■ Das Momper des Tages: Der Medienstar
Aus aktuellem Anlass musste die Rubrik heute umbenannt werden. W. Momper, Spitzenkandidat der SPD, hat der taz ein Interview gewährt. In Wahlkampfzeiten ist der Politiker an sich ein sehr viel gesprächsbereiteres Wesen, selbst gegenüber kritischen Medien, als in der Routine des Alltags. Werden ihm seine eigenen Gedanken jedoch vor Augen geführt, möchte er plötzlich nichts mehr gesagt haben. W. Mompers Antworten auf Fragen zu Rot-Grün, zu Meinungsumfragen, zur Bundespolitik und zu seinen eigenen Ambitionen waren nicht uninteressant – zumindest in der ursprünglichen Fassung. Wir müssen sie unseren Leserinnen und Lesern jedoch leider vorenthalten, denn W. Momper wollte seine Antworten später nicht mehr wahrhaben: Nachdem die Redakteurin ihm die Abschrift vorgelegt hatte, bestand er darauf, zwei Drittel der Antworten komplett neu zu formulieren. Dabei ging der Bezug zwischen Frage und Antwort leider verloren. Die Fragen hätten den Antworten angepasst werden müssen, was eine völlige Neuinterpretation des Begriffes „Interview“ gewesen wäre. Als Stichwortgeber für Wahlkampfparolen wollten wir aber nicht herhalten. Molly Bluhm
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