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Mir fehlen die Worte, sowohl beim Lesen des Artikels als auch der Kommentare.
Ehrlich gesagt möchte ich mich inhaltlich dazu auch nicht äußern, jedoch darauf hinweisen, dass das Volk Afghanistans und insbesondere seine Frauen einen differenzierteren Beitrag zu einer sehr komplexen historischen, politischen und gesellschaftlichen Situation verdienen.
Nein, die westlichen PolitikerInnen sind nicht vorbereitet. Nicht auf eine Politik jenseits der Waffenexporte, nicht auf eine Politik gegen Sextourismus, nicht auf einen Diskurs der Umverteilung, der eine Menschenrechtsdiskussion begleiten muss.
Noch nicht einmal in Europa.
Aber das wissen Sie wahrscheinlich auch allein, Frau Hauser. Trotzdem viel Erfolg für Ihre Arbeit.
Nur die Frauen selbst können in Staaten wie Afghanistan ihre Lebensverhältnisse auf Dauer ändern. Man kann sie moralisch und auch mit Geld unterstützen, aber der Antrieb muss von ihnen selbst kommen. So wie z.B. in Ägypten es mehr als 80 % der Frauen zulassen, dass ihre Töchter genitialverstümmelt werden, wird es ohne deren Zutun westlichen Frauenrechtlerinen nicht möglich sein, Generationen von Frauen vor diesem Brauch zu bewahren.
Für das Geld was dieser nutzlose Afghanistan-Krieg gekostet hat, hätte man gescheiterweise Sozialwohnungen oder KITA-Plätze in Deutschland bauen sollen. Wer die Interessen der USA vertritt hat schon oft auf Sand gebaut. Denn die USA denkt erst mal an sich selbst; im Gegensatz zu unseren Fantasten in der Politik. Was ist in Afghanistan eigentlich erreicht worden?- Wahnsinnig viel Geld "in den Gully" befördert-das war es auch schon. Und das ist auch noch nicht zu Ende.Man hat den Eindruck-, höher die Bildung um so kleiner der Verstand. Wir müssen-wir müssen-,das ist das Problem unserer Self Made Millionäre in unserer Pseudo-Demokratie.
Tja, wenn man sich für Menschenrechte in islamischen Staaten einsetzt ist man islamophob und rassistisch. Deshalb gibt es dann keine Unterstüzung. Ich habe mich z.B. darüber bei der Linken beschwert das deren Abgeordneten beim Gaza-Bötchen auf dem Frauendeck waren. Hat niemanden dort gestört. Immerhin geht es ja um den Kampf gegen die Zionisten.
Seitdem hat es sich auch für mich erledigt die Linken zu wählen, gerade als Frau finde ich deren Verhalten erbärmlich!
ihr habt ja alle so recht! doch im grunde wird m.e. ein wichtiger aspekt immer wieder unterschlagen: es geht um wirtschaftliche interessen - um nichts anderes. die jährlichen 490 mio korruptionskohle soll am besten wieder nach deu zurück kommen, damit hier die wirtschaft weiter brummt. deu beteiligt sich in afg am neokolonialismus und rennt wie in afrika den profis usa, uk und f hinterher. die militärs sichern hier nur das umwälzen der gelder. wenn für "entwicklungshelfer" mal locker 10 mille monatlich steuerfrei (ate) gezahlt werden, frag ich mich, wo die das geld wiederum ausgeben. in afg? private investition in "projekte" in mazar oder maimana?
die leute in afg werden sich mal schön die kommenden jahrzehnte auf die "fraktion internationale gutmenschen" einrichten müssen. die bestehenden westlichen schatten-strukturen werden weiter ausgebaut und spätestens zum 30 jährigen ez-invasions-jubiläum wird sich die feine giz wieder brüsten für ihre erfolgreiche entwicklungszusammenarbeit (ez). wie in den staaten in afrika. mein appell (seit 2003): lasst die afghanen in ruhe und interveniert nur auf anfrage und bei akutem mangel: für sauberes trinkwasser, für annehmbare ernährung für schwangere, säuglinge und kinder, für bildung und hygiene.
