Corona in Berliner Gefängnissen: Omikron im Knast
Rund 250 Häftlinge und ebenso viele Justizangestellte haben sich seit Beginn der Pandemie mit Corona infiziert.
Derzeit sitzen in den Berliner Haftanstalten nach Angaben der Verwaltung rund 3.360 Menschen ein. Deren Alltag hat sich laut Justiz deutlich verändert durch die coronabedingten Hygienevorschriften. Die Vorschriften würden an die jeweiligen Infektionsschutzmaßnahmen des Landes angepasst, hieß es. „Wird beispielsweise außerhalb des Vollzuges für Sport die 2G-Regelung eingeführt, gilt das auch innerhalb der Justizvollzugsanstalten“, erklärte die Sprecherin.
Wie für alle öffentlichen Gebäude gelte derzeit überall die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet). Bei Besuchen spiele der Impfstatus eine Rolle: Bekommt ein ungeimpfter Insasse Besuch, gelten demnach strengere Hygienemaßnahmen. „So tragen alle Beteiligten mindestens medizinische Masken, dürfen sich nicht berühren und sind durch Plexiglasscheiben getrennt“, so Dieterich.
Auch hinter Gittern wird geimpft: Laut Senatsjustizverwaltung ist die Impfquote in den acht Berliner Gefängnissen jedoch sehr unterschiedlich und variiert zwischen 40 und 70 Prozent bei den Häftlingen. Aktuelle Zahlen zu den rund 3.000 Beschäftigten lagen zunächst nicht vor. Sie werden nach Angaben der Sprecherin derzeit erneut erhoben.
Umfangreiche Tests im Gefängnis
Bislang konnte die Pandemie aus Sicht der Justiz bewältigt werden. Dabei habe insbesondere ein umfangreiches Testmanagement geholfen. Zudem werden neue Gefangene bei der Aufnahme in den Vollzug präventiv isoliert, hieß es. Dadurch sei es in einer Vielzahl von Fällen gelungen, Infizierungen frühzeitig zu erkennen. Bei einer Neuinfektion gebe es strenge Kontaktbeschränkungen. Sie seien mit der Omikron-Variante nochmals verschärft worden.
In den beiden aktuellen Fällen in unterschiedlichen Einrichtungen gab es nach Angaben der Verwaltung jedoch keine engen ungeschützten Kontakte. Gleichwohl werde das Umfeld getestet.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche
Trump und die Ukraine
Europa hat die Ukraine verraten
Trump und Putin
Bei Anruf Frieden
80 Jahre nach der Bombardierung
Neonazidemo läuft durch Dresden
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen