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Debatte Antisemitismus-VorwurfRufmord und rassistische Hetze

Kommentar von Y. Michal Bodemann

Der Vorwurf des Antisemitismus wird benutzt, um jede Kritik an Israel zu diskreditieren. Worum es beim Rechtsstreit zwischen Henryk M. Broder und Evelyn Hecht-Galinski geht.

Bild: dtv

Michal Bodemann lehrt Soziologie an der University of Toronto, er lebt in Kanada und Berlin. Zuletzt erschien von ihm "The New German Jewry and the European Context. The Return of the European Jewish Diaspora" (London, 2008).

Evelyn Hecht-Galinski ist nicht nur die Tochter eines ehemaligen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, sondern auch in der Vereinigung "European Jews for A Just Peace" aktiv und als engagierte Kritikerin der israelischen Politik bekannt. Der Publizist Henryk M. Broder wirft ihr vor, "antisemitische und antizionistische Aussagen" seien ihre "Spezialität". Gegen diesen Rufmord geht Hecht-Galinsky nun gerichtlich vor, und diese Auseinandersetzung ist von besonderer Bedeutung.

Um die Vorwürfe Broders, der vom Zentralrat der Juden unterstützt wird, einzuordnen, muss man den Kontext betrachten. Denn die Rhetorik vom "jüdischen Selbsthass" und von "antisemitischen Antizionisten", die gegen allzu scharfzüngige Kritiker der israelischen Politik ins Feld geführt wird, ist Teil eines größeren deutschen und europäischen Narrativs, nach dem "der Islam" eine Gefahr für die westliche Welt sei, weil er "unsere" freiheitlich-demokratischen Strukturen zu zersetzen und "uns" zu islamisieren suche. Neue Moscheebauten oder das Kopftuch seien nur ein erster Schritt. Dabei sei es gleichgültig, ob wir es mit Türken oder Palästinensern, Marokkanern oder Iranern, Schiiten, Sunniten oder Wahhabiten in Mekka oder Berlin zu tun haben. Denn ihrem Wesen als Muslime nach seien sie allesamt geprägt von der "rauen Wüstengesellschaft" (Leon de Winter) und einem übersteigerten Ehrgefühl. Das, und nicht der Kampf um Land, sei auch der Grund für den Nahostkonflikt.

Nur wenige haben sich mit solchen Stammtischerzählungen über "die Muslime" hierzulande so hervorgetan wie Broder, der dafür vom Börne- bis hin zum Hildegard-von-Bingen-Preis mit Ehrungen nachgerade überschüttet wird. Seine These vom westlichen "Appeasement", mit der er die Muslime von heute mit dem Nazideutschland von einst gleichsetzt, findet breiten Zuspruch. Und nur wenigen ist aufgefallen, dass hier alte antisemitische Klischees aus den Zeiten der Integration und Assimilation der deutschen Juden im 19. Jahrhundert aufgewärmt werden. Dabei ist das unschwer zu erkennen, wenn man nur "Muslime" und "Islam" durch "Juden" und "Judentum" ersetzt. Zu diesem Klischee gehört, dass diese "Fremden" die Gesellschaft zersetzen und "wir" so dusselig geworden seien, dieser Gefahr mit "lustvollem Einknicken" zu begegnen. Die Helfershelfer dieser Minderheit stellen ein besonderes Problem dar, denn sie schwächen die Gesellschaft von innen. Früher nannte man sie "Judenfreunde" und sprach von einer "jüdisch-bolschewistischen Verschwörung". Heute schmäht man sie "Multikulti-Illusionisten" und "Freunde der Toleranz".

Diese Atmosphäre der moral panic und der rassistischen Hetze muss man kennen, um die Debatte über Israelkritik und Antisemitismus zu verstehen. Denn auch die israelische Politik hat die antimuslimische Stimmung nach 9/11 benutzt, um ihre verschärfte Besatzungs- und Siedlungspolitik zu legitimieren. Andererseits hat diese Radikalisierung der israelischen Politik gerade in der jüdischen Diaspora zunehmend Widerspruch hervorgerufen. Hier kommt nun der Antisemitismus-Vorwurf ins Spiel. Zwar kann nicht geleugnet werden, dass Antisemitismus tatsächlich oft in antizionistischer Verkleidung daherkommt, aber das, was weithin als Antisemitismus definiert wird - also "Vorurteil oder Feindschaft gegenüber Juden als Gruppe" - reicht allein nicht aus, um alle Antizionisten als Antisemiten zu verurteilen. Und es reicht schon gar nicht, um alle Kritiker der Olmert-Politik als Antisemiten zu verunglimpfen.

