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Das Ende des Postamts"Auf einmal ist die Filiale beim Frisör"

Die Post hat ihr Briefgeschäft in Bäckereien und Banken ausgelagert. Für Kunden heißt das mehr Service, für die Beamten Lächellehrgänge und Verkaufsdruck. Ein Postler packt aus.

Wo Post dran steht, ist längst nicht mehr nur Post drin. Bild: deutsche post ag

Das folgende Protokoll ist nach mehreren Gesprächen mit einem Filialleiter der Deutschen Post entstanden. Seinen Namen kann er nicht nennen. Wie andere Mitarbeiter des Konzerns musste er unterschreiben, dass er nicht mit Journalisten spricht.

„Am Anfang haben wir das noch eingesehen. Wenn eine Postfiliale auf dem Land bloß drei Stunden offen hat und an manchen Tagen gar nicht, ist das ein Vorteil für die Leute, wenn man das Briefgeschäft in einen Lebensmittelladen oder eine Bäckerei verlegt. Völlig klar, das war ja alles schön. So wollten das die neuen McKinsey-Manager damals, nach der Privatisierung. Die ersten kleinen Postämter sind also 1993 und 1994 in sogenannte Partneragenturen umgewandelt worden. Da stand dann ein Postschalter neben der Brötchentheke oder dem Regal mit den Gurkengläsern.

Ich musste diese Postämter in Filialen umwandeln. Es gab die Vorgabe, im Umkreis von zwei Kilometern eine Filiale zu halten. Die Regionalleitungen sagten, welche Ämter geschlossen werden sollten. Es hieß ja: umgewandelt.

Als wir anfingen, war es auf dem Land relativ leicht, einen Partner zu finden. Ein paar Quadratmeter für einen Schalter hatte jeder Laden noch Platz. Die Betreiber der neuen Postagenturen mussten geschult werden. Die alten Beamten der Post haben sie ausgebildet. Die mussten alles lernen, die Grundkenntnisse des Schalters. Das normale Geschäft haben sie einwandfrei abgewickelt, Briefmarken, Einschreiben. Aber sobald es ums Spezielle ging, wurde es schwierig.

Bild: taz

Wie ein Manager im Post Tower in Bonn die schleichende Schließung der Postämter durchgesetzt und gesteuert hat, lesen Sie in der sonntaz vom 16./17. Oktober 2010. Die Ganze Geschichte erzählt auch, warum viele neue Filialen geschlossen werden mussten und weshalb die Agenturparnter klagen - und verklagt werden.

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Die sonntaz: Ab sofort mit noch mehr Seiten, mehr Reportagen, Interviews und neuen Formaten. Die sonntaz kommt jetzt auch zu Ihnen nach Hause: per Wochenendabo.

Vor allem beim Bankgeschäft standen die Partner mit dem Hintern an der Wand, weil sie haftbar waren für das Geld. Darauf waren sie nach ein paar Wochen Grundausbildung natürlich mangelhaft vorbereitet. Wenn Beschwerden kamen, bin ich hingefahren und hab ihnen das noch mal erklärt. An den Filialen steht ja nach wie vor Post dran. Vielen Leuten ist deshalb gar nicht klar, dass das keine Post ist.

Bei den Coachings, abends, in irgendwelchen Gemeindezentren, habe ich mit diesen Geschäftsleuten keine Spielchen gemacht, wie man verkauft. Das waren ausgebildete Verkäufer. Die konnten das besser als wir alten Postler.

Größere Kartenansicht Die Post in Berlin. Legende: große gelbe Punkte: die letzten eigenen Postfilialen in Berlin || blaue Punkte: Postbank Finanzcenter || kleine gelbe Punkte: Partnerfilialen der Post in Geschäften, Bäckereien etc. || lila Punkte: Verkaufspunkte mit kleinem Angebot || Alle Adressen finden Sie hier

In der Zeit gab es auch diese Lächellehrgänge. Die Beamten sollten lernen, wie man freundlicher ist. Aber dieses falsche Lächeln, dieses amerikanische-schleimige, das passt nicht. Also tut mir leid. Wenn mich jemand nervt, setze ich strategisch meinen bösen Blick ein.

