piwik no script img

Daimlerlobbyist Klaeden und CDUKritik aus den eigenen Reihen

Obwohl Klaeden Cheflobbyist beim Stuttgarter Autobauer wird, will er seinen Präsidiumsposten in der CDU vorerst behalten. Das finden nicht alle Parteimitglieder gut.

Der frühere Staatsminister im Kanzleramt verabschiedet sich aus der Politik – aber nur schrittweise. Bild: dpa

HAMBURG afp | In der Führungsspitze der CDU herrscht einem Bericht zufolge Unmut über das Verhalten des früheren Staatsministers im Kanzleramt, Eckart von Klaeden. Kritik gebe es an der Tatsache, dass von Klaeden trotz seines umstrittenen Wechsels als Cheflobbyist zum Autokonzern Daimler im Präsidium der Partei bleibe, berichtete der Spiegel am Sonntag in seiner neuen Ausgabe.

„Es mag keine Regelung geben, die Klaedens Rücktritt vorschreibt“, zitierte das Magazin ein Präsidiumsmitglied. „Aber es wäre eine Frage des guten Stils gewesen, sich rechtzeitig zurückzuziehen.“

Die Kritik begründete das Präsidiumsmitglied mit der neuen Aufgabe Klaedens als Lobbyist für Daimler – seine Parteifreunde zugunsten des Autobauers zu beeinflussen. Von Klaeden will seinen Parteiposten laut Spiegel noch bis Ende 2014 behalten. „Bis zum nächsten Wahlparteitag bin ich Mitglied im Präsidium“, zitierte das Magazin von Klaeden. Allerdings wolle er anschließend nicht erneut kandidieren.

Der übergangslose Wechsel von Klaedens vom Kanzleramt zum Stuttgarter Konzern könnte auch juristische Folgen haben: Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den früheren Staatsminister wegen des Anfangsverdachts der Vorteilsannahme. Gleichzeitig ermittelt sie gegen Manager des Konzerns wegen des Verdachts der Vorteilsgewährung.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!