Leider hat sich der aktuelle Zentralrat der Juden fast vorbehaltlos zum Sprachrohr der israelischen Regierungspolitik von Scharon und Olmert machen lassen. Mit dem Antisemitismus-Vorwurf wird versucht, gerade auch kritische Juden zu disziplinieren und zum Schweigen zu bringen, wie es etwa mit Rolf Verlegers Rausschmiss aus dem Zentralrat geschehen ist. Zu Zeiten von Ignaz Bubis war der Zentralrat weit unabhängiger. Selbstverständlich unterstützte er Israel. Aber er hieß die israelische Politik nicht in jedem Fall reflexartig gut, wie sich das seit Paul Spiegel breitgemacht hat.

Vor allem in Deutschland kann der Antisemitismus-Vorwurf tödlich sein, und so hüten sich viele Juden wie Nichtjuden davor, den Mund aufzumachen. Gerade Teile der deutschen Linken sind hier nun wirklich "eingeknickt" - womit wir wieder beim Prozess von Hecht-Galinski gegen Henryk Broder wären. Auch wer nicht ihrer Meinung ist, muss anerkennen, dass sie den Mut aufbringt, in diesem überängstlichen, feigen Milieu die israelische Politik zu kritisieren. Sie deshalb als "selbsthassende Jüdin" oder "Antisemitin" zu diskreditieren ist abstrus. War etwa Hannah Arendt Antisemitin, weil sie Ben Gurions Politik und den damaligen Zionismus kritisierte? Oder der Brith Schalom deutscher professoraler Jekkes, die für einen binationalen Staat eintraten? Oder Isaak Deutscher und andere Juden, die mit Israel nicht viel am Hut hatten? Oder ist Daniel Barenboim Antisemit, weil er Israel kritisiert?

In Israel selbst gibt es die schärfste Kritik am Siedlungsbau, den unmenschlichen Schikanen gegen Palästinenser, dem Grenzzaun und der Mauer auf palästinensischem Gebiet, den Clusterbomben, der Folter und vielem anderen mehr - je nach Umfrage und Thema ist 30 bis 50 Prozent aller Israelis diese Politik zuwider. Niemandem würde es einfallen, sie deshalb alle zu Antisemiten zu erklären (dass PLO und Hamas eine stupide Politik machen, steht auf einem anderen Blatt). Nicht einmal Mosche Zimmermann, Professor an der Hebräischen Universität, wurde so verunglimpft, als er vor etlichen Jahren die Besatzungs- und Siedlungspolitik im Westjordanland mit Nazimethoden verglich. Sein Jerusalemer Kollege, der politische Philosoph Schlomo Avineri, meinte dazu, die Kritik an israelischer Politik könne kaum antisemitisch sein, wo doch fast alle israelischen Bürger zum einen oder anderen Zeitpunkt gegen ihre Regierung opponiert hätten. Und das soll nun für Juden in der Diaspora nicht gelten? Oder wo ziehen wir die Grenze? Wenn Vergleiche zu Nazimethoden tabu sind - wie steht es dann mit der Rede von der israelischen Apartheidpolitik?

Vor allem im Internetmilieu, das sich um Broder herum gruppiert, gehen die Verunglimpfungen noch weit über den Antisemitismus-Vorwurf hinaus. Da wird nicht nur unter jedem Stein nach Antisemiten gesucht wie einst in den USA der Fünfzigerjahre unter McCarthy nach Kommunisten. Da werden, wie in jeder Hexenjagd üblich, die Einschüchterungsversuche und die Beleidigungen persönlich, wenn Henryk M. Broder etwa Frau Hecht-Galinski als "hysterische, geltungsbedürftige Hausfrau" (Alice Schwarzer, wo bleiben Sie?) abtut. Hier möchte man Broder an die Worte des Rechtsanwalts Joseph Welch erinnern, die dieser McCarthy während seiner berüchtigten Anhörungen zurief: "Es reicht. Haben Sie denn überhaupt kein Anstandsgefühl, mein Herr? Haben Sie kein Anstandsgefühl mehr?"