In der Postschule war uns noch beigebracht worden, dass der Mensch, der in die Post kommt, ein Postbenutzer ist. Der möchte Nachrichten von A nach B versenden und wir sind die Behörde, die sicherstellt, dass das ordnungsgemäß geschieht. Der Staat hat die hoheitsrechtliche Aufgabe, die Nachricht zu übermitteln. Der Benutzer wollte was von diesem Staat. Weitaus später kam dann mit der Privatisierung der Begriff Postkunde.

Als wir als Lehrlinge angefangen haben, haben wir einen Kugelschreiber gekriegt, ein Handtuch und ein Stück Seife. Man bekamen bei der Post Klamotten, dunkelblau, schwerer Stoff, mit Knöpfen. Da war man wer. Da saß hinterm Schalter eine Amtsperson. Der Postbenutzer wusste hundertprozentig, der da vorne bescheißt ihn nicht. Wenn der zu viel Geld kriegt, gibt er ihm das wieder.

Das neue Konzept nannte sich seit Mitte der 90er Open Service. Wir sollten den Kunden alles mögliche andrehen: Versicherungen, Girokonten der Postbank. Die Philosophie war: verkaufen, verkaufen, verkaufen. Es hieß: ansprechen, ansprechen, ansprechen. Das mit den Girokonten ließ sich bei uns aber gar nicht durchsetzen, weil meist dieselben Leute kamen. Die lassen sich nicht jedes Mal einen Stromvertrag aufschwatzen.

Schließung: Die Zahl der Postfilialen sinkt. Die Filialen mit Fremdpersonal nehmen zu. Alle Daten sehen Sie auch hier

Die Schließung der Postämter geht immer weiter. Auf einmal ist die neue Filiale beim Frisör. Als Kunde stehen Sie heute in den großen Niederlassungen Schlange und warten und warten und warten. Wo früher fünf Schalter waren, sind jetzt zwei.

Wir haben erst noch gedacht: In den Großstädten werden sie das nicht machen. Haben sie aber. Nur bei manchen Ämtern hat man festgestellt, dass man die nicht ohne weiteres platt machen kann, weil die keiner übernimmt. Im Sommer hat die Post dann für eine nicht gerade kleine Summe die meisten der letzten eigenen Filialen an die Postbank verscheuert. Die wird natürlich versuchen, daraus Kapital zu schlagen. Selbst wenn die Post also keine eigenen Filialen mehr hat, werden die Leute das gar nicht merken. Es gibt ja immer noch die Postbank Finanzcenter, die ihnen wie Postämter vorkommen.

Versorgung: Die Fläche, für die eine einzelne Postfiliale zuständig ist, wächst Jahr für Jahr. Genauso wie die Zahl der Einwohner pro Filiale.

Manche Kollegen mussten in die Postbank Finanzcenter wechseln. Wenn ich jetzt höre, dass in all den Filialen der Postbank Leute jeden Morgen zum Appell antreten müssen und ganz bestimmte Ziele erreichen, dann ist das amerikanischer Spätkapitalismus oder Wal-Mart-Manier oder Aldi oder wie Sie das auch immer nennen wollen. Das weiß ich aus erster Hand von Leuten, die das Insiderwissen haben. Der Druck ist da und wird von oben aufgebaut. In meinen Augen ist das schon Mobbing.

Bei uns in den Postämtern hat das irgendwann aufgehört. War eh längst klar, dass sie uns dichtmachen.“

Was der Postmanager denkt, der die Umwandlung vorangetrieben hat, wie Politik und Kunden darauf reagierten und was ein anderer Filialleiter vom Open Service hält, lesen Sie auf einer Doppelseite in der aktuellen sonntaz vom 16./17. Oktober 2010. Die sonntaz gibt es ab sofort mit noch mehr Seiten, mehr Reportagen, Interviews und neuen Formaten. Und sie kommt zu Ihnen nach Hause, per Wochenendabo.

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25 Kommentare

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  • GN
    Graf Nitz

    Also wenn ich das hier so lese....der linke TAZ-Leser sehnt sich also zurück zum Schalterbeamten alter Prägung????

     

    Die eigenen Kinder mit wilhelminischen Vornamen zu versehen, damit es sich zumindest nach Aufstieg und Zahnarztgehalt ANHÖRT, ok.

     

    Aber die Staatsbetriebe der BRD und ihre "Dienstleistungskultur" zu verherrlichen...nein, liebe Fixiefahrer, bleibt lieber beim Legospielen im Berghain? Berggrün?

