Covid-19 in Berlin: Masketragen ist Privatsache
Berlins Abwasser wird regelmäßig auf Coronaviren überprüft. Ergebnis: Die Stadt befindet sich wieder in einer Corona-Welle – auf niedrigem Niveau.
Für Menschen, die älter als 60 Jahre alt sind oder einer Risikogruppe angehören, oder auch für alle anderen, die gesund bleiben wollen, macht es Sinn, sich diese Fragen zu stellen. Denn nach Einschätzung des Landesamtes für Gesundheit und Soziales befindet sich Berlin derzeit wieder in einer Corona-Welle. In einer Welle auf noch niedrigem Niveau, die aber exponentiell ansteigt, im Vergleich zur Vorwoche allein um 31 Prozent. Das ergibt die regelmäßige Auswertung der Konzentration von Coronaviren im Abwasser.
Die Zahlen sind mit früheren Coronawellen nicht vergleichbar, weil das Abwasser während der Pandemie noch nicht auf Coronaviren gemessen wurde. Auch die 7-Tage-Inzidenz ist wenig vergleichbar, weil heute deutlich weniger getestet wird als in den Jahren 2020/21.
Vergleichen kann man diese Werte heute allerdings geografisch: Dabei gehört Berlin zu den am stärksten betroffenen Bundesländern. Innerhalb der Stadt weisen Treptow-Köpenick (9,9) und Steglitz-Zehlendorf (8,9) die höchsten Werte auf, Reinickendorf (3,1) den niedrigsten.
Sechs Patienten auf der Intensivstation
Noch werden sehr wenige Coronapatienten im Krankenhaus behandelt, wenn es auch einen leichten Anstieg gibt. Derzeit müssen sechs Covid-Patienten auf einer Berliner Intensivstation behandelt werden, zwei von ihnen werden beatmet.
Anfang 2021, in der schlimmsten Phase der Pandemie, lagen mehr als 450 Menschen mit einer Covid-Erkrankung auf einer Intensivstation. Die Senatsverwaltung für Gesundheit weist allerdings darauf hin, dass eine Hospitalisierungsinzidenz und die Auslastung der Intensivstationen erst zeitlich versetzt zum Anstieg der Coronawerte im Abwasser steigen. Derzeit ergebe sich kein Handlungsbedarf, sagt Sprecher Oliver Fey. Ob man Maske trägt, entscheidet also jeder selbst.
„Aktuell entstehen im SARS-CoV-2-Virusgenom eine Vielzahl verschiedener Kombinationen und Mutationen“, sagt Fey weiter. US-Behörden weisen darauf hin, dass die aktuellen Mutationen hoch ansteckend sind, aber keinen gefährlicheren Verlauf verursachen als ihre Vorgänger.
Die Ständige Impfkommission rät zu einer Auffrischung des Impfschutzes für Menschen ab 60 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen sowie für Beschäftigte im Gesundheitsbereich, wenn die letzte Impfung oder Infektion zwölf Monate oder länger zurückliegt.
Das RKI empfiehlt keine besonderen Infektionsschutzmaßnahmen wie Isolierungen von Kontaktpersonen. Erkrankte sollten allerdings mindestens drei bis fünf Tage bis zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome zu Hause bleiben und Kontakte vermeiden, heißt es auf der Website des Institutes. „Bei Bedarf sollte eine hausärztliche Praxis kontaktiert werden. Insbesondere der Kontakt zu älteren Personen und Personen mit Vorerkrankungen sollte vermieden werden.“
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