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14 Kommentare

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  • C
    chris

    schön dass man solche kommentare in deutschen zeitungen überhaupt noch lesen kann, nach den ganzen

    "Ritterschlägen" und Lobreden auf diesen Hetzer.

  • T
    taylor1944

    Angesichts der Lage in Sderot und der damaligen Entführung Gilad Shalits muss es, gerade uns Deutschen, möglich sein, die palästinensische Politik zu kritisieren, ohne dass die Palästinalobby ständig versucht, Meinungen zu zensieren, die sich mit den Autonomiegebieten beschäftigen, oder Kritiker mundtot machen möchte, sobald der friedliche Charakter der Hamas in Frage gestellt wird.

     

    Gerade die gemeinsame Geschichte der Deutschen und der Araber verpflichten dazu, sich kritisch mit der palästinensischen Politik zu beschäftigen, ohne dass wir permanent vor Gericht gezerrt werden. Und bevor jetzt einer die Zionismuskeule zieht: Zionisten sind auch Semiten, das sollte nicht vergessen werden. Zionisten dürfen nicht länger schweigen, wenn einseitig und von der Palästinalobby beobachtet die Politik der Hamas, sowie die Apartheidpolitik gegenüber Fatahpalästinensern totgeschwiegen wird.

     

    Es muss endlich ein Schlussstrich gezogen werden. 60 Jahre nach Kriegsende muss es, gerade uns Zionisten, möglich sein, offen auszusprechen, was an Gräueltaten in den PNA-Gebieten passiert. Ein ethnischer Völkermord an allen Nichtpalästinensern und Fatahkämpfern, gerade im Gazastreifen, darf uns nicht schweigen lassen.

     

    Wir fordern Freiheit für alle Palästinenser! Weg mit dem korrupten imperialistischen Regime von Hamas und Fatah! Wir fordern Redefreiheit und keine Repressionen von Arendt-Art, Hecht-Galinski und der Palästinalobby! Wir möchten endlich auch mal was sagen und uns nicht vor 60 Jahren Deutsch-Arabischer Freundschaft ducken. Wir lassen uns nicht mehr länger den Mund verbieten. Und noch so als kleiner Hinweis: Irgendwann werden die Menschen genug haben, und dann werden diejenigen, die uns in unserer Redefreiheit unterdrücken wollen, mit einem feuchten Mob dahingefegt werden. Ihr könnt uns nicht mehr länger unterdrücken! Schluss jetzt!

  • S
    Samuel

    Broder ist genial :-)

  • HH
    Hans Haußmann

    Ich finde es nicht gut, dass wir in Deutschland den Paragraphen gegen Volksverhetzung haben, denn Meinungs- und Redefreiheit ist mir wichtiger. Im Übrigen halte ich ihn auch für kontraproduktiv. Aber wenn wir ihn schon haben, kann man ihn denn nicht auf Broder anwenden?

  • N
    Nicolas

    "Vor allem in Deutschland kann der Antisemitismus-Vorwurf tödlich sein,"

     

    Es gab Zeiten, da konnte es vor allem in Deutschland tödlich sein, wenn man Jude war.

    Für die Antisemiten galt das nie und es gilt bis heute nicht. Und der bloße Vorwurf des Antisemitismus ist erst recht nicht tödlich. Deshalb sind auch alle "Israelkritiker" der letzten Jahre quietschfidel (außer einem gewissen Herrn M. aus NRW, der aus freien Stücken seinem Leben ein Ende bereitet...oder wurde er etwa auch von den Juden ermodert?). Etwas, das man von prominenten Islamkritikern der letzten Jahre übrigens nicht behaupten kann. Hier haben einige ihr Recht auf Meinungsfreiheit mit dem Leben bezahlt, aber davon lässt man sich in der Redaktion der taz nicht beirren: Nein, der Antisemitismus-Vorwurf der ist tödlich. Und wenn schon niemand an diesem Vorwurf stirbt, dann muss man das wohl symbolisch verstehen. So wie die Palästinenser einen Völkermord erleiden, na ja, zumindest einen symbolischen Völkermord (vgl. http://www.palaestina.ch/d/doc/scheich_yassin.php).

     

    "Da wird nicht nur unter jedem Stein nach Antisemiten gesucht wie einst in den USA der Fünfzigerjahre unter McCarthy nach Kommunisten."