  • L
    linsenspaeller

    Wir kriegen zur Zeit viermal am Tag Post, zu verschiedenen Zeiten rund um die Uhr. Wenn mal eine wichtiges Schriftstück fehlt, dann weiß man nie, wann es hätte kommen sollen, wer mit der Dienstleistung beauftragt war und wo man eventuell anrufen könnte. Oder ob der Mann, der zweimal wöchentlich zwei Kilo Werbe-Altpapier durch den Briefschlitz stopft, vorher eventuell die eigentliche "Post" sichergestellt hat. So viel Idiotie bei der Postzustellung hat es in diesem Land noch nie gegeben. Und von "Beamtenmikado (Wer sicht zu erst bewegt hat verloren)" habe ich bei der klassischen Post auch nichts gesehen. Da war einer Chef, der alles im Griff hatte und seine Leute auf Trab hielt. Da ist nix weggekommen und man hat keine dummen Antworten auf Nachfragen gekriegt. Ich bin daher völlig sicher, daß man eines Tages wieder zum alten System des Postmonopols zurück kehren wird.

  • MB
    Marcus Berger
  • S
    systemix

    Der Betrug beginnt z.B. in Rhede mit der Postfiliale auf der Website der Deutschen Post. Dort wird die Filiale als Postfiliale geführt, doch steht in Klammern dahinter (im Einzelhandel). Liest man weiter, so steht dahinter: "SIS Filialen Klinkenberg". Äußerlich wird der Eindruck eines Postamtes erweckt. Das Haus aus dem 19.Jahrhundert ziert noch eine Inschrift "Kaiserliches Postamt". In Wirklichkeit handelt es sich um ein Schreibwarengeschäft mit Postservice. Die Mitarbeiter sind natürlich auf 400 Euro Basis beschäftigt. Fragt man bis wann man noch Briefe aufgeben kann, wird einem gesagt bis 18 Uhr, weil so lange das Geschäft geöffnet ist. Allerdings wird vorsätzlich verschwiegen, dass die Post bereits um 17 Uhr abgeholt wird. Als man sich dort beschwerte, wurde ein Mitarbeiter frech und meinte, das wäre überall so und wenn man was zu meckern habe, solle man sich beim Postminister beschweren.

     

    Für so dämlich werden die Kunden dort gehalten, als seien sie Stammgäste bei "Britt". Ein erfreulicher Kundenservice. Im Gegenteil, das "qualifizierte" Personal übt sich noch in Falschinformation, weil die noch bestehednen Postämter in den Nachbarstädten durchaus noch um 18 Uhr einen Postausgang verzeichnen. Das hat etwas mit betrügerischen Machenschaften zu tun, wie sie bei McKinsey üblich sind. Denn vom Verkaufen verbaler Plattheiten kann ein solches Unternehmen trotz dem Stammkunden Bundesregierung nicht leben.

     

    Das ist die Quittung für die Anbetung des Neoliberalismus. Nun jammert das Volk.

  • LP
    Ludwig Peters

    Die Kritik an dem ganzen Outsource Berater Kram mag ja zutreffen. Dennoch erinnert der Text doch sehr an Opas Erzählungen aus dem letzten Krieg. Da hatten die Jungs auch alle tolle Uniformen, waren Amts- bzw. Respektspersonen und konnten nicht freundlich sein.

  • A
    anonym

    Wer noch eine klassische Filiale erleben will, der muss nur nach Linnich im Nirgendwo zwischen Rheinland, Niederrhein und Niederlande kommen.

    Zumindest bei meinem letzten Besuch gabs da noch Panzerglas und Mitarbeiter an denen die meisten dieser Schulungen vorbeigegangen sein dürften. ;-)

  • G
    glockenpeter

    Ich finde diese "neue" Post: Widerlich!

  • P
    Postkunde

    Na jetzt lernen die "Postler" mal den Wind der freien Wirtschaft kennen, den die "Kunden" seit Jahrzehnten geniessen durften.

     

    Wenn ich mich an die verbeamteten Muffköppe aus meiner Ex-Postfiliale erinnere, und Ihre "Eins nach dem Anderen..." - Arbeitsweise, bin ich froh, dass das Beamtenmikado (Wer sicht zu erst bewegt hat verloren) endlich Geschichte ist.