Seltsam, die Gutmenschen finden doch sonst immer "andere Kulturen" so toll. Die taz feiert hier das "Recht", eine Burka zu tragen, dort ist es aber schlecht.
Sehr geehrte Frau Dr. Hauser,
zunächst meine Hochachtung für Ihr intensives und sicher gefährliches Engagement. Was Sie (und andere) vor Ort leisten, ist unverzichtbar bei dem Bestreben, in den Köpfen der Menschen, und gegen eine jahrhundertealte Sozialisation, "Ordnung" zu schaffen (ganz abgesehen vom alltäglichen individuellen Nutzen).
Ich war nie in Afghanistan, kenne nur das, was in den Medien abgehandelt wird, und informiere mich möglichst breit. Ich hüte mich deshalb, mir irgendwelche Besserwisserei anmaßen zu wollen. Dennoch gestatte ich mir anzumerken:
- Auch wenn die Durchsetzung von Frauenrechten allenfalls "Kollateralnutzen" des Militäreinsatzes war: Ohne Militäreinsatz hätte wohl niemand - auch Sie nicht - eine Chance bekommen, sich vor Ort für Frauenrechte (und Menschenrechte allgemein) einzusetzen.
- "Demokratieexport" ist ein hehres Ziel. Ich fürchte nur, wir müssen uns allmählich mit dem Gedanken anfreunden, dass es Gesellschaften gibt (vor allem, aber nicht nur islamische; ich zähle sogar Russland dazu), deren Sozialisation derzeit einer wirklichen Demokratie keine Chance gäbe; sie würde sich allenfalls alsbald in eine Kleptokratie wandeln. Beispiele gibt es zu Hauf.
Ich fürchte, nach Abzug der ISAF-Truppen werden wir in ohnmächtiger Wut von vielen Scheußlichkeiten hören und lesen.
Wir sollten schnellstmöglich all unsere Frauenbeauftragten nach Afghanistan schicken, damit sie den dortigen Frauen helfen können.
@Jared J. Myers
Wir wollen doch bitte nicht unnötig die Geschichte klittern: Bei der Entscheidung zum Einmarsch in Afghanistan wurden keineswegs "Menschen- bzw. Frauenrechte [...] als eine billige Rechtfertigungsmasche" vorgeschoben; vielmehr wurde auf "Brutstätte und Ausbildungszentrum des islamistischen Terrorismus" abgehoben (m.W. auch hinreichend und unbestritten belegt). Alternativ zu Ihren Vorschlägen "anderer als militärischer Mittel" könnte ich noch anbieten: Hände in den Schoß, im bequemen Sessel zurücklehnen und die Taliban (oder anderes vergleichbares Gesocks irgendwo auf diesem Planeten) mit fester Stimme auffordern, sofort volldemokratische Verhältnisse unter Achtung der Menschen- und Frauenrechte (sic!) herbeizuführen. Da werden die aber zusammenzucken!
@Vladimir:
"Vor dem Eingreifen der Nato haben die Menschen- und Frauenrechte in Afghanistan die Linken in Deutschland einen Scheißdreck interessiert."
Gerade als Nicht(mehr)linker habe ich ein Problem mit solchen Pauschalisierungen. Das mag für Teile der Linken mit einer primitiven Antiimp- oder Antideutsch-Nabelschau zutreffen. Soweit ich mich erinnere, gab es aber schon vor 2002 viele Linke, die sich sehr wohl für Frauenrechte in islamischen Ländern eingesetzt haben (auch die taz hat öfter berichtet und tut dies noch immer, z.B. die Frauenrechte in Nordafrika betreffend).
Schön und gut, aber man muss denke ich ganz ehrlich sagen, dass es die Kräfte des Westens übersteigt, die Mentalitäten in Afghanistan und Pakistan zu ändern - man kann vielleicht unterstützend eingreifen, aber der Wandel muss primär von innen kommen. Und auch wenn das jetzt vielleicht zynisch klingen mag: Hauptziel der Afghanistan-Mission (und der damit verbundenen Verwendung von Steuermitteln) war nicht die Durchsetzung von Frauenrechten, sondern die Sicherung westlicher Sicherheitsinteressen (meines Erachtens ein völlig legitimes Ziel). Westliche Länder können nicht die Welt retten, es ist schon schwierig genug, sich selbst zu retten.