     

    Auch hier bringt der Autor ein wenig die Dinge durcheinander. Im Zuge der Mc-Cathy-Ära ging die Repression vom Staat aus. Etwas, das wir auch in der Auseinandersetzung Broder/Hecht-Galinksi erleben, aber unter anderen Vorzeichen. Denn Broder hat keine Hoheitsgewalt inne und möchte sich dieser auch nicht bedienen. Es ist vielmehr Frau Hecht-Galinski, die vor Gericht zieht um mit Hilfe staatlicher Gewalt Broder an der Äußerung seiner Meinung zu hindern. Nun Broder und McCarthy gleichzusetzen, weil Broder über einen privat (!) betriebenen Blog seine Meinung äußert ist absurd. Ähnlich absurd, wie der Versuch eines Autors der FAZ, die Klage gegen Broder als Kampf FÜR die Meinungsfreiheit umzudeuten.

  • P
    plutokrator

    was erwartet ihr denn?

    dass ihr zu wort kommt gegen neocons???

    selbst die taz zieht den kopf ein...

    armes deutschland, armes europa...

  • P
    plutokrator

    H. Broder ist, gemeinsam mit anderen Verteidigern von "Gross-Israel", die furchtbarste Antisemitismus-Keule in der deutschen Medienlandschaft.

    Wehe es traut sich eine Person des öffentlichen Lebens, Kritik an der unmenschlichen, kriminellen Politik Israels gegenüber Arabern (Palästina permanent, Libanon 2006)zu artikulieren, werden umgehend die medialen Vernichtungswaffen eingesetzt.

    Noch schlimmer ist es meiner Ansicht, dass keiner sich traut dem Einhalt zu gebieten, so dass solche Personen, durch die Passivitaet der Mehrheit ermuntert sehen, alles, was nicht dem eigenen Israel-Weltbild entspricht, unter dem Vorwurf des Antisemitismus plattzumachen.

  • A
    anke

    Das Ärgerliche an Leuten wie Henryk M. Broder ist nicht, dass ihr Tonfall so entsetzlich nervt. Das Ärgerliche an ihnen ist, dass sie ziemlich oft auf ziemlich unsensible Ohren treffen mit ihren öden Dolchstoßlegenden.

     

    Wohin solch völkischer Unsinn führt, sollte Broder eigentlich bekannt sein - wenn schon nicht aus der Geschichte der polnischen Jude, dann wenigstens aus der Geschichte des deutschen Publizismus. Es ist wirklich schade, dass es immer wieder Leute wie ihn gibt, die zwar (von ihrer Herkunft und vom Verstand her) zur Reflektion fähig wären, die aber aus reinem Egoismus heraus dazu nicht im Mindesten willens sind.

     

    Nebenbei: Mit Klagen (ob nun vor Gericht oder in den Medien) ist solchen Leuten nicht beizukommen. Die glauben schließlich an die Behauptung, eine Negativ-Publicity sei immer noch besser als gar keine. Erst dann, wenn solche Typen kein Forum mehr bekommen, sind sie wirklich aufgeschmissen.

     

    Leider ist ja gar keine Debatte auch keine Lösung. Wer sich nämlich gar nicht auseinandersetzt, der bleibt ein Leben lang unsicher - und gefährdet durch Wortgewalttäter wie Broder.

  • RZ
    Ralph Zuckerman

    Broder schreibt über den Islam ("moslemische Horden") wie einst der "Völkische Beobachter" über die Juden - und wer diesen pathologischen Fanatismus kritisiert wird als "Antisemit" gebasht. Diese Masche zieht er seit Jahrzehnten durch und wurde so zum Vorbild für eine ganze Internetgemeinde von islamophoben, militaristischen Groß-Israel-Fans. Kein Wunder, denn Broders Haßpredigten werden von namhaften Blättern gedruckt und mit Preisen überschüttet - etwas wovon die kleinen, anonymen Internet-Fanatics träumen...

  • HH
    Hans Haußmann

    Im Jahr 2006 wurde Frau Felicia Langer von der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft ausgeladen und Herr Broder eingeladen. Herr Broder reagierte darauf mit folgenden Äußerungen: www.achgut.de/dadgd/view_article.php?aid=3532&ref=0

    www.achgut.de/dadgd/view_article.php?aid=3541&ref=0.