     

    Ich habe kein Mitgefühl für diese Berufsgruppe

  • D
    D´Artagnan

    Warum haben wir Bürger/in uns so täuschen lassen?

    Wer hat ein Vorteil von der Privatisierung (Post,Bahn)?

    Welchen nutzen bringt es der Gesellschaft?

  • MG
    Mon General

    Die Verarschung aller Bundespostkunden, fing bereits mit Einführung der "POSTlei(d)zahlen" an... Wenn ich nur an die verlogene Werbung denke... Nichts aber auch gar nichts wird mehr eingehalten. Im Gegenteil, die Zustellungszeiten sind länger als damals... und dafür der ganze Aufwand für die Angewöhnung und Umstellung in Datenbeständen und und und...

    .

    Nein, bei der Post hat MC DOOF KINSEY hervorragend gezeigt, wie man dumme Schafe "abmelkt" und das gleiche System habe ich hautnah in anderen Firmen auch noch erleben dürfen. Keine Frage die McKinsey-Leute haben einen tollen Ausbildungsstand, nur das "Ziel" das sie verfolgen ist in der Regel unethisch, irritierend und verfolgt nur einen Zweck: Die Ertrtagssituation zu steigern, sei es unter Zuhilfenahme von Automatisierungsprozessen, sei es wenn der McDooFKinsey-Mitarbeiter mit der Stopp-Uhr neben einem Akkordarbeiter einen Tag lang steht und die Zeiten zum 100. mal auf Optimierung überprüft.

    .

    Diese "Herren" haben nur Zahlenwerte im Kopf, dass ein "Mensch" u.U. ein Arbeitsleben lang diese neue "Zeittaktung" durchstehen können soll, interessiert diese Versager in Nadelstreifen nicht. Dafür (also wenn Sie die Prekarianer zu mehr Leistung und damit weniger Geld zwingen, denn die Produktivität steigt ja, aber der h/Satz verharrt., verdienen die Herren Millionen (da wird das Geld von den Vorständen gerne noch im Schubkarren nachgefahren, denn die Präsentation der MC-Optimierungen, werden von Profis im professionellen Stile vorgetragen. Man kann sich das vorstellen als wenn die Herren Vorstände (z.B. VERSICHERUNGSKAMMER BAYERN / BAYERN VERSICHERUNG) imaginäre Jäger wären und der vortragende Mc-Kinsey Dr. BWL denen den Kanickel und die Flinte gleichzeitig in die Hand drückt.... Ja, so sieht wahrer Jagderfolg aus...

    .

    Aber genug lamentiert, was ändert sich nachdem die Mc-Kinsey-Jünger den Millionenauftrag ausgeführt und die Beute eingefahren haben für die Mitarbeiter und die Kunden des Unternehmens?

    .

    Die Mitarbeiter wurden komplett umorganisiert und klar gemacht, dass zeitaufwendige Arbeiten obsolet sind. Kunden die Zuviel verlangen bekommen nichts bis wenig und die haben sich damit abzufinden. Die freundliche Telefon-Empfangsdame von früher wurde durch einen Sprachcomputer mit Telefonanbindung und Telefonzentrale in Form von Computerstimme ersetzt. Heute rufen Sie bei der Unternehmung an (die sie ja mit ihren Beiträgen finanzieren und am Leben erhalten z.B. Lebensversicherung) und Sie haben die "komfortable" Wahl sich per Nummerntasten am Telefon zu Ihrem Sachgebiet und Anlernarbeiter durch zu hangeln, und schon haben sie eine kundenfreundliche Telefonmeldodie im Ohr die Ihnen (es sind bereits 3 Minuten vergangen) ins Ohr flüstert: "Momentan sind alle Mitarbeiter in einem Gespräch, bitte gedulden Sie sich...". Nun da hat man Zeit darüber nachzudenken, ob eine Telefonflatrate Sinn macht, wenn man (wie in diesem Falle) dann zudem wegen der 0180er Nummer draufzahlt um dem UNternehmen zusätzlichen ROI zu besorgen. (ROI = Return of Investment).

    .

    Tatsache, im Falle der VERSICHERUNGSKAMMER BAYERN / BAYERN VERSICHERUNG, habe ich an einem Freitag 35 Minuten in einer freundlichen aber idiotischen Telefonschleife verbracht (auf meine Kosten) und ohne, dass ich einen Sachbearbeiter ans Telefon gebracht hätte.

