Coronazahlen vom 16.1.2023: Die 8. Welle ist auch schon durch
Aktuell werden so wenig Infektionen registriert wie seit Herbst 2021 nicht mehr. Die hohe Totenzahl aber zeigt: Zu Weihnachten gab es eine 8. Welle.
Der 7-Tage-Mittelwert der neu registrierten Corona-Infektionen ist mittlerweile auf unter 14.000 gesunken. So tief lag er zuletzt im Oktober 2021. Allerdings wird schnell offensichtlich, dass noch mehr Fälle nicht mehr in die Statistik gelangen, als es Ende vergangenen Jahres schon der Fall war.
Empfohlener externer Inhalt
Das belegt der Blick auf die Zahl der Coronatoten. Hier liegt der 7-Tage-Mittelwert aktuell bei 155. Zu Jahresbeginn war er kurzzeitig sogar auf 180 gestiegen. Er war damit fast doppelt so hoch wie einen Monat zuvor. Woran liegt das?
Empfohlener externer Inhalt
Zum einen war die Zahl der Coronatoten durch viele Nachmeldungen nach den Feiertagen kurzzeitig nach oben verzerrt. Das sieht man, wenn man zum Vergleich auch 14-Tage-Schnitt (rote Linie) abbildet. Dann ist der Ausschlag der Kurve nicht mehr ganz so extrem.
Empfohlener externer Inhalt
Aber auch wenn er nicht ganz so extrem ausfällt, bleibt der Anstieg unübersehbar. Es muss also im Dezember eine 8. Welle gegeben haben, die sich in der Zahl der durch PCR-Tests registrierten Corona-Infektionen nicht oder kaum widergespiegelt hat.
Deutlich sichtbar wird diese 8. Welle aber auch bei der Entwicklung der Zahl der Covid-19-Patient:innen auf Intensivstationen. Die war am 30. Dezember auf einen Höchststand von 1.396 gestiegen. Die gute Nachricht: Seither ist sie wieder gefallen auf knapp unter 1.000.
Empfohlener externer Inhalt
Ähnliches sieht man bei der Entwicklung der Hospitalisierungrate. Hier hatte die 8. Welle zu Heiligabend mit 11,53 (Tageswert) beziehungsweise über 16 (inklusive Nachmeldungen) ihre Spitze erreicht. Sie war damit die zweithöchste Welle der bisherigen Pandemie.
Empfohlener externer Inhalt
Was bedeutet das nun für die Gesamtlage in Deutschland? Die gute Nachricht: Auch die 8. Welle ist gebrochen, ohne dass sie zur Überlastung der Kliniken geführt hat.
Und die schlechte Nachricht? Auch wenn wir wegen geringerer PCR-Tests nicht mehr so genau hinschauen, gibt es weiterhin Corona-Opfer. Seit Anfang Dezember wurden vom Robert-Koch-Institut 5.800 Todesopfer neu registriert.
Empfohlener externer Inhalt
Aber auch hierin findet sich – wenn man will – eine gute Nachricht. Denn der Vergleich mit den Vorjahren zeigt, dass rund um Weihnachten 2022 deutlich weniger #Corona-Tote gezählt werden mussten als in den ersten beiden Jahren der Pandemie.
Der Autor analysiert auf Twitter seit August 2021 und mittlerweile auch auf Mastodon die jeweils aktuellen Coronazahlen. Die Threads werden hier auf taz.de übernommen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Berlinale-Rückblick
Verleugnung der Gegenwart