    Kann man einen solchen Menschen ernst nehmen? Man könnte ja seine Ergüsse als Glossen abtun, wenn es bei dem Thema von

    Frau Langer nicht um todernste Probleme ginge, um das tägliche Töten von Menschen,

    um das jahrelange Sterben unschuldiger Menschen und Kinder, um Krieg und

    Kriegsverbrechen und Terror, um die Gefangenhaltung von Menschen über

    Generationen hinweg, um einen Konflikt, der fast die ganze Welt in Brand setzt, der mit ursächlich ist für die Katastrophen in New York, in Madrid, in London und an vielen anderen Orten in Asien und Afrika. (Schuld sind natürlich die USA, nicht das kleine halsstarrige Völkchen der Israelis.)

    Kann man hier noch Glossen schreiben? Kann man hier noch davon schreiben, wie

    man sein Geld verprasst und damit angeben, dass man offenbar alle Luxuslokale

    der Welt kennt und frequentiert? Das ist ja direkt ekeleregend. Andere Menschen versagen es sich, ins Gasthaus zu gehen, und spenden stattdessen für die Kinder in den Flüchtlingslagern. Ich kann mich nur wundern, dass dieser Autor, den man bestenfalls als Clown ansehen kann, im Spiegel gedruckt wird.

     

    An Frau Hecht-Galinski habe ich einmal begeistert geschrieben, weil ich ein Rundfunk-Interview von ihr so gut fand. Im letzten Jahr habe ich sie bei einem Vortrag in Tübingen zum ersten Mal gesehen. Nach ihrem langen und flammenden Vortrag applaudierte ich ebenso begeistert wie der ganze Saal. Aber als ich eine Frage stellte, erlebte ich mein blaues Wunder. Ihre Reaktion war total feindselig, sie drehte mir die Worte im Mund herum, provozierte laufend Äußerungen von mir, die ich zwar nicht tat, die sie aber dann trotzdem verdammte um mich damit vor dem ganzen Publikum bloßzustellen. Entsetzt über meine "Heldin" fuhr ich nach Hause und zog für mich den Schluss, dass bei dieser Frau etwas nicht richtig tickt. Zum Glück wurde ich dann bald etwas getröstet von einer bekannten Persönlichkeit, die mit Frau Hecht-Galinski dieselbe oder eine noch frustrierendere Erfahrung gemacht hat. Ich werde künftig sowohl Broder als auch Hecht-Galinski nicht mehr anklicken.

  • JZ
    Jerusalem Zentrum

    Und wieder wurde nicht begriffen, dass es hier nicht um ein Bashing von "Israel-Kritik an sich" geht, sondern um die Art und Weise, wie diese Kritik geäußert wird, welche Bilder sie evoziert und auf welcher Grundlage sie erfolgt. Man glaube doch nicht im Ernst, dass Herr Broder ein Problem damit habe, dass israelische oder die Politik Olmerts kritisiert werde. Die Politik der Hamas als "stupide" zu verniedlichen und die kritische Reaktion auf realexistierenden islamistischen Terror als Wiederkehr "antisemitischer Klischees" des 19. Jahrhunderts, die alle samt Chimären waren, abzutun, zeugt von dem Unvermögen, den Konflikt zwischen Broder und Hecht-Galinski zu verstehen. Das hat nichts mit Wissen um "moral panic" und "rassistischer Hetze" zu tun, sondern mut- bis böswilliger Falschinterpretation.

  • V
    vic

    Sich mit HMB zu streiten ist leicht. Er ist ein Selbstdarsteller und orthodoxer Islamhasser.

  • AM
    Achim Mueller

    Danke für diesen Kommentar, der auch die Hintergründe dieser Hetzkampagnen einmal deutlich beleuchtet. Hetzkampagnen in der Mehrzahl, weil Frau Hecht-Galinski nicht die einzige ist, die sich von Broder und Freunden? verunglimpfen und beschimpfen lassen muss. Sei es als "Schmock (A....loch) der Woche" oder in anderer Weise. Vielleicht ist es aber hier etwas ganz anderes, persönliches weshalb Broder Frau Hecht Galinski attackiert

    - nämlich weil sie gegen die mehr als fragwürdige Verleihung des "Börne-Preises" an Broder vor der Paulskirche demonstriet hat. Also einfach die Rache eines verbitterten alten Mannes.

  • A
    anke

    Worum es beim Rechtsstreit zwischen Henryk M. Broder und Evelyn Hecht-Galinski geht? Tja, worum könnte es wohl gehen? Um Henryk M. Broder, nehe ich an. Wie immer. Worum denn sonst?