    .

    Nun liebe Leser, wenn Sie das nächste mal bei einer Firma oder VERSICHERUNG anrufen und ähnliches erleben, sollten SiE sich fragen ob IHR Geld in dieser Unternehmung noch sinnvoll und vor allem "kundenorientiert" investiert ist. Ich für meinen Teil habe der VERSICHERUNGSKAMMER BAYERN / BAYERN VERSICHERUNG daraufhin die Kündigung verfasst. Ich kann ferner berichten, dass die Auszahlung bereits seit dem ersten des Monats überfällig ist und das Unternehmen bereits zum dritten mal (ich hatte 3 Verträge dort) im Verzug ist.

    .

    Ältere Menschen sagen früher war alles besser, im Falle der VERSICHERUNGSKAMMER BAYERN / BAYERN VERSICHERUNG trifft das den Nagel auf den Kopf und zwar aus eigener Erfahrung.

    .

    Überlegen Sie selbst ob Ihnen eine Unternehmung die sich noch um Ihre Kunden und Beitragszahler (als auch Mitarbeiter) kümmert nicht doch einen Wechsel wert ist, oft sind Mitanbieter sogar noch günstiger (wie in diesem Fall) und besser!

    .

    Ach ja, wer bei dieser Unternehmung nicht spurt wie es der McKinsey-Lei(d)faden vorsieht wird eleminiert...

    .

    GUTE NACHT MC-KINSEY-SERVICE-Wüste-Deutschland. Der ganze angelsächsische Dreck überschwemmt DEUTSCHland...

  • A
    Angela

    Die Eingliederung in REWE-Supermärkte ist ein Skandal. Die Kunden werden von inkompetenten REWE-Regaleinräumern bedient, die ein rotes REWE-T-Shirt tragen und eine rote REWE-Mütze auf dem Kopf sitzen haben. Wenn man Briefe in entfernte Länder schickt, wissen sie nicht einmal, auf welchem Kontinent sich diese befinden.

     

    Ich gehe nur noch zu richtigen Filialen, in denen qualifizierte Postbeamte bedienen, die ihr Geschäft verstehen. Damit setze ich auch ein Zeichen, dass diese noch gebraucht werden und unterstütze keinen dämlichen Supermarkt in der Kooperation mit der Post.

  • HH
    Hans H.

    Zu Zeiten der Deutschen Bundespost konnte man schnell und kostenlos einen Nachsendeauftrag stellen. Man ging einfach aufs Postamt, füllte eine entsprechende Karte aus, unterschrieb sie, und gut. Weil ich auch mal bei der Post gearbeitet habe, weiß ich, was mit diesen Karten passierte: Die landeten im Spind des für den Bezirk zuständigen Zustellers. Der schrieb dann bei falsch adressierten Briefen die neue Adresse drauf und warf den Brief in einen speziellen Sammelkorb für Weiterleitungen. Und gut. Alles ganz schmerzfrei.

     

    Heute bezahlt man für einen Nachsendeantrag - der jetzt natürlich kein Nachsendeantrag mehr ist, sondern ein "Service", also ein "Produkt", das in einem "wertigen" Umschlag daherkommt - 15 Euro und 20 Cent. Dafür bekommt man nützliche Umzugstipps, Rabattmarken für Partnerunternehmen und anderes Zeug, das man sofort dem Altpapier zuführt. Ein schönes "Vorher - Nachher"-Beispiel für eine gelungene Privatisierung, wie ich finde.

