DFB-Pokal in Köln: Wolfsburg macht das Double
Wenn die Frauen aus Wolfsburg am Donnerstag in London gegen Olympique Lyon genauso stark aufspielen, können sie auch den Champions-League-Titel holen.
KÖLN dpa | Der Höhenflug der Wolfsburger Fußball-Frauen geht weiter: Eine Woche nach der deutschen Meisterschaft hat der VfL erstmals auch den DFB-Pokal gewonnen. Am Sonntag besiegte die Mannschaft von Trainer Ralf Kellermann Turbine Potsdam im Finale in Köln mit 3:2 (1:0). Martina Müller (45./52. Minute) mit ihrem Doppelpack und Conny Pohlers (55.) sicherten Wolfsburg innerhalb von acht Tagen den zweiten Titel der Vereinsgeschichte. Am Donnerstag tritt Wolfsburg noch gegen Olympique Lyon im Champions-League-Finale an und will dann das Triple perfekt machen.
Lisa Evans (60.) und Yuki Ogimi (62.) gelangen vor 14 000 Zuschauern in einer turbulenten zweiten Hälfte nur noch die Potsdamer Anschlusstreffer zum Endstand. „Mein altes Herz hätte es fast nicht mehr mitgemacht“, scherzte Pohlers nach dem Abpfiff in der ARD.
Potsdam verpasste damit bei der sechsten Finalteilnahme den möglichen vierten Titelgewinn. Der letzte Pokaltriumph des Teams von Trainer Bernd Schröder liegt mittlerweile sieben Jahre zurück, auch 2009 und 2011 verlor Potsdam im Pokal-Finale. Für Wolfsburg war es hingegen die erste Endspiel-Teilnahme.
Eine große Überraschung gab es aus Sicht der Niedersachsen vor dem Anpfiff. VfL-Trainer Kellermann, der schon auf die Nationalspielerinnen Alexandra Popp (Außenbandriss) und kurzfristig auch auf Verena Faißt (Grippe) verzichten musste, wechselte „aus sportlichen Gründen“ seine Torhüterinnen. Jana Burmeister erhielt den Vorzug vor der etatmäßigen Nummer eins, Alisa Vetterlein. Potsdam hingegen konnte in Bestbesetzung antreten.
Doch Burmeister hatte in der ersten Halbzeit keine Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Potsdam kam nur einmal gefährlich vor das gegnerische Tor: Ogimis Kopfball nach einer Flanke von Genoveva Anonma landete am Pfosten (19.).
Ganz anders die Wolfsburginnen, für die Anna Blässe (6.) und Nadine Keßler mit zwei Distanzschüssen (16./27.) gute Chancen zur frühen Führung hatten. Die besorgte eine Minute vor der Pause Müller, die nach einem Hacken-Zuspiel von Pohlers per Hacke zum 1:0 traf.
Nur wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff sorgte erneut Müller für den Torjubel bei den Wolfsburgerinnen: Die 33 Jahre alte Angreiferin traf aus spitzen Winkel zum 2:0 (52.). Nur drei Minuten später sorgte Pohlers, die bereits dreimal den Pokal mit Turbine Potsdam gewonnen hatte, mit dem Treffer zum 3:0 für die Vorentscheidung.
Doch Potsdam gab sich nicht auf – im Gegenteil. Erst verkürzte die eingewechselte Evans (60.) per Kopf auf 1:3, nur zwei Minuten später traf Ogimi per Foulelfmeter zum 2:3. Josephine Henning hatte zuvor Patricia Hanebeck gefoult. Und Potsdam drängte in der hektischen Schlussphase auf den Ausgleich, verzeichnete sogar noch einen Pfostentreffer, hatte aber auch Glück, dass die Wolfsburger bei Kontern zahlreiche Großchancen ausließen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Israelische Drohnen in Gaza
Testlabor des Grauens
Proteste bei Nan Goldin
Logiken des Boykotts
Bundeskongress der Jusos
Was Scholz von Esken lernen kann
Bündnis Sahra Wagenknecht
Ein Bestsellerautor will in den Bundestag
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Schwedens Energiepolitik
Blind für die Gefahren