Richtig,Frau Hauser.
Endlich eine Stimme, die der unerträglichen Propaganda in deutschen Mainstrammedien widerspricht.Gerade in Bezug auf Frauenrechte und Kindersterblichkeit wird gerne mit falschen Zahlen und Halbwahrheiten hantiert:
Mal eine andere, konsequent zu Ende gedachte Sichtweise auf den Bankrott/Offenbarungseid des Westens in Afpak.
Gibt es eigentlich in D. noch einen Beobachter, dem nicht übel wird angesichts dessen, wie dieser verschlagen widerwärtige Karzai und sein Clan mit West-Millionen gestopft wird?
"weniger Demokratieexport, mehr Beachtung lokaler Traditionen und Machtstrukturen!"
Das schlägt dem Fass den Boden aus. Und dafür wurden all die Jungs von der Bundeswehr und den anderen Nato-Verbündeten sinnlos geopfert. Wahnsinn.
Hauptsache: "80 Prozent aller Afghaninnen jeden Alters sind tagtäglich Gewalt ausgesetzt, ausgeführt zum allergrößten Teil von Ehemännern, Brüdern, Onkeln. Geschlagen wird aber auch von Müttern und anderen weiblichen Verwandten. "
Was ich erwarte ist, daß sich die Frauenverbände der muslimischen Staaten zusammenschließen und mit den Frauengruppen der DITIB, dem ZdM und der Türkisch-Islamischen Union eine internationale Fraueneingreiftruppe auf die Beine stellen, den Frauen in Afpak nach dem Abzug der Nato beizustehen.
Vor dem Eingreifen der Nato haben die Menschen- und Frauenrechte in Afghanistan die Linken in Deutschland einen Scheißdreck interessiert. Und nach dem Abzug werden sie wieder einen Scheißdreck interessieren. Außer man kann der Nato die Schuld zuweisen.
Der Beweis?
Die Menschen- und Frauenrechte in Pakistan, insbesondere in den Teilen in denen die pakistanische Regierung keinen Einfluß haben.
Wo sind denn die tollen Leute, die den Afghanistan-Einsatz immer lautstark kritisieren. Dort könnten sie tatsächlich etwas bewegen. Dort könnten sie für ihre Ideale eintreten, Schulen bauen, den Menschen dort die Menschenrechte näherbringen oder einfach nur helfen.
Aber ohne Nato-Soldaten, die ihnen den Arsch decken, wird das wohl nichts werden.
Liebe Frau Hauser,
Menschen- bzw. Frauenrechte waren für die "Verteidigung Deutschlands am Hindukusch" nichts als eine billige Rechtfertigungsmasche einer Invasion, die durch nichts zu rechtfertigen ist. Es geht den Herren Offizieren um geostrategische Präsenz, sonst um gar nichts. Jetzt soll uns für 2014 ein Abzug verkauft werden, der keiner ist - und es wird wohlweislich vergessen zu erwähnen, dass die "kulturell bedingten" Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan keine afghanische Spezaialität sind, sondern in den allermeisten patriarchalischen Stammesgesellschaften so oder ähnlich praktiziert und erlitten werden. Soll die NATO vielleicht in Nigeria, Pakistan, Tadschikistan, Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, dem Kosovo, dem Nordsudan, Mali, Niger, Mauretanien, Papua-Neuguinea, Somalia, Teilen von Indien, Mexiko und Bolivien in der Wahrnehmung ihrer R2P einmarschieren und überall die Patriarchen verhaften, die die von Ihnen beschriebenen Grausamkeiten anordnen oder fördern?
Vielleicht meinen Sie ja, sagen es aber nicht, dass Militär bei der Durchsetzung von Menschenrechten so hilfreich ist wie ein Benzintank für die Löschung von Bränden? - Dass andere als militärische Mittel die Patriarchen entmachten müssen (z.B. eine funktionierende Judikative) sowie allseits bekannten Fluchtmöglichkeiten für die betroffenen Frauen (z.B. Aufnahme in Deutschland)?