  • VC
    Victor C. Pankouken

    Die Post ist der Anfang vom Ende. Die Erfahrungen dieses Experiments werden in anderen Bereichen verwendet und gemäss dem "Frosch im Heisswasser" Prinzip (Wirf ihn ins heisse Wasser und er springt wieder heraus, erhitzt du aber das Wasser von kalt bis kochend langsam, so bleibt er und kommt unbemerkt für ihn um...)verabschiedet sich der überschuldete Staatsapparat so weit bis wir mit einer neuen DDR-Regierung zurückbleiben. Dieses wird proportional mit der Einführung von neuen TV-Kanälen sowie einer auf Zuschauerspannung manipulierten Bundesliga (Bayern München und Schalke steigen ab, damit TuSpo Kleinkleckersdorf sowie Dynamo68 neue Fans ansaugen) begleitet. Statt der Mauer wird ein Reisepass mit astronomischer Gebühr bei einer Laufzeit von unter 4 Jahren eingeführt, um sicherzustellen, dass die Bürger wenigstens zur BuTaWahl zuhause sind und nicht unsere mit Exporten hart verdienten Euros in irgendwelchen exotischen Unterentwicklerstaaten verplempern. Gleichzeitig wird das Parlament halbiert mit der Streichung der Zweitstimmen von denen eh nur die Spinner-Parteien profitiert haben und wenn alles perfekt ist, dann schreiben wir wieder "33" in der Jahreszahl. Willkommen im Kreisverkehr der deutschen Politik. Lena dürfte dann das korrekte Alter fürs Präsidentenamt haben. Und Karaoke wird Pflichtfach an allen deutschen Schulen sein. Sofern sie bis dann noch nicht abgeschafft sind. Wie einst die Postämter...

  • FW
    Florian W

    Ich kann dies nur Bestätigen, auch in Köln hat uns diese Umwandlung von Postfilialen erreicht.

     

    So wurde die Postfiliale in der City, geschlossen, und einige Meter in einem Kiosk versetzt. Dabei war die Filiale so schon meist überfüllt, doch jetzt ist noch alles viel kleiner.

     

    Ich war selber mal Postbankkunde, aber bei einem solchen schlechten Service habe ich, dass schnell wieder sein lassen - da interessieren mich auch die kostenlose Kontoführung nicht mehr.

  • H
    HamburgerX

    Morgendlicher Appell gibts auch in vielen Firmen Japans.

     

    Meine Sache wäre das allerdings auch nicht.

  • F
    Flo

    "In der Zeit gab es auch diese Lächellehrgänge. Die Beamten sollten lernen, wie man freundlicher ist. Aber dieses falsche Lächeln, dieses amerikanische-schleimige, das passt nicht. Also tut mir leid. Wenn mich jemand nervt, setze ich strategisch meinen bösen Blick ein. "

     

    Worte eines unkündbaren alten Postbeamten? Der böse Kapitalismus zwingt ihn zum Lächeln? In sehr sehr vielen Dienstleistungsbrachen

    (Ja, DIENSTLEISTUNG, das ist es was eine Post macht, ich kann es auch nicht ändern dass in diesen Zeiten das Mitleid für unfreundlich Postbeamten und der 'Respekt vor Ihrer Amtsuniform' schwinden) ist Höflicheit, auch wenn sie nervt, Pflicht.

  • N
    nyx

    aahhhrrrrggg ja - jedesmal, wenn ich zur post muß, drücke ich mir schon selber die daumen, daß ich mir nicht schon wieder eine halbe stunde lang anhören muß, wie toll ein postbankkonto ist. das ist reine belästigung von kunden, richtig unangenehm!!!

    zum postamt muß ich aber... der tabakverkäufer, der auch päckchen annimmt, hat beispielsweise null ahnung von irgendwelchen zollbestimmungen.

  • B
    BuntstattGrau

    Auch d a s lassen sich die Franzosen nicht bieten (nachlesbar in der aktuellen "Zeit"). Glückliches Land!

  • L
    Lars

    Nur eine der vielen Dinge, die bei der Post schief laufen. Wussten sie etwa, dass die kleinen "Partner" der Post von dieser Theken/Möbel von dem Konzern mieten müssen? Und Selbstständige plötzlich mit der Post Rücksprache halten müssen wenn Sie mal eine Woche lang Betriebsurlaub machen? Und die Post das auch einfach verbieten kann?

  • A
    Alex

    Traurig ist das.

    Insbesondere dies: "Wir sollten den Kunden alles mögliche andrehen: Versicherungen, Girokonten der Postbank. Die Philosophie war: verkaufen, verkaufen, verkaufen".

     

    Entwürdigend für die Mitarbeiter und nervend für die Kunden. Ich möchte nicht bei jedem Besuch einer Filiale mit solchen angeboten belästigt werden.

     

    Diese Tendenz, die ja allgegenwärtig auch bei anderen Unternehmen und Institutionen im Gange war/ist, hat für den Kunden nur eine Folge: schlechterer Service und weniger Sicherheit. Dazu noch Belästigung durch "Angebote".

