der Albaner machen sich die Nostalgie der Albaner nach Vereinigung mit vorgespieltem Patriotismus zu Nutze um sie weiterhin auszunehmen. Sowohl Kosovo als auch Albanien sind im Griff von Kleptokraten. Was hindert denn jetzt die Albaner aus dem Kosovo und Albanien an einem kulturellen, witschaftlichen und sonstigem Austausch? Nichts! Sie wissen aber nur wenig miteinander anzufangen, außer ab und zu mit scwarz-roten Wimpeln zu wehen. Soll etwa die EU die Albaner miteinander vereinigen? In den 70-er 80-er Jahren hat das Verlagshaus RILINDJA (Kosovo-albanisch-jugoslawisch) alle Klassiker aus Weltliteratur, Philosophie Kunst etc. erstmalig auf albanisch verlegt. Heute sind Albaner von Weltliteratur nahezu komplett abgekapselt. RILINDJA gibt es nicht mehr. Als Kultur wird nur folkloristischer Kitsch präsentiert. Das Bildungniveau ...

  • R
    Railways

    Die Auseinandersetzungen in den Nachfolge Jugoslawiens hat deutlich gezeigt, dass der überwiegende Teil der dortigen Gesellschaften nicht weiter gewillt war (und ist, siehe Bosnien), multiethnisch in einem Staat weiter zu wursteln. Auch im Kosovo wird dieses Problem latent bleiben. Die "Friedensregelung" und damit die Grenzziehung sollte dem Rechnung tragen - Nord-Kosovo wäre demnach eindeutig Serbien zuzuschlagen, der albanische Teil könnte frei darüber entscheiden, sich mit Staats-Albanien zu vereinigen. Verbleibende beiderseitige (marginale) Minderheiten in Serbien und Kosovo wären dann mit einem entsprechendem Schutz durch Verfassung usw. gut aufgehoben.