Wer wollte Frau Hauser widersprechen? Doch müssen wir uns auch gewahr sein, dass westliche Unterstützung für von Frauen getragene und andere versuchte Fortschritte in Richtung Zivilisation von den radikalreligiösen und sonstigen Verteidigern einer frauenverachtenden Tradition zum Vorwand genommen wird, jene als Spione des Westens zu denunzieren (so etwa jüngst in der Erklärung der heldenhaften Taliban nach dem versuchten Mord an der 14jährigen Kritikerin).
Bei der Friedensdemo im Berliner Tiergarten ist BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht die Umjubelte – ganz im Gegensatz zu SPD-Mann Ralf Stegner.
Debatte Afghanistan: Die Kraft der Frauen
Wer sich am Hindukusch für Menschenrechte einsetzt, wird vom Westen im Stich gelassen. Auch die deutsche Regierung verrät die Demokratie.
Eine Frau verkauft in Herat, Afghanistan, alte Kleidung auf einem Markt. Bild: dpa
Jede Woche ereignen sich in Afghanistan abscheuliche Verbrechen an Frauen und Mädchen wie kürzlich die Enthauptung einer 20-Jährigen durch einen Verwandten: Die junge Frau soll sich geweigert haben, sich auf Geheiß ihrer Schwiegermutter zu prostituieren. Nur die wenigsten der vielen ähnlichen Fälle schaffen es in die internationalen Medien. Fakt ist aber: 80 Prozent aller Afghaninnen jeden Alters sind tagtäglich Gewalt ausgesetzt, ausgeführt zum allergrößten Teil von Ehemännern, Brüdern, Onkeln. Geschlagen wird aber auch von Müttern und anderen weiblichen Verwandten.
Aber wen kann das wundern? Nach Jahrzehnten des Kriegs, des Terrors, der Entwurzelung und Entmenschlichung ist die afghanische Gesellschaft schwer traumatisiert. Sie zu befrieden braucht nicht nur viel Zeit, sondern vor allem komplexe Hilfestellungen, um äußere Strukturen und innere Kräfte aufzubauen, damit die Nachkriegsgesellschaft selbstbestimmt und gleichberechtigt eigene Wege gehen kann. Was aber, wenn jene, die Hilfe bringen, in erster Linie ihre eigenen Interessen verfolgen, statt bedürfnisorientiert Entwicklung zu fördern?
Doch es war und ist nicht alles schlecht in Afghanistan: Seit dem Sturz der Taliban gibt es Frauen (und einige wenige Männer), die mit viel Mut einer wirklichen Befriedung zugearbeitet haben. Sichtbar wurden sie kaum, doch eine von ihnen ist jetzt bekannt: die afghanische Ärztin und Frauenrechtlerin Sima Samar.
Anfang Dezember wird sie in Stockholm für ihren „Mut und ihre Entschlossenheit im Kampf für Menschenrechte und die Rechte von Frauen“ mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Als Ärztin und Frauenrechtlerin kennt sie das ganze Leid afghanischer Männer und Frauen. Während ihrer Zeit als Frauenministerin erfuhr sie die Härte ihrer korrupten, rückwärtsgewandten und machtgierigen Kollegen im Parlament.
Neue Morde
Als Direktorin der unabhängigen afghanischen Menschenrechtsorganisation Afghanistan Independent Human Rights Commission (AIHCR) schlägt ihr seit Jahren der Geist derer entgegen, die die Aufdeckung und Ahndung der Kriegsverbrechen der letzten drei Jahrzehnte verhindern wollen und dafür auch nicht vor neuen Morden zurückschrecken.
Wo immer sie tätig war, setzte sich Samar seit Mitte der 1980er Jahre für die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und Mädchen in Afghanistan ein. Elf Jahre nach dem Einmarsch der Nato in Afghanistan leiden diese nach wie vor unter den repressiven Strukturen, unter Folter, Vergewaltigung und Unterdrückung.