     

    Die Post wie ich sie als Kind der 80er noch kennengelernt habe gibt es eigentlich gar nicht mehr.

    Spätestens seit sie aussieht wie ein "McPaper" hatte ich das Vertrauen verloren.

  • VB
    Victor Becker

    Das ist noch gar nichts....fragen sie mal die Postbeamten zum Thema Versetzung und Frühpensionierung...

  • W
    wespe

    Dank für solch Insider-Wissen!

    Da wird mir richtig schlecht.

    ((Mein Wort war "bahn"))

  • D
    Drehundangel

    Es wird höchste Zeit diesen Wahnsinn zu stoppen. Ich stehe in unserer Postfiliale IMMER in der Schlange und jetzt soll sie geschlossen werden. Wer denkt sich so einen Wahnsinn aus?

     

    Mc Kinsey sollte verklagt werden - es sind immerhin Steuergelder die hier verjubelt wurden und für meine Steuergelder kann ich auch verlangen, dass der Laden so gut läuft wie früher (früher, das war als ich die Postzustellung noch jeden Tag und vormittags bekommen habe, als der Postbote nicht rennend seine Post verteilt hat, also Sendungen noch zugestellt wurden obwohl ein Buchstabe in der Adresse vergessen wurde usw.).

  • R
    reblek

    "Aber sobald es ums Spezielle ging, wurde es schwierig." - Wer heute in eine der Filiale geht, die aussieht wie eine der Post, weiß in der Regel nicht, dass es sich um eine von der Post an die Postbank "verscheuerte" Filiale handelt, in der die Leute am Schalter ebensowenig Ahnung vom "Speziellen" haben wie die Einzelhändler, die ihren Laden zur Postfiliale haben machen lassen. Bei Problemen weist der Leiter/die Leiterin darauf hin, dass es sich nicht um eine Postfiliale handelt und schickt die Leute zu einem Telefon, das irgendwo herumhängt. Wer sich an diesem abquält, eine Verbindung zu bekommen, wird sich wundern, dass er (oder sie) trotz verständlicher Erklärung des Problems nie wieder etwas von der Post hören wird.

  • B
    BeobachterHH

    Der Charakter der Arbeit im Kapitalismus ist abstrakt, d.h. es kommt nicht primär darauf an, was oder wie etwas getan wird, sondern nur darauf, dass ein Zuwachs in den kaufmännischen Zahlen erfolgt. Das nennt sich dann ganz edel "Wertschöpfung". Ist aber eigentlich Schwachsinn, weil das ne Einschränkung darstellt, denn dann wird Arbeit nur angewendet, wenn Gewinn nach diesem Prinzip erwirtschaftet werden kann. Wird menschliche durch maschinelle Arbeit ersetzt, so wird tendenziell auch immer weniger Mehrwert hergestellt. In immer mehr Waren steckt immer weniger Mehrwert. Das bedeutet: das Kapital (einschließlich Arbeit) wird entwertet. Das ist eine Erkenntnis der "modernen Wertetheorie", die das sehr anschaulich darstellt. s. exit-online(.)org

     

    Kommt nun noch die Konkurrenz anderer "Mitbewerber" wie im Bsp. POST hinzu sowie email als technische Neuerung, dann kommt genau das dabei raus, was das Interview anschaulich darstellt. Gleichzeitig entstehen Millionen entwerteter (prekarisierter) oder völlig überflüssiger (herausgefallener aus dem Wertschöpfungsprozess) Menschen, die auf unterste Daseinsstufen zwangsgesetzt werden, während die "glücklichen Restarbeiter" Überstunden schrubben und Mobbiing und Burnout erleiden müssen. Marktwirtschaft eine natürliche Wirtschaftsordnung??? Ich denke nicht...

     

    Was hier zur Disposition steht, ist allein eine andere Struktur von Postämtern oder sowas, sondern das Prinzip der Wertschöpfung, also der ganze Kapitalismus an sich. Erst wenn wir das erkennen und ernst nehmen, kann sich wirklich etwas ändern, anstatt nur immer für 4% mehr Lohn zu kämpfen und sowas...

     

    AUFWACHEN!!!!!!!!!!! Googelt mal das MANIFEST GEGEN DIE ARBEIT!!!!!!!!!!