■ Termine rund um den 9. November: Das große Gedenken zum Mauerfall
Mauerstücke unters Volk! Studenten der Hochschule für Schauspiel „Ernst Busch“ teilen ab heute eine Woche lang jeden Tag ein „Stück“ aus. Immer ab 20 Uhr in der Schiller-Theater-Werkstatt.
„Wächst zusammen, was zusammen gehört?“ Bundespräsident a. D. Walter Scheel, Berlins Regierender Bürgermeister Eberhad Diepgen und Oxford-Professor Timothy Garton Ash wollen gemeinsam die Antwort finden. Sie diskutieren die Frage für alle mithörbar heute ab 19 Uhr in einer Festveranstaltung zum 10. Jahrestag des Mauerfalls im Rathaus Schöneberg.
Stadtlandschaften mit und ohne Mauer – der Amerikaner Robert Gale hat 10 Jahre Berlin durch seinen Bleistift beobachtet. Seine Sicht der Mauer stellt er aus auf Papier in der Galerie „Das Institut“. Die Vernissage beginnt heute um 20 Uhr, Weinmeisterstraße, Ecke Neue Schönhauser Straße.
Zu DDR-Zeiten spielte Liedermacher Stephan Krawczyk trotz Berufsverbots in Ostberliner Kirchen – nun kehrt er zurück. Morgen ab 18 Uhr singt er auf dem Fest der Demokratiebewegung in der Gethsemanekirche im Prenzlauer Berg Lieder über „Das real existierende Fragezeichen und den demokratischen Punkt“.
So wie Otto Dressler kann man Probleme auch beseitigen. Der Aktionskünstler übergießt ein Großbild der Mauer und zündet es an. Die Mauer in Flammen am Sonntag, um 17 Uhr vor dem Haus am Checkpoint Charlie.
Den Kult-Kinostreifen „Sonnenallee“ gäbe es nicht ohne Thomas Brussig. Der Autor lieferte mit seinem Buch „Am kürzeren Ende der Sonnenallee“ die Ideen. Montag um 20 Uhr liest Brussig in der Buchhandlung artificium.
Schwarz bemantelt schritten einst Agenten auf der Glienicker Brücke von Ost nach West – und umgekehrt. Ein Vortrag über den Agentenaustausch rückt am Montag im Gutshaus Steglitz um 19 Uhr 30 Hintergründe ins Licht.
Das lesende Volk ist am Dienstag gefordert, eine Mauer aus Büchern einzureißen. Die Büchertrödelaktion beginnt um 10 Uhr in der Bibliothek am Luisenbad in Wedding.
Wo einst die Mauer stand, führen Novemberspaziergänge am Neunten durch die Stadt. Treffpunkte zu Grenztouren sind unter anderem um 14 Uhr der U-Bahnhof Stadtmitte, oder um 16 Uhr der U-Bahnhof Warschauer Straße.
Wen der frische Herbstwind schreckt, der kann die Mauertour nach drinnen verlegen. Um 14 Uhr 30 wird in der Bernauer Straße 11 das Dokumentationszentrum Berliner Mauer eröffnet.
Wenn es Abend wird, erhellt ein Kinostreifen die Friedrichstraße. „Ode an die Freiheit“ – Freiluftkino zum Fall der Mauer von Beate Schubert auf dem Gelände Ecke Zimmerstraße. Am Brandenburger Tor zucken zur selben Zeit Scheinwerfer in den Himmel. Denn Udo rockt. Mit der Lindenberghymne „Seid Willkommen in Berlin“ beginnt die große Gedenkfeier vor dem Brandenburger Tor. Auch die Scorpions und Musik von Bach und Davidoff beschallen am Dienstagabend Pariser- und Potsdamer Platz.
Wo die Mauer in Kreuzberg war, steht heute noch ein Garten (taz vom 1. 11.). Imma Harms und Thomas Winkelkotte präsentieren ihren Film darüber am Dienstag um 21 Uhr im „Walden“, Choriner Straße 35 in Prenzlauer Berg. kah
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