Umso wichtiger ist es, dass die internationale Gemeinschaft sich endlich geschlossen und kompromisslos gegen Gewalt gegen Frauen und für deren gerechte zivilgesellschaftliche Beteiligung am afghanischen Friedensprozess starkmacht. Umso mehr, weil sie seit 2001 wiederholt die „Befreiung der afghanischen Frau“ als ein Argument ihrer Afghanistan-Politik angeführt hat.
Befreiung nur in Talkshows
Auch hierzulande bemühten PolitikerInnen in unzähligen Talkshows immer wieder „die Mädchenschulen und die armen Frauen in der Burka“, um die Ausgaben der deutschen SteuerzahlerInnen zu rechtfertigen. Doch ein Blick auf die Kosten des Afghanistan-Einsatzes entlarvt dessen Widersprüche: So lagen die deutschen Ausgaben für den Zivilaufbau bis 2010 mit rund einem Viertel der Gesamtkosten weit unter den Militärausgaben, und nur ein (!) Prozent dieser Gelder wurden in Frauenprojekte investiert.
Statt ihre bisherige Politik zu revidieren und der Förderung und dem Schutz der Menschenrechte in Afghanistan, wenn auch verspätet, dann doch zumindest jetzt die nötige Priorität einzuräumen, hat die Bundesregierung für sich ein völlig anderes Fazit gezogen. In ihren neuen Leitlinien, die seit September den politischen Umgang mit „fragilen Staaten“ wie Afghanistan ressortübergreifend definieren sollen, heißt es: weniger Demokratieexport, mehr Beachtung lokaler Traditionen und Machtstrukturen! Das nenne ich wirklich eine grandiose Taktik der erneuten Vernebelung.
Von Anfang an waren die Anstrengungen für einen echten Demokratieaufbau lächerlich und viertelherzig – letztendlich ging es um die Rechtfertigung einer Politik der Bündnistreue, die dem Wahlvolk möglichst attraktiv verkauft werden musste. Und nun, wo es – wie Thomas Ruttig an dieser Stelle kürzlich schrieb (vgl. taz vom 27. 9. 2012) – um MEHR Demokratie statt weniger gehen müsste, weil nur die Demokratie die Probleme lösen kann, werden uns völlig nebulöse neue Leitlinien präsentiert.
Erfolglose Nato
Berlin will bei der Stabilisierung fragiler Staaten künftig an lokalen Legitimationsvorstellungen und Traditionen anknüpfen. Was aber heißt das für die afghanischen Frauen, die bislang in allen Gremien des Landes dramatisch unterrepräsentiert sind, deren politischer Beteiligungswille in der Öffentlichkeit mit Schmähung, Verfolgung und Gewalt klein gehalten wird? Die tagtäglich unter der stark konservativ-patriarchal geprägten Gesellschaft leiden? Für einen gerechten gesellschaftlichen Frieden gälte es, diese Strukturen zu bekämpfen, nicht sie zu akzeptieren.
Denn wer braucht die Rückkehr zu alten Traditionen? Vielleicht jene, die keine Verantwortung für das Neue übernehmen wollen? Wichtiger als alles andere wäre es, diejenigen zu unterstützen, die sich vor Ort bereits seit langem mutig für Veränderungen einsetzen und Alternativen aufzeigen, kluge, selbstbewusste Frauen wie die Preisträgerin Sima Samar.
Doch welche Chance haben die Gerechtigkeitsvorstellungen von Frauen wie Samar in einer Gesellschaft, in der bestehende Machtstrukturen nicht nur lokal, sondern auch international als kulturelle Gegebenheiten akzeptiert, ja sogar zementiert werden?
Elf Jahre erfolgloser Nato-Einsatz stellen unmissverständlich unter Beweis: Diese Art der Hilfestellungen war nicht hilfreich, die bestehenden politischen Rollen- und Legitimationskonzepte konnten bislang keinen nachhaltigen Frieden tragen. Es ist Zeit für Neues. Die Afghaninnen sind vorbereitet – sind es die westlichen PolitikerInnen auch?
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Schwerpunkt Afghanistan
Kommentar von
Monika Hauser
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